Regt zum Nachdenken an
Mein Lieblingsbuch aus der Oberstufe. Ich fand es sehr bewegend und hat mich lange beschäftigt
Regt zum Nachdenken an
Mein Lieblingsbuch aus der Oberstufe. Ich fand es sehr bewegend und hat mich lange beschäftigt
Das Buch erzählt die stille, nachdenkliche Geschichte zweier Außenseiter, die sich auf einer Parkbank begegnen. Sprachlich ist es feinfühlig und poetisch, doch genau das war für mich auch eine Herausforderung. Der Erzählstil war mir oft zu langatmig, und die Handlung plätscherte für meinen Geschmack zu sehr dahin. Zwar enthält das Buch einige berührende Momente, doch insgesamt konnte es mich emotional nicht so mitnehmen, wie ich es mir gewünscht hätte. Ein ruhiges Buch mit Tiefe – aber leider nicht ganz mein Fall.
Ein kurzes, aber immens starkes Buch. Die Sprache ist klar, aber durchdringend. Das Werk erinnert mich an einen Teich. Je länger wir hinsehen, desto mehr sehen wir. Desto tiefer wird es. Jedoch kommt das Buch auch mit vielen Triggerwarnungen, aber es ist wichtig, dass wir über diese Themen sprechen. Dass wir uns Dinge vor Augen führen, die in unserer Gesellschaft nicht stimmen. Nicht nur in der japanischen, sondern auch in den westlichen. Denn auch wenn sich diese Themen auf unterschiedliche Weise sichtbar machen, so sind wir doch alle auf die eine oder andere Art davon betroffen. Deshalb empfand ich auch so ein tiefes (Mit-)Gefühl für die Figuren. Wir begleiten die Figuren durch ihr Leben, mit ihren Schicksalsschlägen. Erleben, wie sie sich ihren Fehlern und Ängsten stellen. Wie sie fallen und irgendwann versuchen, wieder aufzustehen. Es ist ein starkes Buch, das gerade durch seine Kürze sehr intensiv wird.
atmosphärisch und poetisch
Ein ruhiges Buch voller Melancholie von zwei Menschen, die sich auf einer Parkbank begegnen und sich ihrer Lebensgeschichte annähern. Sehr poetisch und einfühlsam beschrieben. Ich konnte die Trauer und Einsamkeit der Protagonisten gut nachempfinden. Auf jeden Fall ein Buch, das mich sehr berührt hat.
Kurzweilig und regt zum nachdenken an, kommt aber nicht an „oben Erde, unten Himmel“ ran
Was ist ein Hikikomori? In diesem Büchlein erfahrt Ihr es 👔🎏🫶💕
Milena Michiko Flašar ist die Tochter einer japanischen Mutter und eines österreichischen Vaters und lebt als Schriftstellerin in Wien. Das Buch basiert auf einer schönen Idee: Ein Hikikomori, so nennt man in Japan junge Menschen wie Taguchi, die ihr elterliches Zuhause nicht mehr verlassen, um sich nicht der Umwelt aussetzen zu müssen, einer Umwelt, die Leistung fordert und Anpassung, geht nach zwei Jahren doch wieder nach draußen, in einen Park, in die Anonymität. Dort lernt er eher widerwillig Herrn Ohara kennen.Anfangs saß man noch auf gegenüberliegenden Parkbänken und nahm einander kaum wahr, nach einigen Tagen aber sitzen die beiden nebeneinander auf einer Bank und beginnen dem anderen von sich zu erzählen. Taguchi erzählt von seinen Leiden als junger Mensch, wie er zwei etwa gleichaltrige Freunde verloren hat. Den einen durch einen Unfall, die andere, in die er sogar einmal verliebt gewesen war, wohl auch durch eigene Schuld, durch zusehen und zulassen, anstatt handelnd für sie einzutreten. Diese Erlebnisse haben ihn veranlasst, sich aus der Welt zurückzuziehen. Er lebt hinter verschlossener Tür bei seinen Eltern, verlässt das Zimmer nur, wenn niemand zu Hause ist, sperrte sich selbst bis vor kurzem völlig weg. Weil es eine Schande ist, einen Hikikomori zu Hause zu haben, unterstützen die Eltern diese freiwillige Abschottung und erzählen der Außenwelt, Taguchi sei im Ausland. Herr Ohara hat ganz andere Probleme. Er ist von seiner Firma gefeuert worden, hat also versagt, vor Scham darüber erzählt davon seiner Frau Kyoko nichts, statt dessen verbringt er seine Tage nun im Park, tut so, als ginge er täglich zur Arbeit, für welche seine Frau weiterhin täglich die Mittagsjause zubereitet. Die Ehe ist nicht glücklich verlaufen. Traditionell über eine Ehevermittlung eingefädelt erlebte sie ihre große Belastung, als den beiden ein schwer behindertes Kind geboren wurde. Herr Ohara kann das Kind nicht akzeptieren, während sich die Mutter hingebungsvoll darum kümmert. Doch das Kind stirbt bald. Der Kitt, der die Ehe zusammengehalten hat, wird noch unelastischer, man lebt nebeneinander, meist in Sprachlosigkeit gefangen. Vieles konnte mich an dem Buch begeistern, aber es gab auch Störfaktoren. Vor allem zu nennen: Redundanz. Trotz des schmalen Büchleins kommt es immer wieder dazu, z.B. wenn jemand weint, wird dieses „Weinen“ sehr ausgeschlachtet „Ich brach in Tränen aus“ berichtet der junge Mann (S. 125, letzte Zeile). Damit nicht genug finden sich auf der folgenden Seite sieben Mal Formen des Verbs „weinen“. Es ist auch oft vom Lachen die Rede: 16 Mal allein auf den Seiten 90 und 91. Bücher dürfen emotional berühren. Kritisch wird es für mich da, wo Handlung und Personen vorrangig im Interesse des Betroffenheitserlebens konstruiert werden bei gleichzeitig maßlosem Einsatz bestimmter künstlerischer Mittel. Dies wären dann klassische Merkmale von Kitsch. Insgesamt ein lesenswertes kleines Büchlein für zwischendurch. Ich habe bereits „Oben Erde unten Himmel“ von der Autorin gelesen, was mir besser gefallen hat. Dieses hier war ihr Debut und das merkt man auch. Ich wünsche der Autorin eine tolle Weiterentwicklung, sie hat viel Potential und auch ihr nächstes Buch werde ich lesen.
Japaner sind klischeehaft bekannt für ihre Emsigkeit, Gehorsam und Leistungsbereitschaft. Aber auch für einen stark überhöhten Leistungsdruck, so dass es mich nicht verwundert, dass in vielen zeitgenössischen, japanischen Romanen Menschen die Titelrolle spielen, die diesem Druck nicht mehr gewachsen sind. Menschen, die aus Angst vor dem Leistungsdruck im Arbeitsleben das elterliche Haus nie verlassen, werden als "Hikikomori" bezeichnet. Ein solcher jugendlicher Außenseiter hat nach über zwei Jahren sein Zimmer verlassen und verbringt nun die Zeit auf einer Parkbank. Da trifft er täglich auf einen älteren Mann in Anzug und Krawatte. Der übliche, strebsame Einheitsangestellte in Grau, von denen Tausende durch die Großstadt huschen. Nur hat er seinen Job verloren aufgrund des Leistungsdrucks und traut sich nicht, dies seiner Frau zu beichten. Und so erzählen sich die Beiden ihre tragischen Lebensgeschichten. Das hat mir erstaunlich gut gefallen und selbst das Happy-End war zwar am Rande des Kitschs, aber für meinen Geschmack immer noch im Toleranzbereich. Sprachlich sehr schlicht, aber auch schön geschrieben. Gerade das letzte Wort des Buchs war so ungewöhnlich und so treffend an dieser Stelle. Die Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, was für Qualen Menschen erleiden, die Angst haben, nicht mehr zur Gesellschaft zu passen. Lesenswert.
„Ein zartes, melancholisches Buch von großer sprachlicher Schönheit und Klarheit.“ Dieser Blurb von Christoph Bartmann trifft es auf den Punkt!
Japaner sind klischeehaft bekannt für ihre Emsigkeit, Gehorsam und Leistungsbereitschaft. Aber auch für einen stark überhöhten Leistungsdruck, so dass es mich nicht verwundert, dass in vielen zeitgenössischen, japanischen Romanen Menschen die Titelrolle spielen, die diesem Druck nicht mehr gewachsen sind. Menschen, die aus Angst vor dem Leistungsdruck im Arbeitsleben das elterliche Haus nie verlassen, werden als "Hikikomori" bezeichnet. Ein solcher jugendlicher Außenseiter hat nach über zwei Jahren sein Zimmer verlassen und verbringt nun die Zeit auf einer Parkbank. Da trifft er täglich auf einen älteren Mann in Anzug und Krawatte. Der übliche, strebsame Einheitsangestellte in Grau, von denen Tausende durch die Großstadt huschen. Nur hat er seinen Job verloren aufgrund des Leistungsdrucks und traut sich nicht, dies seiner Frau zu beichten. Und so erzählen sich die Beiden ihre tragischen Lebensgeschichten. Das hat mir erstaunlich gut gefallen und selbst das Happy-End war zwar am Rande des Kitschs, aber für meinen Geschmack immer noch im Toleranzbereich. Sprachlich sehr schlicht, aber auch schön geschrieben. Gerade das letzte Wort des Buchs war so ungewöhnlich und so treffend an dieser Stelle. Die Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, was für Qualen Menschen erleiden, die Angst haben, nicht mehr zur Gesellschaft zu passen. Lesenswert.
Eine einfühlsame Geschichte über zwei am Rande der japanischen Gesellschaft stehenden Personen, ihre sanfte Annäherung und ihren Weg zurück ins Leben. Ich hatte die Befürchtung, dass die Geschichte die Schicksale eines Hikikomori und eines arbeitslosen Salariman sehr stereotypisiert schildern würde. Diese hat sich jedoch überhaupt nicht bewahrheitet. Ganz im Gegenteil. Milena Michiko Flasar bietet hier eine gefühlvoll geschriebene Geschichte, die sich perfekt als Einstieg in die japanische Kultur eignet. Mehr zum Buch: https://youtu.be/fMtlXvkccXs
Wunderschön geschrieben und regt zum Nachdenken an!
Verwirrung pur & langweilig
Ich mochte es überhaupt!
Musste es für die Schule lesen, fand es aber super Interessant.
Der Wahnsinn. Ein Buch, welches mich definitiv noch lange beschäftigen wird.
Auf dieses Buch muss man sich einlassen wollen : Lebensgeschichten voller Tod, Trauer und unverarbeitetem Schmerz. Große sprachliche Schönheit, unvollendete Sätze. Poetisch, ernst und eine melancholische Stimmung, die einen gefangen nimmt oder auch verwirrt zurück lässt
Ein Herzensbuch voll sprachlicher Schönheit. Einsamkeit, Leere, vertane Chancen, Lebenserzählungen voller tragischer Wendungen bilden die melancholisch traurige Grundierung der Geschichte. Der heitere Unterton aus „Oben Erde unten Himmel“ fehlt hier und das Gelesene legt sich schwer auf’s Gemüt. Doch gelingt es, dem eine entlastende Leichtigkeit entgegenzusetzen, die dem zarten Neubeginn der erwachenden Freundschaft entspringt. Sehr lesenswert.
Seit „Oben Erde unten Himmel“ von Milena M. Flasar steckte ein Trennungsschmerz in mir, der nur durch mehr von Milena M. Flasaz heilbar zu sein schien. ICH NANNTE IHN KRAWATTE ist bereits 2012 erschienen und schon einen weiten erfolgreichen Weg durch mehrfache Preise, Übersetzungen und ein Theaterstück in Berlin gegangen. Für mich war es ein Nachhausekommen in die Arme eines geliebten Wesens. Dankbar lasse ich mich fallen in ihre poetische Sprache, die mich wieder in eine japanische Großstadt und wieder zu zwei Außenseitern am Rande der Leistungsgesellschaft führt. Zwei Männer, einer jung, einer älter, begegnen sich auf einer Parkbank. Beide haben sich - überfordert von den Anforderungen, Erwartungen und Enttäuschungen der Welt um sie herum – dorthin zurückgezogen, um auszuhalten und auszuharren. Der junge ist ein Hikikomori, ein Jugendlicher, der sich für Wochen, Monate, manchmal Jahre in seinem Zimmer im elterlichen Heim einschließt und sich dem Leben verweigert. Es gibt im Japanischen tatsächlich ein eigenes Wort dafür. Der ältere ist ein Salarymen, ein Firmenangestellter, der gekündigt wurde und weiterhin so tut, als ginge er jeden Morgen zur Arbeit. Aus unterschiedlichen Richtungen sind beide auf einen Punkt zugetrieben, an dem sie für andere unsichtbar, aber füreinander erkennbar sind. Sie beginnen erzählend sich selbst und einander zu begreifen und Halt im Anderen zu finden. „Er war da, hatte in mir Platz genommen, war eine Person geworden, über die ich sagen konnte: Ich erkenne sie wieder.“ Einsamkeit, Leere, vertane Chancen, Lebenserzählungen voller tragischer Wendungen bilden die melancholisch traurige Grundierung der Geschichte. Der heitere Unterton aus „Oben Erde unten Himmel“ fehlt hier und das Gelesene legt sich schwer auf’s Gemüt. Doch gelingt es, dem eine entlastende Leichtigkeit entgegenzusetzen, die dem zarten Neubeginn der erwachenden Freundschaft entspringt. Was bleibt ist eine bittersüße Melancholie, die mich durch die Seiten trägt. „Ich musste an die zähe Ewigkeit eines eben erst angebrochenen, endlos hingestreckten Tages denken. Die Gewissheit, dass er vergehen würde, war nichts gegen die fade Melancholie, mit der er verging, und Melancholie, dachte ich weiter, war das Wort, das uns beiden auf die Stirn geschrieben stand. Es verband uns. Wir trafen uns in ihm.“ Ich bin von meinem Trennungsschmerz geheilt, kann es nun erstmal gut sein und nachwirken lassen. Aber ich bin auch froh, dass es noch mehr von Milena M. Flasar zu entdecken gibt und freue mich darauf, dass sie der Welt noch viel schenken wird. Milena M. Flasar ICH NANNTE IHN KRAWATTE Verlag Klaus Wagenbach; 1. Edition (31. Januar 2012) P.S. Warum zieren Kois das Cover? Aus dem Text erschloss sich mir der Grund nicht, aber ich habe herausgefunden, dass der Koi tief in der japanischen Kultur verankerte Werte wie Stärke, Ausdauer und Strebsamkeit visualisiert.
Ein junger Mann der der sich lange Zeit in seinem Zimmer eingeschlossen hat trifft auf einen älteren der zum Schein auf Arbeit geht aber eigentlich schon lange entlassen wurde. Sie erzählen sich gegenseitig ihre Geschichte und kommen sich so näher und es scheint als ob jeder der beiden daraus etwas für sich daraus mitnimmt. Das Ende war nicht wie erwartet aber die Geschichte zeigt das man auch vieles überwinden kann. Ich mochte das es in Japan spielt.
Ich habe vor ein paar Jahren eine Doku über die sogenannten "Hikikomori" gesehen. So bezeichnet man in Japan junge Menschen, die sich komplett von der Außenwelt und zu einem Großteil auch von ihrer Familie zurückziehen und ihr Zimmer teilweise jahrelang nicht mehr verlassen. Grund dafür ist häufig der starke Leistungsdruck und die hohen Anforderungen, die in der japanischen Gesellschaft üblich sind. Ich nannte ihn Krawatte handelt von so einem Hikikomori. Hiro ist allerdings nicht typisch für dieses Phänomen, wie er auch selbst zugibt: Nach ca. zwei Jahren in seinem Zimmer hat er es nun wieder verlassen und verbringt seine Tage einsam auf einer Parkbank. Nach einiger Zeit jedoch teilt er diese immer öfter mit einem "Salaryman" (so bezeichnet man in Japan Firmenangestellte). Dieser ist stets perfekt gekleidet, weshalb Hiro ihm den Namen "Krawatte" verpasst. Langsam kommen die beiden ins Gespräch und man erfährt mehr über ihr Schicksal und die Gründe, warum sie jeden Tag auf der Parkbank sitzen. Ich konnte mich zunächst nur schwer in das Buch hineinfinden. Dies lag vermutlich daran, dass Hiro eben nicht der typische Hikikomori ist. Je länger ich in dem Buch las, desto besser fand ich es allerdings. Ich finde die japanische Kultur einerseits faszinierend, andererseits erscheinen mir die gesellschaftlichen Zwänge dort sehr belastend. Vor allem die ständige Angst davor, dass Gesicht zu verlieren, ist etwas, was mir sehr bedrückend erscheint. Ich nannte ihn Krawatte ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Ich fand es auch sprachlich schön. Das Buch baut sich langsam auf, nach und nach werden die Hintergründe enthüllt. Ich habe mit den beiden Hauptfiguren mitgelitten, besonders mit Hiro. Ein lesenswertes Buch, auf das ich nur dank einer Leserunde auf Instagram aufmerksam wurde.
In "Ich nannte ihn Krawatte" von Milena Michiko Flašar geht es um zwei Personen, die sich auf einer Parkbank begegeben. Der eine alt, der andere ein junger Mann. Zwei aus dem Rahmen gefallene Personen. Der june Mann, Taguchi Hiro, ist ein so genannter "Hikikomori". Ein Hikikomori ist in Japan, ein Mensch, der sich in der Regel freiwillig in seiner Wohnung oder seinem Zimmer einschließt und den Kontakt zur Gesellschaft auf ein Minimum reduziert. Der alte Mann heißt Ohara Tetsu und ist 58 Jahre alt und ein so genannter "Salaryman" (das ist der japanische Begriff für männlicher Büroangestellter). Beide können den Druck des Alltags und der Gesellschaft nihct standhalten. Tage lang sitzen die beiden in einem Park und kommen langsam in ein Gespräch. Durch die Begenung und den Gesprächen mit dem älteren Mann nähert sich der junge Mann wieder seinen Eltern an. Man erfährt viel von der Vergangenheit der zwei Protagonisten. Die japanischen Begriffe werden im Buch super gut erklärt. Jedoch muss ich sagen, dass mich das Buch trotzdem nicht so beeindruckt hat. Vielleicht habe ich es zur falschen Zeit gelesen?
„Ich nannte ihn Krawatte“ von Milena Michiko Flasar Darum geht es: Zwei Jahre lang hat er sich in seinem Zimmer vor der Welt da draußen versteckt. Nun wagt sich der junge Mann hinaus und eine Bank im Park wird ihm in den nächsten Wochen Stammplatz und Zuflucht. Ähnlich geht es einem deutlich älteren Mann in Anzug und Krawatte, der täglich die Bank gegenüber aufsucht. Zaghaft entsteht ein Dialog, in dem die beiden wildfremden Menschen beginnen, sich von ihrem Leben zu erzählen. Beide sind Außenseiter, die dem gesellschaftlichen Leistungs- und Erwartungsdruck nicht standhalten, die allein in der Verweigerung aktiv werden und ihren eigenen Weg suchen. Beinahe täglich begegnen sich ein junger Mann und ein älterer Geschäftsmann in einem Park. Anfangs noch jeder für sich, doch dann irgendwann nähern sie sich an und beginnen sich aus ihrem Leben zu erzählen. Hiro hat seit fast zwei Jahren nicht mehr sein Zimmer zuhause verlassen und Tetsu hat seine Arbeit verloren. Beide sind zu Außenseiten geworden, irgendwie aus dem System gefallen. Leise und sehr poetisch wird die Geschichte der Beiden erzählt. Zunächst sehr melancholisch, doch dann hoffungsvoll und lebensbejahend. „Hätte ich. Wäre ich. Es gibt nichts Trostloseres als dem Konjunktiv der Vergangenheit. Die Möglichkeiten, die er andeutet, sind keine, die sich erfüllen werden, und trotzdem oder deshalb bestimmen sie die eingetretene Wirklichkeit.“ Das Buch hat zwar nur wenige Seiten, ist aber umso schöner und stärker! Gerade die Sprache der Geschichte hat es mir unglaublich angetan! Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung! 5 von 5 Sterne Vielen Dank für die schöne Leserunde @gemeinsam.mitlesen und @meike.29 *Unbezahlte Reklame* wegen Markenerkennung und Verlinkung | Cover- und Klappentext liegen beim Wagenbach Verlag| Buch selbst gekauft