Nicht im Dunkeln lesen!
Zumindest wer so zart besaitet ist wie ich, sollte dieses Buch nicht im Dunkeln lesen. Ich habe den Großteil des Buches am Tage hinter mich gebracht und trotz dessen sehe ich nachts kleine blasse Kinderhände um die Tür greifen und traue mich nicht auf's Klo. 😁 Als Leser verfolgt man in diesem Buch zwei Handlungsstränge. Zum einen ist da das Pärchen und die Witwe, die sich in ein verlassenes Dorf - abgeschnitten vom Rest der Welt - schippern lassen, um dort ein altes Haus auf Vordermann zu bringen. Das schreit schon förmlich nach Grusel und Spuk und man wird auch dahingehend nicht enttäuscht. Im wahrsten Sinne des Wortes findet der Leser dann auf der anderen Seite - nämlich auf dem Festland - einen Psychiater, der sich scheinbar neben seiner eigenen persönlichen Tragödie (sein Sohn verschwand vor ca. 3 Jahren spurlos) gleich mit drei Fällen gleichzeitig beschäftigt: Ein Fall von Vandalismus in einem Kindergarten, der fast bis auf's Haar einem vor über 60 Jahren zurückliegenden Fall von Vandalismus in einer Schule gleicht und der Selbstmord einer älteren Frau. Von Kapitel zu Kapitel wechselt man vom verlassenen Dorf zum Festland - nicht selten mit dem Nachgeschmack eines Cliffhangers, was natürlich zusätzlich noch die Spannung anheizt und zum Weiterlesen antreibt. Von Anfang an ist klar, dass diese drei Fälle, die persönliche Geschichte des Psychiaters sowie die drei Personen im verlassenen Dorf, auf irgendeine Art mit einander verbunden sind. Nur langsam löst sich das Rätsel, wobei die Spannung nicht abreißt und man auch nicht das Gefühl hat, es mit einem zähen Kaugummi zu tun zu haben. Das Ende lässt einen dann mit einem sehr komischen Gefühl zurück und regt dazu an, sich die nächste Tragödie bereits vorzustellen. Meiner Meinung nach ein sehr guter Thriller mit gewissem Gruselfaktor (für mich völlig ausreichend, aber ich bin auch nicht so abgehärtet ^^) der Lust auf mehr von der Autorin mit dem für mich unaussprechlichen Nachnamen macht!