4. Okt. 2024
Bewertung:3.5

Wie ein Regal voller Bücher, ausgewählte Exemplare voller Anspruch und quer durch die Zeiten. Diese Frau schreibt wie ein Lexikon und ich habe noch nie soviel Ideen für Lesematerial in einem einzigen Buch gefunden (außer in Quellenangaben von Sachbüchern 😅) Es fing gut an, ließ mittig irgendwie nach und kurz bevor ich versucht war es nie mehr zu beenden, hat sie mit dem Ende eine derartige Wendung gezaubert, dass ich nicht mehr aufhören konnte. Verstörend und traurig zum Schluss und während dessen sehr beeindruckend. Manchmal aber auch zäh und verkopft (daher nur 3,5) Alles in allem ein NICHT ALLTÄGLICH und leider voller Unglück. Spannend! Ausprobieren 😉

Die alltägliche Physik des Unglücks
Die alltägliche Physik des Unglücksvon Marisha PesslS. FISCHER
8. Jan. 2024
Bewertung:5

Dieses Buch wird für immer mein Lieblingsbuch bleiben. Unglaublich besonderer Schreibstil voller Metaphern, wahnsinnig interessante und vielschichtige Charaktere. Einen spannenden Plot Twist, der das Buch plötzlich zum Thriller macht und komplexe Protagonisten, über die man mehr erfahren will. Sicherlich kein Buch was jeden anspricht. Auch ich habe ca. 1/3 des Buches gebraucht, bis ich angekommen bin. Dann hat es mich aber bis zur letzten Seite mitgerissen!

Die alltägliche Physik des Unglücks
Die alltägliche Physik des Unglücksvon Marisha PesslS. FISCHER
9. Dez. 2023
Bewertung:2

Meine Meinung: Blue verliert in ihrer Kindheit früh ihre Mutter und zieht seitdem mit ihrem Vater durch die Staaten. Sie ziehen mehrmals im Jahr um und Blue muss deshalb auch jedes Mal die Schule wechseln. Ihr Vater ist Professor und erzieht seine Tochter zu einem vermeintlichen Genie. Ihr letztes Highschool Jahr soll Blue aber in Vorbereitung auf Harvard nur an einer Schule verbringen. Dort trifft sie auf die mysteriöse Filmlehrerin Hannah Schneider, die ein besonderes Interesse an ihr zu haben scheint und eine Gruppe von Jugendlichen um sich gescharrt hat. Diese werden von Hannah angezogen wie Motten vom Licht und Blue fügt sich mehr oder minder in diese Gruppe ein und mutiert dabei ganz nebenbei von hässlichen Entlein zum schönen Schwan. Ich habe keine großen Erwartungen an das Buch gehabt und das war auch gut so. Hätte ich nämlich eine Erwartungshaltung jedweder Art gehabt, so hätte ich das Buch wohl nicht beenden können. Mich hat der Schreibstil als Erstes ungemein gestört. Natürlich schreibt die Autorin nicht auf Jugendbuch Niveau, aber ihre Metaphern und Bilder sind teilweise sehr bei den Haaren herbeigezogen. Auch die ständigen Einschübe, Bezüge auf fiktive und reale Bücher stören den Lesefluss ungemein. Es gab Seiten in diesem Buch in denen sich ca. 15 Klammern fanden und das zog sich fast durch das gesamte Buch. Mit Blue konnte ich mich so gar nicht identifizieren. Schlau zu sein ist ok. Stolz darauf zu sein ist auch ok. Aber alle anderen dafür geringzuschätzen, dass sie nicht so schlau sind, ist nicht ok. Blue ist oberflächlich und bewertet viele ihre Mitmenschen rein nach ihrem Aussehen. Intellektuell haben sie ihr sowieso nichts entgegenzusetzen. Auch hier kommen reichlich bildhafte Vergleiche zum Zuge, die mich einfach nur haben den Kopf schütteln lassen. Im Bezug auf ihren Vater ist Blue einfach nur blind. So genial er vielleicht auch ist, so genialer schlechter Vater ist er auch. Blue leidet ihm gegenüber aber einfach nur an maßloser kindlicher Heldenverehrung. Dann ist da noch die mysteriöse Lehrerin Hannah Schneider. Sie und ihre angebliche Anziehungskraft gegenüber den Jugendlichen nervten mich das gesamte Buch hindurch. Da war nichts mysteriöses oder interessantes an diesem Charakter. Sie ist offensichtlich einfach ein depressiver, egoistischer Charakter, der nichts mit gleichaltrigen Menschen anfangen kann und sich deshalb mit Jugendlichen umgibt. Punkt. Und das Ende? Es ist unglaubwürdig. Es gibt hier nämlich einen Umschwung zum Agentenroman. Aha. Blue muss einen für sie unglaublich schweren Schicksalsschlag verkraften und verwandelt sich innerhalb von zwei Wochen in eine komplett neue Person. Sie bekommt tiefe Erkenntnisse in die Beziehung zu ihrem Vater, die scheinbar so aus dem Nichts sprießen. Sie hat niemals die erste Geige für ihn gespielt. Aha. Das wusste man schon nach den ersten drei Seiten des Buches. Und was will mir dieses Buch am Ende sagen? Ich weiß es nicht. Die Botschaft habe ich offensichtlich nicht verstanden oder sie ist bei mir nicht angekommen. Wahrscheinlich weil ich damit beschäftigt war die vielen Klammern zu überlesen. Fazit: Das gesamte Buch wirkt verkrampft und gekünstelt. Es konnte kaum mal ein Lesefluss entstehen und die Geschichte ist weder spannend noch berührend. Die Charaktere sollen offenbar Tiefgang haben bleiben aber recht eindimensional. Es gibt keine Sympathieträger in dem Buch. Im Endeffekt bleiben dann noch zwei Sterne für das Buch übrig. Immerhin habe ich es nicht abgebrochen. Die Hoffnung, dass die Story besser wird hat mich dranbleiben lassen. Der „große“ Knall am Ende verpuffte bei mir aber nur noch in einem finalen Augenrollen.

Die alltägliche Physik des Unglücks
Die alltägliche Physik des Unglücksvon Marisha PesslS. FISCHER
27. Feb. 2023
Bewertung:5

Nicht nur das Cover ist wunderschön und sehr besonders inszeniert, sondern auch die Geschichte fügt sich sehr interessant ineinander. Dabei ist sie teilweise sogar recht poetisch und spricht Wahres aus. Insgesamt also ein Buch, das ich sehr genossen habe, zu hören. Alleine schon durch die unglaublich tolle Leistung von Anna Thalbach als Erzählerin im Hörbuch.

Die alltägliche Physik des Unglücks
Die alltägliche Physik des Unglücksvon Marisha PesslS. FISCHER
20. Okt. 2022
Bewertung:5

Blue benannt nach der Schmetterlingsart Cassius Blue zieht mit ihrem gelehrten Vater von Universität zu Universität durch ganz Amerika. Von ihrer Mutter, die bei einem Autounfall ums Leben kam, besitzt sie nur ein Bild und Schaukästen mit seltenen Schmetterlingen. Ständig gehetzt von einem Ort zum anderen sind die einzigen Konstanten in ihrem jungen Leben die Bücher und Frauen die ihren Vater umschwärmen wie Junikäfer. Damit sie ihren Abschluss machen und sich ihren Platz in Harvard sichern kann, beschließt ihr Vater vorübergehend sesshaft zu werden. An ihrer neuen Schule begegnet sie außergewöhnlichen Lehrerin Hannah. Die sie in eine elitäre Gruppe von Schülern drängt, denen sie ausgesprochen viel Zeit widmet. Nur sehr widerwillig akzeptieren die Bluebloods ihr neustes Mitglied und lassen sie nur zu schnell wieder fallen, als Hannah auf einem Campingausflug Selbstmord begeht. Blue findet sie stranguliert mit einem elektrischen Kabel an einem Baum. Für die Polizei ist es ein tragischer und bedauerlicher Zwischenfall, aber Blue liest zwischen den Zeilen. Bald setzen sich die Puzzelteile ihrere Recherchearbeit zu einem großen Bild einer im Untergrund arbeitendenTerrorgruppe zusammen, der auch ihr Vater angehört. An diesem Buch scheiden sich die Geister. Entweder man liebt es und es wird auf ewig einen Platz im Lieblingsbücherregal finden, oder man legt es schon nach den ersten Seiten weg. Marishas Pessls Stil ist außergewöhnlich. Sehr wortgewaltig und mit fassettenreichen Metaphern und Beschreibungen gespickt, auf die man von allein nie gekommen wäre, die aber treffsicher und plastisch Personen, Gefühle und Situationen beschreiben. Man muß schon eine gewisse Vorliebe, für schwülstige Wortakrobatik haben und sich gern in der Sprachpoesie verlieren, um dieses Buch zu lieben. Ich kann nur sagen das ich es einerseits verschlungen und gleichzeitig jede einzelne Seite genossen habe. Wer sich aber nach den ersten 50 Seiten nicht damit anfreunden kann, sollte es verschenken oder ins Regal zurückstellen. Bei manchen Büchern ist es wie mit neuen Leuten. Bei den einen ist es Liebe auf den ersten Blick, während ein anderer denselben Menschen nicht leiden kann, noch bevor dieser ein Wort gesagt hat.

Die alltägliche Physik des Unglücks
Die alltägliche Physik des Unglücksvon Marisha PesslS. FISCHER