Gute Weltliteratur, aber auch sehr langatmig und detailliert. Trotzdem ein guter Einblick in die damalige Zeit.
Dieses Werk ist ein klassisches Beispiel dafür, dass manchmal nicht die richtige Zeit für ein bestimmtes Buch ist. Ich habe vor Jahren schonmal damit angefangen und nach kurzer Zeit abgebrochen. Diesmal konnte es mich vollends in den Bann ziehen. Ich mag den Schreibstil von Thomas Mann, seine langen Schachtelsätze voller Information. Auch mag ich die Landschaftsbeschreibungen, die Gegend um Lübeck ist mir vertraut und ich liebe die Stadt einfach. Das Buch ist durchgängig Charaktergetrieben. Wer hier viel Plot erwartet, wird enttäuscht. Auch werden immer wieder Einschnitte in die Geschichte und Politik der Zeit gegeben, ohne das es zu viel wird.
Nach dem Besuch einer Vorstellung im Hamburger Ohnsorgtheater, die (ohne dass ich das vorher beachtet hatte) auf Plattdeutsch lief, habe ich das Hörspiel zum zweiten Mal gehört, um die Verständnislücken zu schließen. Ein echter Klassiker - nicht nur das Buch selbst, sondern auch das Hörbuch. Macht trotz einiger Längen Spaß!
»Ich bin geworden wie ich bin«, sagte er endlich, und seine Stimme klang bewegt, »weil ich nicht werden wollte wie du.«
Über mehrere Generationen hinweg begleiten wir die Großfamilie Buddenbrook, sehen sie vor gravierende Entscheidungen gestellt und schlussendlich immer mehr dem Verfall hinneigend. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die Geschwister Thomas und Christian, deren Lebenswege vollkommen konträr verlaufen und Tony, die Figur, mit welcher man wahrscheinlich am meisten leiden wird, da die damalige Zeit, trotz der wohlhabenden und angesehenen Familie, ihr die Türen für ein selbstbestimmtes und freies Leben verschlossen hält. Dieser Roman, den der junge Thomas Mann mit nur 25 Jahren beim S. Fischer Verlag veröffentlicht hat und dafür 1929 den Literaturnobelpreis verliehen bekam, lässt dessen Leser nicht nur durch das – nie im Buch direkt genannte, aber sehr detailliert beschriebene – hanseatische Lübeck wandern, sondern auch an den einzelnen Familienschicksalen mitfiebern, sei es aus Trauer, Schmerz, Unverständnis oder doch Freude. Außerdem lässt sich dieser Roman zudem durchaus biografisch lesen und verrät so einiges über die Familie Mann sowie andere Persönlichkeiten, die das Stadtbild Lübecks schmückten. Eine öffentliche Erregung diesbezüglich folgte sogleich nach Veröffentlichung des Romans! Im Gegensatz zu manch anderen Romanen Thomas Manns überzeugen die „Buddenbrooks“ durch relativ kurze Kapitel, einer dichten Fülle von Geschehnissen, einer leicht lesbaren Sprache und ambivalenten Figuren. Was ist über Thomas Manns Buddenbrooks noch zu sagen? Das Buch bedeutet mir – gleichfalls Lübeck – so viel, sodass ich das Buddenbrookhaus seit knapp zwei Jahren unter meiner Haut trage und mich immer, ganz egal, ob ich den Roman aufschlage oder (gedanklich) durch Lübeck streife, etwas wie zuhause fühle.

Der stille Niedergang einer lauten Welt. Ein Jahrhundertroman ohne Spektakel – und gerade darin liegt seine Größe.
Thomas Mann seziert den Zerfall einer Familie mit der Präzision eines Chirurgen und der Geduld eines Schriftstellers, der dem Vergehen genauso viel Aufmerksamkeit schenkt wie andere dem Triumph. Es ist ein Buch über das Langsame: das langsame Abkühlen von Idealen, das langsame Brechen von Traditionen, das langsame Schwinden von Stolz, Und über Figuren, die daran festhalten, weil sie nichts anderes kennen – oder weil sie nichts anderes wollen. Man bewundert, wie Mann aus kleinen Gesten große Wahrheiten formt: ein Blick, ein Schweigen, ein Geschäftsbrief. Was bei anderen banal wäre, wird hier existenziell. Was heute oft Drama schreit, flüstert hier – und wirkt damit umso länger nach. Man muss sich auf Buddenbrooks einlassen. Wer das tut, bekommt mehr als nur eine Familiengeschichte: Man bekommt ein Gefühl fürs Vergehen.
Der Verfall einer Familie
Man begleitet die Familie Buddenbrook über drei Generationen in ihren Schicksalen des Lebens und Schicksalsschläge gibt es so einige… Der Schreibstil von Thomas Mann lässt sich gut lesen. Es ist zwar, wie bei vielen Büchern aus dieser Zeit sehr ausschweifend formuliert aber dadurch nicht weniger verständlich. Mir hat die Geschichte gut gefallen. Ich wusste zwar das es etwas langatmiger wird, aber es fiel mir trotzdem schwer dranzubleiben. Ich finde dennoch man sollte es einmal gelesen haben. Manche Themen sind bis heute aktuell und wahrscheinlich erfreut sich das Buch deswegen bis heute auch großer Beliebtheit.
Ein Familienepos, verpackt in einem sehr ansprechenden Schreibstil. Zwischenzeitlich jedoch etwas langatmig.
Dank eines Buddyreads etwas kritischer gelesen und empfunden als beim ersten Mal, trotzdem kann es für diesen Roman nur 5* geben. 😎
Mitfiebernder aber zäher Gesellschaftsroman der vergangenen Tage.
Man muss sich in dieses Buch einlesen, hartnäckig bleiben, bevor es einen mit einer gut aufgebauten Familientragödik belohnt. Die detailreichen Sätze, sowie die Begrifflichkeiten Thomas Manns und der erzählten Zeit, sind nach einigen Seiten leichter zu lesen. Insgesamt eine spannende Geschichte für Leute mit einem langen Atem und Interesse an dieser Zeit. (19.Jahrhundert)
Ich liebte den Schreibstil Manns. Mich konnte „Die Buddenbrooks“ noch mehr überzeugen als der „Zauberberg“. Wir begleiten die Kaufmannsfamilie aus Lübeck über vier Generationen hinweg. Mann zeichnet sein Personal wieder so exakt . Er schafft es auch, jeder der Nebenfiguren so genaue und klare Charakterzüge zu geben, zu beschreiben, zu karikieren. Natürlich gibt es auch in diesem Werk viele Parallelen zu Manns eigener gesellschaftlichen Herkunftsgeschichte. Auch er entstammt einer Lübecker Kaufmannsfamilie. Es gibt u.a. zwei Brüder, die sich mit der Zeit leider entzweien. Der eine heißt Thomas und der andere Christian. Thomas tritt in die Fußstapfen seines Vaters, des alten Konsul Johann Buddenbrook. Immer darauf Bedacht dem Familiennamen Ehre zu machen, den Wohlstand aufrecht zu erhalten und durch Fleiß und Disziplin noch zu vergrößern. Tony Buddenbrook versucht Ihrerseits der Familie zu Ansehen zu verhelfen…….. Ich habe die Geschichte der Buddenbrooks so gerne gelesen, musste oft lachen über Manns großartige Figuren und seinen tollen Humor. Ich wurde regelrecht in einen Bann gezogen und schätze Manns sehr gut komponierte Sätze. Für mich hat sich Mann zu einem Lieblingsautoren entwickelt. Nicht nur sein persönliches Leben ist interessant und bemerkenswert. Auch seine Figuren und sein Schreibstil überzeugen mich auf ganzer Linie.
Lübeck Buddenbrookhaus
Es hat schon etwas Längen. Unvergesslich Herr Permaneder Später im Buch kann man dann die Gedanken von Thomas Buddenbrook verfolgen. Das fand ich dann sehr sehr gut.
Ich glaube ich war noch nie so froh und gleichzeitig so stolz ein Buch beendet zu haben, wie bei den Buddenbrooks. Kurz gesagt: ich mochte das Buch überhaupt nicht und das aus vielen Gründen. Da kommt als erstes der Schreibstil von Thomas Mann. Die Sätze sind teilweise so dermaßen lang, dass man liest und liest und am Ende gar nicht mehr weiß um was es geht. Dies ist mir insbesondere bei seinen sehr umfangreichen Beschreibungen aufgefallen. Zudem wird gerade am Anfang des Buches sehr oft auf Platt geschrieben, wo ich persönlich einfach absolut nichts verstanden habe. Dies kreide ich ihm gar nicht mal an, zu meinem Lesevergnügen hat es allerdings auch nicht beigetragen. Wobei man auch erwähnen muss, dass der Schreibstil teilweise in meinen Augen auch phantastisch gut war. So Punkt genaue Beschreibungen von Leuten, dass man sie fast vor sich sehen konnte. Doch auch hier hat mich gestört, dass gerade am Anfang des Buches jeder Charakter eine auffällige Aussprache hatte, welche immer und immer wieder erwähnt wurde. Und auch viele unnötige Charaktere unfassbar detailiert beschrieben wurden. Somit wären wir auch schon bei dem zweiten großen Punkt, der mich unfassbar gestört hat. Die schiere Masse seiner Beschreibungen. Gefühlt war dreiviertel des Buches Beschreibungen von Räumen, Umgebungen, Kleidung, Möbeln, Menschen, Aussprache von Menschen und so weiter. Teilweise gelungen teilweise viel zu klischeebeladen wie z.B. der Herr Permaneder. Und insgesamt hat sich die Geschichte dadurch so in die Länge gezogen, dass ich mich teilweise zwingen musste weiter zu lesen, da mich das Buch so gelangweilt hat. (Ich weiß dass einige gerade das toll finden, meinen Geschmack trifft es nur leider so überhaupt nicht) Als dritten großen Kritikpunkt führe ich die fehlende Emotionalität des Buches an. Die Geschichte ist gut konstruiert, die Charaktere detailreich geschildert aber Erlebnisse werden meist nur kurz erwähnt und schon gar nicht auf emotionaler Ebene beleuchtet. So kam mir das Buch vor wie eine platte Aneinanderreihung von Ereignissen wie Tod, Krankheit, Pleiten, Depression; durchbrochen von Seitenlangen Umgebungsbeschreibungen, ohne auch nur einmal auf die Gefühlsebene einzugehen. Insgesamt bin ich aber dennoch froh, das Buch zu Ende gelesen zu haben. Einige Passagen haben mir nämlich (gerade zum Ende hin) sehr gut gefallen, als absolute Lieblingsszene möchte ich jene nennen, in der Thomas Buddenbrook in seinem Garten liest. Er begriff nicht Alles; und sein Sinn, in solcher Lektüre ungeübt, vermochte gewisse Gedankengängen nicht zu folgen. Denn so ging es mir letzendlich bei den Buddenbrooks auch.
Wer sich ranwagt, wird es wohl nie vergessen
Wer diese knapp 800 Seiten lange Familiengeschichte über vier Generationen lesen möchte, sollte viel Sitzfleisch und Konzentration mitbringen, denn sie ist weder einfach noch sonderlich kurzweilig geschrieben. Und doch wollte ich nach den ersten ca. 100 Seiten, die sich erstmal wirklich nach „Arbeit“ anfühlen, dieses Monument der deutschen Literaturgeschichte rund um den Niedergang einer angesehenen Lübecker Kaufmannsfamilie nicht mehr weglegen und wusste nicht so recht, wohin mit mir, als ich es zu Ende gelesen hatte. Wenn man sich darauf einlässt, wird man mit einem wundervoll ironischen Schreibstil beschenkt, der viel mehr beinhaltet als nur „lange Schachtelsätze“ und mich so sehr wie noch nie hat verstehen lassen, wie eine reiche, angesehene Familie aufgrund einiger falscher Entscheidungen, tragischer Vorfälle, aber vor allem auch der eigenen Bräsigkeit und Sattheit schleichend, aber stetig dahinsiecht. Meines Erachtens ein „Sollte jeder mal gelesen haben“-Werk.
Ein absolutes Meisterwerk
Für mich ohne Zweifel eines der größten Werke der Literatur. Man muss es einfach gelesen haben. Thomas Manns Sprache gehört wohl zu dem Schönsten was, die Literatur zu bieten hat. Kurzum erzählt „Die Buddenbrooks“ (stark autobiografisch) den generationsübergreifenden Aufstieg und Fall einer Kaufmannsfamilie aus Lübeck. Einige Figuren werde ich nie vergessen!
Thomas Mann zeichnet in diesem Klassiker ein so detailliertes Bild von allem, das man als Mensch auf dieser Welt erleben, fühlen, erleiden kann. Es ist faszinierend, kein Wort ist ohne Sinn - von den Beschreibungen der äußeren Erscheinung aller Protagonisten und Nebenfiguren bis hin zur Spiegelung ihrer tiefsten Empfindungen. Von der Ebene der einzelnen Figuren und ihren Verflechtungen ausgehend entsteht ein ebenso feingliederiges Bild des Konstrukts „Familie“ in all seiner Schönheit und all seinem Schrecken, daraus wiederum entspinnt sich ein detailgetreues Bild der damaligen Gesellschaft. Es ist schwer die Protagonisten wahrlich ins Herz zu schließen, phasenweise rutscht man ins innerliche Augenrollen. Aber so ist die Natur des Menschen letztlich, jeder von uns weist seine Abgründe auf. Ein nicht umsonst Nobelpreis prämiertes Werk.
Großes Projekt abgeschlossen 🤗
Ich hätte gedacht, dass ich noch länger brauche. Die Dicke des Buches und mögliche Längen haben mich lange abgeschreckt. Ja, Thomas Mann braucht ein bisschen, bis er zum Punkt kommt, aber genau das macht den Schreibstil aus. Ich schätze ihn dafür. Es hat Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Ich wollte immer wissen, wie es weiter geht. Am Ende hätte es auch noch mehr Seiten haben dürfen 😉😆
Bei thomas Mann weiß man was man hat - gut charakterisierte Charaktere, schöner Stil, Ironie und brillant in der Beschreibung alltäglicher Szenen, ein wenig mehr Philosophie und Erzählerpräsenz hätt ich mir gewünscht, aber das kommt ja zur genüge in seinen späteren Romanen. Den Nobelpreis hätte er aber für den Zauberbeerg bekommen sollen. Bei aller Brillanz ist das Werk nicht ganz so rund und wirkt eher wie eine ziellose Aneinanderreihung zweifellos genial beschriebener Szenen und Charaktermomente über mehrere Generationen.

Ich bin ganz offen, ich hatte wirklich Respekt vor diesem Wälzer von Klassiker. Aber da ich noch kein Werk von Thomas Mann gelesen habe, musste ich es dann doch einfach wagen. Mir wurde gesagt, zum Einstieg eignen sich die "Buddenbrooks" am besten und das kann ich schon mal so unterschreiben. Es war wirklich sehr viel leichter zu lesen als ich mir gedacht habe. Natürlich ist es auf Grund seines Alters, der sehr langen Ausschweifungen und des etwas trockenen Erzählstil schon anstrengender zu lesen als Trivialliteratur. Aber ich finde, meine Zeit war sehr gut investiert. Der Schreibstil hat mir (unerwartet) gut gefallen. Auch wenn es nicht die einfachste Sprache ist, ist sie dennoch sehr gut lesbar, kunstvoll und wunderschön. Dieses Buch ist ein literarisches Meisterwerk. Über 700 Seiten habe ich mit der Familie Buddenbrook verbracht und ich muss sagen, es hätten noch 700 weitere sein können. Das Buch erzählt die Geschichte der Lübecker Kaufmannsfamilie Buddenbrook über mehrere Generationen hinweg. Auch wenn die Protagonisten recht trocken und mit emotionalem Abstand beschrieben werden, ist es Thomas Mann gelungen, dass man eine Nähe zu den Charakteren aufbaut. Ich habe mit ihnen gelacht, mich gestritten, bin verzweifelt, habe gefeiert, getrauert und geliebt. Tony war (natürlich) meine Lieblingsfigur. Das Buch behandelt Themen wie Tradition, Familie, wirtschaftlichen Wandel und den Konflikt zwischen persönlichen Wünschen und gesellschaftlichen Erwartungen. Die Mitte des Buches hatte wirklich seine Längen, dafür kracht das Ende mit so einer Wucht daher, dass ich erstmal sprachlos war. Ich hoffe ich spoiler jetzt nicht zu sehr, ABER ich habe nicht damit gerechnet, dass der Titelzusatz "Verfall einer Familie" soooo wort wöchentlich genommen wird. Mehr möchte ich zu dem Ende nicht sagen. Ich denke, mit einmaligem Lesen kann man nicht ansatzweise alles in diesem Werk erfassen. Ich werde somit bestimmt nochmals in die Welt der Buddenbrooks eintauchen und ich freue mich ehrlich gesagt jetzt schon darauf.
VERFALL Wie nur und für wen schreibt man eine Rezension über Thomas Manns Nobelpreisroman „Buddenbrooks“? Entweder kennen ihn meine Leser*innen bereits oder werden eine Lektüre mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im Anschluss an diese Rezension nicht in Betracht ziehen wollen. Hinzu kommt: Was hätte ich zu sagen, das nicht bereits viel klügere Menschen, viel elaborierter in großer Zahl über diesen Roman gesagt und geschrieben haben? Vielleicht funktioniert es ja mit einem humorvollen Seitenhieb! Entscheidet selbst! Einige werden sich an das Sachbuch „Muss ich das gelesen haben“ der Poetryslammerin, Kabarettistin und (wie sie selbst im Buch nicht müde wird zu betonen) Literaturwissenschaftlerin („inkl. Staatsexamen für das Lehramt“, wie der @haymonverlag sich bemüßigt fühlt, in der Bio zu bemerken) Teresa Reichl @teresareichl aus dem letzten Jahr erinnern, in welchem sie den Bildungs-Literaturkanon und die Lesesozialisation der Mehrheitsgesellschaft durch den Kakao versuchte zu ziehen (Rezension/Verriss weiter unten). Unter allen Texten und Autor*innen, die Reichl in diesem Buch anspricht und aburteilt, hat sie zu Thomas Mann und dessen Werk ein besonderes Verhältnis, denn im Gegensatz zu denen, die sie nur aus unterschiedlichen Gründen nicht mag, „hasst“ sie Thomas Mann und dessen Texte. Grund genug, Reichls Kritikpunkt zu betrachten und diese als Steigbügel zu verwenden, um mein sehr positives Fazit zur Lektüre des großartigen Familienromans „Buddenbrooks“ zu begründen. Um es mit Reichls Worten zu sagen: Machen wir „Literaturkritik[kritik] – roasted edition“. „Muss ich das gelesen haben“ stört sich daran, dass Thomas Mann nur (wie sich über Sekundärliteratur und die Zahl seiner Briefe belegen lasse) über sich selbst geschrieben. Mal abgesehen davon, dass Reichls Liste mit empfehlenswerter Literatur ein Sammelsurium von (durchaus guten) guten Texten ist, in denen die Autor*innen aus dem eigenen Leben schöpften (Anne Frank, Kim de l’Horizon, Imre Kertész, Christian Baron usw.) und diese auch noch nach Identitätsmerkmalen sortiert, ist natürlich auch Thomas Manns „Buddenbrooks“ ein Roman, den der Autor aus seinem Leben geschöpft hat. Mann erzählt darin die Geschichte vierer Generationen der angesehenen Lübecker Kaufmannsfamilie Buddenbrook und dem familiären, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Niedergang. Im Zentrum steht dabei die dritte Generation, in Form des Unternehmenserbens Thomas, der vom Liebespech verfolgten Antonie und des Lebemannes Christian. Das Ergebnis dieser Entwicklungen findet sich in Hanno Buddenbrook, dem Sohn von Thomas, der anders als seine Verwandten ein Gespür und Interesse für Theater und Musik hat, keinerlei kaufmännische Fähigkeiten aufweise, „verzärtelt“ sei und der zugleich den Endpunkt der Familiengeschichte markiert Fehlerhafte Entscheidungen, Pech, Arroganz und das verweichlichende Interesse an Kunst und Kultur sind es, was die Familienmitglieder auseinandertreibt und in zunehmende Vereinzelung gleiten lässt. Natürlich hat Thomas Mann sich an seiner eigenen Familiengeschichte bedient, die hier als Folie diente und natürlich hat er sich selbst ein wenig in die Figur Hannos eingeschrieben, aber diesen Roman mit all seiner erzähltheoretischen Kniffe, der Fülle seiner Motive, der strukturellen Anlage und intertextuellen Bezugnahmen sowie dessen Bedeutung für das Genre des Familienromans im Speziellen und die Literaturgeschichte (nicht nur in Deutschland) im Allgemeinen als einen autobiografischen zu lesen ist nur eine unter vielen Möglichkeiten und verkürzt die Lektüre dieses 750seitigen Wälzers doch sehr. Belegt sei dies hier kurz am Beispiel der Verfallsmotivik, die nicht nur im Untertitel des Romans inhaltlich angedeutet ist, sondern sich auch leitmotivisch und erzählerisch durch den Roman zieht. Mann baut die Welt der Buddenbrooks als eine, in der die Familie gleichbedeutend ist mit dem Haus, in dem sie wohnen und der Firma, die ihr gehört. Dieser Gleichsetzung schlussfolgernd gehen natürlich alle drei Dimensionen gleichermaßen in den Untergang. Das Haus verwildert ab der Mitte des Romans zunehmend (eine Katzenfamilie nistet sich gar ein), die Firma verliert sowohl an Kapital als auch an Prestige und wird irgendwann von einem Konkurrenten abgelöst und das Netz der Familienbande löst sich zunehmend bis sogar die einzelnen Mitglieder des sozialen Netzes sich aufzulösen beginnen. Angelegt ist dies bereits auf den ersten Seiten, wenn Mann (wie ich finde sehr humorvoll) auf die schlechten Zahnzustände der Familienmitglieder hinweist, die fast alle über „gelbliche“, „schiefe“ „Stümpfe“ verfügen. Dieser Umgang mit inhaltlicher Vorausdeutung zeiht sich durch den gesamten Roman und schlägt sich auch auf Ebene des Erzählens nieder. So wird zu Beginn noch dialogisch in einem dramatischen Modus erzählt, der es erlaubt, die Familie als zusammenhängendes System zu betrachten. Im weiteren Verlauf wechselt Mann allerdings immer stärker ins monologisch, subjektive Erzählen mit einer internen Fokalisierung / personalen Erzählweise, die die Vereinzelung und den fortschreitenden Verfall der Familie unterstützt. Nicht nur realistischer Familienroman, psychologischer Roman, Decadence-Roman, sondern auch eine Kulturgeschichte seiner Zeit und damit höchst fiktionalisiert sind die Buddenbrooks durch die unüberschaubare Zahl der Nennungen von Werken aus der Literatur und Musik jener Zeit, niemals willkürlich gewählt zu sein scheinen und häufig eine erzählerische Funktion innehaben. So findet Thomas in den Ausführungen Schopenhauers über das Wesen des Todes kurzzeitig Freiheit und Frieden, Wagners neuartige Musik ist es, die den kleinen Hanno tief beeinflusst und die wiederkehrende Lektüre von Texten (dunkler) Romantik (Andersen, Tieck, Hoffmann, Poe) passen nicht nur zum düsteren Ende, sondern weisen auch genretypologische Berechtigungen auf, denn hey! Was ist dieser Roman denn anderes als eine „Haunted House“ Geschichte voller skurriler und teuflischer Figuren (oder fand außer mir den Makler Gosch niemand spooky?) Reichl wirft Mann zudem vor, er habe zum Größenwahn geneigt und sich noch dazu politisch indifferent verhalten im Laufe seines Lebens. Ein wenig Größenwahn gehört sicher dazu, wenn man als 25jähriges von einem renommierten Verlag verlangt, das eigene Debutmanuskript mit ca. 800 Seiten zu drucken. Das sagt allerdings nichts über die Qualität des Romans aus, eher im Gegenteil, gehört eine Menge literarischen Könnens dazu, in so jungen Jahren so gekonnt, eine solche umfangreiche Geschichte umzusetzen und somit könnte man Mann an dieser Stelle auch berechtigtes Selbstbewusstsein attestieren. Mit dem moralischen Vorwurf, Mann habe nicht gewusst, wo er stehe, verhält es sich ähnlich, denn erstmal sagt das nichts über einen seiner Texte aus, schon gar nicht über die Buddenbrooks, weil die biografischen Aspekte, auf die Reichl sich bezieht, alle weit nach Erscheinen des Romans anzusiedeln sind. Als Gegenrede könnte man darauf hinweisen, dass der Roman nicht etwa das bürgerliche Dekadenz-Gehabe, aus dem der Autor selbst hervorgegangen ist (und von dem er sicher auch profitierte) hier nicht abfeiert, sondern eben jene Bürgerlichkeit der Familie B. zum Verhängnis wird und der Roman somit von einem gesellschaftlichen Umbruch erzählt und Gegebenheiten (teils satirisch) kritisiert. Der Vorwurf der politischen Wankelmütigkeit und Zurückhaltung ist zudem bei Mann so breitgelatscht, dass das wenig originell wirkt. Wie wäre es, wir reden mal bei Kästner oder Fallada darüber? Sicher hat Reichl auch mit dem Vorwurf der Frauenfeindlichkeit gegenüber Mann einen Punkt, aber man kann diesen Roman auch als Gegenbeweis lesen, denn eigentlich ist es Tony, die die Romanhandlung zusammenhält und die Leser*innen durch diese begleitet. Es ist Tony, die unter dem patriarchalen Gesellschaftsmodell jener Zeit (das rauszuschreiben, wäre eher schwierig geworden) zu leiden hat und sich doch nicht unterkriegen lässt. Und es ist Tony, die am Ende übrigbleibt Zu guter Letzt, bzw. bei Reich zuerst steht der Vorwurf, Thomas Manns Texte (auch die Buddenbrooks) seien langweilig. Die Autorin weiß selbst, dass das subjektiv ist und nicht zu belegen, meine Memes beweisen allerdings das Gegenteil (in den Highlights). „Buddenbrooks“ eröffnet einen ganzen Gesellschaftskosmos voller Leid, Spannung, Humor und vieler Momente ungläubigen Kopfschüttelns über die neuste Eskapade dieser Familie. Lest das mal, ihr werdet es nicht bereuen. P.S.: Ich bin auch Literaturwissenschaftler (inkl. Staatsexamen für Gymnasien)
Eine Familiengeschichte über 4 Generationen erzählt mit tragischem Ende und vielen kleinen tragischen Einzelschicksalen. Besonders gut hat mir der Einblick in das gesellschaftliche Leben und die damaligen Werte und Schwerpunkte zu erfahren.
Eins der Bücher für die Insel 🏝️. Sagenhaftes Meisterwerk!
Ich glaube ich war noch nie so froh und gleichzeitig so stolz ein Buch beendet zu haben, wie bei den Buddenbrooks. Kurz gesagt: ich mochte das Buch überhaupt nicht und das aus vielen Gründen. Da kommt als erstes der Schreibstil von Thomas Mann. Die Sätze sind teilweise so dermaßen lang, dass man liest und liest und am Ende gar nicht mehr weiß um was es geht. Dies ist mir insbesondere bei seinen sehr umfangreichen Beschreibungen aufgefallen. Zudem wird gerade am Anfang des Buches sehr oft auf Platt geschrieben, wo ich persönlich einfach absolut nichts verstanden habe. Dies kreide ich ihm gar nicht mal an, zu meinem Lesevergnügen hat es allerdings auch nicht beigetragen. Wobei man auch erwähnen muss, dass der Schreibstil teilweise in meinen Augen auch phantastisch gut war. So Punkt genaue Beschreibungen von Leuten, dass man sie fast vor sich sehen konnte. Doch auch hier hat mich gestört, dass gerade am Anfang des Buches jeder Charakter eine auffällige Aussprache hatte, welche immer und immer wieder erwähnt wurde. Und auch viele unnötige Charaktere unfassbar detailiert beschrieben wurden. Somit wären wir auch schon bei dem zweiten großen Punkt, der mich unfassbar gestört hat. Die schiere Masse seiner Beschreibungen. Gefühlt war dreiviertel des Buches Beschreibungen von Räumen, Umgebungen, Kleidung, Möbeln, Menschen, Aussprache von Menschen und so weiter. Teilweise gelungen teilweise viel zu klischeebeladen wie z.B. der Herr Permaneder. Und insgesamt hat sich die Geschichte dadurch so in die Länge gezogen, dass ich mich teilweise zwingen musste weiter zu lesen, da mich das Buch so gelangweilt hat. (Ich weiß dass einige gerade das toll finden, meinen Geschmack trifft es nur leider so überhaupt nicht) Als dritten großen Kritikpunkt führe ich die fehlende Emotionalität des Buches an. Die Geschichte ist gut konstruiert, die Charaktere detailreich geschildert aber Erlebnisse werden meist nur kurz erwähnt und schon gar nicht auf emotionaler Ebene beleuchtet. So kam mir das Buch vor wie eine platte Aneinanderreihung von Ereignissen wie Tod, Krankheit, Pleiten, Depression; durchbrochen von Seitenlangen Umgebungsbeschreibungen, ohne auch nur einmal auf die Gefühlsebene einzugehen. Insgesamt bin ich aber dennoch froh, das Buch zu Ende gelesen zu haben. Einige Passagen haben mir nämlich (gerade zum Ende hin) sehr gut gefallen, als absolute Lieblingsszene möchte ich jene nennen, in der Thomas Buddenbrook in seinem Garten liest. Er begriff nicht Alles; und sein Sinn, in solcher Lektüre ungeübt, vermochte gewisse Gedankengängen nicht zu folgen. Denn so ging es mir letzendlich bei den Buddenbrooks auch.
Dieses Buch ist genau das, was der Untertitel sagt: der Verfall einer Familie. Man lernt alle Charaktere kennen und wirklich lieben, lernt man nur Toni. Nach den ersten 200 Seiten, gewöhnt man sich an den Schreibstil und die Geschichte. Auch wenn ich es als Schullektüre lesen musste, ist es ein gutes Buch und ich würde es weiterempfehlen.
Ein Klassiker - eine Familiengeschichte im Wandel der Zeit
Die Buddenbrooks... seit viele Jahren schleiche ich um dieses Buch. Meine Mutter hatte immer davon geschwärmt. Auch mein Bruder meinte "das musst du gelesen haben". Also habe ich mir nunmehr ein Herz genommen und da Projekt gestartet. Ich hatte Angst es würde ein dröger schwer verständlicher Roman sein, den ich dann doch abbreche. Aber im Gegenteil. Trotz der teilweise doch altertümlichen Schreibweise und den langen Sätzen kam ich erstaunlich gut voran. Es hatte zwar seine Längen, aber auch nicht zu viele. Insgesamt eine schöne Geschichte über eine Kaufmannsfamilie und den Wandel den das Geschäft und die Familienmitglieder durchbdie Generationen durchgemacht haben. Ich hab das Buch sehr gemocht. Aber im vergleich zu meinen sonstigen Büchern brauchte man schon etwas mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Insbesondere die Plattdeutschen Stellen und anderen Dialekte die zwischendurch vorkamen, haben schon viel Konzentration bedurft. Aber ich wurde mit einer beeindruckenden Geschichte belohnt. Ich werde weiterhin immer mal wieder auch Klassiker lesen um auch diese Geschichten zu entdecken und weiter tragen zu können.
Ein Buch, das bei jedem Wiederlesen gewinnt. Ein nun über hundert Jahre vertrautes Figurenpanorama, literarisch verewigtes Bürgertum, Bruderzwist und Vernunftehen. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert hält Thomas Mann eine vergehende Welt fest, deren Protagonisten verunsichert und deren Fundamente brüchiggeworden sind. Genial natürlich auch das Hörbuch mit Gert Westphal und die legendäre Hörspielfassung von 1965!
📚 "Buddenbrooks: Verfall einer Familie" von Thomas Mann 📚 'Buddenbrooks' ist ein Gesellschaftsroman von 1901 und Thomas Mann's frühestes Werk. Für das erste Werk ist es wirklich eine Wucht. Es vereinigt reale Tatsachen und Fantasie in einem Zug und fühlt sich sehr echt an, als würde man dies derzeit noch erleben. Ich muss dazusagen, dass ich damals vor 2-3 Jahren das Buch abgebrochen habe und mir dafür das Hörbuch auf Youtube angehört habe (kaum zu glauben, aber fast nirgends gibt es ein Hörbuch der Komplettfassung!). Dabei merkte ich, wie weit ich dieser Story vorangekommen war. Es geht in diesem Buch um die Familiengeschichte der Familie Buddenbrook, diese zieht sich über mehrere Generationen. Aufgrund verschiedener Ereignisse wirtschaftet sich die Familie immer weiter runter. Die Handlung ist durchweg schlüssig und hier werden verschiedene Dialekte vereint, z. B. Plattdeutsch und Bayrisch. Das empfand ich als sehr interessant und machte wirklich Spaß. Der Aspekt der Ahnenforschung, was auch mein Hobby ist, wird in diesem Buch auch sehr schön aufgegriffen. Leider waren mir so manche Beschreibungen und Sätze einfach viel zu lang, dies hat es ein wenig heruntergezogen. Daher hatte ich damals das Buch abgebrochen und ich störte mich weiter daran. Aber alles in Allem hat es mir doch ganz gut gefallen und wird zurecht als ein wichtiges Werk der deutschen Literatur bezeichnet. Daher gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen. ☀️ Funfact: 1611 wurde nachweisbar der erste Vorfahre von Thomas Mann in Parchim geboren. Wieso Funfact? Ich stamme aus der Nähe von Parchim, habe dort ein paar Jahre gewohnt, bevor ich nach Berlin gezogen bin und wollte diesen Fakt mit euch teilen. 🤭
Die Buddenbrooks waren für mich ein echter Pageturner - vielleicht weil mich Familiengeschichten einfach interessieren und die „vornehme“ Gesellschaft des 19. Jahrhunderts auf mich eine Anziehung ausübt, der auch Tony Buddenbrook, die (heimliche) Heldin des Romans, verfallen ist: das Ansehen ihrer Familie ist für sie der wichtigste Lebensinhalt. Die Sprache ist natürlich etwas „veraltet“ dennoch liest sich das Werk ziemlich flüssig. Dabei ist das Buch tatsächlich in vielfältigen Sprachen und Dialekten geschrieben. Die Großeltern Buddenbrook sprechen Plattdeutsch, angereichert mit vornehmen französischen Vokabeln und Wendungen und als Tony dann in München ihren zweiten Mann kennenlernt, gesellt sich auch noch eine deftige Portion Bairisch dazu. Der erst 25-jährige Thomas Mann erzählt im Roman die Geschichte der Familie Buddenbrook (die vielfältige Parallelen zur Familie des Autors aufweist) im Zeitraum von 1835 bis 1877. Gegen Ende des Romans wird immer mehr (und jünger) gestorben und dabei doch sehr tiefgreifend über den Sinn des Lebens philosophiert, was verwundert, wenn man bedenkt in welch’ jungen Jahren der Autor dieses Werk geschrieben hat. Schauplatz des Romans ist im wesentlichen Lübeck, die „Vaterstadt“ Thomas Manns, die im Roman an keiner Stelle namentlich erwähnt aber doch sehr detailliert beschrieben wird. Durch meinen Besuch in Lübeck während der Lektüre des Romans wurde dieser für mich besonders greifbar. Und wenn das Buddenbrookhaus fertig saniert ist will ich auf jeden Fall wieder hin!
Wieviel Sterne vergebe ich? Ehrlichgesagt weiß ich es nicht. Die meiste Zeit mochte ich das Buch, besonders wegen des Erzähltons, sehr gerne. Leider gab es keine Person an der mein Herz wirklich hing. Die Buddenbrooks sind alle wirklich traurige Gestalten. Gegen Ende fand ich das ganze Trauerspiel sehr, sehr deprimierend, was es mir schwer gemacht hat. Es wurde nach und nach im zäher zu lesen. Ja, so war es ganz bestimmt gewollt. Deshalb bleibe ich jetzt einfach erstmal bei 4 Sternen.
Ich muss gestehen dass ich mich ab der Hälfte sehr durchquälen musste. Ich mochte Manns Schreibstil und fand seine Herangehensweise an diese Familiengeschichte, die Personen und ihre Beziehungen untereinander sehr interessant. Letztendlich waren für meinen Geschmack aber viel zu viele Längen vorhanden, es wurde seitenweise über Themen wie bspw. Musik etc. philosophiert. In diesen Passagen hat mich Mann etwas verloren. Ich kann den Stellenwert dieses Buches durchaus nachvollziehen, für mich persönlich hat dieser erste Versuch mit Thomas Mann aber zu wünschen übrig gelassen. So richtig warm geworden bin ich mit seinem Stil nicht. Das lag vielleicht an der Tatsache dass Mann kein einziges Mal die emotionalen Beziehungen der Personen untereinander beschreibt. Das mag an sich schon hohe Kunst sein, da er das Prinzip "show don't tell" hier ins Extreme treibt. Niemals wird ein Wort darüber verloren, was bspw. Thomas Buddenbrook über seine Frau denkt und umgekehrt. Es wird dem Leser selbst überlassen aus den Szenen in denen beide zusammen auftreten, herauszulesen. Das zeigt wie bereits erwähnt, dass Thomas Mann seine schriftstellerische Kunst ohne Zweifel herausragend beherrscht und somit wohl auch zu Recht den Literaturnobelpreis erhalten hat. Für mich persönlich hat das allerdings oft wie ein Sachbericht oder eine Dokumentation gewirkt. Das war mir für einen Roman zu trocken. "Der Zauberberg" steht noch auf meiner Liste, vielleicht wird mich dieses Werk mehr mit dem Autor anfreunden. Vorerst brauche ich aber erstmal eine Pause von Manns dicken Wälzern.
Auf jeden Fall lesenswert, man gewinnt die Figuren über die Zeit lieb und ihr Leben wird sehr herzhaft geschildert (Hanno 🥺🥺🥺)
Mein erster Thomas Mann: gut zu lesen, einfach zu verstehen
Die zeitgetreue Sprache und die bildliche überaus anschauliche Beschreibung der einzelnen Situationen und Personen haben mir gut gefallen. Schwierigkeiten hatte ich nur mit den vielen Personen und den vielen verschiedenen Namen (auch für die selbe Person). In meiner Ausgabe befand sich ebenfalls kein Stammbaum, was "hie und da in der Taht" sehr hilfreich gewesen wäre.
Familienroman
Es wird zum Mitte des Romans philsophisch. Soetwas finde ich gut. Ausserdem der Vergleich mit Thomas Manns Familie ist sehr interessant
3,5/5 Sternen. Es war für eine Schullektüre gut, aber an einigen Stellen gab es echt Längen. Jedoch finde ich, dass man dieses Buch - gerade als Lübeckerin - gelesen haben sollte.
Ich hatte gehört, Thomas Mann sei aufgrund langer Schachtelsätze schwierig zu lesen. Fand ich überhaupt nicht, im Gegenteil, das Buch liest sich flüssig, die Geschichte ist unterhaltsam und interessant, der Stil brillant, die nötige Portion Humor fehlt auch nicht. Ein Genuss in jeder Hinsicht.