Plot:⭐⭐Characters:⭐World building:⭐⭐⭐Writing style:⭐⭐2,0 ⭐(Nach ca. 50% abgebrochen und den Rest überflogen)Am Anfang zu viele unrelevante Hintergrundinformationen, im Mittelteil einfach viel zu langweilig
Eine Reise zwischen Realität und Metapher -- mit Tiger
"Schiffbruch mit Tiger“ ist weit mehr als eine Abenteuergeschichte – es ist für mich ein literarisches Meisterwerk, das gleichermaßen fesselt, berührt und nachdenklich stimmt. Schon nach wenigen Kapiteln wird klar, dass der Autor ein außergewöhnliches Gespür für Sprache hat. Der Schreibstil ist bewundernswert: poetisch, aber nie überladen; klar, aber stets mit Tiefgang. Besonders genial ist die Entscheidung, die Kapitel in unterschiedlich langen Abschnitten zu erzählen – ein formales Detail, das den Lesefluss lebendig hält und dem Rhythmus der Handlung folgt wie Wellen dem Wind ;) Was zunächst als phantastisches Abenteuer mit einem Tiger in einem Rettungsboot beginnt, entfaltet sich bald zu einer vielschichtigen Parabel über den Überlebenswillen, die Kraft der Vorstellung und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Die Spannung bleibt konstant hoch, und doch gibt es Momente voller Witz, Staunen und schmerzlicher Schönheit. Das Buch schwingt mühelos zwischen brutalen Szenen und Passagen von spirituellen Erkenntnissen. Die religiösen Elemente sind zwar anfangs präsent, treten jedoch zugunsten einer eher philosophischen Auseinandersetzung in den Hintergrund. Ein weiteres geniales Detail am Ende ist der überraschende Twist! Ist die erzählte Geschichte womöglich nur eine metaphorische Verarbeitung eines zutiefst menschlichen Dramas – ohne Tiere und ohne "Magie"? „Schiffbruch mit Tiger“ ist ein Buch, das bleibt. Es beeindruckt nicht nur durch seine Handlung, sondern durch seine Tiefe. Es ist ein literarisches Erlebnis – spannend, schön, brutal und auch menschlich. Ich habe mich dazu entschieden an die tierische Version zu glauben.
Eine außergewöhnliche Geschichte
Es war ein gutes Buch, aber es hat mich nicht umgehauen, deshalb nur 3,5 ⭐️ Ich habe den Film vor einigen Jahren gesehen und wusste deshalb worum es geht. Mich hat es gewundert, dass ein großer Teil vom Buch um Religionen ging. Auch wurde der Teil mit dem Schiffbruch schnell abgehandelt, was mich etwas irritiert hat. Das Buch ließ sich gut lesen und ich war nach wenigen Tagen fertig. Ich bin froh, dass in der Geschichte mit Tieren gearbeitet wurde, das hat einen ganz anderen Blickwinkel auf die Situation geworfen, wenn man am Ende erfahren hat, was tatsächlich passiert ist. Es war schön geschrieben und teilweise poetisch. Es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Ich habe mir leider viele gute Zitate nicht aufgeschrieben, aber eins das mir im Kopf geblieben ist: "Die Zeit ist eine Illusion, die uns nur atemlos macht"
Schiffbruch mit Tiger - was ich mir alles im Vorfeld unter diesem Buch vorgestellt habe.... ich konnte mich all die lange Zeit sowohl dem Film, als auch den Details zum Buch fern halten und war somit völlig unvoreingenommen, frisch und frei ans Werk gegangen. Und nun ja - der Name ist Programm. Warum auch immer mich das überrascht hat, das hat es. Es geht (nach einer kurzen Einführung) um Pi und einen Tiger, die nach Schiffbruch auf einem Rettungsboot um ihr Überleben kämpfen. Zwischendurch war ich völlig überrascht, dass mich dieses Thema und die Geschichte so fesselt, zum Ende hin kurz ernüchtert WIE real alles geschildert wurde und am Ende sehr beeindruckt, wie gut es mir gefallen buchstäblich hat, über Schiffbruch mit einem Tiger gelesen zu haben.
Ein sehr interessantes und gelungenes Werk, das nicht an jeder Stelle den Anspruch hat, spannend zu sein, aber den Leser doch unterhält. Bei "Schiffbruch mit Tiger" von Yann Martel kann man von einem sehr unterhaltsamen Roman sprechen. Die Handlung ist vor allem zu Beginn wendungsreich und erzählt viel mehr als bloß den Schiffbruch an sich. Yann Martel beschreibt den Schrecken, den eine solche Geschichte mit sich bringt, sehr realistisch. Er scheut sich nicht davor, zu skizzieren, wie Schildkrötenblut schmeckt oder wie Tiere abgeschlachtet werden. Dabei machen auch die Charaktere eine Veränderung durch, die sie in meinen Augen nicht minder sympathisch macht. Selbst die Tiere, mit denen Pi auf dem Boot landet, besitzen Charaktertiefe. Das Buch regt außerdem in vieler Hinsicht zum Nachdenken an. Leider habe ich jedoch an die 200 Seiten gebraucht, um mit dem Werk und dem Protagonisten warm zu werden. Anfänglich hatte ich meine Differenzen mit der Erzählweise, die sich jedoch schnell auflösten.
Plot:⭐⭐Characters:⭐World building:⭐⭐⭐Writing style:⭐⭐2,0 ⭐(Nach ca. 50% abgebrochen und den Rest überflogen)Am Anfang zu viele unrelevante Hintergrundinformationen, im Mittelteil einfach viel zu langweilig
Ich habs im Urlaub verschlungen, der erste Part hat sich irgendwie gezogen, aber ich war am Ende absolut begeistert! Regt zum Nachdenken an!
Ist okay für einen Buchclub
Anfangs hat mich die regelrechte Werbung für Zoos ziemlich genervt, da ich wirklich eine Anti Zoo Haltung habe. Habe es aber akzeptiert und mich darauf eingelassen. Man muss aber wissen dass sich das über viiiele Seiten zieht. Die Geschichte ist interessant und manchmal auch etwas tiefgründiger, weshalb ich denke, dass es ein gutes Buch für ein Buchclub ist, worüber man dann in einer Gruppe sehr gut diskutieren kann. Auch das Ende hat Diskussionspotenzial. Im Großen und Ganzen würde ich es aber nicht nochmal lesen, da die Geschichte sich meiner Meinung nach sehr lang gezogen hat.
So viel Blut...
... hätte ich hier nicht erwartet. Das Buch war ganz anders als erwartet. Ich hätte auf die ganzen detaillierten Beschreibungen der "Nahrungsbeschaffung" verzichten können. Ich habe zwar kein Problem mit blutigen Szenen, das Thema wurde jedoch ausgiebig (im wahrsten Sinne des Wortes) ausgeschlachtet. Aber alles in allem ein Buch das sich ganz gut lesen lässt.
"Wir brauchen eine Geschichte, mit der wir nicht wie die Idioten dastehen."
Eine unglaubliche Geschichte mit einem bemerkenswerten Protagonisten.
Ganz schön blutrünstig
Das Buch war deutlich anders, als ich erwartet habe und lies sich besser lesen, als befürchtet. Trotzdem war es nicht meins. Die ganzen sehr bildlichen Beschreibungen, wie Pi auf dem Wasser für Nahrung sorgt und es tötet, hätte ich wirklich nicht gebraucht. Auch die Einleitung, die aus der Sicht eines Autors geschrieben wurde und auch den Abschluss mit den beiden Männern, die den Untergang des Schiffes untersucht haben und noch einmal eine eigene Geschichte bekommen haben, fand ich viel zu viel.
Am Anfang hat es sich echt gezogen interessant war es erst als er auf dem Rettungsboot war. Das Ende war auch wenig überraschend.
Eine Geschichte die sprachlich so gewaltig und teilweise poetisch um die Ecke kommt.
Es geht hier um Pi Partel der mit seiner Familie und dem Zoo umziehen möchte. Daher wurde ein Schiff beladen und los ging es. Leider kam es zu einem Unglück und das Schiff sinkt. Pi überlebt glücklicherweise, aber ist dennoch nicht alleine sondern hat Begleiter. Unteranderem einen Tiger, wie der Titel des Buches sagt. Teilweise sehr poetisch lesen wir hier die Geschichte über Pi und seinem Weg zum Leben. Über Hoffnung, Angst und Panik und die Thematik irgendwann nichts mehr zu essen und zu trinken zu haben. Und was ist mit dem Tiger? Eine wahre Empfehlung, liest sich so flüssig und schnell und mit ein paar wirklich schönen Zitaten.
Ich konnte dieses Buch zwar kaum aus der Hand legen- war allerdings zwischenzeitlich versucht es einfach (aus em Fenster) zu werfen. Teilweise ist es doch sehr grausam. Leider ist der Schluss nicht nach meinem Geschmack
Das Buch ist auf jeden Fall sehr lesenswert und ich kann es jedem empfehlen, der nicht allzu schwache Nerven hat. Gerade das Ende ist sehr besonders und hat mich ziemlich mitgenommen. Es regt ungemein zum Nachdenken an. Auch den Film dazu kann ich empfehlen!
Spannend erzählter Überlebenskampf
Mein Mann war begeistert, der Leserkreis suchte nach einem Buch zum Thema "Meer", irgendwer schlug dieses Buch vor. Normalerweise hätte ich nicht so schnell nach diesem Buch gegriffen: kein Fantasy, keine Märchen, über 500 Seiten in einem Rettungsboot entspricht nicht ganz meinem üblichen Lesegeschmack. Ich wurde positiv überrascht. Sprachlich gut, nie langweilig und neben der Schilderung des Schiffbruchs spannende philosophische Überlegungen Eine klare Leseempfehlung!
Zwar war der Anfang wirklich sehr langatmig, der Rest der Geschichte hat dafür nochmal alles herausgerissen! Ich liebe diese Geschichte einfach❤
abgebrochen
erst war ich nur genervt von der gefühlt endlosen schlaumeierischen Werbung für Zoos, irgendwann nur noch traurig und wütend. Wenn ich Fakten und Zahlen zu Zoos lesen möchte, nehme ich mir fundiertes Fachwissen zur Hand, nicht einen Roman, der mit zahlreichen falschen Informationen überfüllt ist und mich seitenweise nur belehrt.
Ein berührendes und inspirierendes Buch
„Die Welt ist doch nicht einfach wie sie ist. Es kommt doch darauf an, wie wir sie verstehen, oder nicht? Und wenn wir sie verstehen, fügen wir doch auch etwas hinzu, oder nicht? Und wenn das so ist, ist dann nicht das ganze Leben eine Geschichte?“ (S. 363) Yann Martens Roman „Schiffbruch mit Tiger“ (2001; übersetzt von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié) erzählt die Geschichte des jungen Piscine Molitor Patel (genannt Pi), der bei einem Schiffsunglück seine Familie verliert und monatelang mit dem bengalischen Tiger „Richard Parker“ in einem Rettungsboot im Pazifik treibt. Hatte Pi in seiner Kindheit im indischen Pondicherry die Frage umgetrieben, ob Hinduismus, Christentum und Islam nicht Ausdruck desselben Göttlichen seien und ob man gleichzeitig gläubiger Hinduist, Christ und Moslem sein könne, ist es nun überlebenswichtig zu wissen, wie man angesichts einer solch gefährlichen Raubkatze an Bord überlebt. Die anderen Insassen der „Arche Noah“: ein Zebra, ein Orang Utan und eine Hyäne - Zootiere, die ebenfalls ein neues Leben auf dem amerikanischen Kontinent beginnen sollten - haben den Kampf indes bereits kurz nach dem Unglück verloren. Dabei kommt Pi, dem Sohn eines Zoodirektors, seine zweite Leidenschaft zugute: das Interesse an Biologie. Das Buch gliedert sich in ein Vorwort und 100 Kapitel, die drei thematisch abgeschlossenen Teilen zugeordnet sind. Neben der eigentlichen Erzählung, die als Erinnerung durch einen Ich-Erzähler vorgetragen wird, gibt es eine Rahmenhandlung, in der ein Schriftsteller Pis Geschichte erfährt. Die Gedanken über Religion, die Vielfalt und den Sinn des Lebens, die Bedürfnisse und das Verhalten von Tieren, die Ursachen von Flucht und Migration sowie das Wesen von Zeit haben mich berührt und inspiriert. Zu verfolgen, wie bei dem jungen Inder Überlebenswille und Instinkte im Angesicht des sicheren Todes zunehmend die Oberhand gewinnen, war für mich nicht immer leicht zu verkraften. Hier war mir die Erzählung stellenweise zu realistisch. Und obwohl der Hauptteil des Buches nicht langweilig oder langatmig war, wäre ich dankbar gewesen, wenn der Text hier komprimierter gewesen wäre.
Ich weiß gar nicht recht, wie ich das Buch bewerten soll. Eigentlich ist es ein ziemlich gutes Buch. Aber irgendwie richtig gepackt hat es mich dann doch nicht. Dennoch, die Idee der Story und die abwechslungsreiche Umsetzung und natürlich das Ende haben mir gut gefallen. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, es ist eine gute Lektüre, jedoch in meinen Augen ohne den riesigen Wow-Effekt, den man durch die Bekanntheit erwartet.
Inhalt: Piscine Molitor Patel, genannt Pi, wächst in Pondicherry Indien auf. Sein Vater ist Zoodirektor und seine Kindheit erscheint dem Jungen wie das Paradies, zwischen all den exotischen Tieren. Schon immer ist der Inder vom Glauben fasziniert und so ist er zugleich Hindu, aber auch Muslime und Christ. Das Leben scheint voller Freude und Abenteuer, doch schnell soll sich diese Idylle ändern. Die Zeiten in Indien werden schlechter und die Ausgaben des Zoos sind zu hoch. Die Familie entschließt sich nach Kanada auszuwandern und die Zootiere an andere Tiergehege zu verkaufen. Zusammen mit einem Haufen an wilden Tieren macht sich die Familie auf dem Frachtschiff Tsimtsum auf den Weg. Mitten in der Nacht wird Pi wach. Der Frachter sinkt. Die Mannschaft scheint vollkommen von Sinnen und verfrachtet den Jungen auf ein Rettungsboot. Erst später merkt Pi, dass er keineswegs allein ist. Mit ihm an Bord: Ein Zebra mit einem gebrochenen Bein, ein Orang-Utanweibchen, eine hungrige Hyäne und ein 450 Pfund schwerer bengalischer Tiger. Ein Kampf um das Überleben beginnt, den Pi nur dann gewinnen kann, wenn er den Glauben und den Willen zu überleben niemals aufgibt. Zum Buch: Schon so lange gibt es dieses Buch und ich bin nie darauf aufmerksam geworden. Erst der Kinotrailer, den ich im Oktober bei der Vorstellung zu „Das Kind“ bewundern durfte, ließ mich auf die Geschichte aufmerksam werden. Danach erfuhr ich von der tollen Leserunde, die bei Lovelybooks anlässlich des Filmstarts veranstaltet werden sollte. Mein Dank geht noch einmal an die Veranstalter der Leserunde und an den Fischerverlag für die Zusendung dieses tollen Buches. Auch wenn ich kein großer Fan von Neuauflagen mit Filmcover bin, was Bücher angeht, so finde ich die Neugestaltung des Buches doch recht gut gelungen, wenngleich mir auch das alte Cover wirklich gut gefallen hat. Allerdings war das alte Buch deutlich unscheinbarer als die Neuauflage, die mit kräftigen Farben und dem Tigerkopf direkt ins Auge fällt. Ob ich ohne den Film allerdings das Buch jemals in die Hand genommen hätte, kann ich nicht sagen. Der Titel des Buches scheint zuerst etwas mit Mathe zutun zu haben, letztendlich sagt einem aber schon der deutsche Titel, der zugefügt wurde, dass es wohl nicht um die Zahl Pi geht, sondern um ein ganz anderes abenteuerliches Erlebnis, in dem wohl ein Tiger eine wichtige Rolle einnimmt. Die Charaktere im Buch, die über den größten Teil der Geschichte ja nur Pi selbst und der bengalische Tiger Richard Parker sind, wurden von Yann Martel sehr liebevoll gestaltet und beschrieben. Trotz der doch wirklich unglaublichen Geschichte, gelingt es ihm, Pi nicht mit zu viel Talent zum Überleben auszustatten und auch dem Tiger seine natürlichen Instinkte zu lassen. Besonders die Spannungen und die innere Zerrissenheit werden sehr schön und deutlich ausgearbeitet und herausgestellt. Von der ersten Sekunde an habe ich mit dem Jungen mitgefiebert und ihm zugeredet nur nicht aufzugeben und noch ein bisschen länger durchzuhalten. Die Gefühlsbeschreibungen gingen mir persönlich sehr nah und machten es mir leicht in die Geschichte einzutauchen und die Tage und Empfindungen Pis mit zu durchleben. Die Spannung innerhalb der Geschichte wird natürlich etwas dadurch gemindert, dass man am Anfang bereits weiß, dass Pi den Schiffbruch überlebt, doch die ganzen Höhen und Tiefen innerhalb der Handlungen sorgen trotzdem für genug Spannung und schließlich weiß man ja auch nicht was aus dem Tiger wohl werden wird. Über Schlüssigkeit dieser Geschichte lässt sich wohl streiten. Schließlich tun ja auch die Männer am Ende genau dies. Sie hinterfragen die Geschichte und stellen sie als bloße Erfindung dar. Ob man nun glaubt oder nicht, was Yann Martel als wahre Begebenheit darstellt, sei dahingestellt, doch warum sollte es nicht so gehen? Wieso sollte man einen solchen Schiffbruch nicht überleben. Der Verlauf der Geschichte blieb übersichtlich und dabei durchaus schlüssig erzählt, wenn auch die Umstände, die zu mancher Handlung führten, etwas fragwürdig sein mögen. Wie ich oben schon sagte habe ich mich sofort in den jungen Inder hineinversetzt und habe jedes Leiden mit ihm empfunden. Die emotionale Tiefe war also fast allgegenwärtig. Lediglich die langen Erklärungen über die Natur der Tiere oder die Religion und den Glauben des jungen Patel, sorgten für ein Auftauchen aus der Geschichte. Zumindest mir erging es so, dass ich diese Erklärungen eher als störend empfand. Auch der Schreibstil war zu Beginn des Buches für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Die vielen kurzen Kapitel machen für mich das Lesen zwar immer leichter, doch haben mich die kurzen Abschnitte, die wohl Kapitel aus Sicht des Autors sind, sehr verwirrt und aus der Handlung gerissen. Was mir auch recht negativ aufgefallen ist, sind die vielen Setzfehler in der Auflage. An vielen Stellen sind Buchstaben falsch. Meist steht ein „n“ anstelle eines „r“ oder umgekehrt. Solche Fehler sorgen oft für ein Stutzen und Stolpern im Lesefluss. Fazit: „Ein Buch, das sie zu Gott bekehrt.“ Das steht auf der Rückseite des Buches. Diesem Anspruch ist das Buch zumindest bei mir nicht gerecht geworden, doch dafür ist es eine herzzerreißende Geschichte über den Willen zu Überleben und den Glauben eines Jungen, der allen Widrigkeiten trotzt und in einem Tiger einen Verbündeten findet, mit dem er nie gerechnet hätte. Ein tolles Buch, das für jeden zu empfehlen ist, der sich gerne berühren lässt. Absolut großartig, sobald man die ersten Seiten der Beschreibungen überwunden hat. Aussehen: ♥♥♥♥ Charaktere: ♥♥♥♥ Spannung: ♥♥♥ Humor: ♥ Schlüssigkeit: ♥♥♥ Originalität: ♥♥♥♥ Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥ Schreibstil: ♥♥♥ Umsetzung: ♥♥♥♥
Eine Geschichte, die Sie an Gott glauben lässt. Das mit dem Glauben ist gar nicht so einfach. Manche Menschen glauben, was sie sehen, und andere wiederum, was sie glauben. Haha. [Buchgedanken auf meinem Blog lesen] Ich würde mich nicht von Grund auf als einen religiösen Menschen bezeichnen. Als Baby wurde ich zwar getauft und auch ein paar Jahre später konfirmiert, aber irgendwie war da nie eine Verbindung zum Christlichen außer eben die Besuche der Kirche an Ostern und Weihnachten, hin und wieder zwischendurch, weil man es eben so macht. Es war einfach so und wenn man mit etwas aufwächst, nimmt man es meistens auch als gegeben hin. Gefühlt habe ich es nie, geglaubt nie mit dem Herzen. Die Bibel ist für mich eine Geschichte, ein Buch aufgeschrieben von jemandem. Das ich an Geschichten glauben kann, ist selbstverständlich, schließlich bin ich Autor, aber nur die wenigsten Geschichten gehen tiefer, sodass man sagen kann, man glaube sie auf einer anderen Ebene als nur mit dem Verstand. Was ich jedoch geglaubt habe, war etwas anderes. Etwas, das ich nicht in Worte fassen, nicht konkret beschreiben kann - traurig, wenn man doch ein Autor ist. Aber es gibt eine Möglichkeit, es trotzdem zu erzählen. Bezeichnungen wie Gott sind da für mein Empfinden völlig unpassend. Ich glaube daran, dass es irgendwas gibt. Im Teenageralter habe ich immer gesagt, ich habe meine eigene Religion erfunden, weil es mir merkwürdig erschien, dass es Begriffe für etwas gibt, was ein Gefühl beschreibt - vor allem, wenn sie so fixiert sind in einem Bild. Religion ist für mich etwas höchst Individuelles und es ist für meine Vorstellung verrückt, dass tausende und milliarden von Menschen genau das gleiche empfinden. Um es anderen zu erklären, habe ich meinen Glauben immer als eine Mischung aus verschiedenen Religionen beschrieben, am größten war wohl der buddhistische Teil. Ich bete nicht - oder wenn, dann nur ganz selten. Zu wem sollte ich auch beten? Ich habe es ein paar Mal mit Gott versucht, aber es hat sich nicht richtig angefühlt. Es gibt für "meinen" Glauben keinen Ansprechpartner, es gibt nur dieses Gefühl, dieses Wissen, dass es da etwas gibt, und den Glauben daran. Kein Leben nach dem Tod, keinen Erlöser, keinen Weltenlenker, nichts, was die Verantwortung für unsere Taten übernimmt. Die Vorstellung, dass die Verstorbenen als Geister um uns herum sind (und sich für uns interessieren), finde ich gleichermaßen gruselig und einer trösten wollenden Fiktion angehörig zugleich. Es fühlt sich nicht richtig an. Religion und Wissenschaft lässt sich nicht miteinander vereinen? Für einige stimmt das. Für mich überhaupt nicht; eher im Gegenteil ergänzen sie sich perfekt. Wissenschaft beschreibt Dinge, die passieren - wissen kann sie natürlich nicht alles. Ich liebe es, mich mit verschiedenen Phänomenen zu beschäftigen; mal das eine, mal das andere: Physik, Psychologie, Philosophie, Geschichte, die weit über das, was Menschen aufgeschrieben haben hinaus geht, Biologie. Das alles ist ultraspannend, steht aber in keinem Gegensatz zu dem, was ich glaube. Auch wenn es Themen gibt, die man aus verschiedenen Gründen nicht in der Öffentlichkeit diskutieren sollte, um nicht eine Welle von Gegenwehr und Diskussion loszutreten (Politik, Religion, Ernährung), möchte ich es trotzdem tun - oder zumindest meinen Gedanken dazu freien Lauf lassen; dafür ist dieser Blog ja da. Vor einigen Jahren sah ich den Film Life of Pi im Kino und war fasziniert von den Farben, die einen bleibenden Eindruck in meinem Gedächtnis hinterließen. Irgendwann realisierte ich, dass er auf einem Buch basiert und wollte es unbedingt lesen. Weitere Jahre vergingen, bis ich es tatsächlich lesen sollte. Ja, vielleicht sind dies verkappte Buchgedanken - aber nur vielleicht. Tatsächlich brauchte ich einige Anläufe, bis ich dieses Buch verschlang. Zu Beginn war es wie immer, doch ab der Hälfte klebte ich an den Seiten und konnte mich kaum noch davon losreißen. Unglaublich! Ich muss sagen, der Klappentext ist schon ein starkes Stück. Eine Geschichte, die Sie an Gott glauben lässt. Naja, ich war skeptisch. Gott im klassischen Sinne gab es für mich ja nicht und ich glaubte kaum, dass ein Buch daran etwas ändern konnte. Allerdings habe ich genau den Gott (wenn man das, woran ich glaube, denn so nennen möchte) in diesem Buch gefunden. Genau wie Piscine bzw. Pi glaubte ich auch an eine Mischung aus verschiedenen Religionen. Er ist Buddhist, Hinduist und Christ gleichermaßen, was bei vielen natürlich auf eine gewisse Verwirrung stößt. Vielleicht ist auch das der Grund, warum ich mich beim Lesen ganz gut mit ihm identifizieren konnte. Er kennt sich mit Tieren aus, was naheliegend ist, da er mehr oder weniger im Zoo aufgewachsen ist. Auch ich habe zumindest ein gewisses Händchen für manche Tiere. Das Abenteuer beginnt im Buch relativ spät für mein Gefühl, weil ich im Hinterkopf trotz allem noch den Film hatte, aber für die Geschichte im Gesamten tut dies keinen Abbruch - auch nicht, dass man schon weiß, wie sie endet, da der Autor des Buches die Geschichte von Pi erzählt bekommt. Wie bei so vielen Dingen ist also der Weg das Ziel und dieser Weg ist unglaublich gut und schön geschrieben. Ich begriff, wie klein und unbedeutend mein Unglück war, und ich verstummte. In einer solchen Szenerie war mein Leiden kleinlich. Das sah ich ein, dagegen gibt es keinen Widerspruch. (Erst bei Tag kamen die Proteste: "Nein! Nein! Nein! Mein Leben ist von Bedeutung. Ich will leben! Das Leben ist wie ein Blick durchs Schlüsselloch, ein winziger Zipfel der Unendlichkeit, den wir erhaschen - was soll ich denn anderes tun als mich an diesen einen, kurzen Augenblick zu klammern? Das Schlüsselloch ist doch alles, was ich habe!") Zwischen diesen Seiten steckt so viel Weisheit und ich glaube tatsächlich, dass diese Geschichte einen an Gott glauben lässt - jeden an seinen eigenen. Diese Geschichte hat mich schockiert in ihrer Grausamkeit, fasziniert in ihrer Schönheit und mich bewegt - ganz tief in mir drin. Beim Lesen verspürte ich so einen Frieden in mir. Egal, wie oft ich beim Lesen unterbrochen wurde, ich fand nach wenigen Wörtern wieder in die Geschichte hinein, war ganz in ihr versunken. Ich habe sie in mich aufgesogen und so manche weisen Worte mit einem Klebezettel markiert. Die Welt ist doch nicht einfach wie sie ist. Es kommt doch darauf an, wie wir sie verstehen, oder nicht? Und wenn wir sie verstehen, fügen wir doch auch etwas hinzu, oder nicht? Und wenn das so ist, ist dann nicht das ganze Leben eine Geschichte? Im ganzen Buch gibt es Tiere. Es ist die Geschichte eines Tigers, der mit einem Jungen Schiffbruch erleidet. So viele wahre Worte kann man beim Lesen daraus mitnehmen. Worte, die mir so unglaublich gut tun, denn wenn es einen Gott gibt, dann habe ich ihn in Tieren gefunden, so spookie es sich vielleicht anhört. Wenn wilde Tiere uns Menschen anfallen, dann tun sie es aus schierer Verzweiflung. Sie kämpfen, wenn sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. Es ist immer das letzte Mittel. Genau wie Pi bin ich Tieren begegnet und könnte Geschichten erzählen, die einen an Gott glauben lassen - vielleicht nicht so nah am Rande der Existenz. Okay. Aber darum glaube ich, dass diese Geschichte wirklich passiert sein kann, obwohl es Menschen gibt, die sie nicht glauben - glauben wollen. Wenn Sie nur wahrhaben wollen, was sie glauben können, wofür Leben sie dann überhaupt? Liebe, ist die etwa glaubwürdig? Ich weiß, was Sie wollen. Sie wollen eine Geschichte, die Sie nicht überrascht. Eine, die Ihnen bestätigt, was sie schon wissen. Eine, die Sie nicht weiter und nicht tiefer blicken lässt, eine, die Sie nicht mit neuen Augen betrachten müssen. Sie wollen eine zweidimensionale Geschichte. Eine leblose Geschichte. Die Dürre der Wirklichkeit, in der keine Saat aufgeht. Das Ende des Buches lässt mich einerseits fassungslos, andererseits mit einem Lächeln im Gesicht zurück. Zuerst wusste ich nicht, was ich glauben sollte, aber dann wurde es mir klar ... Einen Moment mit diesem Buch gab es, der mich stutzig machte und mich doch zutiefst beruhigte. Lass es Zufall gewesen sein oder was auch immer. Als ich das Buch gelesen habe und an der Stelle mit dem Wal war, lief ein Lied im Radio, das ich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört habe und welches ich genau mit dieser Szene verbinde ... [2:13] Paradise - Life of Pi
Interessanter Plot der zum Nachdenken anregt
Pi macht sich Ende der 70er Jahre mit seinen Eltern via Schiffspassage auf den Weg von Indien nach Amerika. Aus ungeklärter Ursache sinkt das Schiff und Pi findet sich mit einem halben Zoo auf einem Rettungsboot wieder. Dann beginnt ein Überlebenskampf, der über 200 Tage dauern wird. Die Angst vor Hunger, Durst, der Witterung, und dem bengalischen Tiger. Für all die Dinge entwickelt Pi geschickte Lösungen. Das Ende ist überraschend und wird hier natürlich nicht verraten. Es gibt aber allem einen Sinn. Ich hatte anfangs Schwierigkeiten mich einzulassen, aber nach ca. 70 Seiten hatte mich die Story. Ich gebe eine eindeutige Leseempfehlung.

Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 🐅 ~ Yann Martel Übersetzt von: Gabriele Kempf-Allié und Manfred Allié [unbezahlte Werbung /Bücherschrankfund] “Ohne Richard Parker wäre ich heute nicht hier. Dass ich heute meine Geschichte erzählen kann, verdanke ich Richard Parker.” ~ S. 203 Pi Partel wächst behütet in Indien auf. Sein Vater ist Zoobesitzer und so lernt Pi von klein auf die verschiedenen Schönheiten der Tierwelt kennen und lieben. Er ist ein vielseitig interessierter Junge, der zudem praktizierender Hindu, Christ und Muslim ist. Als die Familie mit dem Zoo nach Kanada umziehen will, erleidet sie Schiffbruch und der kleine Pi landet auf einem Rettungsboot mit einer Hyäne, einem Orang-Utan, einem verletzten Zebra und einem 450 Pfund schweren bengalischen Tiger namens Richard Parker. Bald hat der Tiger sie alle erledigt - bis auf Pi. Allein treiben sie Hunderte von Tage in einem Rettungsboot auf dem Ozean. Eine wundersame und abenteuerliche Odyssee beginnt. Ein hochgelobter Roman, der schon einige Preise gewonnen hat und deshalb auch auf meiner Leseliste #12für2023 gelandet ist. Es ist eine Geschichte, die mit vielen schönen kleinen Details über die Tierwelt und die verschiedenen Religionen ausgeschmückt ist und einen vor allem am Anfang in das schöne Indien eintauchen lässt. Allerdings war es mir an vielen Stellen wirklich zu viel: zu viel Religion, zu viele langatmige Passagen, zu viel Philosophisches. Die Religionsvielfalt fand ich auf der einen Seite gut, aber auf der anderen Seite hatte man auch das Gefühl, an Pi kommt keiner ran. Vor allem im letzten Drittel fand ich die Geschichte dann auch etwas zu abgedreht. Wer aber gerne Bücher mit Lebensweisheiten liest, der wird mit dem Buch sicher viel Spaß haben. Den Film dazu habe ich übrigens noch nicht gesehen, aber das nehme ich mir für die nächste Zeit vor. 🎥 🎞️ #qotd: Habt ihr das preisgekrönte Buch oder den Film schon gesehen bzw. habt ihr es vielleicht in Naher Zukunft vor? Schönen Sonntag☀️
Ein außergewöhnliches Buch! Erzählt wird zunächst vom Aufwachsen Pi Patels, Sohn eines Zoodirektors in Indien; ein willensstarker, intelligenter und symphatischer Charakter. Nach einem Schiffbruch auf der Überfahrt nach Kanada befindet sich Pi auf einem Rettungsboot. Hier im Hauptteil des Buches entfaltet das Buch eine unglaubliche Kraft. Der Autor schildert fesselnd und äußerst bildhaft den Kampf ums Überleben auf hoher See. Dabei bewegt er sich auf mehreren Ebenen zwischen Traum und Wirklichkeit, Witz und Tragik. Fantastisch!
4.5 Sterne (: