Der Roman ist kurzweilig und lässt sich gut lesen. Lediglich die Sprache ist etwas angestaubt und ich musste zumindest häufiger mal Wörter nachschlagen. Die Geschichte selbst ist recht einfach und ohne große Wendungen, aber dafür sehr witzig und hat mich zumindest häufig laut aufmachen lassen. Eat the rich!

Dieses Buch ist eine kurzweilige Erzählung einer Verwechslung in einem noblen Hotel in den Alpen, die zu allerlei komischen und skurrilen Situationen führt. Sie basiert auf einer wesentlich düsteren Geschichte, die Kästner 1927 in einer Zeitung veröffentlicht hat und die in diesem Buch als Anhang mit beigefügt ist. Eingangs konnte ich irgendwie nichts mit diesem Buch anfangen. Die Sprache fühlte sich überhaupt nicht nach Kästner an, vielmehr wirkte es träge und schleppte sich so dahin. Doch mit fortschreitender Dauer der Geschichte wurde es immer besser und ich kam auch mit dem für Kästner eher ungewöhnlichen Stil besser zurecht. Gerade in der zweiten Hälfte dieser Erzählung sprühte die Geschichte vor Wortwitz und Situationskomik, die so eine Verwechslung mit sich bringen , wie sie hier erzählt wird. Insgesamt eine wirklich unterhaltsame, kurzweilige Lektüre. Anders als von Kästner gewohnt, aber trotzdem lohnenswert.

Wahrlich ein Meisterwerk! Nachdem ich das Hörbuch abgebrochen habe, gab ich dem gebundenen Buch eine 2. Chance. Ich habe nicht eine Seite bereut. Die Erzählweise und der Humor von Erich Kästner begeisterten mich. Kleider machen eben doch Leute. Unfassbar, daß es im 3. Reich wie die meisten seiner Werke verboten war.

Diesen Roman musste ich für mein Germanistik-Seminar im Studium lesen. Der Schreibstil ist trotz der frühen Veröffentlichung flüssig und leicht und Erich Kästner macht es einem auch wirklich mehr als leicht in die Geschichte zu finden. Mit reichlich Humor (es handelt sich um eine Komödie) schildert er den Hotelaufenthalt von Geheimrat Tobler, der sich als armer Mann ausgibt, seinem Bediensteten, der einen reichen Mann mimen soll und Dr. Hagedorn, der fälschlicherweise für einen Millionär hehalten wird. Zwischen den drei entwickelt sich eine außergewöhnliche Männerfreundschaft und es hat mir viel Vergnügen bereitet, die Geschichte zu lesen. Die Frauenfiguren kommen nicht ganz so gut weg, aber das ist Kästners Blick und den damaligen Zeiten geschuldet. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gibt so Einblick in alle mögliche Handlungen. Thematisiert wird auch der Umgang der gesellschaftlichen Schichten Arm und Reich miteinander, was doch teilweise etwas erschreckend war. Insgesamt ein wirklich gelungener Roman und ich bin froh, dass ich ihn im Zuge des Seminars lesen durfte (hätte ich nämlich sonst nie 😂)! ⭐⭐⭐⭐ Sterne von mir!

Was für ein tolles, herrlich altmodisches Buch! Mit viel Witz und Charme erzählt Kästner eine leicht vorhersehbare Geschichte, perfekt für jeden Winterabend. Einige Formulierungen lassen zu wünschen übrig, würden jedoch in heutiger Zeit nicht mehr verwendet werden. Mein Exemplar stammt aus dem Jahr 1957, daher noch unzensiert.

Geheimrat Tobler nimmt am Preisausschreiben seiner eigenen Firma als Eduard Schulze teil, gewinnt den 2. Preis, einen Hotelaufenthalt in den Bergen, und nutzt natürlich die Gelegenheit, um sich als armer Schlucker auszugeben und so die Menschen zu studieren. Seine Tochter kann nur den Kopf schütteln. Heimlich informiert sie das Hotel über einen Millionär, der sich als armer Mann ausgeben wird. Dr. Fritz Hagedorn hat ebenfalls beim Preisausschreiben gewonnen. Der arbeitslose Werbefachmann wird fälschlicherweise für den Millionär gehalten und wird fortan hofiert. Außerdem erfährt Hagedorn am eigenen Leib, dass angebliches Geld nicht stinkt und sehr attraktiv macht. Vor den Frauen im Hotel kann er sich kaum retten. Dafür ist Tobler so einigen Schikanen ausgesetzt, welche ihn aber keinesfalls davon abbringen, die Menschenstudie frühzeitig abzubrechen. Diese Verwechslungskomödie von Erich Kästner sprüht nur so voller Witz und Charme und ist die ideale Wintergeschichte. Ich kann euch das Buch und den Film dazu wärmstens empfehlen. Vor „Drei Männer im Schnee“ hab ich seine Erzählung „Inferno im Hotel“ gelesen, die als Grundlage für seinen Roman diente. Hier blieb mir jedoch das Lachen im Halse stecken.