Mir hat die Verquirlung von Ellas Geschichte, eine Hausfrau gefangen in ihrem Alltag und Zynismus, und der Geschichte von Rumis und Schams Zusammentreffen im Zeichen der Liebe im Jahr 1242 sehr gefallen.
Zuerst hatte ich ein wenig Angst, dass mir die Vergangenheitsgeschichte zu... Na ja, historisch wird, weil ich darauf gerade nicht so Lust hatte, aber stattdessen ist sie zutiefst menschlich, aber auch spirituell, aber auf eine sehr bodenständige Art und Weise.
Mir persönlich hat diese Mixtur gefallen.
Lohnenswert waren auch die unterschiedlichen Einwürfe aus verschiedenen Perspektiven, in denen man viele Einstellungen und Problematiken aus unserer modernen Zeit entdecken kann, wenn man möchte.
Wenn nicht, zeigen sie dennoch an, wie eine Falle allmählich zuschnappt, ohne dass man es hätte verhindern können.
Der Schreibstil war alles in allem sehr angenehm und ungekünstelt, auffällig sind natürlich die gleichnis-ähnlichen Geschichten und Metaphern, die einen direkt in eine andere Kultur des Erzählens versetzen.
Abwechslungsreiche und unterhaltsame Lektüre. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven und unterschiedlichen (erzählten) Zeiten. Die Rahmenhandlung in der Jetzt-Zeit fand ich etwas klischeehaft, die Einblicke in das Leben das Sufi-Mystikers Rumi und den Sufismus allgemein dafür um so spannender.
Gutes Buch, eignet sich bestimmt auch als Urlaubslektüre.
In dieser dieser Geschichte geht es um Selbstfindung, Liebe und Freundschaft, angelehnt an den Islam.
Zwischendurch kann die Geschichte sehr langatmig sein, worauf man hier definitiv Lust haben muss. Ich finde aber die Art und Weise wie die Autorin schreibt sehr poetisch und tiefgründig.
Auch wenn das Ende mich nicht so ganz überzeugen konnte, gehört das Buch trotzdem zu meinen Lieblingsbüchern.
Dies ist seit Jahren das erste Buch, welches ich angefangen, aber nicht zu Ende gelesen habe. Bis zur Seite 238 habe ich mich durchgequält und dann beschlossen, dass meine Lebenszeit zu wertvoll ist für dieses Buch. (Anm.: mein Lese-Ehrgeiz ist ein anderer, daher kam ein Buchabbruch auch lange Zeit nicht mehr vor)
Das Buch spielt im Jahr 2008 und in den Jahren 1243/1244. 2008 ist es nur die Sicht der 40jährigen Ella. 1243/44 sind es viele verschiedene Personen, deren Teil der Geschichte geschildert wird.
Spoiler:
Mir gefiel nichts davon.
Las sich die Geschichte Ellas Anfangs noch wie Ausschnitte eines klassischen Romans, wurde es irgendwann sehr unglaubwürdig. Ihr Email Kontakt zu Aziz wirkte auf mich sehr befremdlich. Ihre Intension ihm private Dinge aus dem nichts heraus zu schreiben, seine ach so philosophischen (und dennoch irgendwie oberflächlichen) Antworten konnten mich nicht berühren.
Zwischendrin immer wieder die Schilderungen aus dem 13 Jh.. Sehr viele unterschiedliche Protagonisten. Immer wieder religiöse Themen. Philosophische Fragen. Glauben.
Es zog sich unglaublich in die Länge. Anfangs dachte ich, es liegt vllt daran, dass ich selber nicht (mehr) religiös bin. Doch das war nicht der Grund, warum ich einen derartigen Widerstand in mir spürte.
Die Perspektiven, besonders die religiös anmutenden, wirkten auf mich gezwungen. Ich hatte den Eindruck, dass es der Autorin vor allem darum ging ihr umfangreiches Wissen in diesen Themenbereichen zu vermitteln (für dieses Wissen an dieser Stelle: großen Respekt!). Und dafür hat sie einen Roman gewählt.
Für mich leider nicht das richtige.
Die Fragen ließen mich nicht nachdenklich zurück, ich konnte mit keiner der philosophischen Aussagen so in Resonanz gehen (vieles davon ist ja nun auch nicht neu), dass es mich länger beschäftigt hätte.
Ihr Schreibstil, die Art und Weise der Formulierungen finde ich unangenehm (was auch an der Übersetzung liegen kann).
Es gibt ja so Menschen, die besonders gerne „hochgestochen“ sprechen, um dem Inhalt ihres Gesagten mehr Ausdruck zu verleihen. (Oder um zu demonstrieren, dass sie sich überlegen fühlen) So ähnlich fühlte sich das Lesen des Buches für mich an.
Und das nicht, weil ich mir inhaltlich nicht erschließen konnte. Sondern einfach, weil ich diese Form des Ausdrucks nicht sonderlich mag.
Fazit: Wer die Herausforderung sucht, den Islam mag oder wem diese Art Roman gefällt, wird sein Freude daran haben.
Ich nicht. 🤷🏻♀️
Vierzig Geheimnisse der Liebe von Elif Shafak ist eine bewegende Geschichte über die Kraft der Liebe und Selbstfindung. Zwischen der modernen Ella und der Freundschaft von Rumi und Shams im 13. Jahrhundert entfaltet sich ein Buch voller Weisheit, das berührt und inspiriert.
Poetisch, spirituell und mystisch ✨ Rumi und Schams 🔮
Laut dem Klappentext geht es um Ella, die eines Tages bemerkt, dass sie in einer lieblosen Ehe gelandet ist, als sie die Werke des Dichters Rumi kennen gelernt hat.
Zuerst dachte ich es geht einfach um Ellas Leben, aber das war nur eine von vielen Geschichten in diesem Buch. Das Buch switcht zwischen dem 13. und 21. Jahrhundert.
Hauptsächlich geht es eigentlich und das Begegnen, Kennenlernen und der Liebe der Dichter Rumi und Schams im 13. Jahrhundert. Und Schams Einwirkung auf Rumi. Dabei lernen wir weitere Charaktere kennen, aus deren Point of View die Geschichte weiter geht. Auf alle diese Charaktere wie z.B einer Prostituierten namens Wüstenrose, einem Säufer, einem Bettler, Rumis Familienmitglieder und weitere Stadtbewohner hat insbesondere Schams der Gefährte Rumis eine Veränderung ausgelöst.
Die gleiche Wirkung von Schams auf die genannten Personen im 13.Jahrhundert, hat Aziz , für den Ella ihren Mann verlässt, im 21. Jahrhundert, auch auf sie. Man könnte meinen Aziz sei Schams Wiedergeburt.
Ella lernt sich und das Leben (wieder) zu lieben.
Ich kann es für alle empfehlen, die entweder an den Themen Religion, Mystik, Spiritualität und Sufismus interessiert sind oder dem wenigsten offen gegenüber sind.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen (1247 und 2008). Es geht um Suffismus, Islam, Männerfreundschaften zwischen Shams und dem berühmten Dichter Rumi. Es ist für mich ausnehmend gut und philosophisch geschrieben. So toll.
Meine Arbeitskollegin hat mir dieses Buch ans Herz gelegt und ich bin froh darüber dass sie mich dazu überreden konnte.💗
Religion ist kein Thema, das mich unglaublich interessiert aber hier geht es mehr um die Liebe, als nur um Religion. Es gibt so viele Erzähl Perspektiven, angefangen im 13 Jahrhundert mit dem Derwisch „Schams“ und dem Dichter „ Rumi „ und endet im Jahr 2008 mit Ella und Aziz.
Elif Shafak ist eine sehr intelligente und bewundernde Frau, und die Art und Weise wie sie schreibt und erzählt ist bemerkenswert😍
Zwei Geschichtsstränge, die am Ende zusammen kommen.
Dieses Buch habe ich eigentlich nur wegen der Autorin gekauft, der Titel und das Cover lagen mir thematisch eigentlich nicht. Jetzt bin ich froh darüber, der über den Sufismus habe vorher ich nichts gewusst. Eine Sichtweise, die einen Gegenpol zum islamischen Extremismus bietet, der den Islam tolerant und friedlich interpretiert. Unabhängig jeglicher Religion steht die (Nächsten-) Liebe im Vordergrund.
Die Sichtweise der unterschiedlichen Protagonisten auf die Geschichte zeigt, wie jeder seine Wahrheit als die Richtige interpretiert und seine Wertvorstellungen darlegt.
Die aktuelle Geschichte, einer Mutter mit drei Kindern, die aus der Ehe ausbricht, hätte ich nicht gebraucht. Von daher nur 4 von 5 Sternen.
Ich bleibe ein großer Fan dieser Autorin!
Elif Shafaks "Die vierzig Geheimnisse der Liebe" ist ein faszinierendes und inspirierendes Werk, das in schönen miteinander verwobenen Erzählungen die transformative Kraft der Liebe und die Reise zur Selbstentdeckung beleuchtet. Eine absolute Empfehlung für alle, die sich nach tieferen spirituellen Einsichten und emotionaler Resonanz sehnen.
Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde mit @mariaslesekreis bei Instagram gelesen. Und ganz ehrlich: erst wollte ich es gar nicht lesen aber dann hatten sie es in der Buchhandlung da und da hab ich es spontan mitgenommen und fing an zu lesen und dann hat es mich gar nicht mehr los gelassen.
Das Buch hat über 1.600 Bewertungen bei Amazon bei einem Sterne Durchschnitt von 4,4. Und das zurecht.
Der Schreibstil ist wundervoll. Und jede einzelne Figur die man kennenlernt ist zum greifen nah und haben mich beim Lesen sehr berührt.
Das Ende ist irgendwie schrecklich schön und hat mich zutiefst berührt und bewegt. Ich finde dieses Buch sehr empfehlenswert.
5 Sterne
Tja, brauchte es die Geschichte von Ella aus Northhampton, um über Rumi zu schreiben? Beide Erzählstränge sind meiner Meinung nach zu lose verwoben. Schade! Im historischen Teil finde ich die Vielstimmigkeit sehr gelungen, jedoch finde ich es stellenweise zu belehrend.
In Elif Schafaks Roman folgen wir der vierzigjährigen Ella, die in einer unglücklichen Ehe lebt und durch die Lektüre eines Buches nicht nur Einblick in die Freundschafts-Geschichte des berühmten Dichters Rumi und dem Derwisch Schams erhält, sondern auch einen persönlichen Neuanfang wagt.
Die fiktionalisierte Handlung in Konya im 13. Jahrhundert, in die Ella eintaucht, war dabei äußerst unterhaltsam. Shafaks Schreibstil hat mich wie auf einer Wolke durch die Etappen und Perspektiven unterschiedlicher Figuren getragen und auch die Grundaussage, die der Verlauf dieser Freundschaft trifft, hat mich interessiert und in gewisser Weise beeindruckt.
Leider fand ich Ellas Episoden, die sich mit Rumis und Schams Schicksal abwechseln, ziemlich kitschig und irgendwie überflüssig. Ellas Neuanfang wurde mir viel zu sehr übers Knie gebrochen und wirkte somit eher kitschig als inspirierend. Der historische Teil hätte somit meiner Meinung nach völlig ausgereicht, um das von der Autorin intendierte Statement über die Liebe abzugeben. Die Übertragung in die Realität einer „modernen“ Frau wirkte dagegen eher deplatziert, denn die Gedanken sind grundlegend nicht neu oder revolutionär. Schade - aber immerhin konnte mich eine Hälfte des Buches überzeugen.
Große Inspiration: jede Zeile eine Bereicherung.
Die 40 Geheimnisse der Liebe
Dieses Buch ist so berührend! Die Autorin hat meine Seele ergriffen und vermittelt so viel Weisheit, Liebe und tiefes Wissen über den Sufismus, die göttliche Liebe und das Leben mit all seinen unterschiedlichen Seiten. Auf eine wunderbare Weise verknüpft sie verschiedene Erzählstränge, so dass ich dieses Buch mit großer Freude und innerer Anteilnahme gelesen habe.
Das Buch ist mit sehr vielen Weisheiten, Zitaten und kleinen Anekdoten gefüllt. Zudem erfährt man auch viel über Mevlana und Sems.
Parallel wird eine Geschicht über eine Frau erzählt, die mit der Zeit es verlernt hat, ihre Gefühle zu empfinden.
Regel 17:
Wirklicher Schmutz ist im Inneren
den Rest kann man beim Duschen abwaschen.
Es gibt nur eine einzige Art von wahrem Dreck,
der mit Wasser und Seife nicht abgewaschen
werden kann, dieses ist der Makel von Hass und
Frömmelei, der die Seelen der Menschen
verschmutzt.
Du kannst den Körper durch Abstinenz und
Fasten super reinigen, doch nur wahre Liebe
wird das Herz wahrhaft reinigen.
Habe echt viel von dem Buch erwartet und bis zur Begegnung zwischen Rumi und Shams hat es mir auch wirklich sehr gut gefallen aber dann wurde es immer confuser, ich konnte es nicht mehr weiterlesen und habe es als Audio-Book gehört und durchgezogen aber es wurde dennoch immer schlimmer.
Klappentext: "Ella ist vierzig Jahre alt, hat einen Ehemann, drei Kinder im Teenageralter und ein schönes Zuhause in einer amerikanischen Kleinstadt. Eigentlich sollte sie glücklich sein, in ihrem Herzen breitet sich aber eine Leere aus, die früher von Liebe gefüllt war. Als Gutachterin für eine Literaturagentur taucht sie tief in einen Roman über den Sufi-Dichter und Mystiker Rumi und die vierzig ewigen, geheimnisvollen Regeln der Liebe ein. Trotz der Ansiedlung im 13. Jahrhundert scheint ihr der Roman immer mehr eine Spiegelung ihrer eigenen Geschichte zu sein. Zusehends distanziert von ihrem Ehemann, beginnt Ella, ihr bisheriges Leben zu hinterfragen. Sie besucht den Verfasser des Buches, Aziz Zahara, mit dem sie sich schriftlich schon rege und sehr persönlich ausgetauscht hat - und erfährt eine derart grundlegende persönliche Veränderung, wie sie es sich nie hätte ausmalen können."
Dieses Buch habe ich nicht wegen dem Cover ausgesucht. Ehrlich gesagt, verstehe ich den Zusammenhang zu der Geschichte gar nicht. Das Buch habe ich ausgesucht wegen Rumi. Wegen des Suffismus. Wegen der Liebe, Wegen der Geschichten von Ella und Shams-e Tabrizi.
Das Buch ist in einer sehr gepflegten, leicht anspruchsvollen aber bildlichen Sprache geschrieben. Es handelt von zwei voneinander unabhängigen Geschichten, in zwei vollkommen unterschiedlichen Zeiten, die trotzdem am Ende ineinander gehen und ein wundervolles Ganzes abgeben.
Suffismus ist der Hauptaugenmerk der Geschichte über Rumi und Shams-e Tabrizi. Diese Geschichte hat mir die Augen in mancher Hinsicht geöffnet. Sie hat mich gelehrt, hat mir Ruhe gegeben und sie hat mich zweifeln lassen. Ich liebte die Geschichten und die Reden, aber ich zweifelte trotzdem an der Richtigkeit. Das wundervolle an dieser Geschichte ist, dass sie aus einigen Blickwinkeln, der verschiedenen Protagonisten dargestellt wurde. Einfach um sich zu vergewissern, dass auch jeder seine eigene Wahrheit, Ziele und Ideale hat.
Ella in der zweiten Geschichte ist eine normale Frau mit einem typisch normalen Leben und einer wundervollen Familie. In dieser Geschichte durfte ich ihre Entfaltung, ihr Kennenlernen des eigenen Ichs sowie die wahre Liebe, erleben.
Das Buch ist mit sehr vielen Weisheiten, Zitaten und kleinen Anekdoten gefüllt.
Trotz meiner Begeisterung verleihe ich nur vier Sterne, weil das Buch hin und wieder zu anstrengend war und es hinterließ mir ein Gefühl der Traurigkeit und Leere ... Ich bin mir auch gar nicht sicher ob ich alle vierzig Geheimnisse herausgelesen habe ...
Auf jeden Fall würde ich das Buch jedem empfehlen, der das mystische sowie religiöse mag und offen für viele neue Eindrücke ist.
Gut konstruiert - aber für mich nicht in der Tiefe nachvollziehbar
Die vierzig Geheimnisse der Liebe*
Elif Shafak
Aus dem Englischen von Michaela Grabinger
Wieviel Tiefe gibst du deinem Leben?
Diese Frage muss Ella sich stellen, als ihr Leben durch das Lektorieren eines Manuskripts kräftig durchgerüttelt wird.
Ella lebt ein beschaulichen Leben mit einem Mann und drei Kindern im Teenageralter - trotzdem breitet sich eine große Leere in ihr aus. Eine Leere, die sich zu füllen beginnt, als sie in ein Manuskript über Rumi und Schams e Tabrizi eintaucht und sich gleichsam in den Autor verliebt. Die im 13 Jahrhundert spielende Geschichte führt sie in die vierzig Regeln der Liebe ein und verführt Ella dazu ihr Leben in eine neue Richtung zu lenken.
Die vierzig Geheimnisse der Liebe war für mich ein Buch, das sehr deutlich aufzeigt, wie riesig die innere und äußere Vielfalt jenseits der Ratio ist. Verschiedene Religionen, allen voran der Islam werden ebenso beleuchtet, wie das Leben der Sufis.
Aber, und das ist für mich der größte Kritikpunkt, das Leben als Ehefrau und Mutter wird banalisiert, als könne man in dieser Rolle keine Erfüllung oder gar Entwicklung erfahren. Dabei gilt es doch zu unterscheiden: Die glühende Verliebtheit anfänglicher Beziehungen weicht meiner Ansicht nach irgendwann einer tiefen Verbundenheit und Liebe. Die darüber hinaus auch immer eine bewusste Entscheidung ist. Möchte ich diesen Menschen lieben? Mit ihm alt werden ?
Elif Shafak verklärt diesen Umstand. Emotionale Tiefe und Liebe werden gleichgesetzt mit Poesie und einer Art Vergeistlichung - Ein Punkt den ich nicht mitgehen kann, denn mehr als in schönen Worten zeigt sich für mich die Liebe in Kontinuität und Taten.
Wie meine Oma schon immer sagte:
" Die hohlen Gefäße tönen am lautesten."
Dennoch gewohnt gut geschrieben und konstruiert.
Deshalb 3 von 5 🌟