📚 Inhalt Armanoush ist 19 Jahre, intelligent, schön und unglücklich. Nach der Scheidung ihrer Eltern lebt sie zwischen zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ihre Mutter erzieht sie nach dem American Way of Life, während ihr armenischer Vater seine Traditionen aufrecht erhalten möchte. Um ihrem Ex-Mann eins auszuwischen, heiratet Armanoushs Mutter einen Türken. Um sich selbst zu finden, reist Armanoush zur türkischen Familie ihres Stiefvaters und macht damit ihr Gefühlschaos komplett. Sie ahnt nicht, welche Geheimnisse ihre Reise ans Tageslicht bringen werden. 📖 Meinung Wie gewohnt erzählt Elif Shafak eine besondere Geschichte, die einen sofort in den Bann zieht. Geschickt verwebt sie die Geschichten zweier Familien miteinander, die durch einen Zufall miteinander verwandt sind. Aber es handelt sich nicht «nur» um ein Familiendrama. Die Autorin beschreibt den Konflikt zwischen Tradition und Moderne, der die Türkei zerreisst und nimmt dazu noch ein sehr wichtiges Thema auf: die armenische Vergangenheit. Die Geschichte mag zwischendurch verwirrend und verzweigend sein, man muss wirklich aufmerksam bleiben, damit man den Faden nicht verliert. Es lohnt sich allerdings sehr, an der Handlung dranzubleiben und zwischendurch zurück zu blättern, um nachzuschauen, ob man alles richtig verstanden hat. Das Ende hat mich überrascht, obwohl ich irgendwann in der Geschichte diese Wendung vermutet habe. Trotzdem hätte sich die Handlung noch in eine andere Richtung entwickeln können und konnte daher erneut den Spannungsbogen aufrecht erhalten. Es handelt sich um eine besondere Familiengeschichte, die sich zu lesen lohnt.
Sehr Empfehlenswert!!!
Vor dem Hintergrund des Türkisch-Armenischen- Kriegs und dessen Folgen, werden die Geschichten zweier Familien dargelegt, und wie diese durch Zufall miteinander verbunden sind. Ein vielschichtiger und bewegender Roman, aus dem man viel mitnehmen kann. Zudem ist Shafaks Schreibstil sehr außergewöhnlich und zutiefst beeindruckend.
Elif Shafak lässt die Türkei auf dem Sofa Platz nehmen. Ich mag ihre Bücher. Und auch dieses hier bietet eine interessante Familiengeschichte mit einer gehörigen Portion Geschichte und die notwendige Auseinandersetzung damit.
Selten hat mich ein Buch so nachhaltig berührt. Diese Rezension schreibe ich nun fast ein halbes Jahr später und noch immer erfasst es mich, wenn ich an die Geschichte und das Ende denke.

Wirklich gute und teilweise verwirrende, aber brilliant verknüpfte Geschichte zweier Familien. Poetisch und berührend.
Zwei junge Frauen, zwei Familien, zwei Familiengeschichten – durch einen Zufall des Lebens miteinander verbunden. Souverän entfaltet Elif Shafak in »Der Bastard von Istanbul« dieses doppelte Familienepos auf nur 464 Seiten. Armenische Vergangenheit und türkische Gegenwart treffen aufeinander; Exilerfahrungen der Armenier und der Kampf zwischen Moderne und Tradition in der Türkei fließen in die Erzählung ein. Ein sehr gutes, lesenswertes Buch! Mehr auf meinem BLog "Notizhefte": https://notizhefte.com/2019/01/06/schroedingers-vergangenheit-armenier-und-tuerken/