Evtl. auch 3,5 Sterne Leider kein Highlight für mich. Das Ende (die letzten ca 30 Seiten) fand ich richtig stark, haben mir aber auch Magenschmerzen bereitet. Und letztlich sind 30 richtig gute Seiten halt auch für ein gut 200 Seiten dünnes Buch zu wenig.

Womit verbindet Ihr den Sommer? Laue Abende auf dem Balkon, kühle Seen, Eis und das Treffen von Freunden im Park? Im Roman „Ewig Sommer“ von Franziska Gänsler zeigt der Sommer ein anderes, möglicherweise sogar neues Gesicht. Die Worte Bedrohung, Hitze, Ratlosigkeit und Übergangsphase prägen hier vielmehr diese besondere Jahreszeit. Der Autorin gelingt es das Thema häusliche Gewalt in dieses Setting einzuweben, trotz Ausweglosigkeit neue Perspektiven zu öffnen und den Raum für (Frauen-) Begegnungen zu schaffen aufgrund von ähnlichen Lebenserfahrungen. Für mich ein tolles und vielschichtiges Buch, das sich traut poetisch und aus meiner Sicht nicht immer ganz realitätsnah, wichtige Themen zu verhandeln.
Eine Frau und ein Kind stehen eines Tages bei Iris im Hotel. Sie sind auf der Suche nach einem Zimmer für die Nacht, obwohl seit Wochen niemand mehr wegen der andauernden Brände in den Ort kommt. Irgendetwas ist mit der Frau, so viel ist Iris klar. Was es ist, erfährt sie im Laufe der Geschichte. Von Anfang spürt man, dass etwas in der Luft liegt. Das Feuer symbolisiert dies. Je näher die Bedrohung kommt, desto stärker und bedrohlicher wird das Feuer. Die zum Alltag gewordene Klimakrise ist ein Vehikel für die eigentliche Geschichte und gleichzeitig sind die Klimaaktivist*innen, die im Buch beschriebenen werden, der Funken Hoffnung, dass es doch noch besser werden kann - sowohl in Bezug auf die reale Gefahr der andauernden Feuer als auch auf die Geschichte um die Frau, das Kind und Iris. Franziska Gänsler hat diesen Roman dicht und fesselnd erzählt.
Klimafiktion a la Hitchcock.
Ewig Sommer- Ein Klimakrisenroman Dieser Titel ist so treffend und furchterregend zugleich, denn der ewige Sommer hat in naher Zukunft einen bitteren Beigeschmack. Die fortschreitende Klimaerwärmung bringt Temperaturen über 40 Grad, Tag für Tag bis in den Herbst hinein und immer häufiger Waldbrände. Iris ist Hotelbesitzerin im einstigen Kurort Bad Heim. Doch Gäste kommen im Sommer schon lange keine mehr. Waldbrände wüten in der Gegend und machen das Leben zunehmend unerträglich. Umso erstaunlicher, dass dann doch eine Frau mit Kind bei ihr nach einem Zimmer fragt. Schnell stellt sich heraus, dass Dori mit ihrer kleinen Tochter auf der Flucht ist. Geschickt verknüpft die Autorin Franziska Gänsler die globale Krise mit einem ganz privaten Drama. Dabei wird das Szenario immer bedrohlicher. Man spürt die Hitze und den Brandgeruch und wird in dieses Buch förmlich hineingesogen. Es war keine angenehme Lektüre. Dazu war die Geschichte leider viel zu realitätsnah. Der Roman eignet sich meiner Meinung nach perfekt für eine Leserunde, weil es viele Denkanstöße gibt. Ich habe das Buch auch als Appell verstanden. Wenn wir Menschen meinen, wir könnten einfach weiterleben wie bisher, irren wir gewaltig! Für Verbesserungen müssen wir schon handeln und aktiv eine Veränderung herbeiführen .Von alleine wird das nicht passieren.

Kurz aber eindrücklich.
Eine instabile Mutter oder ein toxischer Vater? Oder auch Grossvater? Mhh... Gute Geschichte, obwohl recht kurz. Ich dachte die ganze Zeit es spielt in Australien wegen der Hitze. Kann es in Deutschland echt auch soo heiss werden?
Packendes Buch mit leider nur mittelmäßigen Ende
Hitze, Trockenheit, Dürre und Flammen. Alles verschlingende Flammen die jede Erinnerung an die noch nicht allzu lang zurückliegende Vergangenheit in Rauch einhüllen. An die eigene Kindheit und Jugend. An saftig grüne Wiesen, an das baden im Fluss der direkt am kühlen Waldrand liegt. An Urlaubsidyll, an Gäste, an Feiern, ja an Menschen. Wenige Jahre später ist davon kaum noch etwas geblieben. Heute ist der Fluss dreckig und warm, Vögel fallen erschöpft und kraftlos vom Himmel, aus dem einst lebensspendenden Wald hört man die gequälten Schreie verendender Tiere. Selbst im Gartenteich sterben die Fische. Nicht nur kommen kaum noch Besucher, auch die meisten Einwohner haben den Ort schon lange verlassen. Nur ein paar wenige sind noch da. Auch für unsere Protagonistin Iris, die das letzte Hotel im einstigen Kurort betreibt, stellt sich immer häufiger die Frage, bleiben und hoffen dass wie durch ein Wunder doch alles wieder wie früher wird, oder gehen und irgendwo anders ein neues Leben beginnen? Und wie lange wird bleiben überhaupt noch eine Option sein? Und in all das platzt eines Tages während der noch immer wütenden Waldbrände die geheimnisvolle Dori, die nach einem Zimmer für sich und ihre kleine Tochter Ilya fragt. Das Buch hat einen langsamen, fast schon trägen Spannungsaufbau. Passt aber gut zum Setting eines einfach nicht enden wollenden, unerträglich heißen Sommers. Der packende Schreibstil hatte einen großen Anteil daran, dass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen wollte. Die Erzählung rund um ein sterbendes Ökosystem aufzubauen könnte aktueller nicht sein und wir alle werden uns auf die ein oder andere Art in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wohl immer häufiger ganz ähnliche Fragen stellen müssen wie die Figuren im Buch. Sei es durch Waldbrände, Fluten, Stürme oder sonstige Auswirkungen des Klimawandels. Leider hat mich die Auflösung der Geschichte rund um die Frau und das Kind am Ende nicht ganz überzeugen können. Dennoch alles in allem eine klare Leseempfehlung.

Es brennt und die Gefahr kommt immer näher in dem kleinen Kurort Bad Heim. In Iris Hotel gibt es schon lange keine Gäste mehr, viel zu gefährlich ist die beängstigende Feuerbrunst. Eines Tages stehen plötzlich eine Frau und ihre kleine Tochter vor der Tür und bitten um Unterschlupf. Die geheimnisvolle Fremde wirft bei Iris viele Fragen auf und so ganz langsam näher die zwei sich an und die Wahrheit kommt ans Licht. 'Ewig Sommer' ist der Debütroman der Autorin Franziska Gänsler und ich habe eigentlich nur begeisterte Stimmen dazu gelesen. Umso schwieriger fällt es mir Worte für meine Rezension zu finden. Ich habe auf jeden Fall auch die Sogwirkung des Buches gespürt, war so gespannt was noch passieren wird und hatte es super schnell durch. Nur habe sich mir die tieferen Bedeutungen nicht erschlossen. Klimawandel ja klar, das versteh ich und die Beschreibung der Hitze, des Feuers, diese Unentschlossenheit... bleib ich und bringe mich in Gefahr oder lass ich mein komplettes Leben zurück war sehr bildlich dargestellt. Aber der Handlungsstrang um Dori hat sich mir nicht so ganz erschlossen und auch als Person blieb sie mir fremd und war mir sogar regelrecht unsympathisch. Ich war mir zudem unsicher was ich von den Erzählungen über ihren Mann halten soll. Wer von beiden tut dem anderen Unrecht? Für mich nicht ersichtlich. Die Bindung und Beziehung die sich zwischen Iris und Dori entwickelt hatte konnte ich auch nicht nachvollziehen und/ oder einordnen. Baby fand ich ganz gut dargestellt und diese rohe, fast schon schmuddelige Art war recht erfrischend. Ich glaube es war wohl nicht so ganz mein Buch und konnte mich deshalb auch nicht da abholen wo es viele andere Leser abgeholt hat. Schade, aber es kann ja nicht immer passen 🤷🏼♀️.
Empfehlenswert
Unglaublich wie viel Handlung und Gefühl die Autorin auf die paar Seiten transportiert bekommt. Allein deswegen schon eine klare Empfehlung.
„Gelb hieß Vorsicht, Orange hieß Lockdown, Rot Evakuierung. So waren die Sommer hier, zwischen Gelb und Orange. Masken, Wind, Asche. Tränende Augen, Halsschmerzen, geschlossene Parks, Bäder, Spielplätze. Sommertage im Haus hinter geschlossenen Fenstern“ (S.46). Lange Zeit hat Iris in ihrem Hotel, das sie von ihrem Großvater geerbt hat, keine Gäste mehr gesehen. Denn Bad Heim, einst ein florierender Kurort, wird von den unaufhörlichen Folgen des Klimawandels geplagt. Endlose Waldbrände, extreme Trockenheit, keine Spur von Regen – selbst im Oktober brennt die Sonne gnadenlos und die drückende Hitze scheint das Leben in dem Ort förmlich zu ersticken. Aufgrund der katastrophalen Bedingungen herrscht in Iris’ Hotel ein Beherbergungsverbot. So lebt Iris, Mitte dreißig, nun allein in dem verlassenen Gebäude und führt ein zurückgezogenes Leben, weitgehend isoliert von sozialen Kontakten. Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt besteht in der gelegentlichen Begegnung mit ihrer Nachbarin Baby. Es ist ein endloser Sommer ohne Aussicht auf Erlösung. Doch eines Tages, an einem glühend heißen Oktoberdienstag, stehen die distanzierte Mutter Dorota und ihre Tochter Ilya plötzlich vor Iris’ Tür und bitten um Unterkunft. Mit dem Auftauchen der beiden zieht eine geheimnisvolle Spannung in das Hotel ein. Plötzlich klingelt eines Morgens das Telefon, und am anderen Ende ist Alexander Vargas, der verzweifelt nach seiner Frau und seiner Tochter sucht. Ob sie im Hotel Unterschlupf gefunden hätten, möchte er wissen. Von diesem Moment an verdichtet sich die Atmosphäre, die Luft schwirrt vor unausgesprochenen Fragen und ungelösten Geheimnissen… In ihrem Debütroman "Ewig Sommer" zeichnet Franziska Gänsler nicht nur ein düsteres Bild einer möglichen Zukunft, in der die zerstörerischen Folgen des Klimawandels unübersehbar sind, sondern geht weit darüber hinaus. Die brennende Landschaft ist nicht das Einzige, was die Leser*innen in Atem hält – es sind vor allem das Unheimliche und Verborgene, die allgegenwärtigen Geheimnisse und verdrängten Erinnerungen, sowie die Auseinandersetzung mit Mutterschaft, die den Roman prägen. Gänsler thematisiert zudem die potenziellen Belastungen und Abgründe, die sich hinter der Fassade eines scheinbar idyllischen Familienlebens verbergen, und legt dabei auch die Schattenseiten männlicher Dominanz und psychischer Gewalt offen. "Ewig Sommer" ist eine atmosphärisch dichte, vorausschauende, geheimnisvolle und feinfühlige Erzählung, auf die ich mich zunächst etwas einlassen musste, dann aber schnell in einen Lesesog gezogen wurde - bedingt durch die Reichhaltigkeit an plastischen Bildern und getragen von einem Gefühl subtiler, allgegenwärtiger Bedrohung, das durch die Metapher der nie enden wollenden Brände gekonnt verstärkt wird. Dem großen Hype um dieses Buch kann ich zwar trotzdem nur bedingt folgen, was aber möglicherweise auch an meiner momentanen Lese-Ermüdung bezüglich des (Sub-)Themas toxischer Beziehungen und destruktiver Männlichkeit liegt und, weil mich das „chronologische Ich-Erzählen“ á la „Zuerst machte ich das, dann trank ich einen Kaffee, dann rauchte ich eine Zigarette etc.“ nicht recht begeistern kann und ich mich besonders zu Beginn darauf versteift habe. Das ist also sehr subjektiv gelagert, habe „Ewig Sommer“ im weiteren Verlauf wirklich recht gern gelesen und bin mir sicher, dass es noch viele begeisterte Stimmen findet. Leseempfehlung!

Eindrückliches Buch über Familiengeheimnisse und die Auswirkungen des Klimawandels. Beängstigend vor allem in dieser heißen Sommerwoche
Gefahr von allen Seiten
Iris lebt in Bad Heim, einem ehemaligen Urlaubsort, welcher nun jedoch durch umliegende Waldbrände und kaum enden wollende Hitzeperioden zu einem einsamen und auch langweiligen Fleckchen geworden ist - doch Letzteres soll sich für Iris durch die Ankunft von Dori und ihrer Tochter Ilya bald ändern. Franziska Gänslers gelassene Protagonistin und der damit einhergehende Schreibstil sind mir besonders positiv aufgefallen. Auch wenn die Situation in der Kleinstadt durch Waldbrände, wegbleibenden Tourismus und Wassermangel alles andere als rosig ist, wirkt Iris irgendwie trotzdem auf eine Art glücklich und geerdet - das kann man als ignorant und weltfremd bezeichnen, ich empfand es aber als erfrischend, dass auch diese weniger dramatische Seite der Bevölkerung vertreten wurde. Die Frau und das Kind bringen schnell Spannung in den Roman, denn man weiß nicht so recht, was sie in dieser unwirtlichen Umgebung wollen - ein Spannungsbogen, der sich trotz der inhaltlichen Weiterentwicklung und aufgrund Gänslers feinsensorischer Sprache bis zum Ende hält. Denn es bleibt durchgehend unklar, von welcher Seite die größte Bedrohung droht und ob sie menschlich ist oder nicht. Die Umstände und die Entwicklung der Protagonistinnen gehen dabei stets Hand in Hand, wirken nie überladen, sondern immer am rechten Platz - etwas, das nicht allen Debüts so schwerelos und gleichwohl gekonnt gelingt.
Ich konnte das Buch nicht weglegen und habs einfach durchgelesen. So toll geschrieben, so fesselnd, emotional, durchdringend...Einfach nur WOW!
Eine krasse Geschichte. Im Buch fast nur weibliche Protagonistinnen. Die Gegensätze - der Ausbruch und das Bleiben, der Auftritt nach außen und nach innen, Feuer und Regen. Alles sehr eindrücklich erzählt. Auch erdrückend. Und fesselnd.
Krasser Sog, habs in einem Rutsch gelesen 😱 Kleiner Abzug, weil es zu viele Themen auf zu wenig Raum bearbeitet.
Düstere Poesie
Wunderschöne Sprache, wichtiger Blick auf die Klimakrise und toxische Beziehungen. Leider hat mich das ganze Setting so krass an die corona Zeit mit Lockdown, leeren Straßen und verlorenen Existenzen erinnert, dass es mich wirklich runter gezogen hat. Das Ende des Buches trägt dann auch nicht unbedingt zu besserer Laune bei.
Franziska Gänsler ist einfach eine tolle Erzählerin
Nachdem mich ihr aktuelles Buch 'Wie Inseln im Licht' total überzeugt hatte, wollte ich nun natürlich auch den Debütroman lesen. Auch hier zog mich die tolle Schreibweise sofort in die Geschichte, die ganz sanft so große Themen wie Klimakrise, Zusammenhalt unter Frauen, Lebenssinnfindung und den Umgang mit toxischen Beziehungen verbindet, aber dabei keines der Themen überstrapaziert. Sonden einfach eine Geschichte erzählt. Mag ich.
Der Sommer vergeht nicht in diesem Jahr. Bedrückend realistisch ist das Szenario, das Franziska Gänssler zeichnet.

MitreißendeSchilderungen der Waldbrände. Ich konnte die Hitze auch spüren. Die Charaktere haben sich Seite für Seite mehr gezeigt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
»(…) Ist ja nicht lang her, dass das hier noch so in Holiday Spot war, und zwanzig Jahre später ist das alles tot. Das eignet sich gut als Backdrop für uns, so schlimm sich das anhört. Wenn die Leute das im Fernsehen sehen, mit unserer Message, dann verknüpft sich da vielleicht was. Wie dringlich das alles ist, inzwischen.(…) Es ist ja schon zu spät, eigentlich.« Schon lange kommen keine Gäste in das einzige Hotel, das sich in Bad Heim, ein Kurort, befindet. Es ist umgeben mit einem Wald voll mit Bäumen. Jedoch mit brutalen Folgen, die seit den Bränden im Sommer jeglichen Reiz verloren hat. Als ein plötzlich unerwarteter Besuch für Iris, die Hotelbesitzerin, mehr Gründe zur Sorge mit sich bringt, heißt sie eine Mutter und die Tochter herzlich willkommen. Iris merkt schnell die unangenehme Luft als bei der Rezeption die Mutter den Ausweis nicht findet. Ist sie auf der Flucht von ihrem Mann? Ein Sommer, der sich wie eine Ewigkeit anfühlt. In ihrem Debütroman schreibt Franziska Gänsler in knapp 200 Seiten beeindruckend eine etwa in meinen Augen melancholische Situation. Zentrales Thema scheinen die Waldbrände für die Geschichte zu sein. Denn es kommen Warnmeldungen, dass niemand das Haus verlassen solle. Temperaturen steigen auf bis zu 42 Grad. Schutzmasken werden – lustigerweise – zur fast einzigen Möglichkeit den unerträglichen Rauch zu ertragen. Faszinierend, finde ich, wie Franziska kleine, aber wichtige Details einbaut, um das zentrale Thema – die Klimakrise, die Waldbrände – nochmals hervorzuheben: „Das Lenkrad war so heiß, dass ich die dünnen Baumwollhandschuhe anzog, die ich für diesen Zweck im Auto liegen hatte.“ (s.134). Oft durch solche Beschreibungen versucht Franziska die Lesenden daran zu erinnern, dass es nicht nur um XY geht. Sondern oft intersektional ist. Als ein Mann mehrmals im Hotel anruft und nach der Mutter und der Tochter fragt, wird Iris misstrauisch. Wem soll sie vertrauen? Wem schenkt sie ihren Glauben? Die Mutter verheimlicht etwas. Auch scheint es von Zeit zu Zeit Lücken in ihrer Fürsorge zu geben, was ihre kleine Tochter in eine ziemlich gefährliche Situation gebracht hat. Der Anrufer meint die Mutter bräuchte professionelle Hilfe, sie sei mit der Tochter weggelaufen. Er vergewissert Iris, dass die Mutter eine ziemlich gute Schauspielerin sei und deswegen aufpassen sollte. Iris stellt die Mutter namens Dori zur Rede. Plötzlich erinnert die Story Iris an ihre eigene Familiengeschichte. . Mein einziger Kritikpunkt ist die Verwendung des J-Wort, das für drogenabhängige Menschen verwendet wird. (Junk bedeutet Müll. Menschen mit Suchtproblemen oder psychischen Problemen sind kein Müll)! Franziska Gänsler überzeugt mit einer einfachen, aber geschickten Sprache das Weltgeschehen, das aktueller wie noch nie zuvor ist. Dennoch rückt die Klimakrise bewusst in den Hintergrund, ist aber durch die klugen kleinen Details immer präsent. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich bisschen gebraucht habe die Geschichte zu mögen. Überzeugen konnte mich die Autorin durch das ständige Kopfkino! Dieses Buch ist ein absolutes Lesehighlight und perfekt für den Sommer. Unbedingt lesen! »Geschlechterverständnisse, Konsum, Selbstverantwortung, Sexualität, soziale Strukturen. Die beiden betrachteten diese Themen wie selbstverständlich aus einem Blickwinkel, den ich bisher nicht in Betracht gezogen hatte. Alles schien fluid, alles schien von ihnen aufgebrochen worden zu sein, mit dem Ehrgeiz, es neu zusammenzusetzen, passend zu machen, auszurichten auf eine veränderte, bessere Zukunft.« (s.167)
Brennende Wälder, ein geschlossenes Hotel und ein unerwarteter Gast… eines der besten Bücher für mich 2023.
Ein sprachlich gelungener Roman, der in einem kleinen Hotel in einer kleinen Kurstadt stattfindet. Themen wie Waldbrände, Klimawandel, eine toxische Beziehung, Solidarität und der Wunsch nach Veränderung werden aufgegriffen, aber teilweise nicht genug vertieft. Insgesamt ein leicht zu lesendes Buch, das gut unterhält, aber nicht wirklich nachhallt. Trotzdem lesenswert
Da hat leider gar nichts [für mich] gestimmt
Abbruch nach 121 gelesenen Seiten. Wir befinden uns in einem Hotel in einem ehemaligen Kurort, das direkt in der Nähe eines Waldes liegt - der schon eine ganze Zeit brennt. Der Sommer will nicht enden und Iris ist allein in ihrem Hotel. Keine Reservierungen dürfen entgegengenommen werden, außer man kommt direkt, dann kann man Zimmer mieten. Das macht eines Tages eine junge Frau mit ihrer Tochter. Man merkt sehr schnell dass die Frau vor etwas oder jemanden geflohen ist, wie die Freundin und Nachbarin "Baby" (ganz ehrlich, der Name ging mir ja schon gehörig auf den Senkel) schon direkt zu Iris bemerkt. Es ist also alles klar. Ist sie nun vor ihrem Mann geflüchtet? Keine Ahnung, interessiert mich auch nicht mehr. Ich kann nur sagen... ACHTUNG SPOILER ⚠️ ...dass ich die letzten 2 Kapitel noch gelesen habe und die Frau die mit ihrer Tochter kam, zurück zu ihrem Mann ging. Schien mir nicht ganz glücklich darüber zu sein. SPOILER ENDE ⚠️ Es interessierte mich gar nicht mehr weil das ganze so öde erzählt wird und literarisch einfach [für mich] schwach war. Der Schreibstil gefiel mir überhaupt nicht, war kompakt und "punktuell" gehalten, falls man versteht was ich damit meine, und das ist nunmal überhaupt nicht meins. Außerdem fehlte mir hier die Glaubwürdigkeit, die Authentizität. Und dieses fehlen, gepaart mit dem schwachen Schreibstil, gab für mich dem Buch leider den Todesstoß. Sorry Dann nochmal, der Name der Freundin von Iris, "Baby" - ganz ehrlich, so heißt doch niemand! So nennen die coolen SpackoJungs ihre Freundinnen. Furchtbar. Geh mir weg.
Groooßartig! Hab das Buch im Vorbeigehen mitgenommen, ohne mehr darüber zu wissen. Es war eines von denen, die die Bibliotheksmitarbeitenden als kleine Empfehlung gesondert in der Nähe ihrer Regalplätze drapieren und was soll ich sagen, ich habe es an einem warmen Frühsommernachmittag aufgesogen, bin komplett in der Stimmung des Buches versunken und bemerke, dass ich noch öfter mal daran zurück denke.
Ein sehr tiefsinniger Klimaroman über zwei Frauen die sich langsam näher kommen in einer dystopischen Atmosphäre. Misogynie, Mutterliebe und brennende Wälder.
Ein Sommer. Ein Waldbrand. Ein Hotel ohne Gäste. Die Eigentümerin. Eine Frau mit Kind und mit Geheimnis, die als einziger Gast eincheckt. Und das Leben der Eigentümerin, dass sich mit dem Geheimnis der Frau entfaltet. Dicht geschrieben.
Dünnes Buch mit einer Mischung aus Folgen des Klimawandels, Ausbruch aus einer toxischen Beziehung, Verantwortungsgefühl und nicht-aus-der-eigenen-Haut-Können, unaufgearbeitete Kindheit...
Zwei wichtige Themen: Klimawandel super umgesetzt, Emanzipation nur an der Oberfläche.
Iris ist Hotelbesitzerin in Bad Heim, einst ein idyllischer Kurort, inzwischen aufgrund von lang anhaltenden Waldbränden nahezu unbewohnbar. Das Dorf steht den ganzen Sommer lang kurz vor der Evakuierung, da die Brände immer näher kommen und durch die Rauchbildung eine Gefahr für die Gesund darstellen. Iris harrt in ihrem Hotel aus und nimmt verwundert zwei mysteriöse Gästinnen bei sich auf, obwohl es schon so lange keine Tourist*innen mehr gab. Nach und nach erfährt sie mehr über die junge Mutter und ihre Tochter, die sich bei ihr einquartiert haben, doch mit der Vertrautheit werden die Geheimnisse nicht weniger. Die Geschichte ist so atmosphärisch geschrieben, dass sich die Hitze und der Rauch für mich sehr real angefühlt haben (ok lag eventuell auch an 31° draußen). Das Setting mit der Verdrängung der Bevölkerung durch Klimawandel-bedingte Naturkatastrophen könnte vor allem in diesem Sommer nicht aktueller sein, und traurigerweise wird das Buch vermutlich mit jedem kommenden Jahr an Aktualität dazugewinnen. Parallel zu diesem immer näher kommenden Bedrohungsszenario hat auch der Erzählstrang rund um Iris' Gästinnen etwas sehr Bedrohliches, das sich fortlaufend weiter zuspitzt. Mir hat das Buch insgesamt sehr gefallen, das Ende kam fast etwas zu schnell, doch fand ich die Entwicklung nachvollziehbar (ohne jetzt spoilern zu wollen). Dazu möchte ich erwähnen, dass die Haptik des Buchs ein Traum ist, sowohl Cover als auch die Seiten fühlen sich toll an!
Vom Klappentext her mehr versprochen.