The one that got away - jedes Mädchen hat so einen, oder? Meiner war ein charmanter britischer Aristokrat, der meine Welt während dieses einen Sommers völlig auf den Kopf stellte. Von dem Moment an, als ich Leo zum ersten Mal durch mein Fernglas erblickte, war ich fasziniert. Ich hatte sicher nicht damit gerechnet, einen Mann vorzufinden, der draußen vor dem Anwesen auf der anderen Seite der Bucht duschte – und zwar so wie Gott ihn schuf. Noch weniger hatte ich damit gerechnet, dabei von seinem Mitbewohner erwischt zu werden. Und ihnen später unvermittelt in die Arme zu laufen. Obwohl wir völlig gegensätzlich waren und ich wusste, dass er genau der Falsche für mich war, konnte ich mich nicht von Leo fernhalten. Ehe ich mich versah, hatte ich mich in ihn verliebt. Wir hatten beide nur den einen Wunsch: mehr Zeit miteinander verbringen. Aber Leo hatte Verpflichtungen in seiner Heimat, die nicht warten konnten. Ich wollte Jura studieren und passte nicht in sein Leben – also beschlossen wir, dass es keine Perspektive für uns gibt. Ein Teil von mir hatte immer das Gefühl, dass ich meinen Seelenverwandten hatte gehen lassen. Ich glaubte, unsere Geschichte sei zu Ende. Bis er mir fünf Jahre später einen Brief schickte, der mich zutiefst erschütterte. Ich hatte angenommen, dass meine Welt in jenem ersten Sommer unseres Kennenlernens auf den Kopf gestellt worden war? Nun, zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, was noch passieren sollte… Der Klappentext verspricht Seelenverwandtschaft, aber leider blieb die Umsetzung aus und der Funke wollte so gar nicht überspringen. Erzählt wird die (Liebes)Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Felicity oder Leo, was eigentlich ein gutes Mittel ist, um dem Leser/Hörer einen genauen Einblick in die Gefühlswelt zu geben. Leider bleiben die beiden Hauptfiguren aber das ganze Hörbuch über nur blass und ohne Tiefgang. Leon Wander, der dabei die Vertonung von Leos Kapiteln übernimmt, hat zwar eine warme, angenehme Stimme, schafft es trotzdem nicht ihm Profil zu verleihen. Felicitys Kapitel werden von Eloise Richter gesprochen, was meiner Meinung nach eine völlige Fehlbesetzung ist. Ihre permanent monotone Aussprache hat der Protagonistin keinen Gefallen getan, sie wirkte stets eindimensional. Die angeblich außergewöhnliche Anziehungskraft zwischen den beiden konnte ich an keiner Stelle nachvollziehen, die beiden und ihre Liebesgeschichte blieben für mich durchgehend langweilig. Die spicy Szenen fand ich sogar ob des pubertären Vokabulars wirklich unangenehm. Der Geschichte selber würde ich aufgrund mangelnder Originalität drei Sterne geben. Einen Stern ziehe ich für die Sprecherin Elois Richter und die folgenden Gründe ab: die technische Umsetzung an einigen Stellen war wirklich mangelhaft. Es kamen Sätze vor, die mehrfach in unterschiedlicher Betonung eingesprochen wurden, was sicherlich gängige Praxis bei der Aufnahme eines Hörbuchs ist. Allerdings wurden alle Varianten im Hörbuch gelassen. Dabei handelt es sich nicht um einen Einzelfall! Außerdem ist die Übersetzung eine Katastrophe. Seltsame Übersetzungen, fehlerhafte Satzstellungen, komische Ausdrücke. Dies nahm mir den Hörgenuss und ich kann deswegen leider keine Empfehlung aussprechen.
11. Sept. 2023
The Aristocratvon Jessica Royer OckenPenelope Ward