Dies ist das erste Buch, das ich vollständig auf Englisch gelesen habe. Sicher sind mir dadurch ein paar Kleinigkeiten in der Story entgangen, aber ich glaube trotzdem, dass ich genug mitgenommen habe, um diese kleine Rezi zu formulieren. "The Secret Garden" erzählt die Geschichte von zwei Kindern, die auf dem Weg zu sich selbst sind. Beide sind verbittert, beide haben Angst, beide sind festgesessene Drinnenmenschen. Zumindest, bis das Mädchen von einem geheimen und längst verwitterten Garten erfährt und sich auf die Suche danach macht. Die folgende Geschichte erzählt von aufkeimenden Frühlingsgefühlen und von der Macht der Einstellung, die man zum Leben hat. Besonders bemerkenswert finde ich hierbei die charakterliche Entwicklung, die die Figuren durchmachen. Sie öffnen sich nach und nach für den Lesenden und aus anfänglicher Unsympathie wächst fast eine Art Fürsorgegefühl für unsere kleinen Protagonisten. Das Buch glänzt also mit einer guten Message und starken Figuren. Der Stil ist locker und passt irgendwie zu den kindlichen Figuren, was das Lesen für mich als Englisch-Einsteiger sehr erleichtert hat. Aber warum gebe ich dem Werk dann trotzdem nur 4 Sterne? Die Antwort: an manchen Stellen hätte man wirklich kürzen können. Formulierungen werden inflationär genutzt, um wieder und wieder das zu beschreiben, was der Lesende eigentlich bereits weiß. Das ist für ein Kinderbuch nicht unüblich, trotzdem war es mir an manchen Stellen einfach zu viel, zu langgezogen. Ich hätte mich über ein bisschen mehr Story neben der spannenden Charakterentwicklung gefreut. Aber das ist ja Geschmackssache.

Sehr süß und verwunschen, aber der Rasismus war so heftig am Anfang … und wurde nie aufgearbeitet (hab ich auf jeden Fall nicht mitbekommen), ja ich weiß es liegt an der Zeit, aber habe Bücher aus der Zeit gelesen, die sich kritisch damit auseinandergesetzt haben. Außerdem ist dieses Buch voller versteckter Tugenden und Moral:/ (brave, liebe Kinder sind glücklich und gesund - verzogene sind krank und unglücklich) Als Film stelle ich mir die Story aber toll vor! Hatte schöne Bilder im Kopf

Englischsprachige Kinderbuchklassiker sind echt was für mich - dieser hat mir auf alle Fälle sehr gefallen! Ich habe das deutschsprachige Hörbuch gehört, der Erzähler war zwar nicht so 100% meins, ich fand, dass er vor allem die Kinder irgendwie seltsam gesprochen hat, das hat mich aber nicht so gestört, dass es dafür Abzug geben würde. Natürlich ist die Geschichte ein bissle angestaubt, aber die Story rund um die kleine Mary und ihren verzogenen Cousin Colin hat mir trotzdem gut gefallen. Ok, vielleicht sind die Kinder entweder zu übel verzogene Snobs oder edle Gutmenschen, aber das ist vermutlich der Entstehungszeit der Geschichte geschuldet. Ich mochte das Setting mit dem Garten im ländlichen, hochherschaftlichen Yorkshire auf alle Fälle sehr gern und kann mir gut vorstellen, dass ich vielleicht noch einmal dazu greifen werde. Vielleicht höre ich auch mal in eines der englischen Hörbücher rein oder schaue mir eine der Verfilmungen an.