Ich mag den Schreibstil und die Story sehr. Es ist, wie die meisten japanischen Novels die ich bisher gelesen habe, ein ruhiges nicht allzu dramatisches süßes Buch.
Das ist bereits mein zweites Buch dieser Autorin. Und obwohl mir dieses Buch noch besser gefallen hat als "The Third Love" gibt es etwas, was mich in beiden Büchern stört und die Love Story seltsam macht und das ist der sehr grosse Altersunterschied den die Lover teilen.
Ich persönlich bin kein Freund von einem Altersunterschied von ca. 30 Jahren und finde es einfach manchmal unangenehm.
Wäre der Altersunterschied nicht so groß, hätte ich dem Buch bestimmt 4 Sterne gegeben.
Wenn man sich auf diese sehr spezielle Geschichte einlässt, erkennt man darin eine zarte, unschuldige, sich langsam anbahnende Liebesgeschichte zwischen einer Frau Ende 30 und ihrem ehemaligen Lehrer, aber auch den inneren Konflikt des Erwachsenseins, Erwachsenwerdens, Einsamkeit und der Frage, ob man sein Leben bisher wirklich so erfüllt und glücklich gelebt hat, wie man es bisher immer dachte.
Wenn man so stark an eine schnelle und aktionreiche Handlung mit großen Charakteren und noch größeren Enden gewöhnt ist, fühlt sich ein ruhig dahinfließendes Buch gerade zu Systemfehlerhaft an. Manchmal sogar surreal. Strange weather in Tokyo war für mich eine bezaubernde Abwechslung in einer viel zu hektischen Zeit, um sich einfach hinzusetzten, das Umfeld auszublenden und einfach tief durchzuatmen.
Der Schreibstil ist nicht ausladend. Er ist einfach, geradezu faktisch und manchmal ein Hauch neutral. Es ist komisch ausgedrückt, schlichtweg ein simpler Stil der mich häufiger in japanischen Werken begrüßt – ein gemütliches Willkommen.
Aus Tsukikos Sicht geschrieben, bekommt man das entfernte Gefühl von Entfremdung – von der Gesellschaft und von sich selbst. Sie wirkt immerzu verloren in ihrer eigenen kleinen Welt, dass viele andere Aspekte aus ihrem Leben einfach verschwommen sind, bis zum Grad der None-Existenz. Oder. Ein ganz dickes Oder: ist es nur die Reflektion ihres ereignislosen, einsamen Lebens - was wiederum beim genauerem Hinschauen recht traurig ist. (Aber wahrscheinlich auf die Mehrheit der Menschen zutrifft)
Eine der Dinge, die mir ins Augen gefallen sind, ist die Atmosphäre in dem Werk. Japanische Autoren kreieren in ihren Arbeiten ein umbeschreibliches Gefühl in einem selbst. Es ist ein sehr bestimmte Sorte der Nostalgie, der Melancholie und der Selbstwarnehmung, die in einem geweckt wird. Ich habe keine Ahnung, wie sie es tun… aber sie tun es mit großer Brillianz.
Strange weater in Tokyo macht seinem Namen alle Ehre. Es ist ein kleines seltsames Buch. Alleine die Möglichkeit des Geschehens. Es ist eine kleine simple Story, wert gelesen zu werden.
Ein kleiner Punkt am Rande: der Aspekt, dass Essen eine größere Rolle darstellt, entzückte mich ungemein. Tsukiko ist neben ihrer Zuneigung des alleinigen Trinkens, außerdem ein großer Fan guten Essens. Sie bestellt so viele interessante japanische Gerichte – manche kannte ich, manche nicht. Das Googlen bestimmter Gerichte hat sogar sehr viel Spaß gemacht und das Verlangen geweckt, sie irgendwann einmal auszuprobieren. ;)
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