
Unglaublich, erschütternd, berührend, ermutigend - eine bewegende Geschichte über den Verlust von Heimat und die Kraft der Liebe
Ich lese gerne Bücher, die von menschlichen Schicksalen erzählen. The Beekeeper of Aleppo ist so eine Geschichte. Sie führt uns von Aleppo, der Heimat von Afra und Nuri, in die Türkei, über das Mittelmeer nach Griechenland bis nach England - dort warten beide darauf, dass ihr Asylantrag bewilligt wird und ihren Strapazen ein Ende setzt. Nuri und Afra sind geflohen. Der Krieg in Syrien hat ihnen über Nacht ihr Leben und ihre Heimat genommen. Aus Nuris Sicht erfahren wir abwechselnd Episoden aus ihrer Vergangenheit in Aleppo, wo Nuri mit seinem Cousin Mustafa Bienen züchtete, und sie mit ihrem Sohn Sami ein einfaches, aber glückliches Leben führten und aua verschiedenen Stationen ihrer Flucht in der Gegenwart. Unglaublich, was beide durchleben. Erschütternd, welche Verluste sie machen und welchen Preis sie zahlen. Berührend, wie sie beim jeweils anderen Halt suchen. Beeindruckend, wie sie nicht aufgeben. Ermutigend, wie Mustafa Nuri in vielen E-Mails Kraft und Hoffnung gibt auf eine gemeinsame Zukunft in England. Die Bienen sind dabei ein starkes Symbol und verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Welche Rolle die Murmel und ein kleiner Junge in einem roten T-Shirt und blauen Shorts dabei spielen, das müsst ihr selbst lesen. Es lohnt sich - das Buch rührt zu Tränen und führt einem vor Augen, wie kostbar ein sicheres Zuhause ist. Für mich ein absolutes Must Read - winziger „Kritikpunkt“: ich hätte gerne Afras Perspektive gelesen.