20. Nov. 2024
Bewertung:4.5

Ich weiß nicht, wie ich beginnen soll, vielleicht tatsächlich von hinten. Dieses Buch ist eher nicht geeignet für Leserinnen, die lieber Geschichten mögen, bei denen es Schlag auf Schlag geht. Hier wird sich sehr viel Zeit gelassen mit dem Aufbau und das muss man mögen und aushalten. Es ist am ehesten vergleichbar mit einem Stein, der ins Wasser fällt und kleine Wellen auslöst, die sich langsam über das Wasser ausbreiten. Der erste Stein ist hier sicherlich der Tod der kleinen Sissy, der Auswirkungen bis in die heutige Zeit hat. Vincent King wird dafür als 15jähriger verurteilt und in ein Männergefängnis gesteckt. Walk verliert seinen besten Freund. Star hat ihre Schwester und gleichzeitig ihren Freund verloren. Und all das wirkt nach. Walk ist inzwischen Polizist. Star ist allein erziehende Mutter der 13jährigen Duchess und des 6jährigen Robins. Obwohl Duchess selbst noch ein Kind ist, übernimmt sie gezwungenermaßen schon viel Verantwortung für ihren Bruder. Und nun nach 30 Jahren kommt Vincent frei und weitere Steine werden ins Wasser geworfen, die wellenförmigen Kreise beginnen sich zu überlagern und beeinflussen sich gegenseitig. Es ist kein lautes Buch, ich fand es aber trotzdem in seiner Ruhe sehr spannend. Ich konnte die Personen kennenlernen und so ihre Entscheidungen besser verstehen. Trotzdem ist es ein Buch mit vielen Grauzonen. Wer gerne klare schwarz/weiß-Abgrenzungen hat, wird hier vermutlich auch nicht glücklich werden.

We Begin At The End
We Begin At The Endvon Chris WhitakerBonnier Zaffre Ltd.