Mittlerweile bin ich echt ein kleiner Fan von Josie Charles! Sie schreibt immer wieder zuckersüße Liebesgeschichten, ohne dass dabei die Spannung auf der Strecke bleibt. In jedem ihrer bisher gelesenen Büchern gibt es interessante und überraschende Wendungen, manche mehr, manche weniger vorhersehbar. Aber im Vergleich zu anderen Büchern, die gerade in dem Gerne oft überflüssiges Drama mit sich bringen, sind die Geschichten von Josie Charles eine willkommene Abwechslung. Auch in "Weil jeder Weg zu dir führt" unterhält mich die Autorin mit einem lockeren, flüssigen Schreibstil und macht es mir einfach, mich in die Geschichte und die Figuren zu versetzen. Die Handlung ist wie gewohnt interessant und hält mehr bereit, als der Klappentext zuerst andeutet. Ihre Geschichten haben immer etwas Innovatives an sich, was meine Neugier weckt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es zu Beginn immer offene Fragen gibt, die sich im Verlauf auflösen und der Aha-Effekt sorgt immer für eine gewisse Freude, wenn sich die losen Enden verbinden und ein rundes, perfektes Ergebnis bieten. Die Geschichte entwickelt sich im passendem Tempo mit einem gelungenem Spannungsaufbau. Die Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen, bis auf einige kleine Kritikpunkte. Maisie ist sympathisch, selbstbewusst und hat eine beachtliche Entwicklung durchgemacht, allerdings hat mir die Darstellung ihrer früheren Schwärmerei zu Colt nicht so gut gefallen, weil die Verliebtheit "leicht" krankhafte Züge hatte und es wirkte, als würde man das total herunterspielen. Colten kämpft im Verlauf der Geschichte mit einer inneren Zerrissenheit, die wirklich greifbar war. Ich konnte seine Verzweiflung absolut fühlen und nachempfinden. Leider hat mir insgesamt ein wenig die Chemie zwischen den beiden gefehlt. Durch die frühere krankhafte Liebe von Maisie konnte ich mich nicht komplett mit ihr identifizieren und durch die abweisende Art von Colten bin ich lange nicht richtig mit ihm warm geworden. Die Entwicklung zwischen den beiden war zwar realistisch aufgebaut, aber irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas, diese gewisse emotionale Tiefe. Dennoch harmonieren die zwei gut miteinander und zwischenmenschlich wurde die Verbindung überzeugend dargestellt. Letztendlich kreide ich nur die Darstellung der früheren Problematik an und hätte mir da einen etwas kritischeren Blick gewünscht. Insgesamt fand ich die Geschichte rund um Maisie und Colten dennoch unterhaltsam, spannend, interessant und kann sie definitiv empfehlen. Josie Charles erschafft immer wahnsinnig tolle, authentische Figuren und Geschichten, die einen definitiv in ihren Bann ziehen und überraschen.
In den Büchern von Josie Charles steckt meistens noch viel mehr drinnen, als nur eine Liebesgeschichte. So war es auch bei Maisies & Coltens Story. Vom Klappentext ausgehend könnte man noch denken, dass das so eine typische Good-Girl-trifft-Bad-Boy-Geschichte ist. Doch, wie in der Story auch, ist manches eben mehr Schein als Sein, doch Josie Charles überrascht mal wieder mit einem originellen Hintergrund und unerwarteten Entwicklungen. Ich war von Seite 1 an gefesselt. Maisie und Colten sind Protagonisten mit Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten. Und obwohl sie auf den ersten Blick, nicht unbedingt zueinander passen, und auch noch die Vergangenheit zwischen ihnen steht, war es toll zu beobachten, wie sie eben doch zusammenfinden. Doch der Weg dahin ist sehr steinig. Josie Charles macht es weder ihren Protagonisten noch ihren Lesern leicht. Es ist ein Hin und Her aus Vor- und Rückschritten, Hoffen und Resignieren. Und was dabei so alles auf den Tisch kommt … Manches ist ganz schön krass, wird aber leider, meines Erachtens nach, zu leicht unter den Tisch gekehrt. Ich hatte zum Ende hin auch eh irgendwie das Gefühl, dass ganz schnell noch alles gut werden müsse … ;). Trotzdem war es eine wahrlich beeindruckende Geschichte! 4 von 5 Sterne.