18. Apr. 2025
Bewertung:3

Ein leicht zugänglicher Thriller mit solider Grundspannung und ohne allzu viele Überraschungen

The Stranger in Her House liest sich angenehm leicht – der Schreibstil ist flüssig, das Englisch zugänglich, und man kommt schnell in die Geschichte hinein. Doch so schnell, wie man sich orientiert, so schnell wird auch klar, wohin die Reise geht. Die zentrale Wendung lässt lange auf sich warten, und wer die Fäden in der Hand hält, ist von Anfang an kaum ein Geheimnis. Das nimmt der Geschichte leider viel von ihrer potenziellen Spannung. Stellenweise verliert sich die Handlung in zu viel Detail – etwa bei ausführlichen Beschreibungen von Hausdurchsuchungen, bei denen man als Leser*in auf den nächsten Aha-Moment hofft, der dann aber ausbleibt. Man spürt, dass Spannung aufgebaut werden soll, aber oft bleibt es beim Versuch. Trotzdem: Es gibt sie, diese Momente, in denen man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Gerade im zweiten Teil zieht das Tempo spürbar an, und auch wenn keine der Figuren wirklich ans Herz wächst, bleibt man doch neugierig, wie sich alles auflöst. Ein Buch, das unterhält – nicht perfekt, aber mit einem gewissen Sog. Wer keine allzu großen Überraschungen erwartet und sich auf eine eher gradlinige Geschichte einlässt, wird seine Freude daran haben.

The Stranger in Her House
The Stranger in Her Housevon John MarrsThomas & Mercer