1 Tage vor
Bewertung:3

Ein Klassiker, der mich leider nicht erreicht hat

‚Jane Eyre‘ ist das Hauptwerk der jung verstorbenen Charlotte Brontë, erschienen im Jahr 1847. Es beschreibt, in Ich-Form geschrieben, die Lebensgeschichte der jungen Gouvernante Jane, deren Weg von Anfang an von Mühsal und Leid geprägt ist. Doch Jane kämpft sich mit Intelligenz und - leider auch viel zu viel - Gottvertrauen durch alle Widrigkeiten, bis sie am Schluß ihr Glück mit ihrer großen Liebe findet. Dieser Roman, im Grunde ein ganz normaler Gouvernantenroman, im viktorianischen Zeitalter ein äußerst beliebtes Genre, erfreut sich ja ungebrochener Beliebtheit, gerade auch wieder sehr bei den Twentysomethings. Immer mal wieder begonnen, habe ich mich in den letzten Wochen diesem Werk im Ganzen gewidmet und kann diese Faszination und Begeisterung nicht so wirklich nachvollziehen. Der erste Teil war noch ganz kurzweilig, Jane ist pfiffig, intelligent und nicht so leicht zu brechen und auch die Geschehnisse auf Thornfield Hall haben ja durchaus Unterhaltungswert, wenn es auch schwerfällt, Janes Begeisterung für Rochester nachzuvollziehen. Aber gut, wo die Liebe hinfällt … Außerdem beschreibt Brontë sehr anschaulich und mit Liebe zum Detail, seien es nun Menschen, Kleider oder die Natur. Hier erkennt man wirklich gut ihr schriftstellerisches Talent. Dann kommt aber der erste quasi herbeigezauberte Zufall und die Geschichte driftet in eine langatmige, religiös-moralische Abhandlung ab, die Charlotte Brontë sich bemüßigt fühlte, ihrer vorwiegend weiblichen Leserschaft zu halten. Vermutlich, damit wir alle gute, gottesfürchtige, in Tugend und Moral standhafte Damen bleiben. Und um uns noch richtig zu züchtigen, gibt es noch die Erkenntnisse eines bigotten christlich-fundamentalen Missionars obendrauf. Toll. Und weil Jane so moralisch einwandfrei handelt und denkt und immer darauf vertraut dass Gott schon alles richtet - ja, warum auch selber den Hintern hochbekommen? - wird sie nicht nur mit einer Erbschaft beschenkt (wie praktisch) sondern Rochester wird auch noch Witwer (auch sehr praktisch) und verliert Hand und Augenlicht und ist somit von Jane abhängig (was auch nicht unpraktisch ist). Ich, für mich, bin sehr froh, dass mein Anspruch an ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben als Frau weit, sehr weit, über gottesfürchtige Demut und Leidensfähigkeit hinausgeht und kann somit die von vielen angepriesene Vorbildfunktion und Stärke Janes für ein Leben im 21. Jarhundert nicht erkennen. Auch der große Abschnitt, der mehr einem religiösen Traktat gleicht, ist mittlerweile völlig aus der Zeit gefallen und hatte für mich nicht den geringsten Mehrwert.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
3 Tage vor
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Bewertung:4.5

Heute möchte euch das Buch „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë (Pseudonym Currer Bell), erschienen im Jahre 1847 vorstellen. Die deutsche Übersetzung stammt von Marie von Borch. Es handelt sich um einen Lebensroman zur titelgebenden Protagonistin, der ein Klassiker der viktorianischen Romanliteratur des 19. Jahrhunderts ist. Jane Eyre wächst trotz schwerer Kindheit und harter Erziehung im Internat zu einer selbstbewussten jungen Frau heran. Sie wird Gouvernante auf Thornfield Hall, wo sie sich in ihren Arbeitgeber, den geheimnisvollen Mr. Rochester, verliebt. Die Beziehung wird jedoch durch ein dunkles Geheimnis aus seiner Vergangenheit auf die Probe gestellt. Als Jane die Wahrheit entdeckt, flieht sie und schlägt sich durchs Leben. Nach einer Zeit des inneren Wachstums kehrt sie schließlich zu Mr. Rochester zurück, der durch einen tragischen Vorfall gebrochen ist. Am Ende finden beide auf Augenhöhe zueinander und beginnen ein neues gemeinsames Leben. Der Schreibstil der Autorin ist emotional, bildhaft und introspektiv. Sie schreibt aus der Ich-Perspektive, was einen tiefen Einblick in Janes Gedanken- und Gefühlswelt ermöglicht. Die Sprache ist oft blumig und poetisch, daher aber auch klar und eindringlich, besonders wenn es um moralische Konflikte oder persönliche Entwicklungen geht. Außerdem verwendet Brontë häufig rhetorische Fragen, wodurch die innere Zerrissenheit von Jane verdeutlicht wird. Insgesamt trägt der Stil stark dazu bei, das Buch zu einem tiefgründigen, psychologisch dichten und atmosphärischen Roman zu machen. Der Roman behandelt Themen wie Identität, Liebe, Freiheit, Gleichheit und Selbstachtung – Themen, die auch heute noch relevant sind. Durch eigene Erfahrung konnte Charlotte einige autobiografische Züge in den Roman einbringen, wie beispielsweise ihre Erfahrungen als Gouvernante oder ihre Zeit in einem strengen Internat. Für mich gilt der Roman zu Recht als ein Klassiker der Weltliteratur, da er vielschichtig, bewegend und kraftvoll die Geschichte von Miss Eyre erzählt. Daher gebe ich dem Roman 4,5 von 5 Sterne. ✨️

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
2. Mai 2025
Bewertung:5

... vielleicht der beste klassiker aller zeiten?!

wow. für mich definitiv einer der besten klassiker überhaupt. ich habe mich in die geschichte mit 16 und jetzt ebenso wieder mit 23 verliebt. auch wenn es ein fast 200 jahre altes buch ist, lässt es sich so gut lesen und irgendwie kommt auch jede*r hier auf seine kosten: jane eyres biographie einfach so gefühlvoll, poetisch, philosophisch, tiefgründig, gruselig (zugegeben auch etwas kitschig) und spannend geschrieben, das sie sich definitiv zu einem neuen jahreshighlight für mich gemausert hat. ich kann euch echt allen empfehlen, das buch zu lesen oder zumindest eine schnieke ausgabe davon ins bücherregal zu stellen. diesen platz hat es definitiv verdient!!

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
28. Apr. 2025
Bewertung:5

Der im Jahre 1847 erstmals erschiene viktorianische Roman „Jane Eyre“ behandelt die Biografie der gleichnamigen Heldin, die sich selbst in schweren Zeiten nie aufgegeben hat. Dieses Buch ist ein absolutes Jahreshighlight für mich, da es mich gelehrt hat, niemals aufzugeben! Immer wenn ich klassische Literatur lese, wundere ich mich, wie gedanklich weit einige Persönlichkeiten bzw. Schriftsteller*innen damals waren. Für mich ist Charlotte Brontë eine wirklich spannende und beeindruckende Frau, von der ich unbedingt mehr lesen möchte! „Jane Eyre“ ist ihr erstes Werk und definitiv bereits ein Meisterwerk! Es geht um den Kampf zwischen Liebe/ Leidenschaft und Pflicht/ Disziplin, womit Jane oder auch Mr. Rochester zu kämpfen haben. Es ist gefühlvoll beschrieben und bis zu letzten Seite spannend. Besonders die Protagonistin selbst ist mir ans Herz gewachsen. Jane Eyre ist eine unglaublich interessante Protagonistin, mit der ich mich sehr oft identifizieren konnte. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und erschien mir sofort als eine selbstlose und aufrichtige Person. Sie ist mutig, selbstlos, gewissenhaft, sanft und gütig! Der Viktorianismus ist von Wertvorstellungen geprägt, die die damalige Gesellschaft beeinflusst haben und oftmals von der Königin Victoria vorgelebt wurde. Diese Vorstellungen spiegeln sich auch in Jane Eyre selbst wider. So ist Jane ständig darauf bedacht, nicht als eine „Geliebte“ zu enden und unabhängig zu bleiben. Sie vertraut streng auf ihren christlichen Glauben, auch wenn das bedeutete, dass sie körperlich oder seelisch leiden musste. Der christliche Glaube prägte auch Charlotte Brontë, die die Inspiration für den Roman wahrscheinlich durch ihr klösterliches Leben erhielt. Durch die Protagonistin Jane Eyre konnte Brontë das ausleben und ausprobieren, was ihr in ihrem eigenen Leben vielleicht verwehrt blieb. Daher blieb auch ein biographischer Aspekt in diesem Meisterwerk nicht aus. Ein besondere Eigenschaft des Romans ist vor allem der sprachliche Stil Brontë’s. Sie vereint die poetische Sprache mit Prosa, was (mich) oftmals an ein Gedicht erinnern lässt. Charlotte Brontë hat die eingeschränkte Rolle der Frau eindrücklich zur Sprache gebracht.

Jane Eyre
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16. Feb. 2025
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Bewertung:4.5

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen! Das Buch hat mich oft überrascht und begeistert, brachte mich zum Schmunzeln und machte mich stellenweise traurig. Ich konnte sehr mit der Protagonistin mitfühlen. Einziger Kritikpunkt waren für mich die religiösen Passagen, mit denen ich nicht viel anfangen konnte. Aber das Ende hat mich dann wieder so abgeholt, dass das wieder vergessen war 😌

Jane Eyre
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8. Feb. 2025
Bewertung:3.5

Schön und anstrengend zugleich

Für mich war es etwas schwer reinzufinden. Die Sprache ist gewöhnungebedürftig (Klassiker eben), dennoch war die Sprache sehr schön. Es war durch die Länge des Buches teilweise sehr anstrengend dieses Buch zu lesen. Ich mochte die Art von Jane sehr und bin auf den Film gespannt 🤫

Jane Eyre
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8. Feb. 2025

„Ohne auch nur den geringsten Akt von offener Feindseligkeit, ohne ein einziges vorwurfsvolles Wort, schafft er es, mir in jedem Augenblick den Schuldspruch vorzuhalten, demzufolge ich nunmehr aus dem Dunstkreis seiner Gunst verwiesen worden war.” Ein gelungener Abschluss für die Geschichte einer Frau, die eindeutig ihrer Zeit voraus war.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
6. Feb. 2025
Bewertung:4

„Angenommen, die ganze Welt haßt dich und hält dich für von Grund auf schlecht, während gleichzeitig dein eigenes Gewissen dein Tun billigt und dich von Schuld freispricht - dann wärst du nicht ohne Freunde.” Hat mir wirklich sehr gut gefallen, auch wenn es anfangs doch etwas langweilig ist.

Jane Eyre
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10. Jan. 2025
Bewertung:4.5

Vor vielen Jahren las ich erstmals Jane Eyre und von da an gehörte es zu meinen absoluten liebsten Büchern. Ich liebe die Düsternis, die in kleinste Detail beschriebenen Situationen und Persönlichkeiten. Den coming-of-age Aspekt , die Charaktere, als auch die subtilen Schauerelemente. Das alles durchwirkt von einer dauerhaft leidenden Jane Eyre, welche aber niemals müde wird ihr Glück zu suchen. Aber: beim 2. mal lesen, war ich aufmerksamer und habe mehr hinterfragt und so konnte ich die ein oder andere Handlung nicht ganz nachvollziehen. Die Liebesgeschichte zwischen Jane Eyre und Mr. Rochester schien mir irgendwie überspitzt, genauso wie deren „Herzeleid“. Dazu sei aber noch gesagt, das ich damals als ich es zum ersten Mal las, noch ganz gern Liebesgeschichten gelesen habe. Was heutzutage nicht mehr der Fall ist. So oder so ist es dennoch ein absolut großartiges Buch, wenn ich davon absehe. Und die Aufmachung ist wirklich wunderschön wie ich finde. Doch leider ist es auf meiner Liste der Lieblingsbücher ein paar Plätze nach unten gerutscht.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
4. Jan. 2025
𝐸𝒾𝓃 𝒦𝓁𝒶𝓈𝓈𝒾𝓀𝑒𝓇, 𝒹𝑒𝓇 𝑅𝑒𝓈𝓅𝑒𝓀𝓉 𝓋𝑒𝓇𝒹𝒾𝑒𝓃𝓉 - 𝓃𝓊𝓇 𝓃𝒾𝒸𝒽𝓉 𝑔𝒶𝓃𝓏 𝓂𝑒𝒾𝓃 𝐹𝒶𝓋𝑜𝓇𝒾𝓉.
Bewertung:3.5

𝐸𝒾𝓃 𝒦𝓁𝒶𝓈𝓈𝒾𝓀𝑒𝓇, 𝒹𝑒𝓇 𝑅𝑒𝓈𝓅𝑒𝓀𝓉 𝓋𝑒𝓇𝒹𝒾𝑒𝓃𝓉 - 𝓃𝓊𝓇 𝓃𝒾𝒸𝒽𝓉 𝑔𝒶𝓃𝓏 𝓂𝑒𝒾𝓃 𝐹𝒶𝓋𝑜𝓇𝒾𝓉.

Jane Eyre beeindruckt mit gesellschaftskritischen Botschaften und einer mutigen Protagonistin, die sich gegen die Konventionen ihrer Zeit stellt, konnte mich aber nicht komplett abholen. Dennoch verdient das Werk Anerkennung für seine kritische Auseinandersetzung mit sozialen Ungerechtigkeiten und der Rolle der Frau in einer patriarchalen Gesellschaft. Ein guter Roman, der jedoch nicht zu den persönlichen Favoriten zählt.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
2. Jan. 2025
Bewertung:4

Ein Klassiker der englischsprachigen Literatur. Das Buch hat seine Längen und hat mich dennoch extrem fasziniert. 1847 verfasst, zeichnet es das Bild einer starken (heute würde man sagen feministischen) Frau. Obwohl sie erst 19 ist, sind ihre Gedanken tiefgründig und reif und ihr Handeln ist selbstbestimmt.

Jane Eyre
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27. Dez. 2024
Bewertung:5

Einer meiner neuen Lieblingsbücher, weil es aus so vielen Gründen so gut ist! Normalerweise habe ich manchmal Probleme in Klassiker einzusteigen, da man sich oft an einen komplizierten Schreibstil gewöhnen muss, aber hier wurde ich genau WEGEN des Schreibstils so schnell in die Geschichte hineingezogen. Mich haben die Schilderungen und Erlebnisse aus Janes Kindheit sehr mitgenommen, da sie so lebensnah und persönlich geschrieben waren - irgendwas an der Art, wie das Buch geschrieben ist, hat dazu geführt, dass ich mich einfach nicht losreißen konnte von den Worten - ich glaube, es hätte der größte Schwachsinn im Buch stehen können, aber wenn er so geschrieben wäre, würde ich es trotzdem nur wegen der Schreibart lieben! Aber die Handlung war, in der Tat, mitreißend )). Jane hat einen starken Charakter und hält sich stets an ihren eigenen moralischen Vorstellungen fest, wobei sie kein Problem hat, sich auch mit anderen Sichtweisen auseinanderzusetzen, sie zu hinterfragen und ein sehr gutes Verständnis für die Leute um sie herum zu entwickeln, was sie als sehr kluge Person aufdeckt. Ich fand es großartig, was für ein modernes Frauenbild durch Jane erschaffen wurde! Sie ist eine Frau, die nie blind vor Liebe geworden ist und sich getraut hat, trotz eines Mannes ihren eigenen Weg zu gehen, auch wenn er härter war - aber es war ihr eigener Weg. Es war spannend zu beobachten, wie so viele Leute ihr Leben geprägt haben und wie sie sich trotzdem immer treu geblieben ist. Man hat sich Sorgen um sie gemacht, wenn sie sich Sorgen gemacht hat und ich war so glücklich für sie, als in der Geschichte positive Änderungen auf sie gewartet haben. Das Ende war nicht perfekt, aber ich glaube, genau diese Imperfektion ist es, die die Charaktere definiert und menschlich macht und das Buch so schön macht.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
21. Dez. 2024
Bewertung:4

Ein weiterer Klassiker, den ich meiner Mutter (und einer Leserunde) verdanke. Eigentlich hat mich dieses Buch nie wirklich interessiert, aber nun bin ich wirklich froh, dass ich es gelesen habe. Denn Jane Eyre ist eine beeindruckende Person. Zur Zeit, zu welcher die Handlung stattfindet, ist sie ganz sicher eine Ausnahmeerscheinung. Als Frau weiss sie, was sie will, und handelt entsprechend. Welch starke Person! Ich bewundere sie und ihre Kraft. Jane kann auch im 21. Jahrhundert noch als Vorbild für junge Mädchen (und wieso nicht auch Jungs?) dienen, ist ihr Charakter doch zeitlos und noch immer von Nöten. Noch immer geht sie mit grossen, selbstbewussten Schritten voraus und geht ihren eigenen Weg. Ich glaube, ich bin nicht einmal halb so stark wie Jane Eyre und genau deshalb hat mir dieses Buch so gut getan. Nun habe ich einen Halt gefunden, eine Figur, die mich von nun an begleiten wird. Wenn ich nicht mehr kann, dann wende ich mich an Jane Eyre. Somit bin ich überaus dankbar, dass das (Lese-)Schicksal mir dieses Buch in die Hände und ins Herz gespielt hat.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
9. Dez. 2024
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Bewertung:5

Jane Eyre von Charlotte Brontë ist ein spannendes Buch, das in einer düsteren Atmosphäre spielt. Der Roman wird oft als Liebesdrama beschrieben, enthält aber auch viele Gothic-Elemente. Es gibt unheimliche Dinge, Geheimnisse und eine gewisse Dunkelheit. Die Story selbst hat mich von Anfang an gefesselt. Vor allem die Darstellung der Beziehung zwischen Jane und Mr. Rochester ist intensiv und spannend. Es ist keine klassische Liebesgeschichte, da sie von Missverständnissen und emotionaler Komplexität geprägt ist. Es gibt auch kein richtiges Happy End, sondern realistische Entwicklungen der Geschichte. Auch war ich beeindruckt von der modernen Haltung der Hauptfigur und der tiefgründigen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Die Protagonistin passt sich nicht einfach den Normen ihrer Zeit an. Sie sagt immer ihre eigene Meinung. Sie stellt ihre Prinzipien über alles - sogar über die Liebe. Insgesamt finde ich Jane Eyre ein sehr starkes und berührendes Werk, das nicht nur die sozialen Werte ihrer Zeit hinterfragt, sondern sich auch mit Themen wie Liebe, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung auseinandersetzt. Es ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst und das mich in vielerlei Hinsicht inspiriert hat. Wer auf der Suche nach einer tiefgründigen und bewegenden Geschichte ist, sollte dieses Buch unbedingt lesen. 5/5 ⭐

Jane Eyre
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26. Nov. 2024
Bewertung:4

The characters are intriguing, deep, and relatable. Apart from some classist and racist elements it hardly feels like a book written nearly 200 years ago. Interesting not just as a romance story or the first of some type of novel, but as a good and engaging story on its own.

Jane Eyre
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17. Nov. 2024
Bewertung:4

Eine willensstarke junge Frau aus dem 19. Jahrhundert

Jane Eyre. Ein Klassiker von Charlotte Brontë. Die Geschichte war aus der Sicht der jungen Jane Eyre geschrieben. Sie erzählt ihr Leben in jedem Detail. Das Deutsch von Brontë konnte ich zwar einfacher Lesen als von Austen, allerdings war mir die erzählweise in der ersten Hälfte zu langweilig. Es fehlte mir etwas um wirklich dran zu bleiben. Als Eyre dann in Thornfield Hall auftaucht, packte mich die Geschichte. Jane gefällt mir, da sie sicher weiß, was sie kann und will und sich von Männern nicht klein reden lies. Eine starke junge Frau mit köpfchen und eisernen Willen.

Jane Eyre
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7. Okt. 2024
Bewertung:4

Mitreißender Klassiker, der sich erstaunlich einfach liest

Charlotte Brontës „Jane Eyre“ ist ein zeitloser Roman, der auf brillante Weise die Entwicklung einer jungen Frau zu einer reifen, selbstbewussten Persönlichkeit beschreibt. Der scharfsinnige Blick der Protagonistin auf die Gesellschaft, vor allem auf die in der damaligen Zeit fest verankerte Männerdominanz, macht sie zu einer klugen und starken Figur. Jane hinterfragt mutig die Normen und Erwartungen, die an sie gestellt werden, und zeigt dabei eine beeindruckende, innere Willenskraft. Was die Geschichte zudem so besonders macht, sind die berührenden Momente und die intensiven Beschreibungen der jeweiligen Kulissen. Ob das düstere Thornfield Hall oder die weiten, rauen Landschaften – jede Umgebung ist lebendig und detailreich gezeichnet, sodass man sich mitten in der Szenerie wähnt. Brontës Fähigkeit, Atmosphäre zu schaffen, zieht den Leser sofort in ihren Bann. Nicht zuletzt verleiht der geheimnisvolle Aspekt des Buches, insbesondere um Mr. Rochester und seine düsteren Geheimnisse, dem Roman eine fesselnde Spannung. Die Mischung aus Romantik, Drama und einem Hauch von Mystery-Elementen gibt der Geschichte einen unverwechselbaren Charme. Insgesamt ist es ein tiefgründiges, emotionales und zugleich gesellschaftskritisches Werk, das durch seine starke Protagonistin und die feinsinnige Erzählweise auch nach vielen Jahren nichts an Relevanz und Faszination eingebüßt hat.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
4. Okt. 2024
Bewertung:4

Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass die Literatur des 19. Jahrhunderts einen besonderen Platz in meinem Herzen hat. In ganz Europa entstanden Werke, die durch Beschreibungen der Natur und der damaligen Gesellschaft bestechen, die oft weibliche Protagonistinnen ins Zentrum stellen. Natürlich kann man Effi Briest, Krieg und Frieden, Verstand und Gefühl und auch Jane Eyre als „Kitsch“ abtun, aber gerecht wird man diesen Werken damit definitiv nicht. Zukünftig werde ich in Alltagssituationen im Umgang mit meinen Mitmenschen neben Charakteren aus Austens, Tolstois, Fontanes Werken auch an die aus der Feder von Charlotte Brontë denken. Es war ein echtes Lesevergnügen. Wirklich zeitlos.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
27. Sept. 2024
Bewertung:5

Ich mochte das Buch so sehr!! Es ist eine super lange Geschichte, auch nicht "spannend", hat aber paar unerwartete Wendungen. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass sich das Buch unnötig zieht🥰

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
26. Sept. 2024
Bewertung:4

Ein bewegender Roman über eine junge Dame, welche inmitten des 19. Jahrhunderts ein autarkes Leben führt.

„Jane Eyre“ ist ein bewegender, besonderer Roman, der uns ins 19. Jahrhundert entführt. Wir begleiten eine junge Dame die trotz der damaligen Widrigkeiten ein autarkes Leben wählt und sich dabei nicht beirren lässt. Es ist eine unverblümte Geschichte über die Kraft der eigenen Entscheidungen und wie diese über unser Glück oder Unglück bestimmen. Gewisse Lebensabschnitte von Jane waren für mich ein wenig zu ausführlich und ausschweifend beschrieben, wobei genau diese Erzählweise den Roman vermutlich so eindrücklich macht. Mich hat dieser autobiographische Roman beeindruckt und inspiriert!

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
20. Sept. 2024
Bewertung:3.5

Tolle Geschichte, die die Leser:innen problemlos in das 19. Jahrhundert nach England holt.

Brontë lässt Jane Eyre den Leser:innen sehr detailliert und wortgewandt ihre eigene Geschichte erzählen, ohne dabei ein Wort zu verschwenden. Es ist in einer sehr romantischen, veralteten, pittoresken und auch gefühlsbetonten Sprache geschrieben, die anfangs gewöhnubgsbedürftig ist, aber man kommt schnell rein. Stellenweise ist der Plot etwas pathetisch (vermutlich dem 19. Jhd. geschuldet) und auch vorhersagbar; an anderen Stellen wiederum gar nicht. Jane Eyre war definitiv keine Zeitverschwendung, aber auch kein Top Read für mich.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
15. Sept. 2024
Bewertung:5

Oh god. I honestly thought I had read this years ago but hadn't. My heart was like a roller coaster. I've never wanted to be so wrong about someone in my life and heartbroken for her too. I love this book, it is going down as an absolute favourite.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
5. Aug. 2024
Bewertung:5

Vor ungefähr 8 Jahren habe ich dieses Buch schon einmal gelesen. Vor ein paar Tagen hatte ich dann den großen Wunsch, es ein weiteres Mal zu lesen. Man ich wusste wirklich überhaupt nichts mehr! Damals hat mir die Lektüre auch gefallen, soweit erinnere ich mich. Aber trotzdem war ich definitiv zu jung! Erst jetzt habe ich gemerkt, was für einen Schatz ich in den Händen halte! Eins meiner Lieblingsklassiker!

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
23. Juli 2024
Bewertung:5

Das Buch hat mich sehr in seinen Bann gezogen. Es war durchgehend unerwartet spannend und ich konnte nie erahnen wie es weitergeht. Bis auf ein paar Kleinigkeiten (die eindeutig der Epoche zuzusprechen sind, in der das Buch entstanden ist) fand ich die Geschichte stets angenehm zu lesen.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
16. Juli 2024
Bewertung:3.5

Lebensweisen, die uns fast schon befremdlich vorkommen

Dass sich unsere Art zu leben, zu reden und miteinander umzugehen in den letzten hundert Jahren verändert hat, ist ja nunmal klar. Trotzdem ist es immer wieder faszinierend, in Klassikern, die das alltägliche Leben auffassen, diesen Unterschied so deutlich zu lesen. Ich fand dieses Buch durchaus gut, doch gerade diese Unterschiede in der Denkweise machen es immer schwierig, einige Charaktere zu mögen oder eben nicht. Und das, obwohl die Protagonistin eine sehr vorwärtsgewandte Person ist verglichen mit der für die Zeit üblichen.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
28. Mai 2024
Bewertung:5

Jane Eyre ein Klassiker, der auf jede Leseliste gehört. Wie rezensiert man einen Klassiker? Und muss man noch einen Klassiker rezensieren. Nicht umsonst ist dieses Buch von zeitloser Geltung. Mehrfach wurde dieses Werk schon in Buchform verlegt aber auch verfilmt. Zu den schönsten Ausgaben gehört hier eindeutig u.a. die Ausgabe aus dem Coppenrath Verlag. Das Cover ist hochwertig verarbeitet und überzeugt durch die Schlichtheit und Eleganz. Worum geht es aber überhaupt in dem Buch. Es geht um die arme Waise Jane und ihre traurige Kindheit. Jane wächst zwar bei ihren Verwandten auch, die als reicht angesehen werden, wird von diesen aber ungerecht behandelt. Wenn sich Jane ungerecht behandelt fühlt, neigt sich zu Zornausbrüchen. Ansonsten ist Jane eher ein ruhiges Kind mit lebhaften Träumen. Sie ist sehr intelligent und sagt immer was sie denkt, was sich nicht immer unbedingt als Vorteil für sie erweist. Da die Verhältnisse sich zwischen Jane und ihrer Familie zunehmend verschlechtern, wird sie auf ein Internat geschickt. Doch auch da wird Jane schlecht behandelt. Trotz der schlimmen Ereignisse die im Internet passieren, bleibt Jane nach ihrer Schulausbildung weiterhin im Internat und übt dort den Beruf der Lehrerin aus. Nach gewissen Ereignissen verlässt Jane jedoch das Internat und tritt eine Stelle als Kindermädchen (Gouvernante) auf Thornfield Hall an. Zwischen Mr. Edward Rochester und Jane entwickelt sich langsam eine „seltsame“ Liebe, da die beiden kein Liebespaar im herkömmlichen Sinne darstellen, da Jane sich erstmal ihrer Gefühle wohl nicht sicher ist und Mr. Rochester sich doch immer wieder zurückzieht oder durch verwirrende Handlungen eine Beziehung unmöglich macht. Der Roman beinhaltet aber nicht nur die Liebe zwischen den beiden Hauptprotagonisten, sondern spricht auch Themen wie Religion, soziale Ungerechtigkeiten, Unabhängigkeit sowie über das Leben allgemein und die Erfahrungen die man sammelt und diese für sich zunutze macht bzw. interpretiert. Die Autorin schreibt sehr ausdruckstark. Sie beschreibt die Empfindungen und die Gefühle der Protagonisten sehr gefühlvoll, driftet dabei aber nie ins Kitschige ab. Sie beschreibt Jane als eine starke und unabhängige Frau, die ihren Weg nach ihren Prinzipien geht. Das macht den Charakter der Jane sympathisch und dabei sehr interessant. Ich muss in diesem Falle keine Leseempfehlung aussprechen, denn bei Klassikern finde ich, ist diese unnötig. Es ist eine Geschichte über die Liebe sowie darüber welches Schicksal einem im Leben ereilen kann. Und trotz der in die Jahre gekommenen Handlung, immer noch zeitlich aktuell. Nicht umsonst steht es auf der Liste der bleibenden und angesehenen Werke.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
27. Mai 2024
Bewertung:4

Teilweise langatmig, dennoch bemerkenswert

Obwohl ich das Buch immer wieder weggelegt habe, wurde ich zum Ende hin gefesselt. Vor allem der Anfang schien sich in die Länge zu ziehen. Wohingegen die letzten 250 Seiten mich gefesselt haben. Das Buch ist nichts für Menschen ohne Geduld, auch wenn Charlotte Brontë‘s Schreibstil und ihre eigene Geschichte dies zu retten versuchen. Wer sich jedoch durchringen kann, wird mit einem überraschenden Ende belohnt. All in all ein schönes Buch.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
18. Mai 2024
Jane, du windervoll lustige, starke Frau.
Bewertung:4

Jane, du windervoll lustige, starke Frau.

TW child abuse, Tod, gore, blood, Verlust, toxic relationship, mental illness, Ableismus, Rassismus, Klassismus, Misogynie, emotionaler Missbrauch, Gaslighting, suicidal Gedanken, Gefangenschaft, religiöser Fanatismus Vorneweg: ich werd niemals Freund von historischen Romanen. Der Sprech und der Stil sind nicht meins. Ich finds anstrengend und nervig und ich lese einfach ultra langsam. Bei Jane Eyre hingegen ging das manchmal ganz gut. Ich hab es immer wieder geschafft, zu vergessen, dass Buch im 19. Jahrhundert spielt. Was zum einen sicher daran lag, dass die Übersetzung, die ich gelesen habe, von 2016 war. Zum anderen aber auch daran, dass Charlotte Brontë es geschafft hat, die Themen und Jane so zeitlos zu schreiben, dass sie sich jetzt - zweihundert Jahre später - noch aktuell und vor allem gewitzt sind. Edward Rochester ist der erste pick me boy der Geschichte, I guess. So ein anstrengender, leidlicher Mann, Jane ist eine Heilige - oder noch zu jung -, dass sie es mit ihm aushält. Alles in allem ein gutes Buch. Was für ein talentiertes Schwesterntrio die Brontës doch waren.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
6. Mai 2024
Bewertung:3.5

Der Schreibstil ist erstaunlich flüssig und modern, das kann aber natürlich auch an der Übersetzung liegen. Insgesamt eine sehr schöne Geschichte, welche aber im Mittelteil doch einige längen aufweist.

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
3. Mai 2024
Bewertung:3

Meine Meinung: Ich gestehe es gleich: ich und Klassiker aus dem 19. Jahrhundert sind keine gute Kombination und oft vertragen wir uns schlecht oder nicht auf Anhieb. So war es auch hier mit Jane Eyre, welche ich gratis von Amazon für das Handy Kindle App bekomme habe. Meist liegt es an der altertümlichen Sprache, diesen Altdeutsch aus dem 19. Jahrhundert, mit den ewig langen Sätzen und diesem untypischen Sprachgebrauch, den wir in der heutigen Zeit nicht mehr verwenden oder kennen. Daher ist auch das Lesen meist mühsam, vor allem am Beginn. Dieses mühsame Lesen hat sich zusätzlich erhöht, weil auch in der Handlung am Anfang wenig passiert ist und hier alles sehr lange gezogen, die Szenen ins endlose verlängert wurden. Aber zum Glück kam die Handlung in Aufschwung, als Jane endlich in der Kinderheim Lowood gekommen ist und dort Freundschaft mit Helen Burns geschlossen hat. Beide waren nur kleine, verwaiste Mädchen, aber mit Stolz und Haltung in ihrem Leben, die uns heutzutage beschämen lässt, da wir dieser stolzen Standhaftigkeit nicht mehr vermögen. Doch erst später, als Jane erwachsen wurde und auf Mr. Rochester traf, hat es mich vollends überzeugen können und gebahnt und danach habe ich es auch innerhalb weniger Tage zu Ende gelesen. Daher waren auch jene Kapitel meine Liebsten, in denen Jane und Mr. Rochester vorkamen. Ich mochte Janes Verhalten ihm gegenüber, dass sie ihm immer wieder konter geboten hat, egal welche ungleiche, soziale Stellung sie auch zueinander hatten. Jane war durchwegs ein Charakter der mich zu begeistern wusste und der besonders in der damaligen Zeit eine Eigenständigkeit, Sturheit und starken Willen präsentiert hat, die man nur selten antrifft. Sie hat sich nie unterkriegen lassen, auch in den schlimmsten Zeiten, wo ich schon längst das Handtuch geworfen hätte. Manchmal hätte ich anders gehandelt als Jane, ganz einfach, weil ich vielleicht nicht so eine reine Persönlichkeit wie sie bin oder ich nicht auf Gottes Pfaden wandle, wie Jane Eyre. Aber ich bin zum Ende hin dann froh gewesen, dass sie den harten Weg gewählt hat, denn dieser hat sie nur liebenswerter und stärker gemacht. Erst wer entbehrt hat, kann später das Glück richtig schätzen, so wie es hier der Fall war. Zu Beginn dachte ich nicht, dass ich mich mit dem Buch noch anfreunden würde, aber das habe ich getan und bin nun im Endeffekt doch froh, dass ich es gelesen habe, wie schwer der Anfang auch war. Jane war ein großartiger Charakter und auch Mr. Rochester oder Helen Burns werden mir in Erinnerung bleiben, genauso wie die zarten, gefühlvollen Liebesschwüre der beiden Verliebten. Hach, ja, das war schon nett. :) Für mehr Information, besuche bitte meinen Blog: http://martinabookaholic.wordpress.com/2013/06/27/snapshot-jane-eyre/

Jane Eyre
Jane Eyrevon Charlotte BronteBorders
28. Apr. 2024
Bewertung:3.5

Das war nun mein erster Roman aus dem Hause Brontë. Der Unterschied zu Jane Austen ist tatsächlich größer als gedacht. Letztere nimmt ihre Figuren nicht allzu ernst, lässt viel Humor in ihre Geschichten einfließen und widmet sich ausschließlich der englischen Oberschicht. Wie bierernst wirkt Jane Eyre im Vergleich zu deren oberflächlichem Upper-Class-Geschwätz. Düster, humorlos, anklagend und zugleich versöhnend schreibt Charlotte Bronte ihre Jane Eyre. Jene beginnt als misshandeltes, aufmüpfiges Waisenmädchen dessen kindliche Ehrlichkeit nicht zu ihren heuchlerischen Verwandten passt. Mit den Jahren lernt sie jedoch eine duldsame, fromme Christin zu werden. Ihre rebellische Ader verliert sie zum Glück nie ganz. Ihr begegnet viel Misoygnie seitens der männlichen Protagonisten, deren Beeinflussung sie stellenweise erliegt. Trotz allem bleibt sie sich selbst treu und stellt sich letztlich diesen herrschsüchtigen Männern entgegen. Interessanterweise ist Jane mit ihrer sanften Art am Ende die Überlegene und bleibt ein ungebrochener Charakter. Verglichen mit Rochester und St. John die gerade ob ihres unnachgiebigen und dominanten Naturells beide auf die ein oder andere Weise daran zerbrechen. Letzterer zwar aus vollster Überzeugung aber trotzdem einsam und verbittert. Sie findet schließlich ihr Glück und führt Rochester zu seinem. Zwar kann sie dies vor allem aufgrund eines großzügigen Erbes tun, doch wäre sie weiterhin mittellos geblieben hätten ihre Entscheidungen nicht anders ausgesehen. Womit ich persönlich nichts anfangen konnte waren die vielen christlichen Verweise und Dispute. Die christliche Moralkeule wird nicht unbedingt subtil geschwungen. Es wird ständig darauf verwiesen, dass ein guter Christ leiden muss und dieses Leid zu akzeptieren hat, dass man um jeden Preis seinen Peinigern vergeben muss etc. Während ich beim letzten Punkt zwar nicht mit der Realisierbarkeit, aber zumindest mit dem ethischen Wert mitgehe, bleibt mir diese Leidens-Affinität fremd. Als Jane obdachlos von Haus zu Haus zieht und um Unterschlupf oder ein Stück Brot bittet, verurteilt sie sich selbst dafür. Sie verteidigt sogar die abweisende, kalte Haltung der Menschen und sieht ihre christliche Pflicht darin, ihr Leid und ihren Tod zu ertragen anstatt Hilfe zu erhalten. Mir ist schleierhaft wie diese Einstellung mit dem christlichen Prinzip der Nächstenliebe zusammenpasst. Zumal dies später auch nicht in Frage gestellt wird. Selbst St. John nimmt sie nicht aus echt empfundener Nächstenliebe oder Mitleid auf, sondern nur aus reinem Pflichtgefühl. Dieser religiöse, teils heuchlerische, widersprüchliche Tenor zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch, was nicht unbedingt mein Fall war. Abgesehen davon hat mir das Buch überraschend gut gefallen. Vielleicht auch weil es viele Elemente der schwarzen Romantik beinhaltet und ich dieser Strömung hoffnungslos verfallen bin.

Jane Eyre
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15. Apr. 2024
Bewertung:5

Dieses Buch war super! Die Geschichte, die Charaktere, die Orten sind total cool!! Ich habe den ersten Mal von Charlotte Brontë gelesen, und ich kann jeden Menschen empfehlen dieses Buch! Und die Buch spielt meistens in den Frühling, also das ist eine Frühlingsbuch🪻🌞

Jane Eyre
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