Was als klassische Abenteuergeschichte mit der Ausgrabung eines alten Tempels beginnt, bekommt rasch einige farbenfrohe Steampunk-Elemente beigefügt, die eine interessante Welt schaffen und der Geschichte erst den richtigen Pfiff geben. Dazu eine Protagonistin, die sympathischerweise mit ein paar Pfunden zuviel und einer guten Portion Köpfchen ausgestattet ist und schon kann die Reise losgehen. Und wie sie losgeht! Die Geschehnisse fliegen rasant von einem Schauplatz zum nächsten, mit immer weiteren Entdeckungen und neuen geheimnisvollen Kreaturen, denen die Charaktere begegnen. Eine fantasievolle Welt, die sich beim Lesen entfaltet und einen zum Staunen und Träumen bringt. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, ich hoffe jedoch, dass wir eines Tages wieder hierher zurückkehren dürfen.
Als Leser macht man sich an der Seite sympathischer Figuren auf, ein großes, unvorhersehbares Abenteuer zu erleben. Ich war gänzlich eingetaucht und wurde hervorragend unterhalten.
Dr. Krisstenja Odwin ist gerade mal junge sechzehn Jahre alt und schon anerkannte Archäologin. Von der wohlhabenden Baronin Nejana Gellos erhält sie das Angebot, die sagenumwobene Insel Dalahan aufzuspüren, auf deren Suche bereits ihre Mutter vor einigen Jahren verschwand. Mehr die Möglichkeit ihre Mutter aufzuspüren, lässt sie den Auftrag annehmen. Zur Seite steht ihr der junge Diener der Baronin Lian. Doch Kriss ist nicht die Einzige, auf der Suche nach der verschollenen Insel, und auch die Absichten der Baronin sind zweifelhaft. Es beginnt ein Rennen gegen die Zeit, und was sie am Ende finden werden, übertrifft ihre kühnsten Träume … „Der Schatz der gläsernen Wächter“ ist ein einziges großes Abenteuer, dass mich während des Lesens stark an „Indiana Jones“ erinnerte. Kriss ist eine sympathische, weibliche Antwort auf Jones und obwohl sich einige Gemeinsamkeiten bemerkbar machen, ist dieser Roman der bekannten Filmreihe nur wenig ähnlich. Dieser Roman verbindet ein gefühlt historisches Ambiente mit der richtigen Mischung Steampunk und schafft damit eine ganz eigene Fantasywelt mit eigener Geschichte, Geographie und Kultur. Hier merkt man Dane Rahlmeyers Einfallsreichtum auf jeder Seite. Er hat eine neue Welt erschaffen, die farbig und lebhaft und voller Wunder daherkommt. Mir hat es wirklich Spaß gemacht, an der Seite von Kriss diese Welt zu erkunden. Schon im ersten Kapitel hält man den Atem an, als Kriss und ihr Mentor Alrik in einem vergessenen Tempel geheimnisvollen Artefakten nachspüren – in diesem Fall elektronischen Aufzeichnungen einer untergegangenen Kultur. Dass sie dabei fast lebendig in der Grabkammer eingeschlossen werden, zeigt Parallelen zur Dramatik der Indiana-Jones-Filme. Aber das macht nichts, denn dieses Buch ist kein Abklatsch, sondern eine eigenständige, locker-leicht erzählte Abenteuergeschichte, in der es für den Leser viel zu entdecken gibt. Kriss war mir von Anfang an sofort sympathisch. Sie ist nicht unbedingt DIE Heldin, wie man sie sich vielleicht vorstellt: sie ist klein, sie hat ordentliche Kurven und mit Jungs eigentlich gar nichts am Hut; und ihr selbstsicheres Auftreten, wenn es um ihr Wissen und ihre archäologische Arbeit geht, ist im Privaten kaum zu spüren. Vielmehr kam sie, was Zwischenmenschliches angeht, manchmal auch etwas naiv daher. Obgleich Kriss an sich eine starke Figur ist, deren Charakter besonders bei den ganzen abenteuerlichen Ereignissen überzeugt, war sie ein eher schwacher Part in der dargestellten, beginnenden Liebesgeschichte zu Lian. Diese junge Liebe blieb mir zu oberflächlich und war mehr ein Hin und Her, ein „Gedanken-machen“ und wurde nicht wirklich greifbar. Gerade in solchen Szenen hat mich Kriss einfach nicht überzeugen können, denn obwohl ihre Unsicherheit in sich stimmig ist, war mir die Umsetzung zu kindlich und hat für meinen Geschmack nicht wirklich zur restlichen Geschichte gepasst. Fazit: Dane Rahlmeyers kurzweiliger, leichter Schreibstil macht es möglich, dass ich geradewegs über die Seiten huschte und so von Abenteuer zu Abenteuer unterwegs war. Wenngleich die beschriebene Liebesgeschichte mich nicht überzeugen konnte, so war sie doch nur ein kleiner Teil dieses abenteuerlichen Romans. Denn das Wichtigste ist hier Kriss’ Welt voller Mythen, altertümlich-technisch anmutenden Geräten und der historisch wirkenden Kulisse. Als Leser macht man sich an der Seite sympathischer Figuren auf, ein großes, unvorhersehbares Abenteuer zu erleben. Ich war gänzlich eingetaucht und wurde hervorragend unterhalten.
Ein Abenteuer der feinsten Sorte Klappentext: „Im Königreich Miloria lebt Kriss, die Tochter der berühmten Archäologin Brialla Odwin und mit sechzehn Jahren selbst eine geachtete Archäologin. Für viele gilt sie als Wunderkind, aber Kriss sagt, sie hat einfach nur ein gutes Gedächtnis – und eine noch bessere Lehrerin. Von einer Ausgrabung in einem alten Wüstentempel zurückgekehrt, erhält Kriss von der wohlhabenden Baronin Nejana Gellos den Auftrag, die sagenumwobene Insel Dalahan zu finden. Viele sind auf der Suche nach der Insel verschollen – so auch Kriss’ Mutter, ebenfalls Archäologin. Begleitet von dem ehemaligen Straßenjungen Lian macht sich Kriss auf die gefahrvolle Suche. Dabei ist ihr der abtrünnige General Ruhndor dicht auf den Fersen – und er wird vor nichts Halt machen, um die Insel zu finden.“ Meinung: Mit dem Buch „Der Schatz der gläsernen Wächter“ landet man in einer total verfeindeten Welt, die vor Jahren in einem verheerenden Krieg war. Bis ihnen vor wenigen Jahren die Ælon Waffen ausgingen. Dabei weiß eigentlich niemand so genau, wo das Ælon überhaupt herkam, nur, dass sich die Ælon-Energie in etwas verwandeln kann, das man sich vorstellt. Zum Beispiel ließ sich dadurch ein Baumhaus der Natur erstellen, Sand, der dich angreift oder auch metallene Haustiere. Mitten in dieser Welt lebt die Archäologin Kriss, die mit ihren 16 Jahren schon auf Erkundungstour in vergrabenen Tempeln geht und gleichzeitig einen Doktortitel trägt. Durch ihre Mutter Bria und Alrik ihren Lehrer, hat Kriss eine Vorliebe für Archäologie, Bücher und Wissen entdeckt. Allerdings gilt Bria seit sie sich auf die Suche nach der Insel Dalahan aufgemacht hat, als verschwunden. Seitdem ist Kriss mit Alrik auf Expeditionen und obwohl jeder immer Alrik für den Doktor hält, ist Kriss‘ Ruf ihr weit voraus. Als sich eine Baronin an Kriss wendet mit einem Hinweis auf den Weg nach Dalahan, der Insel auf dessen Suche ihre Mutter verschwunden ist, akzeptiert Kriss schnell ein Angebot der Baronin und macht sich auf zu einem abenteuerreichen Abenteuer. Doch Dalahan soll nur ein Mythos sein und wie macht man sich auf die Suche nach einem Mythos? Kriss ist definitiv abseits jeden Stereotypes. Mit ihrem Interesse für Archäologie, die Geschichte und Politik ihrer Welt und ihrem unschätzbaren Wissen aus Büchern (vorteilhafterweise hat sie nämlich auch noch ein fotografisches Gedächtnis), hat der Leser ein kleines Genie vor sich. Ihr Aussehen ist mit braunen Haaren und Augen eher durchschnittlich, auch ist sie ein wenig pummelig. Es macht immer Spaß mit einem Bücherbegeisterten durch eine Geschichte zu ziehen, ihr gesamtes Wesen ist sympathisch und ihr zu lauschen, wenn sie über Mythen, Geschichten und Märchen ihrer Welt erzählt, ist eine Klasse für sich. Jedoch merkt man auf der Expedition nach Dalahan schnell, dass sie viel Zeit mit ihren Büchern verbracht hat und nicht viel Erfahrung mit sozialen Kontakten hatte. So ist sie zum Beispiel völlig überfordert, wenn ihr ein Kompliment gemacht wird. Sie hat ihre Ecken und Kanten, aber auch einen originellen Charakter, durch den sie liebenswert wird und man gerne mit ihr dieses Abenteuer antritt. Begleitet wird sie auf der Expedition von Lian, der viel Erfahrung im Leben gesammelt zu haben scheint. Er hat keine Ahnung von Geschichte, die Vergangenheit, da er doch eh in der Gegenwart lebt. Lian hat Probleme mit der Aussprache, versteht so einige Begriffe nicht, die Kriss so gerne verwendet und wälzt auch nicht so gerne Bücher. Stattdessen reißt er mit dem Luftschiff um die Welt, jagt Spionen hinterher und kann so einige Schlösser in Sekundenschnelle knacken. Immer wieder zanken sich Kriss und Lian, da bei ihnen einfach zwei völlig verschiedene Welten aufeinandertreffen, allerdings sind sie auch ein geniales Team. Mit Lian wurde ein lebenslustiger Überlebenskünstler geschaffen, der nicht selten für eine Überraschung gut ist und trotzalledem sehr geheimnisvoll bleibt. Auch Kriss hat es bald gestört, dass sie so ein großes Wissen von dieser Welt hat, aber nicht ein Fünkchen über Lian weiß und da fragt man sich schnell, hat er was zu verheimlichen? Natürlich sind die Zwei nicht die Einzigen auf der Expedition. Dieses Abenteuer begeht man auf meinem Luftschifft der Baronin und somit gibt es gleich eine ganze Schiffsmannschaft als Nebencharaktere. Den Kapitän lernt man etwas besser kennen, genauso wie ein Teil der großen Crew. Alle auf ihr eigene Art originell und auch mal skurril, aber es werden nicht alle näher beleuchtet. Das würde den Rahmen vermutlich auch ein wenig sprengen. Um allen noch einen Hut oben drauf zu setzen, sind Kriss und die Mannschaft nicht die einzigen Personen, die hinter dem Geheimnis von Dalahan her sind. Die Suche nach Dalahan war grandios. Mich hat das Ganze ein wenig an Atlantis erinnert (ich liebe Atlantis… nur mal so nebenbei erwähnt) und auch genauso wie in Atlantis, ist in dieser Geschichte so viel Fantasie zu entdecken. Der Autor hat Märchen, historische Begebenheiten oder Mythen und Sagen, wie eine Spule aneinandergereiht. Mit Ælon hat Dane Rahlmeyer eine komplett andere Ära geschaffen, man begegnet auf menschengroße Eidechsen oder auf einen liebevollen, metallenen Vogel. Währenddessen ist man mit den Charakteren ja auch noch auf Expedition, die mal in die Wüste, in den Dschungel, in Tempel, Paläste, letztendlich sogar in die Luft oder unter Wasser geht. Es gibt keine Spannungslücke, weil immer etwas passiert oder in Erfahrung gebracht wird. All das verpackt Dane geschickt in einen atmosphärischen, bildstarken Schreibstil, der einen hautnah dabei sein lässt. Fazit: An der Länge meiner Rezension erkennt man eigentlich schon sehr gut, dass der Autor hier eine Welt voller Wunder und Details geschrieben hat, die nur darauf warten entdeckt zu werden. Die Charaktere sind gut durchdacht, genauso wie die komplette Expedition. Mit nicht einer einzigen Spannungslücke und einem bildgewaltigen Schreibstil bin ich durch die Geschichte gefegt. Es gibt bestimmt noch zig Sachen, die ich hier erwähnen könnte, aber ihr sollt ja auch etwas für euch selbst entdecken können. Ich bin froh diese Expedition gewagt zu haben. ;-)