Am Anfang war ich etwas verwirrt, weil das Buch in zwei Zeitebenen erzählt wird, aber das ergibt mit der Zeit total Sinn und macht die Geschichte noch spannender.
Young Mungo ist keine leichte Kost, und es wird nichts beschönigt. Ich musste beim Hören immer wieder mal durchatmen, weil vieles so unter die Haut geht. Es ist ein Buch, das einen oft fassungslos zurücklässt – gleichzeitig gibt es auch Momente voller Hoffnung und echter, zarter Liebe.
Der Sprecher war richtig gut gewählt: In Mungos Passagen ruhig und sensibel, bei anderen Figuren dagegen grob, mit starkem schottischem Slang. Das hat super zur Atmosphäre gepasst.
Insgesamt ein sehr intensives, trauriges Buch.
⚠️Trigger: Sucht, Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung.
This was a lot… painful, romantic, makes you cry, makes you scream, ask yourself „just why??“… and then you‘ll think something like „is this person actually who I think it is?“
One star substraction because of this FUCKING HORRIBLE COVER, omg WHYYYY are you doing this to an actual good novel?? A bad photograph of real people for a book cover… come on🫣
JOKE OFC (although the cover IS the worst) I didn‘t have a full connection to the plot and the characters as well. It was written in some very distant style which made a lot of sense at the beginning but then became a bit questionable. Until the end I got the feeling of actually missing something important? Which was not very nice.
But as it‘s almost a gay classic with lots of literal value I think everyone should read it!
📚 Inhalt
Mungo wächst in den 90er Jahren in einem Arbeiterviertel in Glasgow auf. Seine Mutter ist alleinerziehen, Alkoholikerin und kaum zu Hause. Sein Bruder ist bekannter Bandenanführer und lebt in einem Alltag aus Gewalt, Drogen und Kleinkriminalität. Nur Mungos Schwester ist emotional erreichbar, ohne sie würde er alleine dastehen.
Als Mungo James kennen lernt, verändert sich für ihn alles. Die beiden Teenager verlieben sich ineinander und erleben zusammen die erste Liebe. Aber niemand darf davon erfahren, denn Schwul sein ist tabu und die beiden Jungen teilen nicht die gleiche Religion.
📖 Meinung
Ich wusste nicht recht, auf was ich mich mit diesem Roman einlassen werde. Hier und da habe ich am Rande etwas mitbekommen über Mungos Geschichte und ich habe das Buch mehrfach angeschaut, sei es in einem Buchladen oder in der Bücherbrocky. Bei meiner letzten Brocky-Shoppingtour habe ich mich dann für Mungo entschieden und ich bin so froh, dass ich es getan habe.
Mungos Geschichte ist furchtbar tragisch. Der Autor erzählt die Geschichte auf mehreren Zeitebenen, die alle gar nicht so weit auseinander sind. Auf allen drei Zeitebenen spürt man, wie die Handlung langsam eskaliert und die Stränge zueinander laufen. Dadurch weiss man zwar, was passieren wird, aber dies nimmt keine Spannung raus, im Gegenteil. Ich habe mich immer wieder gefragt, was passiert sein muss, damit es so weit kommen konnte.
Die Geschichte zeigt nur einen kleinen Teil aus Mungos Leben – und obwohl ich weiss, dass einige Kinder oder Menschen solche schrecklichen Dinge erleben, fand ich es schlimm, sie zu lesen und hautnah mitzubekommen.
Mungo ist trotz seiner herausfordernder familiären Situation ein ziemlicher normaler Jugendlicher, der versucht, seinen Platz in der Welt zu finden. Während der Geschichte muss er sich entwickeln. Er muss Entscheidungen treffen: für seine Familie, für James, aber vor allem für sich selbst.
Das Buch ging mir sehr ans Herz. Mungo muss man einfach mögen, trotz allem was er durchmachen muss, ist er einfach Liebenswert. Aber sein schweres Schicksal hat mir das Herz gebrochen und doch hat Mungo es geschafft, mir Hoffnung zu geben.
Es gibt sehr viele Trigger, denen man sich vor dem Lesen bewusst sein sollte. Aber das Buch lohnt sich sehr, gelesen zu werden.
Aller Anfang war schwer bei diesem Buch. Als ich dann etwas den Durchblick hatte, war die Geschichte schwer. Erinnert sehr an „Ein wenig Leben“. Eine schmerzhafte Geschichte, die sich nicht ganz flüssig lesen lässt, aber doch der Wert war dran zu bleiben.
Das Buch wurde von meinem Buchclub ausgewählt und ich hätte es mir vermutlich nicht selbst ausgesucht. Umso mehr freut es mich, diese besondere Geschichte gelesen zu haben.
Young Mungo begleitet Mungo und seine Geschwister in einer schwierigen Zeit in Glasgow.
Insgesamt kam mir die Liebesgeschichte, die auf dem Klappentext angesprochen wurde, etwas zu kurz. Umso emotionaler, tragischer und bewegender war alles, was stattdessen mehr Raum eingenommen hat.
Teilweise so hart, dass ich kaum weiterlesen konnte. Hauptsächlich so rührend, dass ich nicht aufhören konnte. Dieses Buch ist rau und echt, ich möchte jeder Person raten, es zu lesen.
"Zu Hause wurden keine zarten Saiten angestimmt. Es war nicht klug, nette Dinge auszusprechen, die später in der Siedlung gegen einen verwendet wurden." (S. 127)
Im rauen Klima des Glasgower East Ends der 90er Jahre wächst Mungo mit seinen beiden älteren Geschwistern Jodie und Hamish auf. Der Vater ist tot, die Mutter, Mitte dreißig, sumpft tief im Alkohol und treibt sich rum, während die drei Teenager zusehen müssen, wie sie alleine klarkommen. Hinter jeder Tür im Viertel lauert Gewalt, hinter jeder Stirn brodeln Hass und Wut und auf den Straßen tobt der unerbittliche Kampf zwischen Protestanten und Katholiken. Straßenschlachten, in die auch Mungo sich einreihen muss, denn alle betonen immerzu, aus ihm müsse endlich ein echter Mann werden. Allen voran sein gewaltbereiter Bruder.
Doch Mungo hat ein Geheimnis: Er liebt einen Jungen. Mit James ist plötzlich alles schwerelos. Zwischen den beiden schwebt eine weiche, gutmütige Atmosphäre und aus dem zärtlichen Gefühl wird Leidenschaft und tiefe Zuneigung. Doch die Angst, entdeckt zu werden, läuft immer mit. Als Hamish dahinterkommt, geht Mungos Welt in Flammen auf. Um ihren Sohn wieder auf den "rechten Pfad" zu bringen, schickt die Mutter ihn kurzerhand in Begleitung zweier versoffener Kerle auf einen Angeltrip in die Wildnis. Mit fatalen Folgen ...
❤️🔥💔❤️🩹 Dieses Buch geht ans Herz - es brennt, es bricht und wird getröstet. Sowohl die zarte Liebesgeschichte als auch die brutale Wirklichkeit haben mich aufgewühlt und mitgerissen. "Young Mungo" nimmt uns mit in das harte Arbeitermilieu, wo Freundschaft unter Männern durch Prügel gefestigt wird. Hier werden brennende Barrikaden aufgestellt, wenn die eigene Männlichkeit in Gefahr ist. Doch Douglas Stuart hält einen Hoffnungsschimmer hoch. Hört auf euch und euer Herz, denn es stimmt nicht, wenn sie sagen: "Du kannst nicht so sein und damit glücklich werden." (S. 391)
Trotz zahlreicher TW, absolute Leseempfehlung!
Ich habe schon einige Rezensionen zu dem Buch gelesen und viele sind absolut begeistert von der Geschichte.
Das Buch ist gut, das steht außer Frage. Der Schreibstil ist erstaunlich leicht, für ein so schweres Thema. Ich persönlich brauchte lange, um mit den Personen warm zu werden.
In Mungo sieht man unweigerlich einen verträumten und leichtgläubigen jungen Mann, der selbst nicht so richtig weiß, was er vom Leben zu erwarten hat. Was er durchlebt, wird vom Autor in keinster Weise beschönigt. Als Leser fühlt man sein Leiden. Man möchte ihn daraus befreien und denen, die ihm Schmerzen zufügen, möchte man es heimzahlen.
Leider werden die anderen Charaktere nicht so stark ausgebaut, obwohl sie doch maßgeblich für Mungos Handeln und seine Gefühle verantwortlich sind.
Dennoch ist es ein gelungenes Buch, was auf erschreckende Art und Weise zeigt, wie grausam Menschen sein können und wie schwer das Leben derer ist, die anders denken und fühlen, obwohl auch sie nur nach Glück und Liebe streben.
Die Story hat es mehr als in sich... Ich fand das Buch tatsächlich eher schwer und anstrengend zu lesen, was dem Thema zwar durchaus gerecht wurde, es aber definitiv weniger unterhaltsam gemacht hat.
Trotzdem oder gerade wegen der sehr schonungslosen Story lesenswert.
Erstmal eine Warnung vorweg: Wer eine "tender tale" erwartet, wie auf dem Cover versprochen, möge sich von diesem Roman fernhalten.
Stuarts zweiter Roman beschäftigt sich, wie bereits der erste, mit dem dark underbelly von Glasgow: Armut, Alkoholismus, brutale Gewalt. Die Geschichte ist an sich gut, allerdings keinerlei Vergnügen zu lesen. Vielleicht handelt es sich um eine Geschichte, die dennoch erzählt werden sollte, allerdings fühlt sich der Exzess an Gewalt und Vergewaltigung trotzdemover the top an.
Typischer Fall von "Es liegt nicht am Buch, es liegt an mir". Ich fand es viel zu deprimierend und hatte keinen Spaß beim Lesen. Dem Protagonisten passieren so viele schlimme Dinge, und zum Ende hin war es einfach nur noch Traumaporno und ich war heilfroh, als es endlich vorbei war.
Ich habe sehr lange an diesem Buch gelesen. Schon im Januar hatte ich es als Rezensionsexemplar erhalten.
Es hat mich zutiefst erschüttert und zerstört. Wirklich. Wenn ich gewusst hätte, was alles passiert: Ich hätte es nicht gelesen. Es ist gut geschrieben. Es ist lebhaft geschrieben.
Und brutal.
Es hat mich zutiefst erschüttert.
Wie kann eine Mutter nur so handeln?
Wie kann eine Mutter, ihr Kind mit zwei wildfremden Männern zum „Angeln“ schicken? Und dann am Ende nicht mal mehr wissen, dass Mungo mit diesem zwei fremden Männern weg ist. Sie kann sich auch kaum mehr an die Namen dieser zwei Männer erinnert – so besoffen ist sie. Oder das die AA Mitglieder schon eingesperrt waren … für … Mir kommt das Kotzen. Es tut mir leid. Aber ich bin einfach nur erschüttert. Von diesem Buch und der Schwere der Thematik. Des ganzen. Der Zärtlichkeit, mit der Mungo seinen Freund kennenlernt. Wie einfach die Liebe alles retten und doch zerstören kann.
Ich hätte gerne eine Triggerliste gehabt. Manche Themen kann ich nicht lesen und hier sind einige dabei.
Mir fehlen wirklich die Worte für dieses Buch und ich habe das selten. Du weißt, wie viele Rezensionen ich schon geschrieben habe. Das kannst du auf meiner Insta-Seite sehen, auf dem Blog und sonst wo.
Doch bei diesem Buch bin ich ratlos und sprachlos. Es passiert so unglaublich viel. Mungo … sollte all das nicht erleben. Er sollte ein gutes Leben führen. Er ist gut im Herzen. Perfekt. Er hat sich doch nur verliebt. Warum ist das so schwer zu verstehen? So schwer zu akzeptieren? Vom Bruder? Von der Schwester, die eigentlich normal wirkte … Von der Mutter …
Von allen.
Bis auf wenige.
Innerhalb des Buches steht: „… über die Liebe in einer von Gewalt geprägten homophoben Welt und die Verheißung von Aufbruch und Befreiung.“ Das ist zu wenig als Warnung.
__
Hamish, Mungos Bruder, erpresst ihn und will, dass er bei dem Bandenkrieg mitmacht. Das Mungo dabei aber ziemlich was abbekommt, ist scheinbar inklusive …
Dieses Buch … Es hinterlässt echt viele Schrammen. Und Narben. So wie Mungos tickt, mit dem Kratzen im Gesicht.
Das Buch ist an sich echt gut. Aber ich komme einfach persönlich nicht mit all dem klar. Es ist mir schleierhaft, wie eine Mutter so mit ihren Kindern umgehen kann. Ja, dann hast du halt sehr früh Kinder bekommen. Chill mal.
Das einzig Gute … Das …
An sich könnte ich dem Buch keine gerechte Sternenzahl geben. 2 ist zu wenig. 3 kommt dem nicht nahe. Aber 4 ging auch nicht.
___
Und doch gibt es noch etwas, was Mungo richtig gemacht hat.
Ich habe sehr lange an diesem Buch gelesen. Schon im Januar hatte ich es als Rezensionsexemplar erhalten.
Es hat mich zutiefst erschüttert und zerstört. Wirklich. Wenn ich gewusst hätte, was alles passiert: Ich hätte es nicht gelesen. Es ist gut geschrieben. Es ist lebhaft geschrieben.
Und brutal.
Es hat mich zutiefst erschüttert.
Wie kann eine Mutter nur so handeln?
Wie kann eine Mutter, ihr Kind mit zwei wildfremden Männern zum „Angeln“ schicken? Und dann am Ende nicht mal mehr wissen, dass Mungo mit diesem zwei fremden Männern weg ist. Sie kann sich auch kaum mehr an die Namen dieser zwei Männer erinnert – so besoffen ist sie. Oder das die AA Mitglieder schon eingesperrt waren … für … Mir kommt das Kotzen. Es tut mir leid. Aber ich bin einfach nur erschüttert. Von diesem Buch und der Schwere der Thematik. Des ganzen. Der Zärtlichkeit, mit der Mungo seinen Freund kennenlernt. Wie einfach die Liebe alles retten und doch zerstören kann.
Ich hätte gerne eine Triggerliste gehabt. Manche Themen kann ich nicht lesen und hier sind einige dabei.
Mir fehlen wirklich die Worte für dieses Buch und ich habe das selten. Du weißt, wie viele Rezensionen ich schon geschrieben habe. Das kannst du auf meiner Insta-Seite sehen, auf dem Blog und sonst wo.
Doch bei diesem Buch bin ich ratlos und sprachlos. Es passiert so unglaublich viel. Mungo … sollte all das nicht erleben. Er sollte ein gutes Leben führen. Er ist gut im Herzen. Perfekt. Er hat sich doch nur verliebt. Warum ist das so schwer zu verstehen? So schwer zu akzeptieren? Vom Bruder? Von der Schwester, die eigentlich normal wirkte … Von der Mutter …
Von allen.
Bis auf wenige.
Innerhalb des Buches steht: „… über die Liebe in einer von Gewalt geprägten homophoben Welt und die Verheißung von Aufbruch und Befreiung.“ Das ist zu wenig als Warnung.
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Hamish, Mungos Bruder, erpresst ihn und will, dass er bei dem Bandenkrieg mitmacht. Das Mungo dabei aber ziemlich was abbekommt, ist scheinbar inklusive …
Dieses Buch … Es hinterlässt echt viele Schrammen. Und Narben. So wie Mungos tickt, mit dem Kratzen im Gesicht.
Das Buch ist an sich echt gut. Aber ich komme einfach persönlich nicht mit all dem klar. Es ist mir schleierhaft, wie eine Mutter so mit ihren Kindern umgehen kann. Ja, dann hast du halt sehr früh Kinder bekommen. Chill mal.
Das einzig Gute … Das …
An sich könnte ich dem Buch keine gerechte Sternenzahl geben. 2 ist zu wenig. 3 kommt dem nicht nahe. Aber 4 ging auch nicht.
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Und doch gibt es noch etwas, was Mungo richtig gemacht hat.
Douglas Stuart schafft es, auf eindrucksvolle Weise die Stimmung in Glasgow der 90er einzufangen.
Werften schließen, Stahlfabriken schließen, die Frustration wächst. Damit auch die Hoffnungslosigkeit, die Arbeitslosigkeit,die Armut,die Frustration, der Alkoholkonsum, die Gewalt.
Wir bekommen einen prägnanten Eindruck nicht nur von Mungo unseren Hauptprotagonisten, sondern auch von vielen Nebencharakteren, so verdammt ehrlich und realitätsnah.
Mungo ist ein liebenswerter Hauptcharakter, und ich hab ihn sehr in mein Herz geschlossen, trotz… oder gerade wegen seiner Unzulänglichkeiten.
Er ist nicht der Schlaueste, hat Ticks und versteht seine Mitmenschen oft nicht richtig.
Aber er hat das Herz am rechten Fleck und versucht dem zu folgen, aber er versucht auch es seiner Familie recht zu machen.
Es gibt ein “Davor” und ein “Danach” , und wir nähern uns nach und nach dem Ereignis.
Mich würde es wahnsinnig interessieren wie es in Mungos Leben weiter geht, ich Spoiler ungern aber das Buch hat ein offenes Ende, was der für mich einzig negative Aspekt ist,und dennoch ist er passend.
Ich werde unbefriedigt und voller Erwartungen zurückgelassen, genauso wie das Leben damals war, gibt man die Hoffnung auf oder gibt man dem Leben eine Chance?!?
Für mich wird dieses Buch mit Sicherheit ein Jahreshighlight.
5 von 5 Sternen ⭐️
Young Mungo erzählt die brutale und schonungslose Geschichte des 15-jährigen Mungo, der in einem sozial prekären Viertel Glasgows aufwächst. Mungo, ein Protestant, verliebt sich in James, einen Katholiken, was in ihrer gewalttätigen und von religiösen Spannungen geprägten Umgebung problematisch ist. Die Handlung spielt in den 1990er Jahren und thematisiert Mungos Konflikte mit seiner Familie, seiner Identität und den gesellschaftlichen Erwartungen. Während Mungo nach Akzeptanz und Liebe sucht, ringt er mit toxischer Männlichkeit, Gewalt und seiner eigenen Zukunft in einer feindlichen Welt. Eigentlich genau mein Ding aber irgendwie packte es mich emotional nicht so wie erwartet, die nüchterne Erzählweise und die proletarisch-vulgäre Sprache (die stilistisch sicher gewollt und richtig ist) hat mich alles von so einer großen Entfernung betrachten lassen, das es mir letztendlich egal war, was am Ende des Buches passiert. Ich habe es mir zum Glück als E-Book geliehen sonst hätte ich mich geärgert.
Das Buch war schwierig zu lesen. Ich habe immerwieder größere Pausen gemacht, einfach weil die Geshichte sehr trostlos und auch ein stückweit belastend war. Insbesondere wenn man durch die Blicke in die Zukunft immer weiß was noch alles auf Mungo zukommt.
Es war sehr gut und unzensiert geschrieben. Ohne die Situation irgendwie zu beschönigen oder nur das ästhetische des Geschehens zu umschreiben. Alles in allem war es eine schwere Lektüre aber es hat sich gelohnt.
„Young Mungo“ erzählt die Geschichte des namensgebenden, 15-jährigen Mungo, der in vielerlei Hinsicht seine Unschuld verliert - und das nicht selten auf eine grausame Art. Allgemein sind die hoffnungsvollen Momente rar gesät, die meiste Zeit erlebt man, wie klein die Chancen für einen Heranwachsenden sind, wenn große Träume gewaltsam im Keim erstickt werden. „Young Mungo“ ist kein Buch über Hoffnung, aber es gibt sie dennoch: Klein, unscheinbar und in Form einer Hand, die gereicht wird.
„Young Mungo“ hat viele Gefühle in mir ausgelöst, die wenigsten davon waren schön. Ich war wütend, traurig, angewidert und schockiert. Vor allem gegen Ende wird deutlich, dass all das, was Mungo passiert, einfach viel zu viel für einen kleinen Jungen ist, um es unbeschadet zu überstehen. Auf der Suche nach sich selbst stolpert er auf einen Leidensweg, den er sich nicht ausgesucht hat und mit viel Blut und körperlicher, aber auch emotionaler Grausamkeit gepflastert ist. Irgendwann, viel zu spät und doch zu früh, hat er die verschwommene Grenze zwischen kindlicher Unschuld und Erwachsensein überschritten - und einen Teil von sich zurückgelassen.
Das Buch ist weit davon entfernt leichte Kost zu sein, der Einstieg ist langatmig und durch zwei verschiedene Erzählebenen schwer einzuordnen. Die Zusammenführung dieser beiden Zeitebenen hat mir sehr gut gefallen und auch allgemein hat mir das Buch sehr gut gefallen. Mit einer uneingeschränkten Leseempfehlung tue ich mir dennoch schwer, dafür sind bestimmte Situationen und eingehende Beschreibungen schwer zu verdauen. Wer sich dessen bewusst ist, erhält eine Geschichte, die im Herzen und in den Gedanken bleibt und einer kleinen Erinnerung, dass wir manchmal die sein können, die die helfende Hand ausstrecken und für Hoffnung sorgen.
Keine Ahnung wie ich dieses Buch bewerten soll, der Schreibstil war absolut fesselnd, aber ich musste ein paar Mal abbrechen, weil ich es einfach zu krass fand, was die Hauptfigur erleben musste. Triggerwarnings wären hier definitiv angebracht.
Keine leichte Kost und nichts zum mal so durchlesen, aber für jeden, der ein sehr intensives Buch sucht absolut das Richtige. 🙃
The different timelines throughout the book were well-written and I could follow it easily but it’s the type you read once, cry, and then be done.
It was a year on and off with this one, sometimes it's like this. For whatever reason some books take longer than others.
Obwohl ich Mungo als Charakter ins Herz geschlossen habe, war es gerade deshalb umso schmerzhafter, das Buch zu lesen.
Statt einer Geschichte, die ihm Raum für Wachstum und Hoffnung gibt, wird Mungo unaufhörlich mit einer Fülle von schrecklichen Ereignissen konfrontiert. Jede Seite scheint nur weiteres Leid für ihn bereitzuhalten, was das Leseerlebnis zunehmend bedrückend macht. Am Ende hinterlässt „Young Mungo“ einen bitteren Nachgeschmack, da der Roman es versäumt, dem liebenswerten Protagonisten auch nur einen Hauch von Erlösung zu gönnen.
This book is so bleak that it makes it hard to breathe sometimes, it sucks you into Mungo’s world and spits you out in the other side, completely raw. I loved Shuggje Bain but this is even better. One of the best books that I have read this year.
„Young Mungo“ von Douglas Stuart ist ein Buch, das mich sprachlos und tief berührt zurückgelassen hat. Die Geschichte des jungen Mungo zieht von der ersten Seite an in ihren Bann und entführt in das raue, gnadenlose Glasgow der 1980er Jahre. Stuart gelingt es, eine breite Palette an Emotionen hervorzurufen: von Wut und Empathie bis hin zu tiefer Trauer und Fassungslosigkeit. Gleichzeitig spürt man auch eine Wärme, die von Mungos liebevoller und unschuldiger Art ausgeht, trotz der dunklen und brutalen Welt, in der er lebt.
Das Schicksal des Protagonisten ist so intensiv und erschütternd beschrieben, dass ich das Buch mehrfach aus der Hand legen musste, um das Gelesene zu verarbeiten. Mungos Unschuld, sein Vertrauen und seine Abhängigkeit werden auf grausame Weise missbraucht – sowohl mental als auch körperlich. Die Geschichte rüttelt auf, geht unter die Haut und bleibt mir bestimmt noch lange nach dem Lesen im Gedächtnis. Stuart zeichnet ein erschreckend realistisches Bild einer homophoben und gewalttätigen Welt, das weh tut, aber zugleich ein unverzichtbares literarisches Erlebnis darstellt. Ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.
I loved Mungo and James and their relationship but it was bittersweet cause there where always flashbacks to the future and why do you have to describe rape sp detailed.
Einerseits eine großartige Geschichte, berührend erzählt. Andererseits verstörend brutal, so dass weiterlesen schon fast schmerzt. Ein Wechselbad an Gefühlen und nicht leicht auszuhalten.
Ich war einerseits Froh als ich das Buch endlich zu ende gelesen habe, andererseits war ich auch traurig. Die Geschichte von Mungo war spannend aber hat mir auch immer wieder das Herz zerrissen. Immer wieder dachte ich, er habe nun endlich das schlimmste überstanden und schon ging der Horror weiter. Ein tolles Buch, welches mitten ins Herz trifft.
Ich liebe es. Die Art wie das Buch erzählt wird ist wundervoll. Wie zwei unterschiedliche Geschichten in zwei unterschiedlichen Zeitpunkten verwoben sind , sind einfach erstaunlich. Die Themen die angesprochen werden sind so gut gewählt und wichtig. Es spricht so viele Dinge von früher an wie es gewesen ist als queere Person früher zu leben.
This. Is. A. Fucking. Book.
This book makes you feel like walking down a narrow path in the dark at midnight. Every sound makes you imagine the worst possible outcome. You need to run to catch the last train of today and when you sit down you feel sticky from the sweat. You hear drunk people that are shouting the most random stuff. It smells of piss and beer and sweat. You hear the drunk men coming up to you and all you want to do is run, but you’re sitting in a closed train - there‘s no escape. You can basically feel that tall shadow behind you breathing hot air down your neck but you don’t turn around, you just freeze and want to close your eyes — but then you don’t because a couple of seats in front you notice a familiar face that is waving you over. You get up and sit in the 4-seater with the childhood friend you went to school with. You send out a smile as a thank you and receive one back. Your shoulders are finally less tense and your heartbeat slowly calms down. You will come home safely now. And then you hear someone throw up. For fucks sake!
I cried I laughed I screamed out of pure rage. MAAAN the characters in this book made me angry! Mungo is such a relatable character who grew up in such a toxic environment. I can’t even. Every character got what they deserved. Such a satisfying read. I think this is my new favorite book. Wow. Thanks. The ending! I can’t. I can’t. This is perfection! Definitely worth the hype! Deserved. This shit slays.
Unglaublich gut geschrieben und Mungo ist so ein lieber Junge, der nichts von allem verdient, was ihm zustösst. Auch eigentlich nur deshalb ein Stern weniger, weil man nach jeder Seite hofft, dass es endlich vorbei ist und Mungo durchatmen kann, aber man weiss es wird immer noch schlimmer werden. Ich glaube, es wird dieses Jahr kein Buch mehr kommen, dass trauriger ist, als dieses. (Wenigstens einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es am Ende)
Ein sehr schöner Roman, der allerdings auch viel (sexualisierte) Gewalt enthält, also nichts für schwache Nerven!
Mungo ist erst 15 Jahre alt und versucht zwischen seinen gewaltvollen und süchtigen Familienmitgliedern seine erste Liebe zu finden. Die homophobe und gewaltvolle Umgebung in der Stadt macht es ihm dabei nicht gerade einfacher. Ich habe sehr mit Mungo mitgefühlt!
Leider kam ich am Anfang etwas schwer rein, aber ab der Mitte des Buchs wurde es wirklich spannend. Für mich daher leider nicht 100%ig überzeugend, aber empfehlen würde ich das Buch trotzdem!
„Die Fenster blicken zur Autobahn, weil man dachte, das ist das war, was die Menschen sehen wollten: Fortschritt, nicht magere Kinder, die im Regen spielten.“
Ihr Sohn Mungo soll endlich zu einem Mann werden. Denn Mungo ist zwar bildhübsch, aber zu sanft. Mit seinem Bruder Hamisch soll er an brutalen Kämpfen mitmachen. Nur so wird man zu einem Mann. Nur so zeige man im Arbeiterviertel im Glasgow der 90-er Jahren was ein richtiger Mann ist. Als Mungo James kennenlernt, lernt er mit ihm nicht nur ein neues Begehren kennen, sondern auch eine andere Art von Männlichkeit.
Zunächst mag ich das Cover und die gewählte Schriftart und Farbe loben. Das passt so gut zusammen. Wobei ich die englische Version doch etwas besser finde. Zum Inhalt bin ich allerdings zwiegespalten.
Denn der Autor Douglas Stuart erzählt in seinem neuen Roman „Young Mungo“ über eine Zeit, in der Armut in den 90-er Jahren im Glasgow sehr akut war. Und zum anderen gibt es die queerfeindliche Welt, in der das Schweigen viel lauter ist.
Die Mutter ist alkoholabhängig und vernachlässigt die Erziehung der drei Kinder Hamisch, Jodie und Mungo. Außerdem hat sie einen Lover, dessen Kinder sie lieber erzieht.
Die Szenen sind brutal beschrieben. Laut einer psychologischen Studie, die ich mir kürzlich angeschaut habe, suchen sich Leute unbewusst gleichgesinnte in Paarbeziehungen aus, vor allem mit traumatischen Erfahrungen.
Es macht für mich auch Sinn, dass James und Mungo sich gut finden, weil die beiden schlimme Gewalt erlebt haben.
Das Buch erzählt aus der dritten Person und wir werden so Zeug_innen brutaler und schlimmer Gewalt. Irgendwie schockierte mich nichts in diesem Buch. Noch hatte ich richtig mitfühlen können mit Mungo. Vielleicht hätte die Ich-Perspektive besser gepasst, um Mungos Gedanken lesen und verstehen zu können.
Es ist wichtig zu wissen, dass es Menschen gibt, die diese Art von Erfahrungen erlebt haben. Welche man auch hören und lesen sollte, um zu verstehen, wie wichtig es ist, safer Spaces zu schaffen.
„Was hab ich getan? Das war die Frage, die er gelernt hatte. Nie: Was ist mit dir los? Oder: Alles in Ordnung? Immer nur: Was hab ich getan?“
Auf den ersten Seiten wusste ich nicht, was ich von dem Buch halten sollte. Ich ahnte noch nicht, wohin die Geschichte mich führt. Den Klappentext hatte ich seitdem das Buch bei mir eingezogen ist, nicht noch einmal gelesen und irgendwie schweifte ich ständig ab.
Aber dann war ich plötzlich ganz bei Mungo, dem Jungen der in der falschen Zeit, in der falschen Gegend aufwächst. Mit einem großen und guten Herzen auf der Suche nach Akzeptanz und Liebe. Letzteres findet er mit James, aber die Liebe darf im Glasgow der 90er nicht sein. Wenn sie öffentlich wird, verliert man sein Gesicht, seine Zähne und vielleicht sogar sein Leben. Es ist eine von Gewalt und Banden geprägte Gegend. Ein Mann darf kriminell sein und Mädchen schwängern aber einen anderen Mann lieben darf er nicht.
Um Mungo auf den richtigen Weg zu bringen, schickt seine Mutter ihn auf ein Angelwochenende mit zwei zwielichtigen Kerlen. Der eine Erzählstrang befasst sich genau mit diesem Wochenende, der andere erzählt Mungos Leben bis es zu diesem Wochenende kommt.
Nichts wird geschönt. Es ist ein harter Lesestoff, der mich oft innehalten und durchatmen lässt. Was muss ein Mensch ertragen, der einfach nur er selbst sein möchte und liebt?
Eine eindrückliche Geschichte, die mich noch eine Weile beschäftigen wird.
Damage was done. But it was worth it because this book is absolutely worth it. The structure is well done and it makes the whole book so much more thrilling and I HAD to stay up until 2am to finish it. This book definitely made me feel something and I don’t know what it is yet except for pain.
Endlich habe ich es gewagt und "Young Mungo" von Douglas Stuart zur Hand genommen.
Nachdem ich im Sommer bereits "Shuggie Bain" von ihm las, welches ebenfalls in einem verarmten Milieu in Schottland spielt, wusste ich schon vorher, das wird hart.
Wir begleiten Mungo durch seine Jugend, in der ein Schicksalsschlag auf den nächsten folgt.
Unbeschönigt zeichnet Douglas Stuart ein Leben mit einer alkoholkranken Mutter, einem gewaltätigen Bruder und dem Wissen anders zu sein als alle anderen und dafür verurteilt zu werden. Er beschreibt auch eine aufblühende, aber verbotene Liebe, welche zwischen Mungo und seinem Freund James entsteht.
Gewalt und Alkoholmissbrauch spielt in diesem Buch wieder eine große Rolle. Schmerzhaft zu lesen. Mungos Schicksal hat mich sehr berührt.
Triggerwarnung:
....
....
....
....
Gewalt (einschließlich religiöse und homphobe Hassverbrechen)
häusliche Gewalt
Homophobie
Rassismus
Vergewaltigung
Pädophilie
Missbrauch (emotional, körperlich, sexuell, von Kindern)
Alkohol- und Drogensucht
Vernachlässigung
Verletzungen, Blut
Selbstverletzung
Abtreibung
Mord
Tod von Tieren
... vielleicht habe ich noch etwas vergessen.
Sensible Menschen sollten dieses Buch nicht lesen.
Ich fand "Young Mungo" grundsätzlich ein sehr gutes Buch. Es zeigt eben die harte Realität, in der Mungo lebt.
Nur diese Triggerwarnung würde eigentlich ins Buch gehören.
TW: Sexueller Missbrauch, Homophobie, Gewalt, Mord
Anfangs hat es etwas gedauert, bis ich die Handlung und das Leben des jungen Mungos reingefunden habe, der in der 1990er Jahren im englischen Glasgow als Teil der Unterschicht aufwächst. Obwohl ich selbst auch ein Kind der 90er bin, war mir Mungos Leben so fremd, dass mir anfangs noch die Vorstellungskraft gefehlt hat, mich in seiner Welt zurechtzufinden. Doch der Autor lässt sich viel Zeit, dass wir nicht nur den Hauptcharakter, sondern auch seine Lebensumstände kennenlernen. Und das nicht nur durch Mungos Augen, sondern auch durch die Augen seines Bruders, seiner Schwester und seiner alleinerziehenden, jungen Mutter. Sie alle haben mit ihrem Schicksal zu kämpfen und müssen sich in der harten Welt von Glasglow und den Konsequenzen zurechtfinden, der ihre ärmlichen Verhältnisse mit sich bringen. Und als wäre das nicht genug, ist Mungo ausgerechnet noch ein sensibler, junger Mann, der so gar nicht in die raue Männerwelt von Glasgow reinzupassen scheint. Bis er in James einen neuen Freund findet, demgegenüber Mungo plötzlich ungeahnte Gefühle entwickelt, die nicht nur ihn, sondern auch James Leben gefährden...
Ich kann ehrlich gesagt gar nicht so richtig in Worte fassen, was es genau war. Aber Mungos Geschichte ist mir wirklich unter die Haut gegangen und hat mich mehr als einmal sprachlos zurückgelassen. Der Autor hat wirklich einen aussergewöhnlichen und einnehmenden Schreibstil, der mich nach dem anfänglichen holprigen Start eingesogen und nicht wieder losgelassen hat. Stuart gelingt es unglaublich gut, die Atmosphäre einzufangen, die das Leben in der Arbeiterklasse in Glasglow mit sich bringt und dabei muss er nicht einmal alles explizit darlegen, es schwingt auch viel zwischen den Zeilen mit, die immer wieder mein Mitgefühl wecken konnten - vor allem, wenn es um Mungo und seine Geschwister ging.
Gerade Mungos Mutter ist eine sehr tragische Figur in dem Ganzen, denn sie war nicht nur sehr jung, als sie Mungo und seine beiden Geschwister bekommen hat, sondern auch alkoholabhängig und verschwindet immer wieder sang- und klanglos für längere Zeit, ohne sich um Mungo zu kümmern. Diese Aufgabe musste häufig seine ältere Schwester Jodie übernehmen, bis sie eines Tages ihr eigenes Leben in die Hand nehmen muss und für ihr Studium wegzieht. Und dadurch muss sie Mungo wohl oder übel alleine zurücklassen.
Ein Lichtblick in Mungos Leben stellt schliesslich das Kennenlernen mit James dar, in dem er zum ersten Mal einen richtigen Freund findet. Doch sehr bald wird klar, dass die Gefühle der beiden Jungs über eine Freundschaft hinausgehen und sie beiden homosexuell sind - auch wenn keiner es so richtig wagt, es auszusprechen. Denn wenn jemand davon Wind bekommen würde, könnte das böse für beide enden, sodass sie fortan in ständiger Angst leben müssen, entdeckt zu werden.
Mungos Geschichte ist jedoch nicht "nur" eine Coming-of-Age Geschichte, denn ab einem bestimmten Zeitpunkt im Buch werden seine Erlebnisse in Glasgow abwechselnd von einer Erzählung eines "Campingausflugs" begleitet, der sein Leben für immer verändern würde. Und diese Kapitel haben es wirklich in sich. Selten haben mit Szenen aus einem Buch so mitgenommen, wie es bislang kein anderes Buch geschafft hat. Und ich möchte an dieser Stelle eigentlich nicht spoilern, aber muss trotzdem als einzigen, wichtigen Kritikpunkt anmerken, dass dieses (Hör-)Buch unbedingt eine Triggerwarnung am Anfang benötigen würde. Hier werden nämlich einige Szenen so detailliert und bildhaft geschildert, dass es sogar für mich teilweise schwer ertragbar war zuzuhören - und das, obwohl sexueller Missbrauch zum Glück kein persönlicher Trigger für mich ist. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es für Menschen mit PTSD sein könnte, wenn sie unangekündigt solche Szenen lesen oder hören. Und ich frage mich ehrlich gesagt auch, ob es wirklich notwendig ist, solche Szenen in allen Details zu schildern, denn dieses Thema verliert nicht seine Bedrohlichkeit oder seine Bedeutung, wenn es nur angedeutet wird. Das schaffen Filme schliesslich auch.
Zuletzt noch ein Wort zum Sprecher: Ich glaube, von Horeyseck habe ich bislang noch kein Hörbuch gehört, aber ich fand seine Erzählweise sehr angenehm und fand, dass seine Stimme sehr gut zur Erzählung und auch zu Mungo gepasst hat. Ich mag es, wen der Erzähler stimmlich zur Hauptfigur passt und das war hier definitiv der Fall.
Fazit:
"Young Mungo" ist ein Buch, das unter die Haut geht. Schonungslos wird erzählt, wie das harte Leben als sensibler, homosexueller Junge der 90er Jahre in Glasgow in der Unterschicht ausgesehen hat und welche Folgen dies nicht nur für die Hauptfigur, sondern auch seine Familie bedeutet. Für mich ein Buch, das ich definitiv nicht so schnell vergessen werde. Dennoch muss an dieser Stelle eine Triggerwarnung hin: In diesem Buch wird sexueller Missbrauch sehr detailliert geschildert. Dessen muss man sich sicher vorgängig bewusst sein, denn die Szenen sind wirklich nur schwer ertragbar.
Was für ein Buch... ich bin immer noch total darin gefangen, und habe das Gefühl, die Geschichte noch gar nicht richtig verlassen zu haben. "Young Mungo" hat mich dabei gar nicht auf den ersten Seiten in den Bann gezogen, sondern erst nach und nach und plötzlich ist es ein neues Lieblingsbuch.
Dabei lag es sicher nicht an der düsteren und zum Teil sehr trostlosen Stimmung. Ehrlich gesagt wird das auch nicht besser. Im Gegenteil, es passieren einige wirklich schlimme Dinge, sowohl Mungo selbst, als auch in seinem näheren Umfeld. Hoffnung sucht man hier ehrlicherweise vergeblich. Oftmals werden kleinste Hoffnungsschimmer quasi mit dem Springerstiefel niedergetreten...
Gewalt, sowohl verbal als auch körperlich sind in Mungos Lebensrealität normal. Seine Mutter ist eine egoistische Frau, die im Grunde nicht damit klar kommt, das sich nicht pausenlos alles nur um sie dreht. (Weshalb sie ihre Kinder regelmäßig zu Hause alleine lässt, es geht soweit, das tagelang nichts zu essen im Haus ist und oft Wochenlang niemand weiß, wo sie überhaupt steckt.). Seine großen Geschwister sind keine echte Hilfe, der große Bruder nicht, weil er als Chef der hiesigen Protestantischen Schläger und Diebstahljugend andre Ziele hat und seine Schwester, weil sie eigentlich mit ihrer Rolle als Ersatzmutter überfordert ist und nur noch weg möchte.
Mungo hat sich ganz langsam in mein Herz gestohlen. Nicht weil er als so hübsch beschrieben wird, das es auffällt. Nicht weil er so ein trauriger Junge ist den man trösten will (also will man schon.) Sondern weil er es schafft, sich immer wieder einen Teil zu bewahren, der nur ihm allein gehört und das freute mich so sehr für ihn. Wie erwähnt, es passieren einige wirklich schreckliche Dinge, Dinge, die man in Mungos Alter nicht erleben sollte und auch Dinge, die man in seinem alter nicht gezwungen sein sollte zu tun. Auch wenn ich zugebe, das ich mir an einer Stelle genau das gewünscht habe. Das er es schafft, sich zu wehren und das er tatsächlich etwas tut, das ihn eigentlich noch mehr traumatisiert. Aber es bringt ihn aus einer Situation, aus der er sonst vielleicht nicht hätte fliehen können.
Und ich denke, das ist es was ich an dem Roman so großartig und Stark fand. Stuart hat es nicht so mit Happy End und moralisierenden Sprüchen... Er beschreibt diese Trostlosigkeit wie sie eben ist. Es ist eben manchmal einfach alles Scheiße und man findet eben nicht immer und überall einen Lichtblick. Das ist die Realität und ich finde es gut, das er genau das erzählt und nicht auf den Happy Happy Trip verfällt. Es gibt Menschen, deren Realität nicht damit verbunden ist, für andere gutes zu wollen. Es gibt Umgebungen in denen sich eher Menschen aufhalten, die anderen schaden zufügen wollen (in welcher Form auch immer). Es gibt einfach diese Trostlosigkeit, wenn man keine Zukunft für sich sieht und das beste was passiert, die Möglichkeit ist in einer kriminellen Bande beizutreten, weil alle Arbeitsplätze weggefallen sind. Man keine Perspektiven hat und das Umfeld diesen Umstand sogar noch fördert.
Es ist nicht alles schwarz und weiß. Und ja, Mungo sucht Menschen die auch gutes wollen oder tun. Er verliebt sich und James ist tatsächlich diese Möglichkeit auch einmal Glück zu finden. Dennoch hebt sich dieser dann ein bisschen Lichtblick^^ nicht zuu stark vom Rest ab. Es ist nicht die all umfassende Rettung seines Lebens. Auch wenn man merkt, das sie ihm gut tut, trotz der Geheimnisse, die die beiden Jungen um ihre Beziehung machen müssen.
Da ist übrigens ein Punkt den ich nicht so gelungen fand. Der Klappentext spricht von den 90ern... Ich gebe zu, das ich an vielen Stellen fand, das es hm älter wirkte. Also eher Ende der 70er Jahre oder in den 80er Jahren. Vielleicht kam es mir auch nur so vor, vielleicht war Glasgow in den 90ern auch tatsächlich Mentalitätstechnisch noch so weit hinter der Zeit. Aber gut, so an sich war es insgesamt eher egal, in welcher Zeit es dann konkret spielt. Man merkte nur, ok das ist länger her, weil es kein Flatratetelefonieren gibt und in Telefonzellen mit Münzen bezahlt werden^^
Zurück zu meiner Schwärmerei^^ Am Ende liebe ich dieses Buch einfach. Dafür das es mich so aufgewühlt und tief berührt hat. Dafür das ich Mungo so sehr mag und dafür, das sich Stuart getraut hat, das Buch so traurig und düster zu schreiben, seine Geschichte nicht in Watte zu packen und gleichzeitig irgendwie eine ganz eigene Poesie darin zu verpacken.
Für mich das bisher beste Buch, das ich im noch jungen Lesejahr gelesen habe.