
Ein Roman mit viel Herz(schmerz)
Was mich an Jedrowskis Roman besonders gecatched hat, waren die vielen Facetten. Sowohl im Erzählstil mit vielen ruhigen Momenten, die sehr viel Tiefe hatten, gefolgt von plötzlicher Spannung. Auch die Protagonist*innen schienen sehr unterschiedlich zu sein und doch liebevoll miteinander verbunden: freundschaftlich, familiär und romantisch. Dabei hat mich Ludwiks weiche und emotionale Art genauso berührt wie Januszs kühle Verletzlichkeit. Am Ende haben beide den gleichen Kampf um Freiheit geführt, nur auf völlig unterschiedliche Weise. Was mich ein bisschen gestört hat, war die Kürze des Aufbegehrens von Ludwik gegen das System. Diese Stelle hatte für mich so viel Feuer, dass ich mir mehr davon gewünscht habe. Aber es blieb bei einem inneren Kampf, den er mehr mit sich selbst ausgetragen hat als mit der Außenwelt und auch das hatte ganz viel Stärke.