Leider sehr enttäuschend. Die Werke von Gabriele Reuter, die sich selbst sehr für den Feminismus eingesetzt hat, waren um 1900 beliebt. Was die Leserschaft von damals an "Aus guter Familie" so gereizt haben mag, bleibt persönlich unerschlossen: die Protagonistin, die "heilige" Agathe, weckt nur wenig Empathie. Indes, wenn sie sich mal menschlich zeigt, verwehrt ihr starres Umfeld jede positive Entwicklung! FAZIT Eine klassische Leidensgeschichte, die man sich ersparen kann.

Eine Mischung aus Buddenbrook, Jane Austen (ohne Happy Ende) und "Der Untertan" mit deprimierendem, weiblichem Lebenslauf. Ein Muss auf Lehrplänen weiblicher Perspektiven. Aus heutiger Sicht grausame Enge und Ausweglosigkeit einer Frau, die mit den gesellschaftlichen Anforderungen nicht klar kommt.