
3,5 Sterne – starker Einstieg, schwaches Finish. Empfehlenswert mit kleinen Abstrichen.
Mark Mansons Bestseller startet stark – mit einer erfrischend direkten Sprache, klaren Botschaften und einer wohltuenden Absage an toxische Positivität. In der ersten Hälfte des Buches gelingt es ihm, humorvoll und pointiert alte Lebensweisheiten neu zu verpacken. Dabei kombiniert er persönliche Anekdoten mit klaren Aussagen über Verantwortung, Werte und den Umgang mit Schmerz – alles in einem Stil, der provoziert, aber gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Leider kann die zweite Hälfte des Buches dieses Niveau nicht halten. Statt neuer Impulse oder tiefergehender Analysen verliert sich Manson zunehmend in Wiederholungen, allgemeinen Plattitüden und teils fragwürdigen Aussagen. Es wirkt, als hätte er seine stärksten Gedanken schon in der ersten Hälfte verschossen und versuche nun, das Buch auf Biegen und Brechen zu füllen. Trotzdem bleibt The Subtle Art of Not Giving a Fuck ein unterhaltsames, stellenweise sogar inspirierendes Buch – vor allem für Leser, die sich einen lockeren Einstieg in Persönlichkeitsentwicklung wünschen, ohne gleich in spirituelle Floskeln oder Selbstoptimierungswahn abzudriften. Wer aber auf der Suche nach tiefergehender Substanz oder konsistenter Qualität ist, wird spätestens ab der Mitte enttäuscht.