Streitbarer, dystopischer, beschwerlicher Roman
Eins vorweg: Am Klappentext steht, der Roman sei witzig und unterhaltsam. Zumindest denkt das Denis Scheck (bekannter deutscher Literaturkritiker). Meiner Meinung nach ist dieser Roman alles andere als witzig!!!😕 Außerdem meint Jürgen Schmieder (Journalist Süddeutsche Zeitung) : „T.C Boyle kann brillant erzählen, detailreich, mit grandiosen Sprachbildern.“ Der Schreibstil ist tatsächlich gewöhnungsbedürftig weil viele Sätze über 4 Zeilen lang sind. 🙄 Es geht um eine Familie in Amerika, die den Alltag bewältigt, und das mitten in der Klimakrise. Während Cat mit Überschwemmungen kämpft, versuchen Ottilie und Cooper, mit der Dürre klarzukommen. Abseits dieser äußeren Katastrophen erleben die einzelnen Charaktere tragische Schicksalschläge, mit denen sie fertig werden müssen. Die vorkommenden Personen sind alle unsympathisch und irgendwie egoistisch. Generell fand ich, dass die weiblichen Charaktere eher dümmlich beschrieben wurden und die Geschichten das typische Rollenklischee bedienen, wie eine gut situierte Durchschnittsfamilie sein soll!? Ich hatte Schwierigkeiten mit manchen Formulierungen. Manche Entscheidungen sind so dumm und nicht nachvollziehbar, und damit das alles ausgehalten wird, wird halt viel Alkohol getrunken. Ich weiß nicht, wie ich das Buch bewerten soll... Ja, die Klimakrise kommt vor, ja, typische Mann/Frau-Klischees werden bedient, nein, es ist nicht witzig. Ich bin froh, dass es vorbei ist, weil ich mich die ganze Zeit aufregen musste! Über die Aussagen von Todd und auch von Cooper. Deren Frauenbild ist teilweise verachtenswert. Ich denke, man könnte einen Roman über die Klimakrise auch anders schreiben. Trotzdem beschäftigt mich der Roman sehr. Wie soll ich da Sterne vergeben? 😅