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Bewertung:4

"Thriller" verkaufen sich offenbar so gut, dass selbst Romane wie Jane Harpers "Hitze" mit diesem Attribut versehen werden, auch wenn sie eher Kriminalromane - und in diesem Fall Kriminaldramen - sind. Das ist schade, denn wer einen Thriller erwartet, wird von "Hitze" tendenziell eher enttäuscht sein. Dabei hat Jane Harpers Debüt das überhaupt nicht verdient, denn "Hitze" ist ein durch und durch gelungener (Kriminal-) Roman. Hapers unaufgeregter, präziser Schreibstil passt hervorragend zu den Geschehnissen, die im fiktiven australischen Städtchen Kiewarra stattfinden: Aaron Falk reist nach 20 Jahren zurück in seine Heimatstadt, um an der Beerdigung seines ehemals besten Freunde Luke Hadler und dessen Familie beizuwohnen. Doch Lukes Eltern lässt der Tod ihres einzigen Kindes keine Ruhe und sie bitten Aaron, die Hintergründe der Familientragödie zu untersuchen. Schon bald vermengen sich Vergangenheit und Gegenwart. "Hitze" in Kürze gerecht zu werden ist schwer, denn Harper hat ein wunderbar facettenreiches Buch geschrieben. Die Charaktere wirken durchweg realistisch, ebenso der Ort des Geschehens. Die Hitze, die Dürre ist ebenso spürbar wie die Kargheit, Tristheit und damit verbundene Härte des Lebens auf dem australischen Land. Das Leben ist dort alles andere romantisch. Geschickt verwebt Harper die dramatischen Erlebnisse aus Lukes und Aarons Kindheit/Jugend mit der Gegenwart und das Finale des Romans, die Aufklärung des Falls ist so dramatisch (und entwickelt echte Pageturner-Qualitäten) und gleichzeitig deprimierend, dass es auch dann noch nachwirkt, wenn das Buch längst beiseite gelegt wurde, auch wenn das Ende ein kleines bisschen konstruiert wirkt. Ist die Konstruktion übertrieben? Verdirbt sie alles? Aus meiner Sicht nicht. Aus meiner Sicht ist am Ende alles durchaus nachvollziehbar, nur der Zufall ist zum Schluss doch etwas zu häufig freundlicher Helfer. Alles in allem bin ich am Ende aber eine dankbare Leserin und froh, mir diesen Kriminalfall gegönnt zu haben. Vor allem bin ich gespannt, ob der zweite Roman von Jane Harper, der bereits erhältlich ist, ähnlich gut ist wie sein Vorgänger. Ich wünsche es mir sehr.

The Dry
The Dryvon Jane HarperFlatiron Books
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Bewertung:3

Zwei Verbrechen, beide wurden aufgeklärt, was mich sehr froh gemacht hat. Es ist einfach zu oft so, dass Fälle aus der Vergangenheit nicht gelöst werden (können) und das lässt mich stets sehr unzufrieden zurück. In diesem Fall: Schöne Szenerie, der Spannungsbogen hätte besser aufgebaut werden können und die Lösung des Rätsels fand ich irgendwie sehr weit hergeholt, wenn auch unerwartet. Alles in allem: gutes Leseerlebnis, aber es ist kein Buch, das ewig im Gedächtnis bleiben wird.

The Dry
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Bewertung:3

LESEMONAT: https://youtu.be/sLy0SIfdBYM Thriller steht zwar drauf, aber nur das Finale haben sich für mich sehr Thriller lastig angefühlt. Bis dahin war es eher ein Kriminalroman mit persönlicher Verstrickung des Ermittlers, welcher zu Kinder- und Jugendtagen mit dem Verdächtigen befreundet war. Und ansonsten war es ein guter Roman, welcher mich aber nicht komplett packen konnte, da für mich zu viele Längen enthalten waren. Die teilweise sehr positiven Rezensionen kann ich nicht ganz nachvollziehen, weil mir das Besondere fehlte. Der Schreibstil ist flüssig, die Protagonist*innen klassische Figuren einer solchen Geschichte, die Auflösung ab einem gewissen Punkt vorhersehbar und vermutlich eine Story, welche ich in wenigen Monaten schon wieder vergessen habe. Ein nettes Urlaubsbuch für Menschen, die nicht so viel lesen und weniger Vergleichsmaterial haben. Das Setting war allerdings sehr gut gewählt und die drückende Hitze gepaart mit dem Kleinstadtsetting mitten in Australiens Outback kam sehr gut herüber und passte auch zum Sommer. Zumindest bis zu dem Punkt, wo er zum Glück in Deutschland abkühlte ;) Durch die Passagen aus der Vergangenheit (kursiv gedruckt) erfährt man nach und nach was sich damals zugetragen hat und ob es mit dem heutigen Fall zu tun hat. Das war ganz interessant gestaltet und mir hat sehr gut gefallen, dass alle offenen Fragen geklärt wurden, obwohl es eine Ermittlerreihe ist und es auch zu einem Cliffhanger hätte kommen können. Danke an die Autorin, dass sie mir das erspart hat und ich das Buch mit einem „ok-Gefühl“ beenden konnte. Weiterlesen werde ich die Reihe allerdings nicht.

The Dry
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Bewertung:4

Wow, habe ich heute wirklich über 250 Seiten gelesen,weil ich das Buch einfach nicht weglegen konnte.... Die Geschichte war wirklich gut und das, obwohl ich sonst keine Thriller lese Hier hat mir aber vor allem der Vergangenheitsstrang der vier Freunde Aaron, Luke, Gretchen und Ellie gefallen Diese Geschichte war sehr gut in die Gegenwart eingeflochten, ein Thriller im Thriller sozusagen Einen kleinen Minuspunkt gibt's dafür, dass mir die Gegenwartsgeschichte nicht ganz so gut gefallen hat und dass mich die Auflösung irgendwie auch nicht ganz überzeugt hat Trotzdem ein Buch, das ich sehr empfehlen kann

The Dry
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Bewertung:4

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an durch seine dicht gewebte Atmosphäre direkt mitgenommen und ich hatte alles sofort wie einen Film vor Augen. Die einzelnen Kapitel waren kurz gehalten und der Stil wirklich meisterhaft, er trieb mich als Leser immer weiter voran, schob mich mit einer Leichtigkeit vorwärts, weswegen ich mich gut auf die Geschichte konzentrieren konnte. Ich fühlte mich mittendrin, die ganze Zeit über. Fast war es so, als gehörte man dorthin, als wäre man an diesem heißen Ort im australischen Outback. Man hat die Hitze gespürt, die Angst vor einem Brand. Für einen Debütroman hat diese Autorin wirklich eine absolute Glanzleistung hingelegt und ich würde jederzeit sofort wieder etwas von ihr lesen. Unglaublich, dass es eine Frau geschrieben hat. Dieser Thriller zeigt auf, dass weibliche Autoren immer wieder zu unrecht unterschätzt werden. Allgemein war der Thriller auch sehr charakteristisch und neu, wegen der außergewöhnlichen Örtlichkeit, in der er sich abspielt. Dazu gab es interessante und authentische Charaktere und es war schön, dass es außer der Ermittlungsarbeit noch viel über die Vergangenheit und die Verstrickungen der Leben dieser Menschen zu erfahren gab. Das machte aus diesem Thriller zusätzlich noch einem dramatischen Roman, in dem man immer versucht hat, endlich die Wahrheit aufzudecken. Insgesamt ein absolut gelungenes Buch, das mir sehr viel gegeben hat - vor allem einige sehr spannende Lesestunden, vom ersten bis zum letzten Satz.

The Dry
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Bewertung:3

Alles in allem eine solide Geschichte mit einer interessanten Auflösung. Mit der Betonung auf einer, denn ansonsten gab es dann doch einige Vorfälle, die der Leser früh erkennen konnte. Gleichzeitig muss ich sagen, dass die Backgroundstory letztendendes doch etwas sinnlos erschien & es derer nicht Bedarf hätte. Die Hauptstory war im Gegensatz dazu aber ganz gut gelungen. Auch, wenn sich das Ende des Buches generell etwas gezogen hat.

The Dry
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Bewertung:4

HANDLUNG Die Rekordhitze in der australischen Kleinstadt Kiewarra wird zur Zerreißprobe: das Vieh verendet elendig, die Menschen reagieren mit Zorn und Verzweiflung auf die Bedrohung ihrer Existenz. Da halten die meisten es für absolut nachvollziehbar, dass Luke Hadler einfach durchgedreht ist und sich selbst, seine Frau und seinen kleinen Sohn in einem Anfall von Hitzewahnsinn erschossen hat. Seine Eltern jedoch suchen nach einem anderen Schuldigen und wenden sich an Lukes Kindheitsfreund Aaron Falk, der die Stadt vor zwanzig Jahren verlassen hat und inzwischen bei der Polizei ist. Aber Aaron ist in der Stadt nicht willkommen, denn man verdächtigt ihn, damals am Tod eines jungen Mädchens schuldig oder zumindest mitschuldig gewesen zu sein. Bei der Hitze kochen auch die Temperamente hoch. MEINE MEINUNG Das Buch gibt es mit zwei verschiedenen Titelbildern. Denn 2016 erschien es unter “The Dry” (dem Originaltitel) und 2018 unter dem Namen “Hitze”. Fast hätte ich die neue Ausgabe daher gekauft, obwohl ich die Hörbuchversion der alten Ausgabe schon besaß! Für das maximale Erlebnis liest man den Thriller vielleicht am besten im Hochsommer. Die schwelende, erstickende Hitze zieht sich durch das ganze Buch, sie ist eine ganze reale Bedrohung, die nichts mit Serienkillern oder Rachemorden zu tun hat. Da klebt beim Lesen quasi die Zunge am Gaumen. Überhaupt ist Jane Harpers Schreibstil ungemein lebendig, mit einer sehr dichten Atmosphäre. Er spricht alle Sinne an, so dass man wirklich das Gefühl hat, die Hitze fast schneiden zu können. Aber ganz abgesehen von der Thriller-Handlung hat mich vor allem die Darstellung der Menschen in dieser kleinen Stadt fasziniert. Die Autorin präsentiert sie mit all ihren verzwickten Beziehungen, ihren Vorurteilen, ihren Konflikten und ihrer unterschwellig gärenden Wut. Einerseits will die kleine Gemeinschaft zusammenhalten, andererseits hat man das Gefühl, dass es nur einen Funken braucht, um den metaphorischen Flächenbrand auszulösen. Der Tod von Ellie Deacon vor zwanzig Jahren – vielleicht ein Selbstmord, vielleicht ein Mord – könnte nach all der Zeit immer noch der Zunder sein und Aaron Falks Rückkehr der Funke. Die Charaktere konnten mich vollends überzeugen.Sie sind sehr authentisch und werden sehr realistisch beschrieben, so dass man schnell ein Gefühl für ihren Charakter und ihre Motive bekommt. Die Spannung entwickelt sich in zwei Handlungssträngen: War Luke wirklich derjenige, der seine ganze Familie ausgelöscht hat – und wenn nein, wer war geschickt genug, es so aussehen zu lassen? Hat Ellie sich umgebracht – und wenn nein, wer war es? Fest steht: Luke und Aaron haben damals beide gelogen. Die Auflösung des einen Handlungsstrang hat mich voll überzeugt, obwohl ich es fast schon geahnt hatte. Die Auflösung des anderen Handlungsstrangs wartet mit einer großen Wendung auf, kam mir aber nicht 100%ig glaubhaft vor. Das Verhalten eines Charakters weicht sehr drastisch von dem ab, was ich für diesen Charakter für schlüssig gehalten hätte. Dennoch fand ich das Buch in beiden Handlungssträngen durchgehend sehr spannend. FAZIT Ein Familienvater erschießt sich, eine Frau und seinen kleinen Sohn. Sein Jugendfreund Aaron Falk, der vor zwanzig Jahren die Stadt verlassen hat und inzwischen bei der Polizei ist, kommt zur Beerdigung und wird von den Eltern gebeten, zu untersuchen, ob da nicht doch jemand anderes abgedrückt hat. Sehr willkommen ist Falk in der kleinen Stadt jedoch nicht, denn viele Einwohner glauben nach wie vor, dass er als Jugendlicher seine Freundin Ellie Deacon ermordet hat. Mir hat der Thriller wirklich sehr gut gefallen, mir gefiel besonders die psychologisch interessante Darstellung der menschlichen Verwicklungen in dieser kleinen Stadt. Diese Rezension erschien zunächst auf meinem Buchblog: https://wordpress.mikkaliest.de/2018/09/05/rezension-jane-harper-hitze-the-dry/

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