22. Aug. 2023
Bewertung:4

Das es dann doch fast vier Sterne werden... damit hätte ich zugegebener Maßen nicht mehr gerechnet. (Ich gebe 3,75) Vieles war mir zum Teil nämlich zu klischee behaftet gezeichnet. Vor allem die recht schwarz weiß gezeichnete Beziehung zwischen Rosa und Jon, die sehr von religiösen Vorstellungen direkt aus der Bibel gezeichnet ist. Nach einer Weile konnte ich Jon tatsächlich absolut nicht leiden und das hat sich auch kaum geändert. Allerdings konnte ich nach und nach sein Verhalten seiner Frau gegenüber besser verstehen. Auch wenn der Hauptteil der Geschichte aus Rosas Blickwinkel erzählt wird, lernt man hi und da Jon ebenfalls ein bisschen kennen. Und seine Entwicklung, alles was mit ihm zusamen hängt, das war dann der Punkt, der mich total positiv überrascht hat. Nicht im Sinne, das er mir dadurch sympathischer wurde, sondern das es die Handlung tatsächlich vielschichtiger gemacht hat. Die Geschichte selbst erinnert tatsächlich ein bisschen an Jane Eyre, zumindest, wenn man Jane Eyre mal nur durch das Thema Ehe betrachtet. Da gibt es einige Parallelen, was Jon und seine erste Frau betrifft. Von der Atmosphäre her, war es schön düster und hätte ruhig sogar noch mehr in Richtung "Gothic Novel" gehen dürfen, allerdings hätte das Buch wohl dafür in einer anderen Zeit spielen müssen. Ich gebe zu, das ich es fast ein wenig unnötig fand, zu wissen, zu welcher Zeit der Roman spielt. Denn dazu müsste man wohl mehr Kenntnisse in isländischer Geschichte haben. Da die Autorin im Nachwort darüber leider auch kein Wort verliert, war es wie gesagt im Grunde ziemlich egal. Zu Mal die Christianisierung auf Island zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Jahrhunderte zurück liegt. Rosas eigene Geschichte ist geprägt von der Tatsache das sie als Frau eigentlich nicht schreiben soll, weil das die Bibel und ihre damit verbundene Rolle ihr nicht erlaubt. Überhaupt ist vieles davon geprägt, das sie als Frau im Grunde keine Stimme hat. Sie hat keine andere Wahl, diesen reichen Mann zu heiraten, weil ihre Mutter und auch das restliche Dorf, davon profitieren. Und zwar so stark, das es ihr Überleben über den Winter sichert. Ihre Entwicklung fand ich aber alles im allen doch recht kitschig. Da gab es keine Überraschungen und die Figur bleibt total in diesem Klischee der eigentlich rebellischen Frau, die von Männern mundtot gemacht wird stecken. Das heißt nicht, das Frauen nicht unterdrückt wurden (bzw. es heute ja werden), aber ich finde, diese schwarz-weiß Zeichnung im Roman trotzdem störend. Mit der Wendung der Ereignisse, konnte die Autorin für mich jedenfalls wirklich was reißen.^^ Deshalb insgesamt eine doch recht positive Bewertung :)

The Glass Woman
The Glass Womanvon Caroline LeaPenguin Books Ltd (UK)
1. Aug. 2023
Bewertung:4

Can loneliness drive a person mad? What tricks does our mind play on us when we hear things in the night? This is a story that I found bewitching. Caroline Lea's beautiful writing does an amazing job of creating an eerie atmosphere of isolation, unwelcomeness and suspicion that permeates the entire story. The landscape of Iceand and the winter season are just as much a character in this book. Both Harsh, unforgiving and cold. Darkly atmospheric, suspenseful and quite emotional in the end. A very beautiful novel.

The Glass Woman
The Glass Womanvon Caroline LeaPenguin Books Ltd (UK)