Leichte Geschichte für zwischendurch (aber watch ist: Thema Tod steht im Vordergrund)
Mein erstes Buch von Banana Yoshimoto. Nachdem ich die Rezensionen hier gelesen habe, war ich zunächst etwas verunsichert, habe dann aber trotzdem unvoreingenommen angefangen.
… und wurde eines besseren belehrt! ✨
Ich fand die Geschichten wunderschön, tiefsinnig, traurig und lebensbejahend zugleich. Alle Charaktere verkörpern ihre eigene Form von Traurigkeit und Reflexion von Verlust. Der Stellenwert von Essen findet dabei stetig seine Höhepunkte und verleiht dem Ganzen eine wohlige Stimmung, wie eine warme Umarmung.
Die Vertonung des Hörbuchs hat meiner Meinung nach nicht zu 100% zur Stimmung des Buches gepasst, da die weibliche Stelle zu Ausdrucksstark für diese Art von Buch gesprochen hat.
Aber dennoch: ein schönes Buch, das neben dem Umgang mit dem Tod geliebter Menschen auch andere wichtige Themen beleuchtet. 🫂
Total rührende Geschichte, welche dir Beziehung zwischen Leben und Tod verdeutlicht! Hat mich zum nachdenken gebracht und kann es empfehlen, wenn man solche Themen mag.
Kirchen und Vollmond haben mich sehr in ihren Bann gezogen und leider habe ich dadurch zu schnell mit Moonlight Shadow angefangen. Ich denke für mich wäre es besser gewesen, wenn die dritte Geschichten in einem separaten Buch gewesen wäre. Somit sind Kitchen 1/2 für mich eine 5/5 nur leider hat der abrupte Abbruch der Geschichte und der Fakt, dass man (ich wusste davon nicht) direkt in ein neues Universum geworfen wird dafür gesorgt, dass ich nur eine 2,5 geben kann.
Ich habe dieses tolle Rezensionsexemplar von Diogenes erhalten, lieben Dank dafür 🥹
,,Kitchen'' wurde erstmalig im Jahre 1992 ins deutsche übersetzt und in Deutschland veröffentlicht über den Diogenes Verlag. Es ist ein zeitloser Roman, ich hatte zu keiner Sekunde das Gefühl, einen Roman zu lesen der 33 Jahre alt ist. Ein Coming-Of-Age Roman, mit viel tiefe sowie Zeilen, die zum Nachdenken anregen und nachhallen. Die Autorin hat ,,nebenbei'' in ihrem Kellner Job geschrieben und dabei entstand ihr erster fantastischer Roman ,,Kitchen'', der sofort durch die Decke ging.
,,Kitchen'' hat mir wieder bewusst vor Augen geführt, wie sehr ich Küchen liebe und das ich auch, wie die Protagonistin Mikage Sakurai, immer wieder bei anderen schaue, wie deren Küche aussieht/ausgestattet ist. Kochen/Essen ist für mich eine große Leidenschaft und Liebe. Ich habe bei meinem Großvater auch viele Momente in der Küche verbracht und denke heute noch gerne daran zurück. Lebensmittel liebevoll zuzubereiten ist so viel mehr, als reine Nahrungsaufnahme und das habe ich auch in dem Roman ,,Kitchen'' gespürt. Mikage hat in frühen Lebensjahren ihre Mutter und ihren Vater verloren und ist bei ihren Großeltern aufgewachsen. Als Mikage in der Mittelschule war, verstarb auch ihr Großvater und kurze Zeit danach ist ihre Großmutter verstorben. Dieser Verlust hat ihr so viel Schmerz bereitet, dass sie erstmal nicht wusste, wie sie damit umgehen soll oder weiterleben kann. Yuichi Tanabe, der die Großmutter von Mikage kannte, hat ihr viel bei der Beerdigung geholfen und ihr eines Tages angeboten, bei ihm und seiner Mutter leben zu können. Eriko, Yuchis Mutter, ist eine herzensgute Frau und eine Transperson, welches in dem Buch - und ich möchte betonen zu der damaligen Zeit - so fantastisch liebevoll und kräftig herausgearbeitet wurde! Leider hat auch Yuichi einen einschneidenden Schicksalsmoment, von dem Mikage erst später telefonisch erfährt. Mikage geht ihren eigenen Weg, da sie bei einer renommierten Chefköchin einen Arbeitsplatz als Assistentin erhalten hat. Im Verlauf der Geschichte erfahren wir von einem weiteren Schicksalsschlag von Mikage, sie hatte ihre erste große Liebe verloren. In ihrer gemeinsamen Zeit gab es eine Brücke, an der sie sich oft und gerne getroffen haben. Auch nach dem Tod ihres ersten Freundes, zog es Mikage immer wieder an diese Brücke und trank dort einen Tee. Eines Tages kommt ihr eine besondere Frau entgegen ,,Urura'', welche ihr mitteilt, es würde etwas Besonderes passieren, was nur alle 100 Jahre geschehen würde. Hier macht der Roman eine Abbiegung in die ,,phantastische'' Literatur, was mir auch sehr gefallen hat. Insgesamt war es ein philosophisches, tiefgehendes und zum Nachdenken anregendes Werk mit einem absolut fantastischen Schreibstil, welcher großartig übersetzt wurde! Es handelt von so viel Schmerz, von Liebe, von Zwischenmenschlichkeit, von Freundschaft, von Verbundenheit, von Glaube, von Überleben, von Mut und Hoffnung und wie das Leben gelebt werden kann, wenn man das Gefühl hat, verflucht zu sein und wie wichtig Essen als Trost, als Leidenschaft, als Geborgenheit sein kann. Das Nachwort von Doris Dörrie fast sehr genau meine Gedanken zu dem Buch zusammen. Vor allem, da sie den ,,modernen, japanischen Alltag'' durch eigene Freundinnen und Freunde in Japan erlebt hat, sie aber nie darüber in Büchern gelesen hatte, bis zu dem Roman ,,Kitchen'' - ,,dort wurde eine queere und diverse Welt beschrieben, wie sie im ,,offiziellen Japan'' nicht vorkam, wie ich sie aber in meinen Begegnungen und Freundschaften fand''. Auch ging mir der Satz ,,alles scheint beseelt zu sein und spricht zu der Hauptfigur Mikage, ganz gleich, ob es der Mond, knallrote Tomaten, ein fantastisches Schnitzel, ihr brummender Kühlschrank oder die Farben des Himmels sind'' unter die Haut! Große Leseempfehlung meinerseits 📚
Die Grundstimmung von Trauer und Verlust und deren Überwindung ist zwar gegeben, aber es fehlt stellenweise an Tiefe, um wirklich berühren zu können.
Zusätzlich ist die Thematik großartig, vor allem wenn man das Erscheinungsjahr bedenkt, revolutionär. Aus heutiger Sichtweise eher schwierig.
Zu Beginn war ich fasziniert von der weichen, sanften Sprache und den beinahe poetischen Beschreibungen von Umgebungen und der Natur. Die Storyline zog sich aber ohne Ende dahin und ich konnte mich überhaupt nicht mit den Dialogen identifizieren als auch die langen Ausführungen des Kochens. Ich fand die ganze Geschichte auch eher skurril.
Ich mochte die Sprache sehr in den 3 Kurzgeschichten… individuell wie Schmerz und Trauer aber doch durch Freude und Verbundenheit gemeinsam verwebt. Es war ein Genuss es zu lesen und es beflügelt, so Themen mit dieser Leichtigkeit erfahren zu können.
Reread 2023: Noch immer ein schönes Werk. Die Hörbuchversion ist sehr gut besetzt. Damals war dieses Buch wahrscheinlich sehr revolutionär und offen was den Umgang mit Transpersonen und/oder Drag Queens anging. Unterdessen lesen sich manche Stellen etwas merkwürdig.
Originalrezension:
Ein sehr japanisches Buch; was aber positiv gemeint ist. Mit der typisch klaren Sprache erzählt uns Banana Yoshimoto Geschichten, die alles andere als klar sind.
Viel liegt unter dem, was gesagt wird. Im Text, wie auch zwischen den Figuren. Und nicht immer nimmt die Handlung den erwarteten Lauf. Asiatische Texte funktionieren zwischen den Zeilen, im zwischenmenschlichen Bereich. Dort, wo vieles eben doch nicht so klar und offensichtlich ist.
Davon leben auch die beiden hier gesammelten Erzählungen, wobei die zweite die Grundlage legte für die erste. Yoshimoto schafft es zu faszinieren, zu bewegen. Immer wieder entführt sie uns auch ins Reich der Köstlichkeiten. Der Buchtitel spricht Bände. Sehr asiatisch.
In beiden Texten ist das Essen etwas Zentrales. Es ist das Leben. Die Verbindung zwischen den Menschen. Es überwindet Brücken und Missverständnisse. Kein Wunder, schlägt die Protagonistin Mikage am besten in der Küche.
Damit einher geht das Thema des Todes. Leben geht nicht ohne Sterben; und so verarbeitet die Autorin diese zentralen Grundmuster gekonnt in beiden Geschichten. Kurz ist das ganze Buch, kürzer die einzelnen Texte. Aber genau das ist Yoshimotos Stärke. Wie eine klare Brühe kombiniert die Autorin das beste aus allen Teilen, ohne aber den Inhalt zu versalzen.
Auf diese Weise entstand ein zutiefst menschliches Buch, das uns aufzeigt, worum es im Leben wirklich geht.
Zwei Geschichten über Liebe, den Umgang mit Verlust und immer wieder gutes Essen 🥣
In seiner Einfachheit und Emotionalität herzergreifend und herzerwärmend, ohne aufgesetzt zu wirken oder einen hohen philosophischen Anspruch erzwingen zu wollen. Das macht es aber gleichsam so tiefgründig - weil es einfach echt, mitten aus dem Leben ist. Angeblich bei Teenagern sehr beliebt und mir ist völlig klar warum. Entweder man liebt es oder man versteht es nicht - da ich auch nur ein ergrauter Teenager bin, liebe ich es ;)
I did some Japanese classes only for two years but still I got the Impression that the translation of this book is rather bad. There was nothing "lyrical" about the stories, just plain text with some repetitions and weird sentences. The story is not about mothers, transsexuality, kitchens and so on...it's mainly about death of a loved person and dealing with the aftermath. The story was ok, melancholic, sad, a bit weird. It reminded me of Japanese films and Mangas. However, the story was nothing special, I guess I expected more due to the book description.
Das Buch beleuchtet das Thema Verlust und Tod in verschiedenen Facetten, die mich sehr berührt haben. Banana Yoshimoto hat es geschafft, in einem sehr sachlichen, ziemlich gefühllosen Schreibstil über Gefühle zu schreiben, so dass sie dabei direkt ins Herz trifft. Mein erstes Buch von ihr, aber sicher nicht mein letztes!
Sehr schön gewählte Sprache - Beschreibungen von Gefühlen und Landschaften sind so wunderbar bildlich // philosophisch ohne abgehoben zu wirken // trotz des Hauptthemas Tod ist es nicht traurig, sondern berührt anders 💖
In "Kitchen" beschreibt Banana Yoshimoto in Kurzgeschichten das wundersam schöne Leben von jungen Leuten in Japan und wie sie durch Zufälle selbst in der größten Tristheit auf Menschen treffen, die der Einsamkeit und der Suche nach dem Licht im Dunkel ein Ende bereiten.
Unglaublich sanft erzählt, ist dieses Buch vor allem für Liebhaber der ostasiatischen Kultur ein kleiner Schatz und für alle Fans dieser besonderen Autorin ein Muss.
Dieses Buch besteht aus drei Kurzgeschichten (wobei die erste und zweite zusammenhängt), welche mich alle begeistern konnten. In den Geschichten dreht sich alles um den Verlust von geliebten Menschen. Diese Themen werden meiner Meinung nach wirklich sehr gut in den Kurzgeschichten verarbeitet.
Banana Yoshimoto schafft es mit ihren Worten richtig detaillierte Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen. Die 3. Geschichte hat mir am besten gefallen und diese würde ich mit 5 Sternen bewerten.
Die Geschichte handelt von einem Mädchen namens Mikage, die geliebte Menschen verliert und wir sie nun dabei begleiten, wie sie damit umgeht.
Mich hat die Geschichte sehr berührt. Die Autorin hat einen sehr emotionalen Schreibstil, der mit gut gefallen hat.
Umgehauen hat mich die Story jetzt nicht, aber ich werde auf jeden fall noch mehr von der Autorin lesen😊
"Kitchen" - Banana Yoshimotos Debüt versammelt 3 "long short-stories", die ganz ähnliche Elemente verbinden.
In "Kitchen" und "Vollmond (Kitchen 2)" begegnen wir der jungen Mikage, die bei ihrer Großmutter aufwuchs, diese letztlich auch verliert und dann bei der Familie Tanabe unterkommt.
Dort begegnet sie Yuichi und seiner "Mutter" (die eigentlich sein Vater ist, sich jedoch zum Leben als Frau entschieden hat) und nutzt als Rückzugsort für ihre Innerlichkeit und Träume häufig die Küche, in der sie sich sehr wohlfühlt. Über eine Art Traumwelt ist Mikage mit Yuichi verbunden und begegnet ihm dort in beiden Erzählungen. Eine sehr ruhige, schöne, aber auch traurige Geschichte über den Verlust geliebter Menschen und dem Zurückfinden zur Liebe.
Die dritte Erzählung ist "Moonlight Shadow" und arbeitet mit demselben Schema wie "Kitchen".
Hier kommt als Besonderheit ein mysteriöses Ereignis hinzu, das den "Abschied der Liebenden" symbolisiert. Meines Erachtens ist diese auch die beste der 3 Geschichten. Schönes, häufiges Mond-Motiv, traurig-hoffnungsvolle Stimmung. Sehr überzeugend.
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