
„The Fall of Hyperion“ ist der zweite Teil des Hyperion-Cantos und aus diesem Grund finden sich in diesem Beitrag hier eventuell Spoiler zur vorangegangenen Handlung. Wer sicher gehen will, liest vielleicht lieber nicht weiter… Die Menschheit ist verletzlich geworden. Bahnbrechende, aber mittlerweile selbstverständliche Technologien, wie das unmittelbare Reisen zwischen weit entfernten Orten oder auch der Zugriff auf enorme Datennetze haben den Menschen weit voran, aber auch an den Rand der eigenen Existenz gebracht. Die Nutzung dieser Entwicklungen wäre ohne eine übergeordnete Entität so nicht möglich und letztlich fordert alles einen Tribut. Die Expansion über zahlreiche Planeten in die Weiten des Raums hat neben dem Gewinn an Land und Ressourcen für die Gesellschaft eben auch ihre Angreifbarkeit erhöht. Während die Pilger auf Hyperion versuchen, das Rätsel um die Zeitgräber (Time Tombs) und den immer wieder auftretenden Shrike zu lösen, werden sie durch die Hegemonialmacht der Menschen, aber auch durch die künstliche Intelligenz des TechnoCore geführt und beeinflusst. Als vermeintliche Gegenspieler treten hier die Ouster auf, genetisch modifizierte Menschen, die sich in der Vergangenheit von der Hegemonie absetzten. Alle Parteien haben das Ziel, Hyperion für sich einzunehmen. Letztendlich entbrennt ein Krieg zwischen der hegemonialen Macht sowie dem Ouster Schwarm, jedoch gibt es hier mehr Verwicklungen, als es zunächst scheint. Es ist unfassbar schwierig, die überaus komplexe Handlung dieses Buches in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Die Geschichte ist enorm vielschichtig und entfaltet sich an verschiedenen Schauplätzen. Im Gegensatz zum Vorgängerbuch, in dem die verschiedenen Handlungsstränge sehr eigenständig waren, werden wir hier recht strukturiert und geradlinig durch das Geschehen geführt. Die bereits sehr ausgeklügelte Welt wird weiter ausgebaut und nimmt noch detaillierter Form an. Und als wäre das nicht bereits umfangreich genug, finden wir auch immer wieder gesellschaftskritische, ethische, religiöse und moralische Aspekte, die mit der Handlung verwoben werden. Ich hatte zwischendurch mal einige Passagen, an denen ich zu knabbern hatte und die sich für mich nicht ganz flüssig anfühlten, Schauplätze, die mich nicht so sehr interessierten bzw. militärisch-taktische Besprechungen, die mich ein wenig verloren. Alles in allem muss ich aber sagen, dass auch Teil 2 der Hyperion Reihe mich absolut überzeugen konnte und das Ende fand ich mehr als perfekt. Wahrscheinlich werde ich die beiden Endymion Bücher nicht mehr lesen, weil es sich für mich gerade einfach beendet und rund anfühlt und ich dieses Gefühl nicht zerstören möchte.