
Langatmig, informativ und hoffnungsfroh
"Das ist der Punkt, sagte ich schließlich. Darum geht es. Um die seltene, nur wenigen vorbehaltene Möglichkeit, die Geschichte in eine bessere Richtung zu lenken (S. 593)." Schon vorher, aber nachdem ich endlich seine Autobiografie gelesen habe, denke ich noch mehr, dass Barack Obama (geb. 1961) genau das versucht, die Geschichte in eine bessere Richtung zu lenken. Er beschreibt in seinem Buch seinen Werdegang wie er von einem schwarzen auf Hawaii geborenen Jungen schließlich zum 44. Präsidenten der USA wurde. Wer ihn auf seinem Weg beeinflusst und begleitet hat und welchen Herausforderungen er sich mit Unterstützung seines Stabes, während seiner Amtszeit stellen musste. Barack Obama ist mir sympathisch. Ich mag seine Wissbegierde, seine klaren Gedanken, seine Art das bestehende System zu hinterfragen, die Demut gegenüber seinem Amt und den Glauben an eine bessere gerechtere Welt, in der mehr Gleichheit zwischen den Menschen herrscht. Leider fand ich seine Ausführungen zuweilen etwas langatmig, irgendwie zu technisch. Zweifellos waren die Wirtschafts- und Finanzkrise und die Reform des Gesundheitssystems Themen, die ihn in seiner Amtszeit sehr beschäftigt und herausgefordert haben, dennoch hätte ich nicht über Seiten alle Details dazu geschildert haben müssen. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass mich diese Themen generell eher nicht interessieren. Die Hintergrundinformationen zum Isreal-Palästina Konflikt fand ich hingegen sehr interessant. Grundsätzlich hätte ich mir wohl noch mehr Einblicke dahingehend gewünscht, was es mit einer Person als Mensch macht, ein solches Amt zu bekleiden, und wie das Leben an sich im Weißen Haus ist. Trotzdem hat es sich für mich gelohnt dieses Buch zu lesen. Es hat mir nochmal viele Eigenheiten von Politik vor Augen geführt und mich mit neuen Fragen zu allen möhlichen Themen angereichert. Interessant und beänhstigend fand ich auch, dass sich bereits damals zu Obamas Kandidatur und 1. Amtszeit jene rechten Strömungen anfingen zu bilden, die wenig auf Fakten geben, sich ihre eigene Welt aus Lügen bauen und möglichst wenig Vielfalt anstreben.