'Home isn't where you're from, it's where you find light when all grows dark.' Find your home. It may not be in the past. But find it, and you'll never be lost again.
Ich liebe Pierce Browns Schreibstil. Das will ich gleich am Anfang mal los werden. Zwar dauert es ewig zu lesen, aber so viele Zitate haben mich tief berührt und mir den Einstieg in diesen Band sehr leicht gemacht. Red Rising ist schon eine Weile her, deshalb war ich zu Beginn hauptsächlich verwirrt. Wer sind die ganzen Charaktere? Sollte ich sie schon aus Band eins kennen? Und was passiert grad eigentlich? Ich konnte nicht alle Verwirrung ablegen, mir aber durch ein bisschen Recherche einiges wieder in Erinnerung rufen. (Vielleicht habe ich dabei ein paar Spoiler über sterbende Charaktere eingefangen. Ups.) Plot und Welt sind richtig stark. Auf Englisch habe ich zwar nicht immer alles zu 100% verstanden, aber doch einen recht guten Eindruck erhalten, wie das Setting so aussieht. Auch die Anspielungen auf die Römer und griechische Mythologie (vor allem die Geschichte um Achilles) haben mit echt gut gefallen. Es gibt richtig viele Twists und ich habe immer noch keine Ahnung, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Im einen Moment läuft alles nach Plan, im nächsten passiert irgendwas blödes und die Leute sterben rechts und links. Vor allem das Ende lässt mich nicht los. Riesiger Plottwist und es war einfach nur gemein. Es ist nicht so klar, wer überlebt hat und wer nicht und wie es jetzt weitergeht. Zum Glück ist Band drei schon bestellt, obwohl ich gehört habe, dass es eher noch traumatischer werden soll. Ich bin auch ein großer Fan von den Charakteren. Die meisten lernt man ganz gut kennen, obwohl der Cast einfach viel zu groß ist, um allen die Bühne zu bieten, die sie verdienen. Es gibt so viele komplexe Beziehungen und Freundschaften, die ich gerne noch weiter ausgebaut sehen will. Vor allem Sevro hat es mir wie im ersten Teil schon angetan. Der Typ hat irgendwie einen sympathischen Knacks und ist super loyal. Auch mit Roque konnte ich richtig mitfühlen. Er hat jedes Recht zu tun, was er getan hat. Jeder Charakter hat seine eigenen Macken und Narben, niemand ist wirklich gut oder böse, sondern versucht im System zu überleben. Auch die Antagonisten konnte ich irgendwie verstehen bzw. war ich auch mit den Protagonisten nicht immer einer Meinung. Da gab es auch einen recht passenden Moment im Buch: "We're all just wounded souls stumbling around in the dark, desperately trying to stitch ourselves together, hoping to fill the holes they ripped in us." Zum Schluss noch eine Kleinigkeit, die mir nicht ganz so gefallen hat. Der Mittelteil hat sich sehr gezogen. Es ging viel um Politik und Planungen, wobei man nie so richtig weiß, wer eigentlich welches Ziel verfolgt. Das war mir manchmal ein bisschen zu viel und zu trocken. Alles in allem hat mir Golden Son aber echt gut gefallen. Auf den großen Knall warte ich noch, aber der kommt bestimmt bald im nächsten Band. Fünf Sterne bekommt es trotzdem. Mir geht das Buch nämlich nicht mehr aus dem Kopf. Vor allem das Ende. Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Sinn macht alles was passiert. Zwar war das Ende schmerzhaft, es hat aber so viel Sinn gemacht, dass es so gekommen ist. Das nenne ich mal gut geschrieben.