Audiobook: wunderschön inszeniert, lässt sich viel Zeit, Spiel mit Sprache
wunderschöne Aquarelle, wahre Kunstwerke, tolle Naturimpressionen
Auf "Die verlorenen Wörter" und dessen Folgeband "Die verlorenen Zaubersprüche" von Robert Macfarlane (illustriert von Jackie Morris), bin ich eigentlich nur aufmerksam geworden, weil ich auf buchiger Geschenksuche war. Dann habe ich mich aber selbst in meine Geschenkidee verguckt, wie das nun mal bei Buchliebhabern so ist! Diese beiden Büchlein beinhalten eine Mischung aus Gedichten und Sprüchen, welche sich einer ganz besonderen Wortwahl bedienen. Wörter, die man heutzutage selten bis gar nicht mehr hört.... Die Autoren versuchen bei diesen Werken mithilfe von "Zaubersprüchen" der Entfremdung vieler Wörte aus der Natur entgegenzuwirken und möchten diese für kommende Generationen bewahren. Den Ansatz finde ich ziemlich interessant, da unsere Sprache sich ja mittlerweile stark im Wandel befindet und sich gefühlt von Jahr zu Jahr etwas verändert. "Was man nicht gelernt hat zu wertschätzen und zu lieben, kann man nicht benennen. Was nicht benannt wird, gerät in Vergessenheit." Die vielen Bilder laden wortwörtlich zum Verweilen ein und sind eine wahre Melodie für den Geist. Die stimmungsvollen Gedichte zu Tier- und Pflanzenwelt haben mir ebenfalls sehr zugesagt, obwohl ich normalerweise nicht so der Lyrikliebhaber bin. Aber hier erfolgt die Vereinigung von Poesie und Sprache auf ganz besondere Art und Weise. Allein die wunderschönen Aquarelle machen diese Bücher schon lohnenswert , zudem bekommt der Leser hier wirklich tolle Naturimpressionen. Diese kleinen Kunstwerke sollen helfen, die Natur besser zu verstehen, sie deutlicher zu sehen und ihr mehr zuzuhören. Ich hätte nicht gedacht, dass diese unscheinbaren Bücher mich so verzaubern und zum Träumen einladen. Doch trotz all der inhaltlichen Schönheit, habe ich den unterschwelligen Hilferuf, die Natur bewahren zu müssen, verstanden. "Verlust bestimmt die Melodie unserer Epoche, sie ist kaum zu überhören und schwer auszuhalten. Lebewesen, Orte und Wörter verschwinden, Tag für Tag, Jahr um Jahr." (Robert Macfarlane)