Die Launen des Lebens
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Emma Straub ist eine »New York Times«-Bestsellerautorin, die bislang fünf Romane geschrieben hat, die in 20 Sprachen übersetzt wurden. Außerdem verfasst sie Essays und Kurzgeschichten, unter anderem für »The Wall Street Journal«, »Vogue« und »Elle«. Zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen lebt Emma Straub in Brooklyn, New York City, wo sie auch den Buchladen »Books Are Magic« betreibt.
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DIE LAUNEN DES LEBENS Mit "Die Launen des Lebens" ist der New-York-Bestseller der Autorin Emma Straub nun deutschsprachig zu erwerben. Der Roman verspricht eine berührende, kluge Handlung mit einer gehörigen Portion Humor. Ein Tag im Leben von Astrd Strick ändert grundlegend ihre Einstellung und bringt sie zum nachdenken. Als eine Bekannte vor Astrids Augen von einem Bus überfahren wird, möchte sie ihre Lebenshaltung endlich ändern. Sie bewegt sich auf ihre Familie zu, denn sie sind alle sehr gut darin, ihre wahren Probleme voreinander zu verbergen. Emma Straub, die Autorin des Romans, hat neben diesem Buch bereits fünf weitere veröffentlicht. Neben dem Leben als Autorin ist sie Inhaberin des Buchladens "Books are Magic" in New York City. Unfassbar sympathisch. Doch komme ich zu dem Roman: die versprochene kluge und berührende Handlung kann ich nicht bestätigen. Stattdessen hatte ich das Gefühl, dass die Autorin alle aktuell politischen Themen die gerade "in" sind in ihrem Buch untergebracht hat. So spielen (ACHTUNG SPOILER) Transsexualität, Homosexualität, künstliche Befruchtung etc. eine große Rolle ohne einem einzigen Thema richtig gerecht zu werden. Einschneidendes Erlebnis führt zu einem Umdenken und somit zu einem neuen Handeln - genau diesem Plot bedient sich die Autorin. Dabei begleitet der Leser die verschiedenen Perspektiven der Familienmitglieder und den damit einhergehenden Problemen in den einzelnen Kapiteln. Die Darstellung von so vielen Perspektiven führt leider zu einem unruhigen Lesefluss. Die Idee, dass die Familie wieder zusammen rückt, indem sich jedes einzelne Mitglied emotional öffnet, finde ich gut. Die Probleme sind vielschichtig, trotzdem hat mir die Intensität bei der Beschreibung gefehlt. Die Auflösung und die Charakterdarstellungen sind nicht immer gelungen. So wird beispielsweise Ceces schlechtes Verhalten schnell abgetan und immer wieder betont, wie toll und liebenswürdig sie ist. Natürlich muss man bedenken, dass dieser Roman auf humorvolle Art unterhalten möchte.
Willkommen im Friede-Freude-Eierkuchen-Land – im wahrsten Sinne des Wortes. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass so konsequent der heilen Welt frönt, wie „Die Launen des Lebens“. Hier könnte Rosamunde Pilcher noch etwas lernen, denn in Pilchers Romanen (zumindest in den „großen“) gibt es ja doch mal einiges an Tragik und Traurigkeit. In „Die Launen des Lebens“ hingegen arbeitet sich die Autorin im idyllischen Clapham in Upstate New York, das mit seinem pavillongeschmückten Kreisverkehr wohl nicht von ungefähr sehr stark an Stars Hollow aus den Gilmore Girls erinnert, fröhlich durch alle aktuellen Themen unserer Zeit (lediglich der Klimawandel wird ausgespart). Völlig unbekümmert und mit didaktisch schon sehr transparenten Mitteln wird hier die Bandbreite von LGBQT-Themen, künstlicher Befruchtung, Eheproblemen, Samenbanken und Demenz abgespult, ohne aber auch nur an einer Stelle tiefer in die Materie einzusteigen, sich mit den Gefühlswelten, den Erwartungen, der Problematik auseinandersetzen. Alles ist easy, jedes Problem löst sich noch innerhalb desselben Kapitels wieder auf, an allen Fragestellungen, die man gern verfolgt hätte, wird allenfalls an der Oberfläche gekratzt. Die Figuren sind unterkomplex, sehr einfach konzipiert und verhalten sich nur selten altersentsprechend. Der englische Originaltitel „All Adults Here“ ist so wohl höchstwahrscheinlich auch ironisch zu verstehen, denn erwachsenes Verhalten sucht man hier vergeblich (ich hätte den Roman "If you're happy and you know it" genannt). Allerdings – und hier kommt das Verrückte an der Geschichte: irgendwie unterhält der Roman dann doch und man kann ihn recht gut weglesen. So ein bisschen Alltagsdrama und tägliches Kleinstadtleben hat dann doch etwas sehr Beruhigendes – eben ähnlich wie bei den Gilmore Girls. Allerdings wurden meine wenigen Wohlfühlmomente durch die holprige und sehr suboptimale Übersetzung wieder aufgelöst. Es gibt einige Stellen, an denen der deutsche Text völlig sinnfrei und unelegant erscheint – man liest ihn wieder und wieder und erst nachdem man ihn wortwörtlich ins Englische zurückübersetzt hat, wird deutlich, was Straub eigentlich gemeint hatte. Das ist leider sehr ärgerlich und für den Roman natürlich dem Leseerlebnis zusätzlich abträglich. Mein Fazit: zu simpel, keine Tiefe, keine Rafinesse und einfach viel zu „happy“.
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Emma Straub ist eine »New York Times«-Bestsellerautorin, die bislang fünf Romane geschrieben hat, die in 20 Sprachen übersetzt wurden. Außerdem verfasst sie Essays und Kurzgeschichten, unter anderem für »The Wall Street Journal«, »Vogue« und »Elle«. Zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen lebt Emma Straub in Brooklyn, New York City, wo sie auch den Buchladen »Books Are Magic« betreibt.
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DIE LAUNEN DES LEBENS Mit "Die Launen des Lebens" ist der New-York-Bestseller der Autorin Emma Straub nun deutschsprachig zu erwerben. Der Roman verspricht eine berührende, kluge Handlung mit einer gehörigen Portion Humor. Ein Tag im Leben von Astrd Strick ändert grundlegend ihre Einstellung und bringt sie zum nachdenken. Als eine Bekannte vor Astrids Augen von einem Bus überfahren wird, möchte sie ihre Lebenshaltung endlich ändern. Sie bewegt sich auf ihre Familie zu, denn sie sind alle sehr gut darin, ihre wahren Probleme voreinander zu verbergen. Emma Straub, die Autorin des Romans, hat neben diesem Buch bereits fünf weitere veröffentlicht. Neben dem Leben als Autorin ist sie Inhaberin des Buchladens "Books are Magic" in New York City. Unfassbar sympathisch. Doch komme ich zu dem Roman: die versprochene kluge und berührende Handlung kann ich nicht bestätigen. Stattdessen hatte ich das Gefühl, dass die Autorin alle aktuell politischen Themen die gerade "in" sind in ihrem Buch untergebracht hat. So spielen (ACHTUNG SPOILER) Transsexualität, Homosexualität, künstliche Befruchtung etc. eine große Rolle ohne einem einzigen Thema richtig gerecht zu werden. Einschneidendes Erlebnis führt zu einem Umdenken und somit zu einem neuen Handeln - genau diesem Plot bedient sich die Autorin. Dabei begleitet der Leser die verschiedenen Perspektiven der Familienmitglieder und den damit einhergehenden Problemen in den einzelnen Kapiteln. Die Darstellung von so vielen Perspektiven führt leider zu einem unruhigen Lesefluss. Die Idee, dass die Familie wieder zusammen rückt, indem sich jedes einzelne Mitglied emotional öffnet, finde ich gut. Die Probleme sind vielschichtig, trotzdem hat mir die Intensität bei der Beschreibung gefehlt. Die Auflösung und die Charakterdarstellungen sind nicht immer gelungen. So wird beispielsweise Ceces schlechtes Verhalten schnell abgetan und immer wieder betont, wie toll und liebenswürdig sie ist. Natürlich muss man bedenken, dass dieser Roman auf humorvolle Art unterhalten möchte.
Willkommen im Friede-Freude-Eierkuchen-Land – im wahrsten Sinne des Wortes. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass so konsequent der heilen Welt frönt, wie „Die Launen des Lebens“. Hier könnte Rosamunde Pilcher noch etwas lernen, denn in Pilchers Romanen (zumindest in den „großen“) gibt es ja doch mal einiges an Tragik und Traurigkeit. In „Die Launen des Lebens“ hingegen arbeitet sich die Autorin im idyllischen Clapham in Upstate New York, das mit seinem pavillongeschmückten Kreisverkehr wohl nicht von ungefähr sehr stark an Stars Hollow aus den Gilmore Girls erinnert, fröhlich durch alle aktuellen Themen unserer Zeit (lediglich der Klimawandel wird ausgespart). Völlig unbekümmert und mit didaktisch schon sehr transparenten Mitteln wird hier die Bandbreite von LGBQT-Themen, künstlicher Befruchtung, Eheproblemen, Samenbanken und Demenz abgespult, ohne aber auch nur an einer Stelle tiefer in die Materie einzusteigen, sich mit den Gefühlswelten, den Erwartungen, der Problematik auseinandersetzen. Alles ist easy, jedes Problem löst sich noch innerhalb desselben Kapitels wieder auf, an allen Fragestellungen, die man gern verfolgt hätte, wird allenfalls an der Oberfläche gekratzt. Die Figuren sind unterkomplex, sehr einfach konzipiert und verhalten sich nur selten altersentsprechend. Der englische Originaltitel „All Adults Here“ ist so wohl höchstwahrscheinlich auch ironisch zu verstehen, denn erwachsenes Verhalten sucht man hier vergeblich (ich hätte den Roman "If you're happy and you know it" genannt). Allerdings – und hier kommt das Verrückte an der Geschichte: irgendwie unterhält der Roman dann doch und man kann ihn recht gut weglesen. So ein bisschen Alltagsdrama und tägliches Kleinstadtleben hat dann doch etwas sehr Beruhigendes – eben ähnlich wie bei den Gilmore Girls. Allerdings wurden meine wenigen Wohlfühlmomente durch die holprige und sehr suboptimale Übersetzung wieder aufgelöst. Es gibt einige Stellen, an denen der deutsche Text völlig sinnfrei und unelegant erscheint – man liest ihn wieder und wieder und erst nachdem man ihn wortwörtlich ins Englische zurückübersetzt hat, wird deutlich, was Straub eigentlich gemeint hatte. Das ist leider sehr ärgerlich und für den Roman natürlich dem Leseerlebnis zusätzlich abträglich. Mein Fazit: zu simpel, keine Tiefe, keine Rafinesse und einfach viel zu „happy“.