Gehe mit den Toten
Buy Now
By using these links, you support READO. We receive an affiliate commission without any additional costs to you.
Posts
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Auch wenn die Geschichte viel Ermittlungsarbeit beinhaltet, war es dennoch kein klassischer Polizeikrimi. Die Geschichte liest sich flüssig und es gibt immer wieder neue Wendungen, so dass eine gewisse Grundspannung immer vorhanden ist. Zwischenzeitlich kamen mir persönlich etwas zu viele Personen hinzu, die etwas vom eigentlichen Fall abgelenkt haben. Das Ende habe ich zwar zum Teil so vorhergesehen, aber durch die vielen Wendungen war ich mir zwischenzeitlich auch nicht mehr sicher, sodass es am Ende dann doch irgendwie überraschend war. Lara mochte ich als Hauptcharakter gerne. Zu ihr hätte ich mir, vor allem am Anfang, noch die ein oder andere Zusatzinfo gewünscht. Von den Seiten her ist es ein eher kurzes Buch, daher eignet es sich gut als Krimi/Thriller für zwischendurch.
Ein etwas unausgewogener Thriller, der spannend startet, aber dann lange auf Spannung warten lässt.
Mord am Saubermann Als Lara Plank zu dem Mordfall an dem Industriellen Bernhard Döring gerufen wird, ahnt sie noch nicht, welche Folgen dies für sie haben wird. Irgendwie passt das Saubermann-Image von Döring nicht zu dem emotionalen und brutalen Mord an ihm. Plötzlich findet sich Lara in Mitten einer Schmutzkampagne gegen sich selbst wieder. In der Beurlaubung macht sie sich mit ihrem pensionierten Partner auf die Suche nach den Hintergründen der Tat an Döring und sticht in ein Wespennest. “Gehe mit den Toten” spitzt sich nach einem schnellen Auftakt rasant zu und die Ereignisse überschlagen sich. Leider führt dies zu einer sehr langwierigen Ermittlung, in der die Spannung etwas auf der Strecke bleibt. Am Ende geht es dann etwas zu schnell. Leider wirkt die langwierige Ermittlung sehr nach, es macht das Buch sehr langatmig. Auch werden die Alleingänge von Lara irgendwann monoton. Die Wendung reißt nochmal einiges raus, aber die Mitte des Buchs wirkt doch zu sehr nach, sodass das Buch seinen Reiz verliert.
Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich das Buch gefesselt. Fand das Mega gut wie die Spannung sich aufgebaut hat und mit dem Ende hab ich nicht gerechnet. Kann ich nur empfehlen
Guter Thriller mit einigen Schwächen
Wir lernen Lara Plank - Polizistin der Frankfurter Kripo - kennen und erleben mit ihr eine durchaus spannende Ermittlung in einem Mordfall. Die junge Frau ist sehr motiviert, allerdings scheut sie keine Alleingänge und hört auch nicht auf ihren Vorgesetzten. Schließlich kommt es zu einer Suspendierung und einem Shitstorm im Internet, der relativ schnell wieder abflacht. Doch das alles hindert Lara nicht an weiteren Ermittlungen. So holt sie ihren pensionierten Kollegen Simon mit ins Boot und Beide entdecken in nur kurzer Zeit sehr viele Ungereimtheiten bei dem Mord, sowie Zusammenhänge zu anderen Fällen, agieren aber auch nicht immer gesetzeskonform. Teilweise auch nur, indem sie sich ein Foto ansehen. Hier fragt man sich schon, warum alles ausgerechnet nur Lara auffällt und nicht allen anderen. So wirkt Lara leider ein wenig wie Superwoman. Im Laufe des Buches kommen viele neue Charaktere hinzu, und mehrere Teilstränge laufen zusammen. Es ist zwar alles gut beschrieben und es wird auch viel erklärt, allerdings verliert man auch teilweise den Überblick und muss nochmal überlegen wer wer war. Simon selbst ist ein charismatischer Mann, der nach seiner Pensionierung gerne zockt, doch durch Lara "rutscht" auch er langsam ab und übertritt mit ihr so manche Linie. Ich war froh, dass sich zwischen den Beiden kein Liebespaar ergeben hat. Dann gibt es noch Daniel. Er ist Laras Ex und arbeitet für ide Zeitung. Gegenseitig versorgen sie sich mit Informationen, was die Polizei nicht unbedingt in ein gutes Licht rückt. Beide Männer befeuern aber Lara in dem, was sie tut, loben sie und stellen sie auf ein Podest. Als klar wird, dass die Verstrickungen größer sind als anfangs angenommen, hat sie auch die Anerkennung der anderen Kollegen. Mir war das tatsächlich ein wenig zu viel Lobpreiserei, die sich durch das Buch zog. Das Ende ging dann tatsächlich doch sehr schnell voran und ein paar meiner Gedanken hatten sich bewahrheitet. Letztlich ist der Thriller gut durchdacht, der Hauptcharakter aber noch ausbaufähig.
Von den Seiten her ein etwas dünnerer Thriller als übliche, wodurch man schnell durch die Geschichte kam.
Nach dem Mord an dem Industriellen Bernhard Döhring, versucht die Kripo Frankfurt schnell den Mörder zu finden. Schnell ist dieser auch gefunden, doch die Kripobeamtin Lara hegt Zweifel und stoßt bei ihren privaten Ermittlungen auf wichtige Hinweise, die gekonnt übersehen worden sind. Immer mehr Geheimnisse von einflussreichen Menschen treten ans Licht… Im Großen & Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, da es schnell zu lesen ist & immer mal wieder unerwartete Plottwists auftreten. Jedoch werden ab und zu Ermittlungstatsachen wiederholt was nicht unbedingt hätte sein müssen. Das Ende kam anders als gedacht. ⭐️⭐️⭐️
Guter Krimi, aber nichts für Einsteiger
Der Thriller ist wirklich gut. Auch die story ist gut und lässt sich auch gut lesen. Der Schreibstil ist absolut in Ordnung und auch das Tempo in der Geschichte ist sehr angenehm. Was mich ein bisschen gestört hat, ist, dass es immer mehr Leute und Protagonisten wurden. Immer mehr verdächtige und immer größere Kreise gezogen hat. Man hatte zwischenzeitlich das Gefühl, komplett vom eigentlichen Fall abgekommen zu sein. Die zweite Hälfte des Buches fand ich etwas schwächer als die erste Hälfte, weil man wirklich damit beschäftigt war, die verschiedenen Personen immer wieder zuzuordnen. Was durchaus sehr gut ist, sind immer wieder verschiedene Plottwist, die die Geschichte in eine neue Richtung drehen, und somit auch die ganze Zeit eine Spannung bestehen bleibt. Das Ende kam sehr überraschend und sehr unerwartet und wurde von mir so nicht vorhergesehen. Im Großen und Ganzen hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Aber ein zweites Mal würde ich es wahrscheinlich nicht lesen.
Leider maximal Durchschnitt...
Eine ambitionierte Ermittlerin, ihr pensionierter "Sidekick" und jede Menge Verstrickungen und Namen... - so meine Kurzfassung. In der Mitte war es mir definitiv zu langatmig, immer wieder kamen neue Personen dazu und wenn noch einmal jemand das Handy in die Blusen- oder Hemdtasche gesteckt hätte, damit der Partner mithören kann, wäre ich wahrscheinlich ausgerastet.
Schon lange wollte ich mal ein Buch von Alexander Hartung lesen. Sein Name taucht immer wieder auf, wenn es um Thriller geht. Da seine Bücher im Durchschnitt recht hoch bewertet werden, war meine Neugierde schnell geweckt. Mit "Gehe mit den Toten" bot sich nun eine gute Gelegenheit, denn es ist eine aktuelle Veröffentlichung, die nicht (zumindest noch nicht) Teil einer Serie ist. Erschienen ist der Thriller bei Edition M, dem deutschen Krimi-und-Thriller-Ableger von Amazon Publishing. Das bedeutet, dass das Taschenbuch noch billiger wirkt als bei anderen Taschenbuch-Veröffentlichungen. Ich persönlich mag die Qualität der Buchumschläge von Amazon Publishing nicht besonders. Aber nun zum Inhalt. Ein reicher Mäzen Frankfurts wurde ermordet in seinem Haus aufgefunden. Der Mord war brutal und es scheint ein persönliches Motiv gegeben zu haben. Unter anderem Lara Plank wird auf den Fall angesetzt. Schon bald ist sie quasi im Alleingang unterwegs. Einzig ihr ehemaliger Kollege Simon steht ihr zur Seite. Alexander Hartungs Schreibstil und Erzähltempo gefallen mir grundsätzlich. Ich konnte das Buch zügig lesen und Hartung hat erfreulicherweise auf Pseudo-Cliffhanger verzichtet - es gibt Autor*innen, die solche Cliffhanger massiv einsetzen, so dass es nur noch nervt. Hartung gehört zum Glück nicht zu dieser Spezies, was aus meiner Sicht für ihn spricht. Allerdings muss ich gestehen, dass er Lara Plank auf eine Art und Weise porträtiert, die mich teilweise stark irritiert hat. Zum einen ist sie wohl seit 5 Jahren bei der Kriminalpolizei und sie ist wohl auch eine herausragende Beamtin. Das merkt man nur leider nicht allzu oft. Sie ist überfordert, ihr Handy aufzuladen und verpasst dadurch wichtige Anrufe. Sie vernimmt trotz gegenteiliger Anweisungen Zeug*innen komplett allein und wundert sich dann, dass ihr daraus ein Strick gedreht wird. Sie gibt einem Ex-Kollegen ihre Zugangsdaten zum Polizeicomputer und so weiter und so fort. Natürlich ermittelt sie weiter, als sie beurlaubt wird - so verlangt es das Thriller-Gesetz -, natürlich findet sie etwas heraus, was all ihre Kolleg*innen übersehen haben (obwohl es ehrlich gesagt so offensichtlich war, dass es selbst ein Blinder mit Krückstock gesehen hätte, aber egal. Und selbst dann hören die Alleingänge nicht auf. Ein Thriller muss für mich nicht hyper-realistisch sein, aber "Gehe mit den Toten" lehnt sich sehr weit aus dem Fenster - auch, was den Umgang der Vorgesetzten mit Lara Plank und ihren Alleingängen angeht. Hartung geht auch wenig subtil vor, wenn er Zeitsprünge macht und dann seinen Protagonist*innen Dialoge in den Mund legt, die die Leser*innen auf den aktuellen Stand bringen sollen. Das kommt zum Glück nicht allzu oft vor, hat mich aber ein bisschen gestört. Wenig überraschend ist, dass am Ende wirklich alles bis ins Kleinste aufgeklärt und für die Leser*innen nett verpackt serviert wird. Trotz dieser (und weiterer) Schwächen hat mich "Gehe mit den Toten" immerhin so gut unterhalten, dass ich das Buch binnen weniger Stunden gelesen hatte. Das wiederum spricht für den Thriller. Ein total langweiliges Buch wäre eine Qual gewesen und ich hätte deutlich mehr Zeit benötigt. Positiv hervorzuheben ist auch, dass Alexander Hartung zwar dem Genre entsprechend Gewalt thematisiert, diese aber nicht exzessiv einsetzt. Alles in allem wurde ich gut unterhalten. Wer allerdings realistische oder anspruchsvolle Thriller bevorzugt, sollte die Finger weglassen. Von mir gibt's 3,5 Sterne.
Posts
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Auch wenn die Geschichte viel Ermittlungsarbeit beinhaltet, war es dennoch kein klassischer Polizeikrimi. Die Geschichte liest sich flüssig und es gibt immer wieder neue Wendungen, so dass eine gewisse Grundspannung immer vorhanden ist. Zwischenzeitlich kamen mir persönlich etwas zu viele Personen hinzu, die etwas vom eigentlichen Fall abgelenkt haben. Das Ende habe ich zwar zum Teil so vorhergesehen, aber durch die vielen Wendungen war ich mir zwischenzeitlich auch nicht mehr sicher, sodass es am Ende dann doch irgendwie überraschend war. Lara mochte ich als Hauptcharakter gerne. Zu ihr hätte ich mir, vor allem am Anfang, noch die ein oder andere Zusatzinfo gewünscht. Von den Seiten her ist es ein eher kurzes Buch, daher eignet es sich gut als Krimi/Thriller für zwischendurch.
Ein etwas unausgewogener Thriller, der spannend startet, aber dann lange auf Spannung warten lässt.
Mord am Saubermann Als Lara Plank zu dem Mordfall an dem Industriellen Bernhard Döring gerufen wird, ahnt sie noch nicht, welche Folgen dies für sie haben wird. Irgendwie passt das Saubermann-Image von Döring nicht zu dem emotionalen und brutalen Mord an ihm. Plötzlich findet sich Lara in Mitten einer Schmutzkampagne gegen sich selbst wieder. In der Beurlaubung macht sie sich mit ihrem pensionierten Partner auf die Suche nach den Hintergründen der Tat an Döring und sticht in ein Wespennest. “Gehe mit den Toten” spitzt sich nach einem schnellen Auftakt rasant zu und die Ereignisse überschlagen sich. Leider führt dies zu einer sehr langwierigen Ermittlung, in der die Spannung etwas auf der Strecke bleibt. Am Ende geht es dann etwas zu schnell. Leider wirkt die langwierige Ermittlung sehr nach, es macht das Buch sehr langatmig. Auch werden die Alleingänge von Lara irgendwann monoton. Die Wendung reißt nochmal einiges raus, aber die Mitte des Buchs wirkt doch zu sehr nach, sodass das Buch seinen Reiz verliert.
Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich das Buch gefesselt. Fand das Mega gut wie die Spannung sich aufgebaut hat und mit dem Ende hab ich nicht gerechnet. Kann ich nur empfehlen
Guter Thriller mit einigen Schwächen
Wir lernen Lara Plank - Polizistin der Frankfurter Kripo - kennen und erleben mit ihr eine durchaus spannende Ermittlung in einem Mordfall. Die junge Frau ist sehr motiviert, allerdings scheut sie keine Alleingänge und hört auch nicht auf ihren Vorgesetzten. Schließlich kommt es zu einer Suspendierung und einem Shitstorm im Internet, der relativ schnell wieder abflacht. Doch das alles hindert Lara nicht an weiteren Ermittlungen. So holt sie ihren pensionierten Kollegen Simon mit ins Boot und Beide entdecken in nur kurzer Zeit sehr viele Ungereimtheiten bei dem Mord, sowie Zusammenhänge zu anderen Fällen, agieren aber auch nicht immer gesetzeskonform. Teilweise auch nur, indem sie sich ein Foto ansehen. Hier fragt man sich schon, warum alles ausgerechnet nur Lara auffällt und nicht allen anderen. So wirkt Lara leider ein wenig wie Superwoman. Im Laufe des Buches kommen viele neue Charaktere hinzu, und mehrere Teilstränge laufen zusammen. Es ist zwar alles gut beschrieben und es wird auch viel erklärt, allerdings verliert man auch teilweise den Überblick und muss nochmal überlegen wer wer war. Simon selbst ist ein charismatischer Mann, der nach seiner Pensionierung gerne zockt, doch durch Lara "rutscht" auch er langsam ab und übertritt mit ihr so manche Linie. Ich war froh, dass sich zwischen den Beiden kein Liebespaar ergeben hat. Dann gibt es noch Daniel. Er ist Laras Ex und arbeitet für ide Zeitung. Gegenseitig versorgen sie sich mit Informationen, was die Polizei nicht unbedingt in ein gutes Licht rückt. Beide Männer befeuern aber Lara in dem, was sie tut, loben sie und stellen sie auf ein Podest. Als klar wird, dass die Verstrickungen größer sind als anfangs angenommen, hat sie auch die Anerkennung der anderen Kollegen. Mir war das tatsächlich ein wenig zu viel Lobpreiserei, die sich durch das Buch zog. Das Ende ging dann tatsächlich doch sehr schnell voran und ein paar meiner Gedanken hatten sich bewahrheitet. Letztlich ist der Thriller gut durchdacht, der Hauptcharakter aber noch ausbaufähig.
Von den Seiten her ein etwas dünnerer Thriller als übliche, wodurch man schnell durch die Geschichte kam.
Nach dem Mord an dem Industriellen Bernhard Döhring, versucht die Kripo Frankfurt schnell den Mörder zu finden. Schnell ist dieser auch gefunden, doch die Kripobeamtin Lara hegt Zweifel und stoßt bei ihren privaten Ermittlungen auf wichtige Hinweise, die gekonnt übersehen worden sind. Immer mehr Geheimnisse von einflussreichen Menschen treten ans Licht… Im Großen & Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, da es schnell zu lesen ist & immer mal wieder unerwartete Plottwists auftreten. Jedoch werden ab und zu Ermittlungstatsachen wiederholt was nicht unbedingt hätte sein müssen. Das Ende kam anders als gedacht. ⭐️⭐️⭐️
Guter Krimi, aber nichts für Einsteiger
Der Thriller ist wirklich gut. Auch die story ist gut und lässt sich auch gut lesen. Der Schreibstil ist absolut in Ordnung und auch das Tempo in der Geschichte ist sehr angenehm. Was mich ein bisschen gestört hat, ist, dass es immer mehr Leute und Protagonisten wurden. Immer mehr verdächtige und immer größere Kreise gezogen hat. Man hatte zwischenzeitlich das Gefühl, komplett vom eigentlichen Fall abgekommen zu sein. Die zweite Hälfte des Buches fand ich etwas schwächer als die erste Hälfte, weil man wirklich damit beschäftigt war, die verschiedenen Personen immer wieder zuzuordnen. Was durchaus sehr gut ist, sind immer wieder verschiedene Plottwist, die die Geschichte in eine neue Richtung drehen, und somit auch die ganze Zeit eine Spannung bestehen bleibt. Das Ende kam sehr überraschend und sehr unerwartet und wurde von mir so nicht vorhergesehen. Im Großen und Ganzen hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Aber ein zweites Mal würde ich es wahrscheinlich nicht lesen.
Leider maximal Durchschnitt...
Eine ambitionierte Ermittlerin, ihr pensionierter "Sidekick" und jede Menge Verstrickungen und Namen... - so meine Kurzfassung. In der Mitte war es mir definitiv zu langatmig, immer wieder kamen neue Personen dazu und wenn noch einmal jemand das Handy in die Blusen- oder Hemdtasche gesteckt hätte, damit der Partner mithören kann, wäre ich wahrscheinlich ausgerastet.
Schon lange wollte ich mal ein Buch von Alexander Hartung lesen. Sein Name taucht immer wieder auf, wenn es um Thriller geht. Da seine Bücher im Durchschnitt recht hoch bewertet werden, war meine Neugierde schnell geweckt. Mit "Gehe mit den Toten" bot sich nun eine gute Gelegenheit, denn es ist eine aktuelle Veröffentlichung, die nicht (zumindest noch nicht) Teil einer Serie ist. Erschienen ist der Thriller bei Edition M, dem deutschen Krimi-und-Thriller-Ableger von Amazon Publishing. Das bedeutet, dass das Taschenbuch noch billiger wirkt als bei anderen Taschenbuch-Veröffentlichungen. Ich persönlich mag die Qualität der Buchumschläge von Amazon Publishing nicht besonders. Aber nun zum Inhalt. Ein reicher Mäzen Frankfurts wurde ermordet in seinem Haus aufgefunden. Der Mord war brutal und es scheint ein persönliches Motiv gegeben zu haben. Unter anderem Lara Plank wird auf den Fall angesetzt. Schon bald ist sie quasi im Alleingang unterwegs. Einzig ihr ehemaliger Kollege Simon steht ihr zur Seite. Alexander Hartungs Schreibstil und Erzähltempo gefallen mir grundsätzlich. Ich konnte das Buch zügig lesen und Hartung hat erfreulicherweise auf Pseudo-Cliffhanger verzichtet - es gibt Autor*innen, die solche Cliffhanger massiv einsetzen, so dass es nur noch nervt. Hartung gehört zum Glück nicht zu dieser Spezies, was aus meiner Sicht für ihn spricht. Allerdings muss ich gestehen, dass er Lara Plank auf eine Art und Weise porträtiert, die mich teilweise stark irritiert hat. Zum einen ist sie wohl seit 5 Jahren bei der Kriminalpolizei und sie ist wohl auch eine herausragende Beamtin. Das merkt man nur leider nicht allzu oft. Sie ist überfordert, ihr Handy aufzuladen und verpasst dadurch wichtige Anrufe. Sie vernimmt trotz gegenteiliger Anweisungen Zeug*innen komplett allein und wundert sich dann, dass ihr daraus ein Strick gedreht wird. Sie gibt einem Ex-Kollegen ihre Zugangsdaten zum Polizeicomputer und so weiter und so fort. Natürlich ermittelt sie weiter, als sie beurlaubt wird - so verlangt es das Thriller-Gesetz -, natürlich findet sie etwas heraus, was all ihre Kolleg*innen übersehen haben (obwohl es ehrlich gesagt so offensichtlich war, dass es selbst ein Blinder mit Krückstock gesehen hätte, aber egal. Und selbst dann hören die Alleingänge nicht auf. Ein Thriller muss für mich nicht hyper-realistisch sein, aber "Gehe mit den Toten" lehnt sich sehr weit aus dem Fenster - auch, was den Umgang der Vorgesetzten mit Lara Plank und ihren Alleingängen angeht. Hartung geht auch wenig subtil vor, wenn er Zeitsprünge macht und dann seinen Protagonist*innen Dialoge in den Mund legt, die die Leser*innen auf den aktuellen Stand bringen sollen. Das kommt zum Glück nicht allzu oft vor, hat mich aber ein bisschen gestört. Wenig überraschend ist, dass am Ende wirklich alles bis ins Kleinste aufgeklärt und für die Leser*innen nett verpackt serviert wird. Trotz dieser (und weiterer) Schwächen hat mich "Gehe mit den Toten" immerhin so gut unterhalten, dass ich das Buch binnen weniger Stunden gelesen hatte. Das wiederum spricht für den Thriller. Ein total langweiliges Buch wäre eine Qual gewesen und ich hätte deutlich mehr Zeit benötigt. Positiv hervorzuheben ist auch, dass Alexander Hartung zwar dem Genre entsprechend Gewalt thematisiert, diese aber nicht exzessiv einsetzt. Alles in allem wurde ich gut unterhalten. Wer allerdings realistische oder anspruchsvolle Thriller bevorzugt, sollte die Finger weglassen. Von mir gibt's 3,5 Sterne.