Von Ablaßhandel bis Zölibat

Von Ablaßhandel bis Zölibat

Taschenbuch
4.01
KirchenkritikKatholische KircheKatholizismusKirchen Und Klöster

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Mit Klischees über die Kirche müssen sich viele Menschen in Diskussionen auseinandersetzen. Bei Gesprächen am Arbeitsplatz, in der Mensa oder bei Familienfeiern, aber auch in den sozialen Kommunitäten im Internet begegnen einem die immer gleichen Angriffsformationen. Das »Sündenregister« der Katholischen Kirche ist in den Augen des modernen, „aufgeklärten“, religionsfernen Menschen ellenlang. Die Kirche wird von außen mit Kritik und Forderungen konfrontiert und muß auch innerhalb ihrer Mauern manche Zerreißprobe bestehen. »Seit der Aufklärung ist die Vernunft an die Stelle der Religion getreten!« heißt es dann etwa. Oder: »Die Kirche hat im Dritten Reich total versagt!« Oder: »Die Kirche ist durch zahllose Mißbrauchsfälle völlig diskreditiert! «. Oder – besonders im Reformationsgedenkjahr: »Die kirchliche Einheit scheitert am Unwillen Roms!« Der Philosoph und Publizist Josef Bordat nimmt sich 36 populäre religions- und kirchenkritische Thesen vor und setzt ihnen mit Kenntnisreichtum und Besonnenheit historische und systematische Fakten entgegen. So entsteht eine sachliche und differenzierte Darlegung von Geschichte und Wesen der Katholischen Kirche, die allen Diskussionsteilnehmern zu einem begründeten Urteil über eine der umstrittensten, aber auch wichtigsten Einrichtungen der Menschheit verhelfen will – von A wie »Ablaßhandel« bis Z wie »Zölibat«.
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Geschichte & Archäologie
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
296
Preis
18.40 €

Autorenbeschreibung

Josef Bordat wuchs in Straelen am Niederrhein auf. 1991 beendete er seine Schulausbildung am Friedrich-Spee-Gymnasium Geldern mit dem Abitur. Nach seinem Hochschulabschluß als Wirtschaftsingenieur (Dipl.-Ing.) studierte Bordat Soziologie und Philosophie in Berlin und Arequipa/Peru (M.A.). 2006 wurde er am Institut für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Berlin zum Dr. phil. promoviert. – Josef Bordat arbeitet als freier Autor und nimmt mit seinem Weblog »Jobo72« aktiv am Austausch innerhalb der Blogozese teil. Als Online-Redakteur ist er verantwortlich für den Internetauftritt der katholischen Zeitung »Die Tagespost«, für deren Printausgabe er die Rubriken Wirtschaft, Weltkirche und Medien betreut.

Beiträge

1
Alle
4

Von der Hexenverfolgung über das Verhalten der Kirche während des Dritten Reiches bis hin zur Frage, ob Frauen benachteiligt werden – Bordat untersucht, wie viel Wahrheit wirklich hinter diesen Vorwürfen steckt. Der Autor, ein gläubiger Katholik, macht von Anfang an klar, dass er überzeugt hinter seiner Kirche steht, bleibt dabei aber angenehm sachlich und differenziert. Bordat erklärt detailliert und anhand historischer Fakten, dass vieles, was man über die Kirche zu wissen glaubt, einer genaueren Überprüfung nicht standhält. So stellt er etwa klar, dass Hexenprozesse meistens nicht vor kirchlichen, sondern vor weltlichen Gerichten stattfanden. Auch die Inquisition wird anders dargestellt, als viele sie im Kopf haben: Die meisten Angeklagten, die vor kirchliche Gerichte kamen, wurden freigesprochen. Das mag überraschen, denn in der allgemeinen Wahrnehmung ist die Kirche hier oft der große Bösewicht. Bordats Recherchen zeigen aber, dass die Verantwortung für viele dieser „dunklen Kapitel“ komplexer verteilt ist, als manch einer denkt. Stilistisch kommt das Buch sehr zugänglich daher. Bordat schafft es, historische Zusammenhänge so zu erklären, dass man auch ohne Vorwissen gut folgen kann. Das Ganze bleibt dabei angenehm nüchtern und respektvoll, auch gegenüber den Kritikern der Kirche. Sein Ton ist ruhig und sachlich, ohne den Leser zu belehren oder das Thema unnötig zu komplizieren. Insgesamt ist Von Ablasshandel bis Zölibat aber eine lohnenswerte Lektüre, die überraschend viele Klischees über die katholische Kirche infrage stellt. Für Katholiken, die bei Diskussionen über die „Sünden“ ihrer Kirche öfter mal sprachlos sind, ist das Buch definitiv eine gute Unterstützung. Und wer die Kirche kritisch sieht, findet hier vielleicht auch die eine oder andere neue Perspektive.

Beitrag erstellen