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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Hakan Günday, geboren 1976, studierte Französisch in der Türkei und in Brüssel, anschließend Politikwissenschaften in Ankara. Diplomatensohn, Bestsellerautor, Drehbuchautor, Provokateur, Enfant terrible der jungen türkischen Literatur. Seine Romane sind gleichermaßen Bestseller wie Kultbücher. Seine vielen Fans feiern ihn für seine politischen Kolumnen, seine öffentlichen Debatten und dafür, dass alles, was er tut, aus dem Rahmen fällt.
Beiträge
Verlust
von Hakan Günday
📚 Inhalt Azil ist ein junger Mann im Militärdienst. Er ist in der Osttürkei stationiert, dort wo das Militär die kurdische Bevölkerung kontrolliert, gegen die PKK kämpft und Schmuggler aus dem Verkehr zieht. Es ist ein endlos wirkender, kalter Winter und während eines nächtlichen Dienstes erhält Azil Besuch von einem rätselhaften Mann. Dieser unbekannte stellt sich als Ziya Hurşit vor, einer der Verschwörer, die wegen des Attentates auf Mustafa Atatürk im Jahr 1926 erhängt wurden. Azil fragt sich, ob die Halluzination an seiner Müdigkeit oder an Unterkühlung liegt oder ob er dem Wahnsinn verfällt. 📖 Meinung Nach dem mich der erste Roman von Günday wahnsinnig begeistert hat, hatte ich hohe Erwartungen an seine weiteren Bücher. Und ich konnte diesen Roman auch nicht unbefangen Lesen, da ich mich in der Kurdenfrage etwas auskenne und gewisse Vorbehalte hatte, wie ein türkischer Autor damit umgehen würde. Doch das war tatsächlich kein grosses Thema, denn der Aufhänger war die Halluzination, die Azil hatte. Der Roman war für mich etwas verwirrend zu lesen, man wusste selbst nie so genau, ob Azil wahnsinnig wird oder der Mann der ihm erschienen ist, real war. Doch das hat die Geschichte spannend gemacht und getragen. Azil hinterfragt die Sinnhaftigkeit des Wehdienstes und Günday spricht damit offen Kritik am türkischen System aus. Kinder müssen nicht zur Schule, aber alle Männer müssen Wehrdienst leisten. Er schreibt, dass es okay ist, dumm zu sein, aber man muss eine Waffe für sein Land halten. Diese Aussage finde ich sehr mutig in einem Land wie der Türkei zu schreiben. Die Begegnung mit dem Geist des Attentäters bringt uns in die Vergangenheit und auch dort wird viel Kritik an der Türkei geübt. Es wird politisiert und reflektiert, man wird zum nachdenken angeregt. Ich finde es ist ein sehr mutiger Roman, der aber wahrscheinlich nicht alle ansprechen wird. Aber der Roman lohnt sich sehr zu lesen.
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Autorenbeschreibung
Hakan Günday, geboren 1976, studierte Französisch in der Türkei und in Brüssel, anschließend Politikwissenschaften in Ankara. Diplomatensohn, Bestsellerautor, Drehbuchautor, Provokateur, Enfant terrible der jungen türkischen Literatur. Seine Romane sind gleichermaßen Bestseller wie Kultbücher. Seine vielen Fans feiern ihn für seine politischen Kolumnen, seine öffentlichen Debatten und dafür, dass alles, was er tut, aus dem Rahmen fällt.
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von Hakan Günday
📚 Inhalt Azil ist ein junger Mann im Militärdienst. Er ist in der Osttürkei stationiert, dort wo das Militär die kurdische Bevölkerung kontrolliert, gegen die PKK kämpft und Schmuggler aus dem Verkehr zieht. Es ist ein endlos wirkender, kalter Winter und während eines nächtlichen Dienstes erhält Azil Besuch von einem rätselhaften Mann. Dieser unbekannte stellt sich als Ziya Hurşit vor, einer der Verschwörer, die wegen des Attentates auf Mustafa Atatürk im Jahr 1926 erhängt wurden. Azil fragt sich, ob die Halluzination an seiner Müdigkeit oder an Unterkühlung liegt oder ob er dem Wahnsinn verfällt. 📖 Meinung Nach dem mich der erste Roman von Günday wahnsinnig begeistert hat, hatte ich hohe Erwartungen an seine weiteren Bücher. Und ich konnte diesen Roman auch nicht unbefangen Lesen, da ich mich in der Kurdenfrage etwas auskenne und gewisse Vorbehalte hatte, wie ein türkischer Autor damit umgehen würde. Doch das war tatsächlich kein grosses Thema, denn der Aufhänger war die Halluzination, die Azil hatte. Der Roman war für mich etwas verwirrend zu lesen, man wusste selbst nie so genau, ob Azil wahnsinnig wird oder der Mann der ihm erschienen ist, real war. Doch das hat die Geschichte spannend gemacht und getragen. Azil hinterfragt die Sinnhaftigkeit des Wehdienstes und Günday spricht damit offen Kritik am türkischen System aus. Kinder müssen nicht zur Schule, aber alle Männer müssen Wehrdienst leisten. Er schreibt, dass es okay ist, dumm zu sein, aber man muss eine Waffe für sein Land halten. Diese Aussage finde ich sehr mutig in einem Land wie der Türkei zu schreiben. Die Begegnung mit dem Geist des Attentäters bringt uns in die Vergangenheit und auch dort wird viel Kritik an der Türkei geübt. Es wird politisiert und reflektiert, man wird zum nachdenken angeregt. Ich finde es ist ein sehr mutiger Roman, der aber wahrscheinlich nicht alle ansprechen wird. Aber der Roman lohnt sich sehr zu lesen.