Thomas Mann macht Ferien

Thomas Mann macht Ferien

Hardcover
4.512

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Beschreibung

Sommerfrische in Bayern, 1918. Die Familie Thomas Mann hat ein Haus am Tegernsee gemietet. Es sollen unbeschwerte Monate werden – doch die Welt verändert sich dramatisch, und auch der Schriftsteller wird bald ein anderer sein.

Die Kinder schwimmen und angeln Rotaugen, der Vater rudert, geht spazieren und besteigt erstmals einen Berg, die Mutter kümmert sich um das neue Baby, und Bauschan, der Hund, döst im Schatten, während ihn Thomas Mann gerade zum Helden seiner Erzählung »Herr und Hund« macht.

Ein Idyll, doch den Schriftsteller plagen Sorgen. Die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg steht bevor, Revolution liegt in der Luft, und mit seinem antidemokratischen Manifest »Betrachtungen eines Unpolitischen« sitzt Thomas Mann historisch auf dem falschen Dampfer. Mit seinem Bruder Heinrich hat er sich deswegen überworfen, für die Arbeit am nächsten großen Werk »Der Zauberberg« fehlt ihm die Kraft, und dann fällt ihm auch noch ein Zahn heraus.

Kerstin Holzer schreibt mit Wärme und Humor über einen ganz besonderen Sommer im Leben des Literatur-Nobelpreisträgers, über dessen Ängste und Sehnsüchte. Eine federleichte Geschichte über den Mut zur Veränderung und die Kraft der Liebe. 

Haupt-Genre
Biografien
Sub-Genre
Schriftsteller
Format
Hardcover
Seitenzahl
208
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Kerstin Holzer, geboren 1967, studierte Politikwissenschaft und lebt in München. Als Journalistin arbeitete sie u. a. für Focus, die Süddeutsche Zeitung und Madame. Als Buchautorin verfasste sie die SPIEGEL-Bestseller »Elisabeth Mann Borgese – ein Lebensportrait«, gemeinsam mit Léa Linster »Mein Weg zu den Sternen« und zuletzt »Monascella – Monika Mann und ihr Leben auf Capri«.

Beiträge

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Alle
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warmherzig, leichtfüßig und mit einer Prise Humor über die Kraft der Liebe und den Mut zur Veränderung.

🩵THOMAS MANN MACHT FERIEN🩵 von Kerstin Holzer, erschienen bei Kiepenheuer und Witsch, ET 10.04.2025, 208 Seiten DER SEE, DIE LIEBE UND EIN HUND »Ein meisterhaftes Psychogramm, das in Thomas Mann einen nachdenklichen, überraschend menschlichen Künstler voller Ambivalenzen entdeckt. Ich habe diese Tour de Force eines inneren Wandels mit Staunen und echter Anrührung gelesen.« Frido Mann Autorenportrait: Kerstin Holzer: geboren 1967, studierte Politikwissenschaft und lebt in München. Als Journalistin arbeitete sie u. a. für den Focus, die Süddeutsche Zeitung und Madame. Als Buchautorin verfasste sie die SPIEGEL-Bestseller „Elisabeth Mann Borgese - ein Lebensportrait“, gemeinsam mit Léa Linster „Mein Weg zu den Sternen“ und zuletzt „Manascella - Monika Mann und ihr Leben auf Capri“. Mein Leseeindruck: Es ist Sommerzeit in Bayern - genauer gesagt am Tegernsee im Jahre 1918 lernen wir den Schriftsteller Thomas Mann und seine wachsende Familie kennen. Hier soll die nächsten Monate verweilt werden, unbesorgte Momente, Spaß und Freude sind geplant, doch alles entpuppt sich einwenig anders, denn die Welt verändert sich und mit ihr Thomas Mann. Im Mittelpunkt steht seine aktuelle Lektüre „Hund und Mann“. Wie wird es weitergehen? Wie wird die Familie dargestellt? Welche Sorgen und Nöte sehen sie sich konfrontiert? Ich wollte im Thomas-Mann-Jahr gerne etwas über ihn lesen und wurde mit diesem Wohlfühlroman für warme Sommerstunden nicht enttäuscht. Kerstin Holzer schreibt warmherzig, leichtfüßig und mit einer Prise Humor über die Kraft der Liebe und den Mut zur Veränderung. Cover und Titel finde ich ansprechend und passend. Eure Claudia

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Einblicke in einen Sommer der Familie Mann

Das Büchlein hilft ungemein, wenn man sich gerne auch locker mit Thomas Mann beschäftigen möchte. Und dazu kriegen wir aber auch einen Einblick in eine Zeit, des 1. WK und die Vorboten des 2 WK und wieso er erst so kriegsfreudig den 1. WK bejubelt hatte und noch währenddessen eine Kehrtwende seines Denkens erlebte. Wir kriegen Einblicke in seine Werke Herr und Hund und sehen langsam ein kleines bisschen bei der Entstehung vom Zauberberg zu. Hat mir sehr gut gefallen den Kerstin Holzer hat die Familie Mann hier sehr lebendig wiedergeben und konnte mich als Leserin gut in die Gedankenwelt Thomas Manns entführen. Es ist nie zu spät, sich noch richtig zu entscheiden und Mensch zu sein!

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»Tegernsee lebt noch in mir, mit dem erregenden Wasser, dem Boot, den Lido-Eindrücken am Badestrand, dem Besuch in Bad Kreuth mit Bertram, der Besteigung des Hirschberges, der Nacht im Unterkunftshaus, dem südwindigen Morgen auf dem Gipfel vor und bei Sonnenaufgang.«

Diese Notiz ist Teil des ersten erhaltenen Tagebucheintrags Thomas Manns, welchen er – am Mittwoch, den 11. September 1918 – zwei Tage nach Beendigung der Sommerfrische am bayerischen Tegernsee verfasst hat und diese Revue passieren lässt. Was war das für eine Zeit der Umbrüche! Das Ende des Ersten Weltkriegs schien absehbar, gleichfalls die Veröffentlichung von Manns nationalen und antidemokratischen „Betrachtungen eines Unpolitischen“. Sein neuestes Werk, an dem er eben zu Schreiben pflegte, war jedoch von ganz anderer, geradezu heiterer Natur, denn es ging um seinen Hund Bauschan und – natürlich – über ihn selbst. Etwas Leichtes sollte es sein, bevor er erneut den Zauberberg besteigen wollte. Angereicht durch einige Anekdoten aus dem Alltag der Familie Mann erzählt die Autorin von den zwei Ferienmonaten des Sommers 1918 am Tegernsee. Neben der erwünschten Erholung brachte diese sommerliche Auszeit auch Gewissheit über einen weiteren und sogleich letzten zu erwartenden Familienzuwachs. Im Mittelpunkt steht das aktuelle Projekt des Familienvaters, die Erzählung „Herr und Hund“, welche inhaltlich immer wieder Erwähnung findet. Außerdem geht es um Zahnschmerzen, den Besuch der Pringsheims oder das Erklimmen eines Berggipfels. Kerstin Holzer hat mit ihrem neuen Buch eine frische und sehr lebendige Lektüre für warme Sommerstunden geschaffen, die nichts anderes als ein kleines Kunstwerk – ausgehend von zusammengesetzten Puzzleteilen aus Essays, Briefen, Tagebucheinträgen oder Prosa-Werken – ist. Für Mann-Kenner sind die geschilderten Anekdoten wenig Neues, jedoch ist das Buch dadurch auch für Thomas Mann Neulinge problemlos geeignet und für alle gleichermaßen ein Genuss!

»Tegernsee lebt noch in mir, mit dem erregenden Wasser, dem Boot, den Lido-Eindrücken am Badestrand, dem Besuch in Bad Kreuth mit Bertram, der Besteigung des Hirschberges, der Nacht im Unterkunftshaus, dem südwindigen Morgen auf dem Gipfel vor und bei Sonnenaufgang.«
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Sternebewertung fiktiv

Wer sucht nach einer schönen kleinen Geschichte und möchte für einen Nachmittag abtauchen? Der Roman „Thomas Mann macht Ferien“ von Kerstin Holzer ist für mich genau diese eine kleine Auszeit gewesen. Das Buch nimmt uns mit ins Jahr 1918, eine Zeit voller Umbrüche und Unsicherheit und doch schafft Kerstin Holzer auch eine wunderbar leichte und auch heitere Sommerstimmung am Tegernsee einzufangen. Thomas Mann und seine Familie suchen Erholung, und während er schreibt und sinniert, entfaltet sich eine ganz eigene Welt aus Alltag, kleinen Dramen und überraschendem Familienzuwachs. Es sind oft die kleinen, liebevoll beschriebenen Momente, die mich beim Lesen begeistert haben. Die Sprache ist leicht, aber nicht oberflächlich, und man spürt in jeder Zeile, wie viel Freude Kerstin Holzer selbst an dieser Geschichte hatte. Für mich war das Buch eine rundum gelungene Lektüre, die einlädt den Sommer einzuläuten. Sehr unterhaltsam, warmherzig und mit einem Hauch Nostalgie. Perfekt für ein paar entspannte Lesestunden.

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