THE ROAD TRIP

THE ROAD TRIP

E-Book
4.51

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
417
Preis
7.99 €

Beiträge

1
Alle
4.5

Nicht so sommerleicht wie erwartet, dafür aber tiefgründiger. Gefiel mir gut, möchte auf jeden Fall mehr von ihr lesen.

Addie und ihre Schwester und beste Freundin Deb freuen sich auf einen tollen Roadtrip nach Schottland, zur Hochzeit ihrer Freundin Cherrie. Doch es dauert nicht lang, da fährt ihnen ein anderes Auto auf. Darin: Ausgerechnet Addies Ex Dylan und dessen bester Freund Marcus. Nach der traumatischen Trennung vor fast zwei Jahren haben sich Addie und Dylan nicht wiedergesehen. Doch wie es der Zufall will, sind sie beide auf dem Weg zur gleichen Hochzeit und bilden wohl oder übel eine Fahrgemeinschaft. Der Roadtrip wird zur Katastrophe, als nicht nur auf der Straße alles schief geht, sondern auch im Auto - denn eingesperrt auf so kleinem Raum können Addie und Dylan sich nicht mehr aus dem Weg gehen. Nachdem ich von der Autorin The Flatshare gelesen und geliebt habe, wurde es Zeit, was anderes von ihr zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn auch dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, wenn auch nicht ganz so gut wie das andere. Es ist aufgeteilt in Früher und Heute, das heißt, während das Drama beim Roadtrip seinen Lauf nimmt, lernen wir auch Addies und Dylans Vergangenheit kennen - wie sie sich getroffen und ineinander verliebt haben, wie es danach weiterging und wie es schließlich zur Trennung kam. Das fand ich perfekt gelöst, denn so blieb die Beziehung und die Gefühle zwischen den beiden nicht abstrakt, sondern ich konnte sie selbst miterleben. Diese Mischung hat mir außerordentlich gut gefallen und für mich in genau dem richtigen Verhältnis gut funktioniert. Toll fand ich dabei, dass es oft so kleine Überleitungen gab, also irgendein Thema oder auch nur ein Stichwort, dass im Heute am Ende des Kapitels erwähnt wurde, dass dann im nächsten Kapitel, im Früher, auch eine Rolle spielte/in irgendeiner Weise aufgegriffen wurde. So wurden die Teile noch zusätzlich miteinander verbunden. Addie und Dylan wirken beide etwas verschroben, sehr sympathisch, aber manchmal exzentrisch und vor allem irgendwie verloren. Der Freundeskreis der beiden (bzw. in erster Linie von Dylan) ist irgendwie ein bisschen seltsam und fragwürdig, es sind ziemlich reiche junge Erwachsene mit teils gewöhnungsbedürftigen Ansichten oder Angewohnheiten, nicht immer sympathisch (am allerwenigsten Marcus, der verdient eigentlich einen eigenen Rant, aber das würde spoilern), aber irgendwie auch faszinierend, und vor allem passte es meiner Meinung nach zur Story, zum Gesamtpaket. Schon während Addie und Dylan sich kennenlernen, merkt man, dass die beiden das nicht unbedingt auf gesunde Art und Weise angehen. Sie verlieben sich Hals über Kopf und sind wirklich süß zusammen und man merkt, wie viel sie sich bedeuten und dass sie in vielerlei Hinsicht auf einer Wellenlänge sind. Aber es ist eben auch deutlich, dass es so, wie sie es da handhaben und miteinander umgehen, nicht funktionieren kann. Das fand ich total interessant und gut umgesetzt, dass man das so spüren konnte. Und im Heute merkt man wiederum, dass es noch die gleichen Personen sind, sie sich aber definitiv verändert und weiterentwickelt haben. Reflektierter auf alles zurückblicken können. Und vor allem einiges aufarbeiten müssen, was unweigerlich passiert, wenn sie so viel Zeit zusammenverbringen - dazu noch mit Deb und Marcus, die damals auch schon dabei waren und quasi alles miterlebt haben. Und jeder hat da einen anderen Standpunkt bzw. es weiß auch nicht jeder alles. Das sorgt für unfassbar viele Spannungen. Wie alles für mich als Leserin dann langsam aufgerollt wurde, dass ich langsam begreifen konnte, fand ich echt gut. Ich hatte eigentlich eine schöne Sommerlektüre erwartet, und irgendwo ist es das auch, aber im Grunde war es doch etwas zu ernst dafür. Hätte ich aber nach The Flatshare erwarten können. Denn auch in diesem Buch wird unterschwellig erst etwas angedeutet und dann immer klarer, was man so erst nicht erwartet hätte und für viele (toxische) Probleme sorgt. Und das gruselige an Beth O'Learys Büchern ist irgendwie, dass man sich gut vorstellen kann, das so etwas viel häufiger passiert als man glaubt, ohne dass es den Betroffenen auffällt. Weil es schleichend, unterschwellig passiert. Man nicht vernünftig drüber redet oder die Augen verschließt. Es passiert viel ungesundes in diesem Buch. Aber gleichzeitig gibt es im Heute auch diesen Lichtblick, dass Addie und Dylan, nachdem sie gereift sind, nun wieder zueinanderfinden können. Das fand ich unfassbar schön und allgemein alles insgesamt sehr emotional. Und trotzdem schafft es das Buch dabei, nicht zu schwer zu werden und vor allem auch einiges an Humor und und einer großen Portion Absurdität zu bieten, sodass es auf jeden Fall Spaß macht zu lesen. Das Buch hat mich nicht ganz so sehr mitgenommen wie The Flatshare, nich ganz so sehr schockiert oder berührt, aber deshalb ist es bei weitem nicht schlecht gewesen, im Gegenteil! Ich fand es richtig gut und kann es nur empfehlen. 4-4,5 Sterne.

Nicht so sommerleicht wie erwartet, dafür aber tiefgründiger. Gefiel mir gut, möchte auf jeden Fall mehr von ihr lesen.
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