Tanzbären und Stabpuppen

Tanzbären und Stabpuppen

Taschenbuch

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Alltäglich fährt man mit der Bahn, sitzt in überfüllten Abteilen, schlängelt sich durch enge U-Bahn-Gänge, sieht fern, hört Nachrichten, liest Zeitungen und Zeitschriften, auch mal ein Buch - und ärgert sich. Warum? Weil man unentwegt auf Unverschämtheiten, Unhöflichkeit, Gedankenlosigkeit, Dummheit, auf Unwahrheiten und tradierte, eingeübte, spontane Verdummung und gesellschaftliche Zustände trifft, in denen Menschen wie dressierte Tanzbären agieren. Der gesellschaftliche Umgang miteinander unterliegt heute ähnlichen Regeln wie das berühmte Brettspiel „Mensch ärgere dich!“. Herauskicken ist angesagt, neudeutsch: mobben, das Übertrumpfen, das Nicht-zum-Zug-Kommen-Lassen. Auf dem wirklichen Spielfeld werden viele von wenigen herausgekickt und herumgeschubst, den Part des Würfels übernehmen Manager, Wirtschaftsmagnaten, Politiker, Finanzzocker, Systemisches, Alternativloses, das B-Feld heißt Harz IV, Alter, Abstammung, Geschlecht oder was sonst noch zum Ausschluss aus der Gemeinschaft führen könnte. Den Püppchen bleibt ihre sich wiederholende Buntheit und die Befriedigung ihrer erzeugten Sucht nach immer Neuem, nach Neuigkeiten, nach Konsum, Sex, nach Ablenkung durch technische Spielereien. Dabei werden sie von Medien und Politikern wie Tanzbären an der Nase herumgeführt. Das Selbst-Denken bleibt auf der Strecke. „Tanzbären und Stabpuppen“ ist nicht als Pamphlet eines als Wutbürger diffamierten aufgeklärten Bürgers, nicht als „Meckerbuch“ zu verstehen, es lenkt vielmehr schlaglichtartig den Blick auf die vielen, auch alltäglichen Unsinnigkeiten, auf politische und religiöse Lügengeschichten, auf die Bereitwilligkeit der Bevölkerung, die nur noch Publikum ist, sich den Mediendummheiten hinzugeben. Manchmal geschieht das mit einem Schmunzeln, einem satirischen Augenzwinkern, manchmal mit tiefem Ernst.
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
276
Preis
18.90 €

Autorenbeschreibung

Dr. phil. Norbert Gramer, Jahrgang 1951, studierte Sozialpädagogik in Düsseldorf, Philosophie, Neuere Deutsche Literatur und Pädagogik in Bonn, promovierte in Philosophie zum Thema Mitleid. Veröffentlichungen u.a.: Aufsätze und Rezensionen in pädagogischen Zeitschriften, Erzählung 'Zeit im Grünen oder In einem Hain, der einer Wildnis glich', Lyrikband 'Sonettenkränze und andere Gedichte aus einem geordneten Leben' sowie 'Ohne Gewalt. Geschichte und Bestimmung einer Ethik ohne Religion'. Begleitet werden die literarischen Arbeiten von seiner Malerei, die durch eine grafische Ausbildung sowie Studien an alten Meistern (René Magritte, Salvador Dalí, Max Ernst, Albrecht Dürer) und US-amerikanischen Illustratoren geprägt ist. In vielen seiner Bilder beschäftigt sich Norbert Gramer wie in seinen literarischen Arbeiten mit der Einschränkung, dem Verschwinden und der Zerstörung der natürlichen Lebensräume unterschiedlichster Tierarten. In diesen Prozess ist besonders der Mensch als Verursacher und mittlerweile als selbst Betroffener eingebunden. Nicht nur schränkt er seinen eigenen und den natürlichen Lebensraum anderer Lebewesen durch Verstädterung, Landgewinnung und Verschmutzung ein, sondern sein geistiger engt sich parallel dazu in einem selbstverschuldeten Prozess ein, indem er sich den politischen, religiösen und medialen Zwängen ergibt. Seit den 70er Jahren verschiedene Einzel- und Gruppenausstellungen seiner Aquarelle, Zeichnungen und Ölgemälde im In- und Ausland. Weitere Informationen zu Autor und Werk unter: www.loon-art.de.