Muttergehäuse

Muttergehäuse

E-Book
5.03

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Beschreibung

Eine Frau will ein Kind, aber ihr Körper versagt es ihr. Also nimmt sie den Kampf gegen sich selbst auf und macht ihre Umgebung zum Feind. Als sie sich zur Adoption eines afrikanischen Kindes entscheidet, ist ihr Versagen für alle sichtbar. Freunde werden zu Fremden, der Alltag wird zum Hürdenlauf, der auch dann nicht endet, als das Kind kommt. Die Mühlen der Bürokratie tun ihr Übriges. Ein kämpferischer Roman, ein Plädoyer für ein Leben abseits der Norm. Gertraud Klemm ist Meisterin darin, der Gesellschaft einen schonungslosen Spiegel vorzuhalten. In wütender und poetisch kraftvoller Sprache entblößt sie ihre Figuren, bis sie vollkommen nackt vor uns stehen. "Mein Embryo wird in Papier gepackt, Schicht um Schicht. Formulare sind sein Uterus, ein kaltes Knistern sein Nest. Schranken begrenzen meine Mutterschaft, Bewilligungen, rechte Winkel, Bedingungen, Befunde, Gutachten."
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
160
Preis
14.99 €

Beiträge

1
Alle
5

Ein so unsagbar wichtiges Buch 💞

„Unsere Freundschaft balanciert auf einer Wippe. Die Freundin sitzt unten und leidet. Ich sitze am oberen Ende, baumle mit den Beinen und sondere Verständnis ab für einen schwer auszuhaltenden Zustand, in dem ich selbst gern wäre. Warum sollen die Probleme meiner Freundin mehr Gewicht haben, nur weil sie Kinder hat. Unfruchtbarkeit ist eine unsichtbare Krankheit.“ (Pos. 199) Da kommt dieses Buch mit einer Ehrlichkeit und Härte um die Ecke und spricht mir aus der Seele. Ich schmunzel, ich lache und vorallem nicke ich. Immer zu! #gertraudklemm merkt an, was in vielen Köpfen wabert. Vermeintlich nicht angesprochen werden darf, aber oft gedacht wird. Da bin ich mir sicher. Zu 💯 Prozent. Jedoch ist dieses einverleibende, allumfassende „Mutter sein“ allgegenwärtig. Man kann ihm nicht entrinnen. Man trifft es überall an: auf der Straße, in Praxen, beim Einkaufen, im Freundeskreis und der Familie, zu Tisch. Überall! Ein absorbierendes Thema, gleich einem schwarzes Loch, welches alles absorbiert. Ohne Punkt und Komma. Gerne aus dem Kontext gerissen. Weiblichkeit nur noch auf Mutterschaft reduziert. Dagegengestellt ist jene Protagonistin, die versucht schwanger zu werden. Man geht mit übergriffigen und selbstbeantwortenden Fragen auf diese Frau(en) zu und brennt ihnen verbal die Unmöglichkeit der Schwangerschaft, das Ungenügend auf die Stirn. Als sei es ein Makel, nicht-gebährend zu sein! Gut, denkst du dir. Mein / unser Kinderwunsch ist aber so groß, wir adoptieren. Was bleibt sind oft nicht die Freunde, sondern das Ungenügend. Denn alles was man tun kann, ist nicht das Richtige!

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