Landgericht
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Beiträge
Das Leben der Familie Kornitzer von 1933-1970. Dr.Richard Kornitzer - Jude - emigriert nach Kuba Claire Kornitzer - nicht jüdisch- bleibt in Deutschland Kinder Selma und Georg kommen mit dem Kindertransport für 10 Jahre nach England Alle überleben- die Familie ist nie wieder eine richtige Familie.
Das Buch berührt sehr, obwohl es gar nicht so wahnsinnig emotional geschrieben ist. Es ist sehr gut recherchiert und besonders die Bürokratie , die Gesetze, die Rechtsprechung vor dem Krieg- aber auch danach - macht deutlich, wie schnell es ging, alles zu verlieren und dann fast nichts zurück zu bekommen. Verlust der Kinder, des Partners, des Berufes, des Landes, des ganz normalen Lebens. Besonders auch nach dem Krieg habe ich oft beim Lesen gedacht- das kann doch nicht wahr sein- das muss doch anders laufen- hätte doch anders laufen müssen… Der Roman entlässt einen nicht mit einem erhobenen Zeigefinger- aber sehr nachdenklich!
Ein monumentales Werk. Ursula Krechels Landgericht hat mich tief beeindruckt. Der Roman verbindet auf eindrucksvolle Weise literarische Erzählkunst mit dokumentarischer Genauigkeit. Besonders bewegend fand ich den verzweifelten Kampf der Hauptfigur gegen die Ohnmacht – nicht nur während der NS-Zeit, sondern auch im zähen Ringen um Gerechtigkeit nach dem Krieg. Die psychische Belastung und der schwierige Umgang mit den eigenen Kindern sind beklemmend und realistisch geschildert. Trotz der unchronologischen Erzählstruktur blieb das Buch für mich gut nachvollziehbar – sie unterstreicht sogar die Zerrissenheit der Lebensläufe in dieser Zeit. Landgericht ist ein wichtiges, bewegendes Buch, das Geschichte spürbar macht. 9/10
Tut mir leid, Frau Krechel. Ich hab nicht verstanden, was sie mit ihrem Roman aussagen wollen. Die Geschichte der Familie Kornitzer ist es allemal wert, erzählt zu werden. Da sind wir uns einig. Aber warum nur dieser trockene, distanzierte Erzählstil? Warum die nicht chronologische Erzählweise? Warum der Versuch, wirklich alle Probleme (Judenverfolgung, Kindertransporte nach England, abwertende Stellung der Frau als Unternehmerin, Identitätssuche im Nachkriegsdeutschland, Exilleben im Kuba, Provinzialismus in der BRD, verkrustete Strukturen im Justizwesen, nicht enden wollender Antisemitismus, Kampf um Anerkennung und Gerechtigkeit etc.) mit der gleichen Gewichtung in den Roman zu thematisieren? Und warum überhaupt ein fiktionaler Roman, wo doch die zu Grunde liegende wahre Geschichte der Eheleute Michaelis nahezu identisch auf die fiktive Familie Kornitzer übertragen wurde? Hatten sie Bedenken vor eine Biografie? Und wenn sie es schon ins Fiktionale übertragen, warum dann so wenig Mut, die nicht recherchierbaren Teile, wie Emotionen und Gedanken, durch ihre Phantasie zu befüllen? Der jüdische Richter Kornitzer flieht aus Nazideutschland ins kubanische Exil und läßt seine protestantische Frau in Berlin zurück. Die beiden Kinder hatten sie zuvor im Rahmen der Kindertransporte nach England in Pflegefamilien zur Sicherheit bringen lassen. Der Roman beginnt mit der Rückkehr Kornitzers paar Jahre nach Kriegsende ins zerstörte Deutschland. Er will wieder als Richter arbeiten und findet eine Anstellung im Landgericht Mainz. Es gelingt nicht mehr, eine innige Bindung zu den Kindern herzustellen, deren Herz mittlerweile an England hängt. Der Kampf um Wiedergutmachung und Entschädigung für das ertragende Leid zermürbt die Eheleute. Wie gesagt, eine interessante Geschichte, die ich gerne von einen der bekannten Nachkriegsschriftstellern gelesen hätte. Die Zeit lobte den „kühlen, distanzierten, bisweilen analytischen und essayistischen Erzählstil", den der Autorin meisterhaft gelungen sei. Genau dieser kühle, distanzierte, bisweilen analytische und essayistische Erzählstil hat mir nicht gefallen. Die Figuren bleiben schablonenhaft und die Geschichte wirkt gegen Ende einfach nur noch wie von einer Chronistin herunter erzählt. Insgesamt kein schlechter Roman, der auf jeden Fall drei Sterne von mir verdient hat, aber auch nicht mehr.
Tut mir leid, Frau Krechel. Ich hab nicht verstanden, was sie mit ihrem Roman aussagen wollen. Die Geschichte der Familie Kornitzer ist es allemal wert, erzählt zu werden. Da sind wir uns einig. Aber warum nur dieser trockene, distanzierte Erzählstil? Warum die nicht chronologische Erzählweise? Warum der Versuch, wirklich alle Probleme (Judenverfolgung, Kindertransporte nach England, abwertende Stellung der Frau als Unternehmerin, Identitätssuche im Nachkriegsdeutschland, Exilleben im Kuba, Provinzialismus in der BRD, verkrustete Strukturen im Justizwesen, nicht enden wollender Antisemitismus, Kampf um Anerkennung und Gerechtigkeit etc.) mit der gleichen Gewichtung in den Roman zu thematisieren? Und warum überhaupt ein fiktionaler Roman, wo doch die zu Grunde liegende wahre Geschichte der Eheleute Michaelis nahezu identisch auf die fiktive Familie Kornitzer übertragen wurde? Hatten sie Bedenken vor eine Biografie? Und wenn sie es schon ins Fiktionale übertragen, warum dann so wenig Mut, die nicht recherchierbaren Teile, wie Emotionen und Gedanken, durch ihre Phantasie zu befüllen? Der jüdische Richter Kornitzer flieht aus Nazideutschland ins kubanische Exil und läßt seine protestantische Frau in Berlin zurück. Die beiden Kinder hatten sie zuvor im Rahmen der Kindertransporte nach England in Pflegefamilien zur Sicherheit bringen lassen. Der Roman beginnt mit der Rückkehr Kornitzers paar Jahre nach Kriegsende ins zerstörte Deutschland. Er will wieder als Richter arbeiten und findet eine Anstellung im Landgericht Mainz. Es gelingt nicht mehr, eine innige Bindung zu den Kindern herzustellen, deren Herz mittlerweile an England hängt. Der Kampf um Wiedergutmachung und Entschädigung für das ertragende Leid zermürbt die Eheleute. Wie gesagt, eine interessante Geschichte, die ich gerne von einen der bekannten Nachkriegsschriftstellern gelesen hätte. Die Zeit lobte den „kühlen, distanzierten, bisweilen analytischen und essayistischen Erzählstil", den der Autorin meisterhaft gelungen sei. Genau dieser kühle, distanzierte, bisweilen analytische und essayistische Erzählstil hat mir nicht gefallen. Die Figuren bleiben schablonenhaft und die Geschichte wirkt gegen Ende einfach nur noch wie von einer Chronistin herunter erzählt. Insgesamt kein schlechter Roman, der auf jeden Fall drei Sterne von mir verdient hat, aber auch nicht mehr.
Absolute Leseempfehlung, nicht nur für Juristen! Jüdischer Landgerichtsrat macht im modernen Berlin der späten 1920er Jahre Karriere und gründet eine Familie, dann kommt Hitler an die Macht. Zunächst werden die Kinder nach England verschickt, er muß dann ins Exil, landet in Kuba, die beruflich erfolgreiche Ehefrau bleibt zurück. Am Bodensee begegnen sie sich wieder, dann faßt er langsam, gegen Widerstände wieder Fuß in der Justiz, kommt nach Mainz. Bleibt fremd, verkämpft sich, begehrt auf gegen die Schlußstrichmentalität.
Beschreibung
Beiträge
Das Leben der Familie Kornitzer von 1933-1970. Dr.Richard Kornitzer - Jude - emigriert nach Kuba Claire Kornitzer - nicht jüdisch- bleibt in Deutschland Kinder Selma und Georg kommen mit dem Kindertransport für 10 Jahre nach England Alle überleben- die Familie ist nie wieder eine richtige Familie.
Das Buch berührt sehr, obwohl es gar nicht so wahnsinnig emotional geschrieben ist. Es ist sehr gut recherchiert und besonders die Bürokratie , die Gesetze, die Rechtsprechung vor dem Krieg- aber auch danach - macht deutlich, wie schnell es ging, alles zu verlieren und dann fast nichts zurück zu bekommen. Verlust der Kinder, des Partners, des Berufes, des Landes, des ganz normalen Lebens. Besonders auch nach dem Krieg habe ich oft beim Lesen gedacht- das kann doch nicht wahr sein- das muss doch anders laufen- hätte doch anders laufen müssen… Der Roman entlässt einen nicht mit einem erhobenen Zeigefinger- aber sehr nachdenklich!
Ein monumentales Werk. Ursula Krechels Landgericht hat mich tief beeindruckt. Der Roman verbindet auf eindrucksvolle Weise literarische Erzählkunst mit dokumentarischer Genauigkeit. Besonders bewegend fand ich den verzweifelten Kampf der Hauptfigur gegen die Ohnmacht – nicht nur während der NS-Zeit, sondern auch im zähen Ringen um Gerechtigkeit nach dem Krieg. Die psychische Belastung und der schwierige Umgang mit den eigenen Kindern sind beklemmend und realistisch geschildert. Trotz der unchronologischen Erzählstruktur blieb das Buch für mich gut nachvollziehbar – sie unterstreicht sogar die Zerrissenheit der Lebensläufe in dieser Zeit. Landgericht ist ein wichtiges, bewegendes Buch, das Geschichte spürbar macht. 9/10
Tut mir leid, Frau Krechel. Ich hab nicht verstanden, was sie mit ihrem Roman aussagen wollen. Die Geschichte der Familie Kornitzer ist es allemal wert, erzählt zu werden. Da sind wir uns einig. Aber warum nur dieser trockene, distanzierte Erzählstil? Warum die nicht chronologische Erzählweise? Warum der Versuch, wirklich alle Probleme (Judenverfolgung, Kindertransporte nach England, abwertende Stellung der Frau als Unternehmerin, Identitätssuche im Nachkriegsdeutschland, Exilleben im Kuba, Provinzialismus in der BRD, verkrustete Strukturen im Justizwesen, nicht enden wollender Antisemitismus, Kampf um Anerkennung und Gerechtigkeit etc.) mit der gleichen Gewichtung in den Roman zu thematisieren? Und warum überhaupt ein fiktionaler Roman, wo doch die zu Grunde liegende wahre Geschichte der Eheleute Michaelis nahezu identisch auf die fiktive Familie Kornitzer übertragen wurde? Hatten sie Bedenken vor eine Biografie? Und wenn sie es schon ins Fiktionale übertragen, warum dann so wenig Mut, die nicht recherchierbaren Teile, wie Emotionen und Gedanken, durch ihre Phantasie zu befüllen? Der jüdische Richter Kornitzer flieht aus Nazideutschland ins kubanische Exil und läßt seine protestantische Frau in Berlin zurück. Die beiden Kinder hatten sie zuvor im Rahmen der Kindertransporte nach England in Pflegefamilien zur Sicherheit bringen lassen. Der Roman beginnt mit der Rückkehr Kornitzers paar Jahre nach Kriegsende ins zerstörte Deutschland. Er will wieder als Richter arbeiten und findet eine Anstellung im Landgericht Mainz. Es gelingt nicht mehr, eine innige Bindung zu den Kindern herzustellen, deren Herz mittlerweile an England hängt. Der Kampf um Wiedergutmachung und Entschädigung für das ertragende Leid zermürbt die Eheleute. Wie gesagt, eine interessante Geschichte, die ich gerne von einen der bekannten Nachkriegsschriftstellern gelesen hätte. Die Zeit lobte den „kühlen, distanzierten, bisweilen analytischen und essayistischen Erzählstil", den der Autorin meisterhaft gelungen sei. Genau dieser kühle, distanzierte, bisweilen analytische und essayistische Erzählstil hat mir nicht gefallen. Die Figuren bleiben schablonenhaft und die Geschichte wirkt gegen Ende einfach nur noch wie von einer Chronistin herunter erzählt. Insgesamt kein schlechter Roman, der auf jeden Fall drei Sterne von mir verdient hat, aber auch nicht mehr.
Tut mir leid, Frau Krechel. Ich hab nicht verstanden, was sie mit ihrem Roman aussagen wollen. Die Geschichte der Familie Kornitzer ist es allemal wert, erzählt zu werden. Da sind wir uns einig. Aber warum nur dieser trockene, distanzierte Erzählstil? Warum die nicht chronologische Erzählweise? Warum der Versuch, wirklich alle Probleme (Judenverfolgung, Kindertransporte nach England, abwertende Stellung der Frau als Unternehmerin, Identitätssuche im Nachkriegsdeutschland, Exilleben im Kuba, Provinzialismus in der BRD, verkrustete Strukturen im Justizwesen, nicht enden wollender Antisemitismus, Kampf um Anerkennung und Gerechtigkeit etc.) mit der gleichen Gewichtung in den Roman zu thematisieren? Und warum überhaupt ein fiktionaler Roman, wo doch die zu Grunde liegende wahre Geschichte der Eheleute Michaelis nahezu identisch auf die fiktive Familie Kornitzer übertragen wurde? Hatten sie Bedenken vor eine Biografie? Und wenn sie es schon ins Fiktionale übertragen, warum dann so wenig Mut, die nicht recherchierbaren Teile, wie Emotionen und Gedanken, durch ihre Phantasie zu befüllen? Der jüdische Richter Kornitzer flieht aus Nazideutschland ins kubanische Exil und läßt seine protestantische Frau in Berlin zurück. Die beiden Kinder hatten sie zuvor im Rahmen der Kindertransporte nach England in Pflegefamilien zur Sicherheit bringen lassen. Der Roman beginnt mit der Rückkehr Kornitzers paar Jahre nach Kriegsende ins zerstörte Deutschland. Er will wieder als Richter arbeiten und findet eine Anstellung im Landgericht Mainz. Es gelingt nicht mehr, eine innige Bindung zu den Kindern herzustellen, deren Herz mittlerweile an England hängt. Der Kampf um Wiedergutmachung und Entschädigung für das ertragende Leid zermürbt die Eheleute. Wie gesagt, eine interessante Geschichte, die ich gerne von einen der bekannten Nachkriegsschriftstellern gelesen hätte. Die Zeit lobte den „kühlen, distanzierten, bisweilen analytischen und essayistischen Erzählstil", den der Autorin meisterhaft gelungen sei. Genau dieser kühle, distanzierte, bisweilen analytische und essayistische Erzählstil hat mir nicht gefallen. Die Figuren bleiben schablonenhaft und die Geschichte wirkt gegen Ende einfach nur noch wie von einer Chronistin herunter erzählt. Insgesamt kein schlechter Roman, der auf jeden Fall drei Sterne von mir verdient hat, aber auch nicht mehr.
Absolute Leseempfehlung, nicht nur für Juristen! Jüdischer Landgerichtsrat macht im modernen Berlin der späten 1920er Jahre Karriere und gründet eine Familie, dann kommt Hitler an die Macht. Zunächst werden die Kinder nach England verschickt, er muß dann ins Exil, landet in Kuba, die beruflich erfolgreiche Ehefrau bleibt zurück. Am Bodensee begegnen sie sich wieder, dann faßt er langsam, gegen Widerstände wieder Fuß in der Justiz, kommt nach Mainz. Bleibt fremd, verkämpft sich, begehrt auf gegen die Schlußstrichmentalität.