Jeder schreibt für sich allein

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E-Book
5.02
Agnes MiegelNationalsozialismusReichsschrifttumskammerAutoren

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Beschreibung

Wer als Autor im Dritten Reich publizieren wollte, musste sich offiziell registrieren lassen als Mitglied der Reichsschrifttumskammer. Aber was bedeutete das? Wieviel Anpassung wurde verlangt? Wie war das Verhältnis zum Staat und wie das Selbstverständnis als Repräsentant des deutschen Geisteslebens? Hielt man Kontakt zu emigrierten Kollegen? Und wie stellte man sich zur Verfolgung und Deportation der Juden? Anatol Regnier hat für dieses Buch Schriftstellernachlässe und Verlagskorrespondenz gesichtet und lässt die Protagonisten ausführlich selbst zu Wort kommen. Überzeugte Nazis sind darunter, andere glaubten, das Richtige zu tun und taten das Falsche. War man als Dagebliebener, wie man sich auch drehte und wendete, Teil des Systems? Oder war es möglich, als Schriftsteller im nationalsozialistischen Deutschland integer zu bleiben? Die Befunde sind oft überraschend ambivalent und sehr viel differenzierter, als die Schwarz-Weiß-Logik Nazi/Antinazi vermuten lässt.

Dieses Buch handelt von Schriftstellern im nationalsozialistischen Deutschland, ihrem Spagat zwischen Anpassung und künstlerischer Integrität unter den Bedingungen der Diktatur. Opportunisten und Konjunkturritter sind dabei, aber auch Autoren, die nur ihrer Arbeit nachgehen wollten und versuchten, moralisch sauber zu bleiben. Mit leichter Hand verknüpft Anatol Regnier die Biografien von Hans Fallada und Erich Kästner, Agnes Miegel und Ina Seidel, Gottfried Benn, Hanns Johst und Will Vesper. Es sind Geschichten von überraschender Widersprüchlichkeit, die das gesamte Spektrum menschlichen Verhaltens im Dritten Reich abbilden.
Haupt-Genre
Biografien
Sub-Genre
Schriftsteller
Format
E-Book
Seitenzahl
368
Preis
9.99 €

Beiträge

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Alle
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Nationalismus, Antisemitismus, Revanchismus – drei Haltungen, die vor 1933 von vielen Deutschen vertreten wurden, natürlich auch von Autorinnen und Autoren. Wie schnell die Nazis während der ersten Wochen den Literatur- und Kulturbetrieb umkrempelten, hat Uwe Wittstock in seinem Buch "Februar 33" eindringlich beschrieben. Anatol Regnier nimmt nicht die in den Blick, die so schnell wie möglich das Land verlassen, sondern jene, die bleiben. Er untersucht ihre Motive, erläutert ihr Verhalten nach 1933, zum Teil auch nach 1945. Das Buch stützt sich auf eine breite Quellenbasis, vermittelt viele Einblicke, erinnert an literarisch längst vergessene, aber noch immer politisch umstrittene Autoren. Regnier liefert auch interessante Milieu- und Charakterstudien; wenige der Porträtierten kommen gut weg, viele sind ambivalent, alle kompromittiert, manche unbelehrbar. Klare Leseempfehlung!

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