Highway to Hell

Highway to Hell

E-Book
3.52

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Beschreibung

Schwarze Messen, Satanismus, Teufelskult - das Satanische hat im Rock 'n' Roll seit jeher einen festen Platz. Jedenfalls warnen konservative Kräfte bereits seit den 1950er Jahren vor dem teuflischen Einfluss der Rockmusik auf Jugend, Kultur und Gesellschaft. Seit den 1970er Jahren kultivierte der Heavy Metal ganz bewusst sein Image als "Teufelsmusik" und zieht bis heute vielfältige kreative Impulse aus dem Satanischen. Der Teufel selbst begegnet in Musik, Texten und Artworks als schillerndes, vielschichtig besetztes Symbol. Ob als schauerliche Horrorfigur, als provokanter Trickster oder als Idol in parareligiösen okkulten Systemen - er prägt die Ästhetik und Ideologie des Metal wie kaum eine andere Gestalt. Stets bleibt er dabei zugeich Spiegelbild sich verändernder soziokultureller Werte und Normen.
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Geschichte & Archäologie
Format
E-Book
Seitenzahl
166
Preis
17.99 €

Beiträge

2
Alle
2

Nix wirklich Neues. Gibt andere Bücher, die wesentlich tiefer und interessanter geschrieben auf das Thema eingehen.

5

Unaufgeregt, sauber recherchiert und ohne jegliche Sensationslüsternheit

Mit Manuel Trummers «Highway to Hell» präsentiert uns der Kohlhammer Verlag bereits den dritten Band der «Metalbook»-Reihe. Diesmal geht es ans Eingemachte und Satan himself steht im Fokus. Ein wichtiger Aspekt der ganzen Szene und etwas, das auch ausserhalb wahrgenommen wird. Entsprechende Gedanken werden immer mal wieder an mich herangetragen. Was ich ganz klar begrüsse, denn Fragen sollten gestellt und auch beantwortet werden. Und zwar von denen, die es wissen, weil sie diesen Lebensstil gewählt haben. Alles andere sorgt nur für Gerüchte, Halbwahrheiten und Vorurteile. Wenn einen die Fragen dennoch beschäftigen, obwohl man gerade niemanden kennt oder aus welchen Gründen auch immer die Fragen doch nicht gestellt werden können, dann kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Auf etwas mehr als 150 Seiten bringt Manuel Trummer die Fakten knackig und vor allem im historischen und gesellschaftlichen Kontext auf den Tisch. Unaufgeregt, sauber recherchiert und ohne jegliche Sensationslüsternheit. Einfach Fakten, Fakten und nochmals Fakten. Zugegebenermassen war ich erstmal skeptisch, ob das doch etwas gar kurze Buch der Thematik überhaupt gerecht werden kann. Nach der Lektüre kann ich das nur bejahen. Es ist ein Türöffner, ein Buch zum Einstieg, welches Zugang schafft und das Feld absteckt. Genau das braucht es und im Anschluss kann jeder selbst entscheiden, ob und wie die Reise weitergehen soll. Inhaltlich wird ein weiter Bogen geschlagen und «Highway to Hell» umfasst die Zeitspanne von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart. Dabei steht – historisch bedingt – Europa im Zentrum, es wird aber durchaus auch geographisch ein Blick über den Tellerrand hinaus gewagt. Beim Teufel nichts Neues – das kristallisiert sich bei der Lektüre sehr schnell heraus. Auch das Satanische beschäftigt sich mit den klassischen Themen der Heavy Metal Kultur: Rebellion gegen Autoritäten, Gegenkultur zum (popkulturellen) Mainstream, Spiel mit (musikalischen) Grenzüberschreitungen und der im Heavy Metal allgegenwärtigen genrespezifischen Ästhetik und Ikonographie von Plattencovern, Outfits oder Bühneninszenierungen. Ich war äusserst gespannt auf den Teil zur sogenannten «zweiten Welle» des norwegischen Black Metals. Manuel Trummer behandelte auch dieses Kapitel gewohnt souverän und unaufgeregt, dafür wiederum mit vielen Fakten und der so wichtigen Kontextualisierung, sowohl innerhalb des Genres als auch mittels Verortung im gesellschaftlichen und historischen Umfeld. Auch im Kapitel zu «Aryan Black Metal»: Von Satan zu Hitler wurde ebendiese Kontextualisierung gewahrt und erneut einfach die Faktenlage präsentiert, ohne reisserisch zu werden aber – und das ist äusserst wichtig und richtig – auch ohne zu verharmlosen oder gar zu verherrlichen. Es wird zudem deutlich und differenziert aufgezeigt, dass es eben kein genrebedingtes Problem ist, sondern immer auch von den Individuen und dem jeweiligen Kontext abhängt. Gerade in diesem Zusammenhang passen dann wunderbar zwei Zitate aus dem 13. und letzten Kapitel: «Der Teufel ist auch ein Gradmesser kultureller Konfliktlinien», gefolgt von: «Der Teufel im Heavy Metal ist so geradezu ein Indikator für demokratiefreundliche und -feindliche Entwicklungen.» Passenderweise dazu zitiere ich zum Ende meiner Rezension auch noch den Schlussabschnitt des Buches, welcher alles nochmals auf den Punkt bringt und der die mir so wichtige Kontextualisierung und Differenzierung herausarbeitet: «Und der Teufel bleibt dabei gefährlich, denn er fordert uns als Widersacher heraus, uns den unangenehmen Dingen der Welt zu stellen. Auch und gerade im Heavy Metal.» Fazit: ein gelungener dritter Band in einer Reihe, die ich jedem eingefleischten Metaller wärmstens ans Herz legen kann. *Rezensionsexemplar

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