Forever Material (Boyfriend Material 2)

REDET VERDAMMT NOCHMAL MITEINANDER!!!!!

Erst zum Positiven: Ich habe mich sehr gerne nochmal in Olivers & Lucs Welt gelesen und habe mich für Nebencharaktere und deren Weiterentwicklung gefreut. Gleichzeitig war das Buch definitiv nicht nötig. Vor allem nicht in der Länge. Ein bisschen mehr Hintergrundeinblicke in Olivers Vergangenheit waren nett, aber mit dem ersten Band war da auch schon einiges geklärt, was dieses Buch nicht gebraucht hat. Mein größtes Problem war aber die absolut fehlende Kommunikation bzw. auch die Art der Kommunikation zwischen Luc und Oliver. Vielleicht bin ich da ein bisschen verwöhnt von meiner eigenen sehr gesunden Beziehung mit viel, viel Kommunikation, aber daher weiß ich eben auch, wie unfassbar wichtig das Miteinander Reden ist. Ich hab mehrmals frustrierte Laute von mir gegeben (okay, ich habe auch wieder ein paar Mal laut gelacht, der Humor ist der gleiche wie im ersten Teil) und hätte die beiden gern geschüttelt. Es gibt wenig, was mich in Büchern/Filmen/Serien so sehr aufregt, wie fehlende Kommunikation, die völlig unnötige Probleme aus der Welt räumt. Ich halte Luc und Oliver zudem tatsächlich nicht für sonderlich kompatibel (Luc ist auch einfach nicht so mein Fall Mensch) und es hat auf mich auch den Eindruck gemacht, als wüsste Alexis Hall selber nicht so ganz, in welche Richtung sich diese Beziehung entwickeln sollte, bzw. als wäre das öfter geändert worden. Die Geschichte hat außerdem wenig Tempo und plätschert zeitweise sehr vor sich hin. Ich bereue nicht, das Buch gelesen zu haben, va. wegen besagtem Humor und den Nebencharakteren, aber insgesamt tritt es leider nur in die typische "der erste Teil wurde so gut verkauft, du musst da jetzt zwanghaft und ohne jeden Grund einen zweiten Teil für schreiben" Ader des Kapitalismus.

Dieses Buch war wesentlich besser als der erste Teil. Luc machte es sich wesentlich weniger in der Opferrolle bequem und schien ernsthaft gewillt ein wahrnehmbarer Teil einer Beziehung zu sein. Mir gefiel dass Oliver etwas präsenter geworden ist. Die Story um die Hochzeit kann ich nicht so gut nachvollziehen. Aber das erwächst meinem Pragmatismus. Was für eine Arbeit für nichts. Ingesamt eine gute Geschichte, doch ich wurde nicht so recht mir den Wesen warm. Doch ich wiederhole: Wenn man ein Hörbuchneuling ist, ist das vermutlich normal. Ich muss erst noch meine Stimmen finden. Ich schließe nicht aus, dass mir diese Bücher gelesen viel besser gefallen hätten.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich sagen soll, dieses Buch hat so viele verschiedene Emotionen, Gefühle so viele magische aber auch genauso viele traurige Momente

Ich fand den ersten Teil richtig schön, vielleicht waren meine Erwartungen an den zweiten Teil deswegen auch einfach zu hoch. Allgemein fand ich gerade das Ende sehr verwirrend. Den Anfang jedoch fand ich echt schön und gut geschrieben. Der Schreibstil insgesamt ist eigentlich sehr schön und flüssig zu lesen.

[Rezensionsexemplar] 3,75 Sterne Ich muss zugeben, dass ich der Fortsetzung von Boyfriend Material sehr kritisch gegenüber stand, weil ich fand, dass Luc und Oliver eigentlich ein sehr schönes Ende bekommen haben und ich sehr viel Angst davor hatte, hier auf unnötiges Drama zu treffen. Aber ich bin sehr positiv davon überrascht, wie angenehm ich diese Geschichte trotzdem fand. Ich mochte den Aufbau schon sehr gerne mit den Hochzeiten und der Beerdigung, einfach wieder eine großartige Hommage an die Popkultur, aber auch Luc und Oliver mochte ich sehr gerne. Es gab zwar trotzdem unnötiges Drama wie ich fand, aber wenn so viele Hochzeiten sind, ist das glaub ich mehr als natürlich. Luc ging mir wieder manchmal mit seiner Selbstzentriertheit auf die Nerven, ich finde, dass nicht nur Oliver in dieser Beziehung mit einem Therapeuten sprechen sollte, aber vielleicht kommt das im dritten Band ja noch. Auf jeden Fall mochte ich die beiden und ihre Freund*innen einfach sehr gerne. Vor allem den Struggle von Oliver, dass er sich nicht von dem kommerziellen Queer-Merchandising repräsentiert fühlt und trotzdem ein Teil der Community sein will/ist, fand ich sehr nachvollziehbar und es ganz schrecklich, wie Luc darauf reagiert. Ich hoffe, dass die beiden sich im dritten Band nicht wieder darüber streiten werden. Ansonsten tatsächlich eine sehr viel bessere Fortsetzung als erwartet, ich hatte sehr viel Spaß daran.

Nachdem mir Boyfriend Material so gut gefallen hat, hatte ich hohe Erwartungen in Forever Material. Insbesondere die letzten Kapitel haben mich leider doch eher enttäuscht.