Familienlexikon

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Beschreibung

Das Porträt einer denkwürdigen Familie voll couragierter Exzentriker, und das in einer Zeit, in der es Courage brauchte. Dieses Buch handelt überwiegend von der italienischen Bürger- und Intellektuellenwelt der 30er und 40er Jahre - das sind die Jahre des Faschismus, des Kriegs, der deutschen Besetzung und des politischen Neuanfangs. Die Autorin schildert ihr Turiner Elternhaus und die Freundschaften ihrer Familie - stellvertretend für ähnlich situierte Familien - und zeigt, wie Zeitumstände Individuen einfangen, gefährden und prägen.Natalia Ginzburg wurde 1916 in Palermo geboren. Während des Zweiten Weltkriegs gehörte ihre Familie zu den aus rassischen Gründen Verfolgten. Natalia Ginzburgs Mann, Leone Ginzburg, ein russischer Schriftsteller, hatte eine führende Rolle in der antifaschistischen Widerstandsbewegung: mit ihren Kindern teilte sie von 1940 bis 1943 seine Verbannung in den Abruzzen. Er starb 1944. Nach dem Krieg arbeitete Natalia Ginzburg als Lektorin, Übersetzerin (Proust) und Schriftstellerin.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Audiodatei (Download)
Seitenzahl
N/A
Preis
15.99 €

Beiträge

1
Alle
4

"Wir sind fünf Geschwister. Wir wohnen in verschiedenen Städten, einige sogar im Ausland, und wir schreiben uns nicht häufig. Wenn wir uns treffen, sind wir den anderen gegenüber manchmal vielleicht zerstreut oder gleichgültig. Doch ein Wort genügt zwischen uns. Ein Wort oder ein Satz genügt: einer jener Sätze, die uns, als wir Kinder waren, unendliche Male wiederholt wurden. Es genügt, uns zu sagen: Wir sind nicht nach Bergamo gekommen, um einen Ausflug zu machen, oder: Wonach stinkt Schwefel-wasserstoff?, um mit einem Schlag unsere alten Beziehungen, unsere Kindheit und unsere Jugend wiederzufinden, die untrennbar mit diesen Sätzen, mit diesen Worten verbunden sind. An einem dieser Worte würden wir uns im Dunkel einer Grotte unter Millionen von Menschen als Geschwister wiedererkennen. Diese Sätze sind unser Latein, das Vokabular unserer vergangenen Tage, sie sind wie die Hieroglyphen der Ägypter oder Assyrer und Babylonier, Zeugen einer Lebensgemeinschaft, die aufgehört hat zu sein, aber in Texten weiterlebt."

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