Dokumentation zur Restaurierung eines Wehrturmes aus dem Jahr 1380 am Beispiel des Klagetors in Bad Langensalza in Thüringen

Aus der Einleitung: Unsere Firma, die seit 1900 existiert, arbeitet in vielen Bereichen der Holzverarbeitung. Sehr oft kam es vor, daß wir mit Baudenkmälern in Berührung kamen, die ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und an Können erforderten. Oft fehlte es mir an grundlegendem denkmalpflegerischen Wissen und Methoden, um solche Aufgaben richtig zu lösen. Im Laufe der Zeit konnte ich mir zwar viele traditionelle Techniken und Holzverbindungen von meinem Schwiegervater aneignen, der noch von der „alten Schule“ ist, aber geschichtliche Zusammenhänge fehlen mir trotzdem. Über Fachzeitschriften erfuhrt ich vom „Restaurator im Zimmerhandwerk“ und ich nahm am 17. Studiengang im Europäischen Zentrum Schloß Raesfeld teil. Hier wurde mein Interesse erst richtig geweckt und ich schaue nun mit anderen Augen auf unsere Baudenkmäler und weiß wie ich mit ihnen umgehen muß. Dank der neu erworbenen Grundlagen ist es mir möglich, mich nicht nur handwerklich sondern auch wissenschaftlich mit den Baudenkmälern auseinanderzusetzen. Dabei werden nicht nur Zimmererleistungen berührt, sondern auch verschiedene andere Disziplinen verlangen grundiertes Wissen um ein denkmalgerechtes Ergebnis zu erzielen. Weiterhin wurde mir durch diese Ausbildung das Werkzeug für eine meisterliche Arbeit beim konservieren, restaurieren und rekonstruieren gegeben, um diese Fähigkeiten bei Reparaturmaßnahmen einsetzen zu können. In Bad Langensalza, einer Kleinstadt mit knapp 18.000 Einwohnern, befindet sich eine historische Stadtbefestigung mit 17 erhaltenen Wehrtürmen. Einer dieser Türme ist das Klagetor, welches zu einem der wenigen noch in Thüringen zählt. Dieses Objekt habe ich zur Untersuchung für meine Projektarbeit ausgewählt. Das Klagetor soll saniert werden, da sich Löcher in der Dachhaut befinden und die Kugel droht herunter zu fallen. Ich habe mir zur Aufgabe gestellt, das Klagetor, und speziell dessen Dachwerk zu untersuchen. Dabei soll das gesamte Bauwerk aufgenommen werden, auf die Geschichte und Veränderungen im Bauwerk eingegangen werden, der entstandene Schaden aufgenommen und ein Vorschlag zur Restaurierung erbracht werden. Den Abschluß soll eine entsprechendes Leistungsverzeichnis und eine Kalkulation bilden. Bei der Ausarbeitung des Maßnahmenkonzeptes habe ich mir zum Ziel gesetzt, möglichst viel der vorhandenen Substanz zu erhalten, und die Kosten der Sanierung so gering wie möglich zu halten. Gliederung Vorwort 4 Einleitung 1.1 Stellungnahme zum Restaurator im Zimmerhandwerk 6 1.2 Aufgabenstellung allgemein 6 2. Standortbeschreibung 2.1 Geographische Lage 7 2.2 Umwelteinflüsse 9 3. Kunsthistorische Bedeutung 3.1 Baugeschichte 10 3.2 Archivmaterial und Literatur 11 4. Beschreibung des Gesamtbauwerkes 4.1 Baukörper allgemein 12 4.2 Dachkonstruktion 16 5. Frühere Restaurierungen 5.1 Veränderungen allgemein 24 5.2 Restauratorische Befunde 29 6. Bestandsaufnahme 6.1 Allgemeiner Zustand 31 6.2 Schwellenkranz 32 6.3 Balkenlage 40 6.4 Dachwerk 52 7. Maßnahmenkonzept 7.1 Allgemein 76 7.2 Restaurationspläne 78 8. Schlußbemerkung 8.1 Hilfeleistungen 94 8.2 Anhang 94