Die Vögel und Wenn die Gondeln Trauer tragen: Zwei Novellen in einem Band (insel taschenbuch)

Die Vögel und Wenn die Gondeln Trauer tragen: Zwei Novellen in einem Band (insel taschenbuch)

E-Book
4.310

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
124
Preis
9.99 €

Beiträge

8
Alle
4.5

Weggesnackt. Das, was ich eigentlich dachte mir mit dem neuen Fitzek passieren würde, ist mir dann schlussendlich mit den zwei Erzählungen "Die Vögel" und "Wenn die Gondeln Trauer tragen" von Daphne du Maurier passiert: in nur wenigen Stunden habe ich das Buch durch gehabt. Und wie großartig war das bitte? Wie schafft man es bloß auf gerade mal knapp hundertfünfzig Seiten zwei Erzählungen fast schon hinzuquetschen und diese trotzdem so einen Sog, so eine Spannung und eine Faszination erzeugen, dass man dieses Buch unmöglich weg legen kann. Genauso wie mein erstes Leseabenteuer "Rebecca" von Daphne du Maurier, beweist die Autorin auch hier ein so eindringliches Talent Atmosphäre schriftstellerisch zu erzeugen, dass eben schon ganz passend fast beängstigend war. Sowohl in "Die Vögel", in der im ganzen Land aber mit speziellen Fokus auf einen englischen Küstenstreifen plötzlich von einem Tag auf den anderem friedlebende Vögel sich in blutrünstige Bestien verwandeln und Menschen angreifen und die männliche Hauptfigur mit einem auf den Punkt genauen Instinkt beginnt das eigene Heim dafür herzurichten, dass jedem/r Dystopie Schrifsteller:in vor Staunen der Mund offen stehen bleibt, oder in "Wenn die Gondeln Trauer tragen", eine Geschichte, angesiedelt in Venedig, das allein schon genug Mystik für die nächsten tausend Jahre bietet, wie die Klimawissenschaftlerin in spe Du Maurier ganz treffend beschreibt, aber dann wohl möglich auf den Meeresgrund liegt, und das einem trauernden Ehepaar folgt, das in Venedig Urlaub macht, um mit anderen Eindrücken zu versuchen über den viel zu frühen Tod ihrer Tochter hinweg zu kommen, beide Erzählungen werfen den Lesenden sofort in die Handlung. Großartig benutzt Du Maurier den Zauber und die Mystik der Stadt, um aus Venedig ein albtraumhaftes Labyrinth zu machen, an dem an jeder Ecke Erinnerungen und Geheimnisse liegen. Das Ende war sowohl tragisch aber auch großartig. "Die Vögel" und "Wenn die Gondeln Trauer tragen", zwei Erzählungen, die nur wenige Seiten und wenige Stunden gebraucht haben, um mich vollends zu begeistern.

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4

Die Vögel war sehr spannend und beängstigend auch wenn man hier eigentlich nicht viel mitbekommt und es sich nur in einen Haus abspielt wenn die Gondeln Trauer tragen war sehr verwirrend da bin ich mir nicht sicher was eigentlich real und was Einbildung war von dem Ehepaar

5

Nachdem ich neulich im Rahmen einer Instagram-Leserunde bei @eat.read.sleep_and_friends „Rebecca“ gelesen habe, war mir klar, dass ich mich der Autorin weiter widmen möchte. Wie „Rebecca“ war auch „Die Vögel“ Vorlage für den gleichnamigen Film von Alfred Hitchcock, den ich schon seit meiner Kindheit kenne und schätze. Somit habe ich mir das Buch gekauft und erfreut festgestellt, dass es sich um eine Kurzgeschichtensammlung handelt (ich liebe Kurzgeschichten). Ich fasse mich auch bei der Rezension kurz, da bei dieser Art der Geschichten immer ein Spoiler-Risiko besteht. DIE VÖGEL Große Schwärme verschiedenster Vögel greifen Orte und Städte an und töten jeden, der vor ihre Schnäbel und Krallen gerät. Die gesamte Weltordnung gerät in Bedrohung. Erzählt wird diese Geschichte aus der Sicht von Nat, einem Kriegsveteranen, der mit Frau und zwei Kindern sein Leben friedlich lebt, an drei Tagen der Woche auf einem benachbarten Gehöft arbeitend, kümmert er sich vornehmlich (im Grunde ist er ein Einzelgänger) um sich und seine Familie. Und so ist er auch der einzige, der - aus seiner Blase heraus - die Gefahr richtig deutet, die von den Vögeln ausgeht. Der Leser erelebzt, wie er sich und seine Familie schützt und verschanzt sich mit Nat, Jill und den zwei Kindern in seinem Haus - abwartend, was kommt. Hitchcock hat sich der Grundstory angenommen und einen großartigen Film daraus gemacht; der eigentliche Plot wird jedoch in der Geschichte sehr viel dichter und bedrohlichere erzählt. Sehr lohnenswert! 5/5 DER KLEINE FOTOGRAF in dieser zunächst seicht beginnenden Geschichte geht es um die Langeweile einer Marquise, die sich in ein verbotenes Liebesabenteuer mit einem Dorf-Fotografen begibt. Er verspricht sich mehr und so kommt es schließlich zu einer dramatischen Wendung. Was zunächst leicht anfängt um dann zu einer sinnlichen Geschichte zu mutieren, entwickelt sich schließlich zu einem Drama, dessen Ende Du Maurier letztlich offen lässt. Sie spielt dabei meisterhaft mit den Emotionen ihrer Figuren und lässt den Leser gebannt weiter lesen, bis ein Twist schließlich von dem nächsten überholt wird. Auch zu empfehlen! 4/5 ZUM TODE ERWACHT hier findet sich der Leser in einer Ermittlungsgeschichte. Eine scheinbar glückliche Frau bringt sich (sinnlos?) ganz überraschend um, indem sie sich eines Morgens mit dem Gewehr ihres Mannes erschießt. Ihr Mann und die die Dienerschaft sehen keinerlei Grund für diese Tat, zumal die Frau ein Kind erwartet und das Paar überglücklich auf ihr zukünftiges Familienglück geschaut haben. Vom Arzt wird der Selbstmord als „zeitweilig geistige Störung einer Schwangeren“ erklärt; ihr Mann kann und will sich mit dieser Erklärung nicht abfinden und setzt den Privat-Detektiv Black auf den Fall an. Dieser soll die Vergangenheit der Verstorbenen durchforsten und dort nach einer möglichen Ursache suchen. Der Leser begleitet Black bei seinen Nachforschungen und findet min ihm ein erschütterndes Geheimnis. Eine wunderbare jedoch auch schonungslose Detektivgeschichte! 5/5 DIE BLAUEN GLÄSER Marda West ist fast erblindet, als eine retende Operation ihr das Augenlicht wiedergibt. Als sie endlich nach langer Zeit wieder shen kann - zunächst durch blaue Linsen, daher ohne Farbe - stellt sie erschrocken fest, wie die Gesichter aussehen, die zu den Stimmen derer gehören, die sie seit Wochen kompetent und auch liebevoll gepflegt haben. Mehr darf man an dieser Stelle nicht verraten, doch erlebt der Leser dieselben Überraschungen, die auch Marda West erlebt - und die sie fast in den Wahnsinn treiben… Hätte ich es nicht besser gewusst, ich hätte hier eine Kurzgeschichte von Stephen King oder H.P. Lovecraft vermutet. Sehr fantastisch sowie auch erschreckend und verstörend. 4/5 Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Sammlung, die Spannung und Entsetzen ohne viel Blut bietet!

4.5

Die beiden Erzählungen von Daphne du Maurier könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Vögel ist ein klarer Horror-Thriller und hat durchweg nur Spannung zu bieten. Es ist nicht mit dem Film von Alfred Hitchcock zu vergleichen! Wenn die Gondeln Trauer tragen ist eine fantastische Story und ein klasse Thriller. Es zu lesen, war eine krasse Erfahrung. Der Film von Nicolas Roeg ist genauso aufgebaut und man konnte beim Lesen Donald Sutherland in der Rolle sehen. Sehr zu empfehlen! Ich bin ein großer Fan von beiden Storys, mir hat bloß der richtige Horrormoment gefehlt. ☀️

3.5

Schwierig einzuschätzen

„Die Vögel“ war großartig. Ich liebe Endzeitszenarien und das war wirklich mal etwas Neues für mich. Man wusste zwar irgendwie, was kommt, aber es war trotzdem spannend. Das offene Ende hat mich tagelang nachdenklich zurückgelassen. Die zweite Geschichte fand ich etwas strange. Das Setting war sehr cool, ich liebe Venedig. Aber die Geschichte und das Ende? Ich weiß nicht.

4

Daphne du Maurier hatte mit ihren Romanen und Erzählungen viele Vorlagen zu bekannten Spielfilmen geliefert. Mir war das vor der gemeinsamen Lektüre in einer Leserunde gar nicht bekannt. Wer den Titel 'Die Vögel' hört, denkt natürlich zunächst an die grandiose Hitchcock-Verfilmung. Mein großer Bruder hatte mir damals erlaubt, den Film als Kind anzuschauen als ich mal bei ihm übernachten durfte. Ich konnte kaum die Augen aufhalten und drehte den Ton weg, weil ich dieses penetrante Geflatter und Gehacke einfach nicht hören konnte. Etwas Liebes, Alltägliches wird plötzlich zum absoluten Schrecken. Das sind die schlimmsten Horrorgeschichten für mich. Du Mauriers Vögel ist vom Aufbau eine klassische Kurzgeschichte. Ohne große Vorworte wird man in das Geschehen geworfen. In diesem Fall in Cornwall und nicht an der Pazifikküste. Die Vögel greifen auch relativ unmittelbar die Familie des Protagonisten an, der sich in das Haus zurückzieht. Danach bleibt nicht mehr viel Zeit, um sich von dem Schrecken vor der Tür ein Bild zu machen. Noch einmal kann er sein Haus am nächsten Tag verlassen, um Proviant zu holen. Da sieht er die Möwenschwärme auf dem Wasser des Meeres lauern. Dann beginnt die zweite Nacht, der Kontakt zur Zivilisation bricht ab und mit dem abrupten Ende, welches ja auch wieder typisch für ein Kurzgeschichte ist, kann man dann seiner Phantsie freien Lauf lassen. Rettung oder Untergang der Menschheit? Für mich war es eindeutig: eindeutig beklemmend. Da läßt Hitchcock einem mehr Hoffnung, wenn in der letzten Szene, die Hauptdarsteller durch die friedliche Vogelschar zum Auto waten. Ist Buch oder Film besser? Für mich ist beides hervorragend. Das Buch ist unmittelbar erschreckend und unerwartet apokalyptisch. Das hätte ich so nicht erwartet.

4

Kurzgeschichte mit apokalyptischer Grundstimmung und Parallelen zum Krieg, die auch wiederholt erwähnt werden. Das offene Ende hat mich etwas überrascht, aber bei einer so kurzen Geschichte vielleicht auch zu erwarten. Jetzt habe ich Lust auf den Hitchcock Film. Diese Ausgabe vereint zwei Geschichten in Einem: https://amzn.to/2LhJQSg

4

Zwei Geschichten über das zunächst nur leise Grauen, das dann schlimm und gefährlich wird. Kontrollverlust, der im einen Fall zu Panik und im anderen zu entschlossenen Gegenmaßnahmen führt. "Die Vögel" schließt damit an die Kriegserfahrungen der Briten an. Zwei sehr gute Geschichten, die sich jedoch gegen die jeweilige Verfilmung, die mit den Mitteln des Kinos das Grauen verstärkt und andere Akzente setzt, nach meinem Empfinden nicht behaupten können. Für sich betrachtet können beide Texte natürlich bestehen und sind zu ihrer jeweiligen Entstehungszeit durchaus innovativ, aber auch nicht zwingend erfolgreich.

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