Die verbrannten Dichter

Eine eindrucksvolle und wichtige Dokumentation einer zweimal totgeschwiegenen Dichtergeneration, die zu einem unverzichtbaren Werk geworden ist. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, blieb die Wiederentdeckung der von den Nazis 1933 verbotenen Dichter nach 1945 aus - die Bücherverbrennung wirkte nachhaltig weiter. Jürgen Serke ging den Spuren verfolgter, vergessener und verdrängter AutorInnen wie Ernst Toller, Else Lasker-Schüler, Franz Jung oder Claire Goll nach. Er schuf damit eine unverzichtbare Dokumentation, die an ein finsteres Kapitel deutscher Vergangenheit erinnert, und der es zu verdanken ist, daß Namen wie Walter Mehring, Oskar Maria Graf oder Klabund wieder ins öffentliche Bewußtsein gerückt und ihre Werke wieder gelesen wurden. "Hier zwingt uns endlich einer aus der Vogelflugoptik unverbindlicher Epochenbetrachtung herunter, heran an Einzelschicksale, deren Kenntnisnahme nichts anderes ist als eine unerbittliche Lektion über das Thema Literatur und Moral." (Peter Rüedi in der Weltwoche) Begleitet von reichem dokumentarischem Bildmaterial und vielen Fotos von Wilfried Bauer, erscheinen Die verbrannten Dichter - zunächst als stern-Serie, dann als großer Bildband bei Beltz & Gelberg veröffentlicht - nun mit einem neuen Nachwort von Jürgen Serke in der Reihe Biographie.