Der Verschwundene
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Lot Vekemans, geb. 1965, studierte Geographie, später an der Schriftsteller-Akademie Colofon in Amsterdam. Seit 1995 schreibt sie Theaterstücke. Ihre Werke wurden in zweiundzwanzig Sprachen übersetzt und in über fünfunddreißig Ländern aufgeführt. Ihr preisgekröntes Stück »Venom« ist seit 2009 auf einer internationalen Tournee mit über achtzig Aufführungen weltweit. Sie ist die meistgespielte niederländische Dramatikerin im Ausland. Ihr Debütroman »Ein Brautkleid aus Warschau« wurde für den Anton-Wachter-Preis nominiert.
Beiträge
Nett für zwischendurch
Ein Familienroman der etwas anderen Art. Sehr kalt und emotionslos geschrieben, der Spannungsbogen ist zwar nicht hoch, hält sich aber konsequent. Einfach ein netter Read für zwischendrin.
Erwachsene, die nicht miteinander reden
Simon lebt ein zurückgezogenes und einsames Leben. Er ist von Holland nach Kanada ausgewandert und hat den Kontakt zu seiner Familie auf ein Minimum begrenzt. Er hadert mit seiner Mutter seinem eineiigen Zwillingsbruder und auch zu seiner Schwester hat er kein herzliches Verhältnis. Seit ihn eine lästige Verletzung am Bein quält hat er sogar seine beiden Hunde weggegeben. Er fühlt sich nur in seinem isolierten Leben zu Hause und kann sich sein Scheitern auf vielen Ebenen nicht verzeihen. Eines Tages bittet ihn seine Schwester, ihren 17-jährigen Sohn eine Zeit lang zu beherbergen. „Der Junge“, wie Daan ab hier weitestgehend genannt wird, ist auch kein Ausbund von Fröhlichkeit. Eins weiß er aber, er möchte in die Rocky Mountains. Simon erfüllt ihm diesem Wunsch nach langem Bitten, und dort lernen beide Chris und seinen kleinen Sohn Quinn kennen . Chris hat sofort einen Draht zu Daan und nimmt ihn ganz für sich ein. Er bietet an, mit ihm Wanderungen zu unternehmen, und Simon willigt dem schweigend zu. Nach einem Streit verschwindet der Junge spurlos und verursacht damit eine groß angelegte Suchaktion. Auch Chris und der kleine Quinn sind nicht mehr da. Wie hängt das zusammen? Wir haben es hier nicht mit einem Thriller zu tun, sondern mit einem spannend angelegten Roman über eine Familie, die, wenn sie über einander redet, negative Formen wählt. Niemand ist wirklich richtig sympathisch. Alle strugglen mit irgendeinem Problem und niemand reflektiert sich selber. Würde man endlich mal über die kritischen Gefühle reden, würde es allen sehr schnell sehr viel besser gehen aber das tut man in dieser Familie nicht. Simon ist da besonders hartnäckig drin. Er verweigert sogar der kanadischen Polizei wichtige Details, ohne für mich ersichtlichen Grund. Das führt ihn noch mehr in eine Isolation und macht ihn sogar zum Verdächtigen. Der Plot ist sehr spannend aufgebaut . Bröckchenweise bekommen wir Informationen über Ursachen, Folgen und Familienzwiste. Es liegt ein düsteres nebeligen Gefühl über der ganzen Geschichte. Dabei passt die spätherbstliche Landschaft der Rocky Mountains, kurz vor dem ersten Schneefall, genau zu den Emotionen der Beteiligten. Alle sind eisig, steif und fühlen sich unwohl. Die Zerrissenheit eines Pubertierenden einhergehend mit „sich nicht verstehen“ von Erwachsenen und heranwachsenden wird richtig gut beschrieben. Wie ein Strohhalm greift er nach der jovial-aufdringlichen Freundlichkeit von Chris und als Leser*in hat man sofort den Eindruck, dass das nicht gut ist. Auch dass beklemmende Gefühl der Erwachsenen, die auf der Suche nach dem Verschwundenen sind, hat sich trüb-kalt in mein Herz gefressen. Wie die Geschichte ausgeht und ob der Junge gefunden wird, müsst ihr selber lesen. Ich spreche auf jeden Fall eine Leseempfehlung aus, wenn mich auch die mangelnden kommunikativen Skills ein wenig gestört haben. Aber genau die sind das Hauptthema des Romans
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Lot Vekemans, geb. 1965, studierte Geographie, später an der Schriftsteller-Akademie Colofon in Amsterdam. Seit 1995 schreibt sie Theaterstücke. Ihre Werke wurden in zweiundzwanzig Sprachen übersetzt und in über fünfunddreißig Ländern aufgeführt. Ihr preisgekröntes Stück »Venom« ist seit 2009 auf einer internationalen Tournee mit über achtzig Aufführungen weltweit. Sie ist die meistgespielte niederländische Dramatikerin im Ausland. Ihr Debütroman »Ein Brautkleid aus Warschau« wurde für den Anton-Wachter-Preis nominiert.
Beiträge
Nett für zwischendurch
Ein Familienroman der etwas anderen Art. Sehr kalt und emotionslos geschrieben, der Spannungsbogen ist zwar nicht hoch, hält sich aber konsequent. Einfach ein netter Read für zwischendrin.
Erwachsene, die nicht miteinander reden
Simon lebt ein zurückgezogenes und einsames Leben. Er ist von Holland nach Kanada ausgewandert und hat den Kontakt zu seiner Familie auf ein Minimum begrenzt. Er hadert mit seiner Mutter seinem eineiigen Zwillingsbruder und auch zu seiner Schwester hat er kein herzliches Verhältnis. Seit ihn eine lästige Verletzung am Bein quält hat er sogar seine beiden Hunde weggegeben. Er fühlt sich nur in seinem isolierten Leben zu Hause und kann sich sein Scheitern auf vielen Ebenen nicht verzeihen. Eines Tages bittet ihn seine Schwester, ihren 17-jährigen Sohn eine Zeit lang zu beherbergen. „Der Junge“, wie Daan ab hier weitestgehend genannt wird, ist auch kein Ausbund von Fröhlichkeit. Eins weiß er aber, er möchte in die Rocky Mountains. Simon erfüllt ihm diesem Wunsch nach langem Bitten, und dort lernen beide Chris und seinen kleinen Sohn Quinn kennen . Chris hat sofort einen Draht zu Daan und nimmt ihn ganz für sich ein. Er bietet an, mit ihm Wanderungen zu unternehmen, und Simon willigt dem schweigend zu. Nach einem Streit verschwindet der Junge spurlos und verursacht damit eine groß angelegte Suchaktion. Auch Chris und der kleine Quinn sind nicht mehr da. Wie hängt das zusammen? Wir haben es hier nicht mit einem Thriller zu tun, sondern mit einem spannend angelegten Roman über eine Familie, die, wenn sie über einander redet, negative Formen wählt. Niemand ist wirklich richtig sympathisch. Alle strugglen mit irgendeinem Problem und niemand reflektiert sich selber. Würde man endlich mal über die kritischen Gefühle reden, würde es allen sehr schnell sehr viel besser gehen aber das tut man in dieser Familie nicht. Simon ist da besonders hartnäckig drin. Er verweigert sogar der kanadischen Polizei wichtige Details, ohne für mich ersichtlichen Grund. Das führt ihn noch mehr in eine Isolation und macht ihn sogar zum Verdächtigen. Der Plot ist sehr spannend aufgebaut . Bröckchenweise bekommen wir Informationen über Ursachen, Folgen und Familienzwiste. Es liegt ein düsteres nebeligen Gefühl über der ganzen Geschichte. Dabei passt die spätherbstliche Landschaft der Rocky Mountains, kurz vor dem ersten Schneefall, genau zu den Emotionen der Beteiligten. Alle sind eisig, steif und fühlen sich unwohl. Die Zerrissenheit eines Pubertierenden einhergehend mit „sich nicht verstehen“ von Erwachsenen und heranwachsenden wird richtig gut beschrieben. Wie ein Strohhalm greift er nach der jovial-aufdringlichen Freundlichkeit von Chris und als Leser*in hat man sofort den Eindruck, dass das nicht gut ist. Auch dass beklemmende Gefühl der Erwachsenen, die auf der Suche nach dem Verschwundenen sind, hat sich trüb-kalt in mein Herz gefressen. Wie die Geschichte ausgeht und ob der Junge gefunden wird, müsst ihr selber lesen. Ich spreche auf jeden Fall eine Leseempfehlung aus, wenn mich auch die mangelnden kommunikativen Skills ein wenig gestört haben. Aber genau die sind das Hauptthema des Romans