Der Stechlin
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
1819-1898
Beiträge
Der Stechlin ist eher ein untypisches Buch für Fontane, zumindest wenn ich es mit Effi Briest oder Irrungen, Wirrungen vergleiche. Auch im Hause der Stechlins in der Mark Brandenburg treffen Generationen aufeinander, werden Verlobungen und Ehen geschlossen, treffen Adlige womöglich die falsche Wahl bei der Partnersuche. Aber im Grunde spielen diese Handlungen nur eine ungeordnete Rolle, quasi ein ganz loses Korsett, an dem Fontane Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen aufeinander treffen und unterhalten läßt. Und auf diese Weise bekommt man ein herrliches Bild über die politischen und soziologischen Spannungen am Ende des 19. Jahrhunderts und das gar nicht mal nur aus Sicht des Adels, sondern auch aus der der einfachen Menschen. Auffallend ist, dass irgendwie alle Personen im Buch in gewisser Weise liebenswert sind. Mir fiel das besonders auf, da ich zuvor Honoré de Balzac und Emile Zola gelesen hatten, bei denen die menschlichen Abgründe eine viel größere Rolle spielen. Der Stechlin ist in diesem Sinne ein Wohlfühlbuch ohne einen Anflug von Kitsch. Fontane soll es selbst als politischen Roman bezeichnet haben, aber die Politik ist nur in der Mitte des Romans wichtig, als der alte Graf Dubslav von Stechlin für den Reichstag kandidiert, aber die Wahl verliert, da die Sozialdemokratie auf dem Vormarsch ist. Vielmehr ist das Buch zeitlos, denn die Themen Heimatverbundenheit, Traditionsbewahrung, Fortschritt, Generationskonflikte sowie die Gebrechen des Alters und die eigene Vergänglichkeit sind zu jeder Epoche interessant. So muss ich immer schmunzeln, wenn sich die Alten immer über den Sturm und Drang der Jugend echauffieren, egal zur welcher Zeit ein Roman spielt. Mir haben die Dialoge und die auftretenden Personen alle gut gefallen, und ich fühlte mich bestens unterhalten. Der Stechlin erinnerte mich etwas an den Zauberberg hinsichtlich der Fokussierung auf die Gespräche. Man kann schon verstehen, dass Thomas Mann große Stücke auf Fontane hielt.
3,5 Sterne Der Stechlin war für mich ein richtiges Wohlfühlbuch. Handlungstechnisch passiert hier eigentlich nichts, außer eine Hochzeit und ein Tod, die beide relativ unspektakulär verlaufen. Das Buch besteht ungefähr zu 90% aus direkter Rede und Gesprächen zwischen den einzelnen Personen. Die Unterhaltungen drehen sich hauptsächlich um die Thematik der Jahrhundertwende, zumindest die wichtigen Themen aus der Sicht des Adels. Die Jungen sind für die stärker werdenden Sozialdemokraten, die Alten möchten lieber im Konservatismus bleiben und trauern dem alten Preußen hinterher als es noch kein deutsches Kaiserreich war. Die Charaktere stehen jeweils für unterschiedliche politische Sichtweisen, aus jedem Lager ist etwas dabei, so z.B. Tante Adelheid als erzkonservative altmodische Dame. Ihre Gespräche haben mich persönlich am meisten amüsiert, denn Fontane nimmt seine Personen nicht zu ernst und lässt überall ein kleines Augenzwinkern und seinen typischen Humor einfließen. Dramatik und Handlung darf man sich in Fontanes letztem Werk nicht erwarten, dafür aber Witz und liebenswerte Charaktere die einen einfach mal vom Alltag abschalten lassen und das Lesen sich ein wenig anfühlt wie Urlaub.
Der Stechlin ist eher ein untypisches Buch für Fontane, zumindest wenn ich es mit Effi Briest oder Irrungen, Wirrungen vergleiche. Auch im Hause der Stechlins in der Mark Brandenburg treffen Generationen aufeinander, werden Verlobungen und Ehen geschlossen, treffen Adlige womöglich die falsche Wahl bei der Partnersuche. Aber im Grunde spielen diese Handlungen nur eine ungeordnete Rolle, quasi ein ganz loses Korsett, an dem Fontane Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen aufeinander treffen und unterhalten läßt. Und auf diese Weise bekommt man ein herrliches Bild über die politischen und soziologischen Spannungen am Ende des 19. Jahrhunderts und das gar nicht mal nur aus Sicht des Adels, sondern auch aus der der einfachen Menschen. Auffallend ist, dass irgendwie alle Personen im Buch in gewisser Weise liebenswert sind. Mir fiel das besonders auf, da ich zuvor Honoré de Balzac und Emile Zola gelesen hatten, bei denen die menschlichen Abgründe eine viel größere Rolle spielen. Der Stechlin ist in diesem Sinne ein Wohlfühlbuch ohne einen Anflug von Kitsch. Fontane soll es selbst als politischen Roman bezeichnet haben, aber die Politik ist nur in der Mitte des Romans wichtig, als der alte Graf Dubslav von Stechlin für den Reichstag kandidiert, aber die Wahl verliert, da die Sozialdemokratie auf dem Vormarsch ist. Vielmehr ist das Buch zeitlos, denn die Themen Heimatverbundenheit, Traditionsbewahrung, Fortschritt, Generationskonflikte sowie die Gebrechen des Alters und die eigene Vergänglichkeit sind zu jeder Epoche interessant. So muss ich immer schmunzeln, wenn sich die Alten immer über den Sturm und Drang der Jugend echauffieren, egal zur welcher Zeit ein Roman spielt. Mir haben die Dialoge und die auftretenden Personen alle gut gefallen, und ich fühlte mich bestens unterhalten. Der Stechlin erinnerte mich etwas an den Zauberberg hinsichtlich der Fokussierung auf die Gespräche. Man kann schon verstehen, dass Thomas Mann große Stücke auf Fontane hielt.
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Autorenbeschreibung
1819-1898
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Der Stechlin ist eher ein untypisches Buch für Fontane, zumindest wenn ich es mit Effi Briest oder Irrungen, Wirrungen vergleiche. Auch im Hause der Stechlins in der Mark Brandenburg treffen Generationen aufeinander, werden Verlobungen und Ehen geschlossen, treffen Adlige womöglich die falsche Wahl bei der Partnersuche. Aber im Grunde spielen diese Handlungen nur eine ungeordnete Rolle, quasi ein ganz loses Korsett, an dem Fontane Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen aufeinander treffen und unterhalten läßt. Und auf diese Weise bekommt man ein herrliches Bild über die politischen und soziologischen Spannungen am Ende des 19. Jahrhunderts und das gar nicht mal nur aus Sicht des Adels, sondern auch aus der der einfachen Menschen. Auffallend ist, dass irgendwie alle Personen im Buch in gewisser Weise liebenswert sind. Mir fiel das besonders auf, da ich zuvor Honoré de Balzac und Emile Zola gelesen hatten, bei denen die menschlichen Abgründe eine viel größere Rolle spielen. Der Stechlin ist in diesem Sinne ein Wohlfühlbuch ohne einen Anflug von Kitsch. Fontane soll es selbst als politischen Roman bezeichnet haben, aber die Politik ist nur in der Mitte des Romans wichtig, als der alte Graf Dubslav von Stechlin für den Reichstag kandidiert, aber die Wahl verliert, da die Sozialdemokratie auf dem Vormarsch ist. Vielmehr ist das Buch zeitlos, denn die Themen Heimatverbundenheit, Traditionsbewahrung, Fortschritt, Generationskonflikte sowie die Gebrechen des Alters und die eigene Vergänglichkeit sind zu jeder Epoche interessant. So muss ich immer schmunzeln, wenn sich die Alten immer über den Sturm und Drang der Jugend echauffieren, egal zur welcher Zeit ein Roman spielt. Mir haben die Dialoge und die auftretenden Personen alle gut gefallen, und ich fühlte mich bestens unterhalten. Der Stechlin erinnerte mich etwas an den Zauberberg hinsichtlich der Fokussierung auf die Gespräche. Man kann schon verstehen, dass Thomas Mann große Stücke auf Fontane hielt.
3,5 Sterne Der Stechlin war für mich ein richtiges Wohlfühlbuch. Handlungstechnisch passiert hier eigentlich nichts, außer eine Hochzeit und ein Tod, die beide relativ unspektakulär verlaufen. Das Buch besteht ungefähr zu 90% aus direkter Rede und Gesprächen zwischen den einzelnen Personen. Die Unterhaltungen drehen sich hauptsächlich um die Thematik der Jahrhundertwende, zumindest die wichtigen Themen aus der Sicht des Adels. Die Jungen sind für die stärker werdenden Sozialdemokraten, die Alten möchten lieber im Konservatismus bleiben und trauern dem alten Preußen hinterher als es noch kein deutsches Kaiserreich war. Die Charaktere stehen jeweils für unterschiedliche politische Sichtweisen, aus jedem Lager ist etwas dabei, so z.B. Tante Adelheid als erzkonservative altmodische Dame. Ihre Gespräche haben mich persönlich am meisten amüsiert, denn Fontane nimmt seine Personen nicht zu ernst und lässt überall ein kleines Augenzwinkern und seinen typischen Humor einfließen. Dramatik und Handlung darf man sich in Fontanes letztem Werk nicht erwarten, dafür aber Witz und liebenswerte Charaktere die einen einfach mal vom Alltag abschalten lassen und das Lesen sich ein wenig anfühlt wie Urlaub.
Der Stechlin ist eher ein untypisches Buch für Fontane, zumindest wenn ich es mit Effi Briest oder Irrungen, Wirrungen vergleiche. Auch im Hause der Stechlins in der Mark Brandenburg treffen Generationen aufeinander, werden Verlobungen und Ehen geschlossen, treffen Adlige womöglich die falsche Wahl bei der Partnersuche. Aber im Grunde spielen diese Handlungen nur eine ungeordnete Rolle, quasi ein ganz loses Korsett, an dem Fontane Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen aufeinander treffen und unterhalten läßt. Und auf diese Weise bekommt man ein herrliches Bild über die politischen und soziologischen Spannungen am Ende des 19. Jahrhunderts und das gar nicht mal nur aus Sicht des Adels, sondern auch aus der der einfachen Menschen. Auffallend ist, dass irgendwie alle Personen im Buch in gewisser Weise liebenswert sind. Mir fiel das besonders auf, da ich zuvor Honoré de Balzac und Emile Zola gelesen hatten, bei denen die menschlichen Abgründe eine viel größere Rolle spielen. Der Stechlin ist in diesem Sinne ein Wohlfühlbuch ohne einen Anflug von Kitsch. Fontane soll es selbst als politischen Roman bezeichnet haben, aber die Politik ist nur in der Mitte des Romans wichtig, als der alte Graf Dubslav von Stechlin für den Reichstag kandidiert, aber die Wahl verliert, da die Sozialdemokratie auf dem Vormarsch ist. Vielmehr ist das Buch zeitlos, denn die Themen Heimatverbundenheit, Traditionsbewahrung, Fortschritt, Generationskonflikte sowie die Gebrechen des Alters und die eigene Vergänglichkeit sind zu jeder Epoche interessant. So muss ich immer schmunzeln, wenn sich die Alten immer über den Sturm und Drang der Jugend echauffieren, egal zur welcher Zeit ein Roman spielt. Mir haben die Dialoge und die auftretenden Personen alle gut gefallen, und ich fühlte mich bestens unterhalten. Der Stechlin erinnerte mich etwas an den Zauberberg hinsichtlich der Fokussierung auf die Gespräche. Man kann schon verstehen, dass Thomas Mann große Stücke auf Fontane hielt.