Der Ruf des schwimmenden Gartens

Madeira voller Geheimnisse und Gefahren

Inhalt: Sofie eine junge Ärztin im Jahre 1914 arbeitet in einem Krankenhaus in Bremen. Sie fühlt sich von ihren Kollegen nicht ernst genommen. Da kommt es ihr gerade Recht, dass ein Bekannter ihres Vaters ein Krankenhaus auf Madeira erbaut. Sofie soll dort die Tuberkulosestation leiten. Kurzerhand reist sie mit dem attraktiven Richard Hauenstein nach Madeira, um dort festzustellen, dass sich das Krankenhaus noch im Rohbau befindet. Sofie lernt den Schriftsteller Ludwig Hauenstein kennen, der ganz anders ist als alle Männer die sie bisher kennengelernt hat. Auf schmerzhafte Weise müssen Ludwig und Sofie lernen, dass alles anders zu sein scheint, als sie bisher dachten. Meine Meinung: Das Buchcover ist farblich gesehen schön gemacht. Die Hauptprotagonistin vorne auf dem Cover passt auch perfekt. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin. Die Protagonistin Sofie ist eine starke Frau, im Jahre 1914. Sie setzt sich in der Männerdomäne absolut durch und arbeitet als Ärztin, was zu der Zeit bestimmt schwierig genug ist. Der historische Roman ist mit einer kleinen Liebesgeschichte gepaart. Die Spannung in der Geschichte kommt auch nicht zu kurz und es gibt einige Wendungen die mich überrascht haben. Fazit: Ein historischer Roman mit Liebe und Spannung. Mit einer starken Hauptprotagonistin. 5 von 5 🌟

Eine Reise auf die Bumeninsel, in vergangene Zeiten

Das wunderschön gestaltete Cover hat mich sofort auf den ersten Blick angezogen und mein Interesse geweckt. Ein tolles Zusammenspiel der Farben im Einklang mit dem Titel lassen schon vor dem Lesen Bilder vor Augen erstehen. In dem Buch geht es um die Ärztin Sofie, die mit vollem Einsatz ihren Beruf als Ärztin ausübt an einem Bremer Krankenhaus. Obwohl sie mit viel Empathie und mit beruflicher Erfahrung in der Ausübung glänzen kann, so bleibt sie in Klinik doch so ziemlich blass, da sie von den unzähligen männlichen Kollegen nicht ernst genommen wird. Der Autorin ist so gut gelungen, die Welt der Frauen des damaligen Zeitalters so gut aufzuzeichnen und darzustellen. Was für uns heute selbstverständlich ist, dass uns im Alltag Ärztinnen begegnen, so war es doch vor über 100 Jahren für die Frauen in Deutschland kein Zuckerschlecken. Wer sich dennoch diesen Traum erfüllen wollte und Medizin studieren wollte, musste gar einen Landswechsel auf sich nehmen und nicht nur das, es gehörte auch eine Riesen Portion an Mut, Kraft, Ausdauer und Selbstbewusstsein mit dazu, um diesen Weg bis zum Ende auch durchzuhalten. Die Autorin hat mit Sofie dem Leser einen Charakter aufgezeichnet welche diesem Buch eine besondere Note vergibt und dadurch das abtauchen in eine völlig andere Welt mühelos gelingen lässt. Aber auch alle anderen Charaktere sind mühelos vor Augen entstanden. Besonders das Geschehen auf Madeira, in dem Sofie nicht nur mit Lügen und Intrigen konfrontiert wird sondern auch der Liebe begegnet ist in leuchtenden Farben gut dargestellt. Interessant ist besonders die Tatsache, dass die Klinik tatsächlich von den Deutschen angefangen worden ist zu bauen und diese erst viele Jahre später von den Madeirer zu Ende gebaut worden ist. Das Hospital dos Marmelairos besteht zum heutigen Zeitpunkt immer noch. Der Autorin ist es sehr gut gelungen mit unbekannten historische Fakten und fiktiven Personen mit Handlungen zu einem ganzen Film miteinander zu verweben und für eine angenehme Leseunterhaltung zu sorgen. Auch wenn sich schon früh erahnen lässt, welchen Verlauf die Geschichte nehmen könnte, hat dass dem Lesefluss nicht geschadet und hat für tolle Lesestunden gesorgt. Fazit: 4 Sterne für einen historischen Roman, der nicht nur das Herz erwärmt sondern den Leser auch in vergangene Zeiten entführt

Madeira und seine Geheimnisse Sofie, eine junge Ärztin lernt über ihren Vater, einen erfolgreichen Anwalt, Richard Hauenstein kennen. Er baut mit seinem Vater auf Madeira mit Unterstützung der dortigen Behörden ein deutsches Krankenhaus und Sanatorien auf und sucht für die Lungenabteilung auch einen Leiter. Sofie ist dafür prädestiniert, steht sie doch gerade vor der noch unsicheren Verlängerung ihres Vertrages. Als Frau hat sie es Anfang des 20sten Jahrhunderts als Ärztin nicht leicht. Viele halten sie für nicht genug kompetent. Auf Madeira als Kind aufgewachsen und in Deutschland nur durch ihren Vater gebunden, der sie aber dazu überredet das Angebot anzunehmen, lässt sie sich auch vom Charme Richards bezirzen. Auf der gemeinsamen Schiffsfahrt mit Richard merkt sie aber schnell, dass er einen sehr eigenen Kopf hat und sie nicht wirklich seine Ansichten teilt. Auf Madeira auf dem Anwesen von Richards Vater untergebracht findet sie schnell eine weitere Ernüchterung. Das Krankenhaus ist noch nicht fertig gestellt, die Sanatorien noch gar nicht gebaut, den hiesigen Behörden als zukünftige Leiterin vorgestellt, damit die Baukonzessionen überhaupt erteilt bleiben. Wäre da nicht der kleine Waisenjunge Camilo, den sie durch einen Zufall kennen lernt und Ludwig, der attraktive Bruder von Richard, wäre sie möglicherweise wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Ludwig ist Schriftsteller und Schöngeist und hat einen ganz anderen Charakter als sein Bruder. Mit ihm erkundet sie die Insel und besucht Camilo. Er ist im Waisenhaus des Klosters untergebracht. Warum ist aber die Schwester, die das Kloster führt, so abweisend und will den Kontakt zu Camilo und einer anderen Nonne unterbinden, die Sofie unbedingt sprechen möchte. Welche Rolle spielt Richard und sein Vater im Zusammenhang mit den Baubewilligungen und dem Einwirken auf die dortigen Beamten der Baubehörde und, was hat es mit den undurchsichtigen reichen Freunden der Familie auf sich? Die Geschichte zieht einen schnell in seinen Bann. Dachte ich zu Beginn, es geht um eine Ärztin und deren Tätigkeit auf Madeira, habe ich beim Eintreffen auf Madeira rasch festgestellt, dass die Geschichte in eine völlig andere Richtung verläuft. Hier geht es mehr um Familiengeheimnisse und deren Aufklärung und weniger um die ärztliche Tätigkeit. Sofie wird dabei von Ludwig unterstützt und hier kommt auch die Liebe ins Spiel, wobei hier eher eine zarte Liebe entsteht. Ich als Romantikerin hätte mir mehr Herzklopfen und intensivere Beschreibungen des Zueinanderfindens gewünscht. Sofie ist viel auf der Insel unterwegs, dabei sind die Inselbeschreibungen sehr schön und ausführlich. Da ich bereits auf Madeira war, sah ich die Landschaft direkt wieder vor mir. Sofie, Ludwig und Camilo sind sehr sympathische Personen und die Sprache des Romans sehr flüssig und modern. Für mich hätte der Roman auch im Hier und Jetzt spielen können, nur an einigen Stellen konnte ich für mich festmachen, dass es sich um einen Roman Anfang des letzten Jahrhunderts handelte. War dieses zu Anfang des Romans beispw. durch die Beschreibungen im Krankenhaus und des Dampfers noch gut gegeben, verlor es sich für mich auf Madeira. Dieses hat aber meinen Lesespass nicht gemindert. Die Geschichte war sehr kurzweilig und hat mich gut unterhalten. Ich kann sie allen empfehlen, die gerne von Familiengeheimnissen lesen, davon gab es hier so einige, und die kurzweilige Unterhaltung mögen.