Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten

Es kann einem in so einem sonnigen Urlaubsparadies schon mal fad werden. Auch wenn man Einhundertundeins ist und schon so jedem berühmten Regierungsoberhaupt die Hand geschüttelt hat. Die Abenteuer des rüstigen Rentners nehmen nach einem luxuriösen Ruhestand wieder Fahrt auf. Zunächst entdeckt Allan Karlsson die neuen Medien für sich und liest sich kreuz und quer durch Nachrichten auf seinem neuen Tablet. Sogar noch als er mit seinem Kompanion Julius in einem Heißluftballonkorb auf dem Ozean Schiffbruch erleiden. Dort werden sie von einem nordkoreanischen Frachter aufgegabelt, der eigentlich in geheimer Mission unterwegs ist. Allan verkannt als Nuklearexperte landet höchstpersönlich bei Kim Jong Un und von da weiter bis zu Donald Trump. Wieder einmal quer durch die weltpolitische Elite. Dabei hat Allan immer noch mehr Glück als Verstand. Ich mochte den ersten Teil von Allans Abenteuern sehr. Nachdem die Nachkriegsgeschichte, samt den Herrschenden kommentiert wurde, befasst sich der kauzige Rentner in diesem Buch mit dem Zeitgeschehen. Dabei kommen Kim und Donald und wie sie alle heißen nicht wirklich gut weg. Auch unsere Bundeskanzlerin, hat das zweifelhafte Vergnügen Herrn Karlssons Bekanntschaft zu machen. Ich muss aber zugeben, dass dieses Buch für mich deutliche Längen hatte, die es mir schwer machten weiterzulesen. Natürlich darf Satire überspitzen, aber an manchen Stellen war es mir zu viel, so dass die Story ein bisschen unglaubwürdig wurde. Ja noch unglaubwürdiger als ein Hundertjähriger der mit einem Koffer voll Geld nach Bali durchbrennt. Es war halt unterhaltsam, aber nicht wirklich witzig. Allan der im ersten Teil noch durch seine Naivität und Bauernschläue glänzt, ist hier eigentlich nur in sein Tablet vertieft und gibt alle möglichen und unmöglichen Meldungen wieder, die das World Wide Web zu bieten hat. Seine Person ist nicht mehr so präsent wie noch im ersten Buch. Vielleicht liegt es aber einfach daran, dass der „Hundertjährige, der aus dem Fester stieg und verschwand“ mich überrascht hat, weil es eine so abgedrehte Story war. Bei diesem Teil wusste ich einfach schon was mich erwartet und ich hatte eine gewisse Erwartungshaltung, dem die Geschichte nicht standhalten konnte. Allan fand ich jetzt mit einhundert ein wenig besser als mit einhunderteins. Nichtsdestotrotz habe ich noch ein wenig was über Weltpolitik gelernt, ich gestehe aber, dass ich mich sonst sehr marginal damit beschäftige. Um der Schwere des politischen Weltgeschehens zu entfliehen und alles einmal von der heiteren Seite zu sehen, ist dieses Buch großartig, aber Fans von Allan Karlsson werden etwas vermissen.

Hat mich trotz mancher Längen vom Grundsatz her gut unterhalten. Hier und da wie auch im ersten Band einige klug geschriebene trocken-lustige Stellen, jedoch deutlich weniger. Diesmal geht es hochpolitisch zu, was gepaart mit den fiktiven Machenschaften des mittlerweile Hunderteinjährigen erfrischt. Erneut gerät Allan zufällig in die absurdesten Situationen und zieht seine Freunde mit in Fälle von Spionage, Sabotage oder gar politische Seilschaften. Richtig ‚gefesselt‘ hat es mich jedoch nur stellenweise.

Es kam kein Affe vor (außer sämtliche Politiker, die man so bezeichnen könnte, aber nach dem ersten Buch hatte ich auf das actual Tier auf dem Cover gehofft)

Durchgeknallt, Humorvoll, voll mit bitteren Wahrheiten

Eine ganz und gar gelungene Fortsetzung! Begonnen beim Vorwort, in welchem der Autor seine Gründe für den zweiten Band erläutert, denn eigentlich wollte er keinen weitern Teil schreiben. Aber das Chaos in der heutigen politischen Welt bietet sich natürlich wunderbar dazu an. Der Hundertjährige wird nun Hundertundeins und langweilt sich. Als er ein Tablett geschenkt bekommt, beginnt er, sich plötzlich für das Geschehen auf der Welt zu interessieren. Und natürlich trifft er mehr oder weniger zufällig und so unwahrscheinlich, dass es doch schon wieder sein kann, alle relevaten Staatschefs, angefangen bei Angela Merkel über Donald Trump bis hin zu Kim Jong-un. Allan begegnet diesen wie gewohnt in seiner speziellen Art, die einfach köstlich amüsiert. Außerdem bringt er Kim Jong-un ganz nebenbei um 504 kg Uran und pflanzt Spargel in Afrika an. Ich hatte viel Vergnügen beim lesen dieser Fortsetzung, die wirklich gelungen ist. Ob es sie aber gebraucht hätte, ist dahingestellt, aber das sagt der Autor ja selbst auch.

Es kam etwas schwerer in die Gänge als der erste Band, zudem gab es Anschlussschwierigkeiten zu Band eins… Aber als es dann mal lief kam man aus dem Lachen nicht mehr raus. Man konnte stellenweise die Gesprächspartner von Allan vor sich sehen wie sie vor Wut kurz vorm explodieren standen oder total verzweifelt waren vor den Herausforderungen die Allan ihnen stellte. Alles in allem solide fünf Sterne, aber trotzdem war Band eins einen Ticken besser.

Leider vollkommen enttäuschende Fortsetzung, müsste immer wieder Pausen einlegen. Seltsam unbefriedigendes Ende.

Genauso unterhaltsam wie der erste Teil

Wenn man den Vorgänger gut fand, kann ich das Buch jedem wärmstens weiterempfehlen. Es ist witzig und informativ sowie spannend. Unvorhergesehene Handlung, ich finds wirklich klasse.